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Zwischenspiel einer singenden Ermittlerin - SOKO 5113 – Staffel 6

Soko 5113Zwischenspiel einer singenden Ermittlerin
SOKO 5113 (6. Staffel)

Noch immer geht es bei den DVD-Erstveröffentlichungen der klassischen „SOKO 5113“-Folgen bei Studio Hamburg Enterprises ein wenig chaotisch zu.

Die Staffelnummerierung war schon immer fehlerhaft, und auch bei der Box „Staffel 6“ handelt es sich wieder nicht um eine komplette Season, sondern lediglich um die noch fehlenden sieben Folgen der eigentlich vierten Staffel.

Soko 5113, Staffel 6Die ersten drei (Doppel-) Folgen von Staffel 4 waren zusammen mit Folgen der vorangegangenen Staffel 3 im vergangenen Jahr als „Staffel 5“ erschienen. In diesen Episoden gab Peter Seum als Wolle Blaschke sein kurzes Gastspiel als Ermittler in der Münchener Sonderkommission. In der letzte dieser Folgen starb er einen tragischen Serientod, an den nun in dieser Box „Staffel 6“ nahtlos angeknüpft wird (zumal zwischen der Originalausstrahlung im ZDF ja auch nur eine Woche lag), weil er in der ersten dieser Episoden beerdigt wird. Das zieht weitere Konsequenzen nach sich, denn Anna Herbst (Ingeborg Schöner) fühlt sich direkt für den Tod des beliebten Kollegen verantwortlich und lässt sich daraufhin in den Innendienst versetzen. Gänzlich von der Besetzungsliste von „SOKO 5113“ verschwindet sie deswegen nicht, denn als Lebensgefährtin von Kriminaloberkommissar Horst Schickl (Wilfried Herbst) taucht sie, genau wie die Partnerinnen der anderen Ermittler, in den privaten Parallelhandlungen der Geschichten immer mal wieder auf. Genau wie ihre Tochter Sabine (Michaela Geuer), die nach einem Jahr in der Entziehungsklinik drogenfrei ist und deswegen nicht mehr für zusätzliches Kopfzerbrechen sorgt.

Soko 5113, Staffel 6Eine der beiden durch den Tod Blaschkes und die Versetzung Herbsts freigewordenen Stellen in der „SOKO 5113“ wird zunächst mit der jungen Kriminalmeisterin Katrin Rieger (Benita Rinne) besetzt, die die Sympathien der Männertruppe im Handumdrehen gewinnt, zumal sie äußerst hübsch und sympathisch ist. Frischen Wind bringt sie darüber hinaus noch durch ihr Hobby ein, denn abends singt sie leidenschaftlich gern in Musikclubs und Bars Lieder zwischen Neuer Deutscher Welle und feministischem Pop. Der mit Eva (Viktoria Brams) mehr oder weniger glücklich verheiratete Diether Herle (Diether Krebs) bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, als er wiederholt versucht, die neue Kollegin unverhohlen anzubaggern. Auch hinsichtlich seines latenten Rassismus, der insbesondere bei einer Diebstahlserie, die einem türkisch-stämmigen Schüler zugeschoben wird, offensichtlich wird („Herles Alleingang“), wird die Figur Herle als grobschlächtig, altmodisch und rechts der Mitte charakterisiert. Als Gegenpol dazu fungiert KOK Schickl, der nicht nur ein Fan klassischer Musik ist und Konzerte von Platte im eigenen Wohnzimmer nachdirigiert, sondern bei einem gemeinsamen Urlaub des Teams („Herrenpartie“) den Reiseleiter gibt und über kulturelle und historische Zusammenhänge informiert. Ansonsten gilt es natürlich auch in diesen sieben 45minütigen Folgen wieder jede Menge Kriminalfälle zu lösen, in deren Mittelpunkt nach wie vor in erster Linie jugendliche Straftäter stehen.

Soko 5113, Staffel 6Katrin Rieger beendet allerdings in der sechsten Folge bereits wieder ihren Dienst bei der SOKO, weil sie sich durch ein Fehlverhalten ein Disziplinarverfahren eingehandelt hat. In der abschließenden Folge dieser Staffel hat dann mit Kriminalmeisterin Bärbel Mattner (Sabine Kaack) eine ebenfalls äußerst attraktive und junge neue Kollegin ihren ersten Auftritt. Und auch Jürgen Sudmann (Heinz Baumann) wirft in der Episode „Herrenpartie“ bereits seinen Schatten voraus – in der übernächsten Staffel wird dann auch er ins Team der „SOKO 5113“ einsteigen. Diese durchgehend noch von Ulrich Stark inszenierten (und größtenteils auch geschriebenen) Folgen sind nach wie vor äußerst kurzweilig, spannend und unterhaltsam. Auch sie bieten wieder eine ausgewogene Mischung aus abwechslungsreichen Kriminalfällen und einer überzeugenden Zeichnung der Charaktere der Protagonisten, die einem dadurch umso mehr ans Herz wachsen. Vielleicht kriegt man mit dem korrekten Abschluss dieser Staffelveröffentlichung nun auch bei Studio Hamburg Enterprises die Kurve und veröffentlicht die kommenden Seasons dann komplett und ohne sie an seltsamen Stellen auseinanderzureißen. Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0) sind auch hier wieder in Ordnung und entsprechen den technischen Möglichkeiten dieser bereits 1984 produzierten Folgen, Bonusmaterial ist nicht vorhanden.

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