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Derrick und seine Fälle: Folge 274 - Der Mord,der ein Irrtum war

Derrick und seine FälleFolge 274
Der Mord,der ein Irrtum war

"Was ist passiert?" fragt Oberinspektor Derrick am Tatort, dem Einfamilienhaus des Ehepaars Beck. Aber das wüßte Frau Beck auch allzu gern selbst. Wer hat ihren Ehemann Arno umgebracht? Anneliese Beck war vom Einkauf nach Hause gekommen, und als sie nichtsahnend das Wohnzimmer betrat, entdeckte sie ihren toten Mann. Mit einer Schusswunde in der Brust lag er auf dem Boden. 


Ohne lange zu zögern, nennt Frau Beck eine Mordverdächtige - für sie kann es nur Mandy Waldhaus gewesen sein

Damit sehen sich der Oberinspektor und sein Kollege Harry Klein mit zwei überaus tragischen Fällen konfrontiert: mit dem Tod eines Mannes und dem Schicksal einer jungen Studentin. Denn Mandy Waldhaus ist seit sechs Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Kann sie deshalb als Täterin überhaupt in Frage kommen? Dass sie dennoch als Hauptverdächtige gilt, hat sie sich durch gewisse Äußerungen selbst zuzuschreiben. (1)


Diese Folge kann mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Einige Derrick-Fans finden Sie außergewöhnlich interessant. Zumindest was ein Spätwerk der Reihe angeht. Für mich ist diese Folge bei genauerer Betrachtung ein weiteres Beispiel dafür wie realitätsfern sich Autor Reinecker doch in seinen späteren Jahren verhielt, wenn er Drehbücher ablieferte und wie er sich auch bei seinen Stammzuschauern endgültig unglaubwürdig machte. Das betrifft jedoch nur einen kleinen Teil dieser Folge - und zwar vor allem dem Teil, in dem das Mädchen Mandy Waldhaus am Ende wie durch ein Wunder (und nur durch die Kraft der Liebe) wieder laufen kann. Es geht ferner um einen Racheakt, der nicht hätte geschehen müssen, da sich Mandy längst in den Mann verliebt hat, der ihren Unfall verursachte. Soweit eigentlich eine klasse Kriminalstory, wenn das dumme Ende nur nicht wäre, welches außerdem viel mehr Fragen offen lässt, als sie klären zu können.

Abschied von der Krimireihe nehmen in dieser Folge Friedrich von Thun, Gila von Weitershausen und Katja Woywood. Ein einmaliges Gastspiel liefert Veit Stübner ab.

Fritz Wepper (Assistent Klein) stand seit 1994 zeitgleich für die Krimiserie Zwei Brüder vor der Kamera. Er spielte zusammen mit seinem Bruder Elmar ein ungleiches Ermittlerpaar. Die Serie kam bis zum Jahre 2000 auf 17 Folgen.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Willy Schäfer, Katja Woywood, Friedrich von Thun, Gila von Weitershausen, Veit Stübner, Georg Schuchter und andere
Stab: Titelmusik: Les Hmphries, Musik: Andreas Dicke Regie: Dietrich Haugk Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 17.10.1997

(1) ZDF
Bild: ZDF

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Kommentare  

#1 Buzzer 2016-10-23 17:22
"Fritz Wepper (Assistent Klein) stand seit 1994 zeitgleich für die Krimiserie "Zwei Brüder" vor der Kamera."

Ganz sicher nicht! Und warum sollte es von Bedeutung sein, wenn beide exakt gleich lang vor der Kamera standen?
Oder meint der verblödete Sprachdepp etwa "gleichzeitig" und ist ihm die nahezu gegensätzlichen Bedeutung der beiden Begriffe nicht bekannt?
Welch murksender Pfuscher!"
#2 Luserke 2021-04-28 23:27
Eine eher beschwerliche Folge, die durch die streckenweise unsympathische Mandy Waldhaus noch verliert. Die Auflösung ist in vielerlei Hinsicht unrealistisch. So mancher Zuschauer wird sich verwundert die Augen gerieben haben.
#3 Doktor Römer 2024-01-17 01:05
Die Szene, in der das Mädchen plötzlich gehen kann, sollte wohl eher metaphorischen Charakter haben. Ob es die Idee von Reinecker oder eine Idee des Regisseurs Dietrich Haugk war (der ja gerne die Reinecker-Drehbücher verändert hat, bekanntestes Beispiel: die Mordszene in WALDWEG, die in Reineckers Drehbuch nicht vorkam, und Reinecker sehr schockierte und irritierte), ist wohl nicht mehr feststellbar. Aber ja, Realitätsferne von Reinecker gibt es in der Spätphase viel zu oft, und auch hier ist es leider so.

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