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... Trevor Hust, Gordon Piedesack, Tobias Carl-Graf und W.A. Lange über OHJA!

Tobias Carl-Graf, Gordon Piedesack, Wolf-Armin Lange, Trevor Hurst ... Trevor Hurst, Gordon Piedesack, Tobias Graf-Carl und W. A. Lange ...
... über OHJA

Auf der Leipziger Buchmesse hat ein neues Hörspiellabel von sich reden gemacht. OHJA wurde am 16. März 2011 offiziell aus der Taufe gehoben. Man will eine ganze Reihe von Einzelproduktionen schaffen, aber auch Serien entwickeln. Das Besondere an OHJA ist, dass mehrere Leute die Ideengeber sind. Jeder steuert seinen Beitrag zum Produkt bei, so dass eine wirtschaftliche Variante der Hörspielproduktion möglich ist, vor allem aber auch eine überaus kreative.

Sprecher Gordon Piedesack ist einer der Beteiligten an den Produktionen von OHJA! Wolf-Armin Lange ist an der technischen Realisation beteiligt, während Tobias Graf-Carl ein weiterer wichtiger Kopf der Gruppe ist. Auch der Produzent Trevor Hurst ist mit einigen Arbeiten vertreten. Ich habe die vier zu ihren ungewöhnlichen Hörspielprojekten, deren Rezensionen demnächst folgen, befragt.
 
Zauberspiegel: Hörspiele über das, was es nicht geben darf. Was ist damit gemeint? Ich meine, Werwölfe und Vampire dürfte es ja auch nicht geben, dennoch gibt es Hörspiele über diese Figuren schon lange.
W. A. Lange: Hörspiele, die es geben soll, lautet die richtige Formulierung.
Zauberspiegel: Ja, aber der Slogan in der Ankündigung titelte Gegenteiliges. 
W. A. Lange: Der Slogan entstand lange vor der Buchmesse. Dort steckten wir mitten in der Arbeit und hatten viele Ideen. Inzwischen hat sich unsere Philosophie etwas gewandelt.
Gordon Piedesack: Außerdem lautete der Original-Text: Dinge über die man nicht spricht

Zauberspiegel: Sehr interessant fand ich, dass jeder aus dem Team irgendetwas Technisches zu den Produktionen beigetragen hat. Kornelia Boje z. B. hat Meeresrauschen aufgenommen. Wie kamen diese Einsätze zustande?
W. A. Lange: Das hat sich einfach so entwickelt. Wenn man selber etwas produziert, dann wird man auch irgendwie aktiv. Ich komme ja vom Film und vor allem vom Trickfilm, und irgendwann habe ich ein eigenes Studio aufgemacht, weil ich gemerkt habe, dass vieles am Ton hängt. Und dazu braucht man ein eigenes Studio und kein gemietetes, denn ich muss basteln können und Zeit haben. Ich muss z. B. auch nachts arbeiten können, und da kam die Idee: mach´s doch einfach selber.
 
Zauberspiegel: Sie sind bisher als Hörspielproduzent noch nicht so präsent. Wie fanden Sie den Weg zu diesem Medium?
W. A. Lange: Nun, als Trickfilmproduzent macht man ja auch Ton. Man macht den Ton für die Figuren, die Synchronisation, entwickelt die Geräusche. Auf diese Weise ist eine gewisse Liebe zum Ton entstanden und der Weg zum Hörspiel ist dann nicht weit. Ich habe beim Trickfilm ja zunächst überhaupt keine Tongrundlage. Ich muss alles künstlich erschaffen, eigentlich genau wie beim Hörspiel.

Zauberspiegel: Du bist ein bekannter Sprecher. Aber auch Texter. Was machst du bei OHJA!?
Gordon Piedesack: Unter anderem die Regie. Wir alle zusammengenommen sind wie ein sehr kreativer Ideenpool. Und je nachdem an was wir gerade arbeiten, verschieben sich auch mal die Zuständigkeiten. Jeder trägt irgendetwas zum Produkt bei. Wenn ich aufgrund meiner Idee eher prädestiniert bin, Regie zu führen, dann mache ich das. So kommt es z. B. auch, dass Tobias Buch und Regie bei „Mein Name ist Sergej“ übernimmt, da die Idee aus seinem Kosmos stammt. Wir sind ja auch die Produzenten des Ganzen. Ich habe irgendwann im Herbst (nachdem wir lange Zeit überlegt haben, ob wir "im Auftrag", also für andere Labels, produzieren sollten) den Entschluss gefasst, den kreativen Ideenpool mal zu einem eigenen Label zusammenzufassen – und daran hat maßgeblich die Hörspiel-Arena ihren Anteil, denn durch diese Plattform habe ich das überhaupt erst gewagt. Natürlich nicht alleine, das hätte ich nie bewerkstelligen können, aber mit Tobias und Armin wusste ich zwei sehr wertvolle Hilfen an meiner Seite, mit denen ich schon lange eben diese Gedanken um Labelgründung und Ideenpool teilte.

Zauberspiegel: Wie kamt ihr zusammen? Gab es eine Stunde Null?
Gordon Piedesack: Ich hatte zuerst eine Grundidee, die ich mit ganz anderen Leuten verwirklichen wollte. Es ging um eine Reihe, über die wir hier noch gar nicht gesprochen haben. Die Leute, mit denen ich das damals machen wollte, sind ausgeschieden. Heute muss ich sagen, glücklicherweise. Denn sie haben erfahren, dass viel Arbeitseinsatz nötig war. Seitdem lief ich alleine schwanger mit dieser Idee. Dann habe ich Marco Göllner und Dennis Ehrhardt näher kennengelernt, bei Aufnahmen zu Dorian Hunter, und ich habe gesehen, wie die Hörspiele machen. Da liegt nicht ein Manuskript vorm Mikro, da liegen drei, vier oder mehr Manuskripte herum. Da wurde mir klar, wie man wirtschaftlich mit den Sprechern umgeht. Und da kam der Gedanke, noch mehr Leute zu meiner Idee dazu zu holen. Der Ideenpool sollte dadurch größer werden, und man kann dadurch mehrere Dinge gleichzeitig abfrühstücken. So, und daraufhin lernte ich Armin und Tobias fast gleichzeitig kennen, und die gegenseitige Befruchtung mit Ideen begann.

Zauberspiegel: "Mein Name ist Sergej“, der Titel fiel eben schon. Was ist das für eine Idee?
Tobias Graf-Carl: Keine Parodie. Ein Spin-Off meiner Serie "Juniordetektei Jammerthal", die Ihrerseits eine Hommage an die Drei ??? sind. Es ist ein fantastisches Agentenspektakel.

Zauberspiegel: Das Mal, Das Geheimnis vom Totenkopfstein ist ein weiteres Projekt von euch, bei dem Trevor die Produktion übernahm.
Trevor Hurst: Mit Gordon und dem Team von Ohja habe ich mich gleich auf Anhieb super verstanden und so kam es, dass ich bei deren Stand auf der Leipziger Buchmesse mein neustes Produkt vorstellen konnte. Danke.

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