Der Kommissar und seine Mörder - Folge 15: Der Papierblumenmörder

Ein Beitrag von G. Walt

Folge 15:
Der Papierblumenmörder

Auf einen Autoschrottplatz wird ein junges Mädchen erschossen. Die Kriminalpolizei hat absolut keinen Anhaltspunkt, warum und von wem sie erschossen wurde. Nur durch Zufall bekommt sie heraus, dass das getötete Mädchen vor einiger Zeit aus einem Erziehungsheim ausgebrochen ist und nun in Münchener Hippiekreisen verkehrt. Der Mitarbeiter von Kommissar Keller, Harry Klein, erhält die schwierige Aufgabe, zusammen mit einer Freundin der Getöteten in diesem Milieu den Mörder zu suchen.

Ein angesehener Mann, der dem verwahrlosten Mädchen mehr als Blumen geschenkt hatte, gerät in das Zentrum der polizeilichen Untersuchungen. Dem psychologischen Spürsinn Kommissar Kellers jedoch gelingt es, die überraschende Lösung des Falls zu finden ⁽¹⁾

Diese merkwürdige Folge wurde vier Tage vor meiner Geburt gesendet. Offenbar regierte seinerzeit die Hippiemanie in Deutschland. Dieses Milieu ist Thema dieser Folge. Die Eingangsszene der Folge ist dabei außerordentlich gut gelungen. Sie zeigt die Perspektive aus den Augen des Mörders, der auf dem Schrottplatz vor einem Zeugen flieht. Harry hat in dieser Folge einmal mehr ausreichend Gelegenheit, sein Können zu beweisen, und darf den Fall fast alleine klären. Sein Chef steht ihm mit Rat und Tat zur Seite, wenn es sein muss.

Die Auflösung ist verblüffend. Der Täter tötete auf Verlangen und wollte sich danach selbst töten, was ihm misslang. Christiane Schröder gibt hier ihren Einstand in der Serie. Thomas Fritsch überzeugt als missratener Hippie mit Mordgedanken.

Gedreht 1969, Erstsendung 16.1.1970, wurde als sechzehnte Folge gedreht ⁽²⁾.

mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Christiane Schröder, Thomas Fritsch, Gisela Fischer, Eva Matthes, Helma Seitz, Rosemarie Fendel u.a.
Buch: Herbert Reinecker - Regie: Zbynek Brynych - Musik: Herbert Jarczyk, Peter Thomas - Neue Münchner Fernsehproduktion im Auftrag des ZDF

(1)= 3sat
(2)= Freundeskreis Der Kommissar
Foto: 3sat

© by author (Rezensionstext)

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Kommentare

#1 Mormich 2018-03-21 19:11

Damals konnte man noch unterhaltsame Krimis machen.

#2 G. Walt 2018-03-21 21:15

Damals waren Krimis auch noch keine Massenware wie heute. Ich erinnere mich gut an meine frühen Jugendjahre wo ein krimi pro Woche shcon ein Highlight war, zwei waren dann ein Wunder. Der Rest des Programms, das in der Woche meist erst um 16 Uhr begann und um 23 Uhr endete bestand aus Politik, Bildungsfernsehen und Shows. Erst so langsam kam Ende der 70er mehr Bewegung ins TV.

#3 Heizer 2018-03-21 23:41

Der Kommissar ist die mit Abstand beste Krimiserie des deutschen Fernsehens......Der Kommissar hat teilweise schon Tarantino Ideen vorweggenommen.
Nach dem Oberhausener Manifest gab es die ersten Zensuren........Ein begnadeter Regisseur wie Roland Klick war plötzlich ein NoGo. Mega-Langweiler wie Herzog oder Schlöndorff diktierten von nun an an das nachdiktatorische Filmgeschehen.....Motto: Wenn mit Willy Brand alle in die Knie gehen, dann können wir es für uns profitabel ausnutzen .......den Film „Supermarkt“ könnte hier mal jemand besprechen.....zum Kommissar: Genial, auch wenn manche Rollenbilder noch zu sehr in der Zeit verankert waren. Aber wie immer gilt: Wenn man vom Rathaus kommt ist man schlauer

#4 Heizer 2018-03-22 18:41

de.m.wikipedia.org/wiki/Oberhausener_Manifest

#5 Heizer 2018-03-22 18:47

Und Klicks „Deadlock“ wäre auch eine Besprechung wert.
Ebenso der französische Film „Das Loch“
Also Leute....macht mal.

#6 Alex 2018-05-21 18:16

@Heizer

Du sprichst mir aus dem Mund.
Deine Kommentare könnten auch von mir sein.

Top!!

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