Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Summertime Blues - Von Sommerferien und Gruselgeschichten

Summertime Blues - Von Sommerferien und Gruselgeschichten»Summertime Blues«
Von Sommerferien und Gruselgeschichten

Früher war alles besser, so sagt man. Das stimmt natürlich nicht. Früher war vielleicht manches besser, aber nicht alles.

Einige Psychologen behaupten sogar, dass die Menschen sich nach einer Normalität zurücksehnen würden, die es gar nie gegeben hat, und dass gute Zeiten nicht erlebt, sondern nachträglich erfunden werden.

Das stimmt so aber auch nicht ganz, denn einiges von der Normalität, nach der wir uns zurücksehnen, hat früher tatsächlich existiert, und viele der angenehmen Erlebnisse, an die wir uns gerne erinnern, haben ebenfalls stattgefunden, auch wenn wir sie im Nachhinein manchmal als schöner darstellen, als sie damals tatsächlich gewesen sind.

Meine Sommerferien in der Schule waren jedenfalls immer herrlich entspannt und unbeschwert, was vor allem daran lag, dass alle Hausaufgaben und Abschlussprüfungen hinter mir lagen und keine einzige vor mir, jedenfalls keine, die akut und greifbar gewesen wäre. Und sechs bis sieben Wochen am Stück freizuhaben, und das auch noch im Sommer, das war schon immer traumhaft gewesen. Eine Ferienarbeit habe ich nie angenommen, denn mir war als Schüler bereits vollkommen klar, dass ich, sobald ich ins Berufsleben eintreten würde, niemals mehr sechs oder sieben Wochen Ferien am Stück haben werde, und genau so ist es dann schließlich auch gekommen. Deshalb war es eine der besten Entscheidungen meines Lebens, nie in den Ferien zu arbeiten, sondern stattdessen das Feriendasein als Schüler in vollen Zügen zu genießen, und das habe ich damals dann ja auch gemacht. Viel Geld hatte ich zwar nicht zur Verfügung, aber für ein paar Comics, Heftromane und einige Süßigkeiten hat es immer noch gereicht, ich musste mir mein Geld halt einteilen, und ansonsten gab es bei uns kaum Aktivitäten, die mich interessiert hätten, und für die ich hätte Geld ausgeben können.


Manchmal war es in den Sommerferien allerdings ziemlich langweilig, und ich hätte mir teilweise etwas mehr Abwechslung gewünscht, aber die gab es halt leider nicht. Was ich damals total spannend fand, und was heute kein Mensch mehr kennt, das waren die Wunschfilme im Sommerfernsehen. Das ZDF und das Schweizer Fernsehen haben in regelmäßigen Abständen drei Filme für eine bestimmte Sendezeit zur Auswahl vorgeschlagen, und über Telefon konnte man einen von diesen Filmen wählen. Ich habe da manchmal mit abgestimmt, natürlich immer nur dann, wenn meine Eltern das nicht mitgekriegt haben, denn die hätten mir die Ohren langgezogen, wenn sie spitzgekriegt hätten, dass ich für so einen Unsinn Telefongebühren verplempere. Im Videotext konnte man sich dann die aktuellen Ergebnisse ansehen, die ich mehrmals am Tag geprüft habe. Das war damals wirklich superspannend, denn das war ein interaktives Vorgehen, wie man es heute in erster Linie nur aus dem Internet kennt. Mit Neugier habe ich regelmäßig verfolgt, ob der von mir favorisierte Film in der Wählergunst vorne lag. Manchmal war das auch tatsächlich der Fall, manchmal aber auch nicht. Zwei Wunschfilm-Sternstunden, an die ich mich noch gut erinnern kann, waren "Batman hält die Welt in Atem" am 25.07.1987 und "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" am 01.08.1987. Das waren früher geniale Filme, die heute aber keinen mehr interessieren. In den 90er Jahren gab es dann so gut wie keine Wunschfilme mehr, aber das war mir letztendich egal, denn da hatte ich ja schließlich auch keine Ferien mehr.

Als ich noch etwas jünger war, wollte ich mir in den Sommerferien unbedingt ein kleines Taschenbuch per Post bestellen, und zwar das Gespenster-Geschichten-Buch "Dämonenkrieg", das 3,- Mark zuzüglich Porto gekostet hätte. Ich fand den Titel und das Cover damals unglaublich verlockend und ansprechend. Meine Oma hat mich damals für diesen Wunsch aber ziemlich getadelt und mich geschimpft, dass ich das ja bleiben lassen solle, denn für so einen Bockmist würde man kein Geld ausgeben. Da war ich dann wirklich bedient und stocksauer und habe das Buch auch nicht bestellt. Kurze Zeit später bin ich mit dem Onkel und der Tante in einen großen, nahegelegenen Supermarkt gefahren, und dort gab es zu meiner Überraschung einen umfangreichen Wühltisch mit verbilligten Gespenster-Geschichten-Remittenden. Taschenbücher waren zwar keine dabei, dafür gab es Sammelbände, die jeweils drei Hefte der Comic- Serie enthielten, und jeder Sammelband kostete nur 1,- Mark. Da habe ich dann natürlich sofort zugeschlagen, schließlich war die Oma nicht dabei, die mich nur wieder geschimpft hätte. Kurzerhand habe ich einen größeren Teil meines Taschengeldes in die Gespenster-Geschichten-Sammelbände investiert, und dadurch waren die Sommerferien natürlich gerettet. Das Taschenbuch "Dämonenkrieg" habe ich seitdem nicht mehr vermisst, denn mit den vielen Sammelbänden konnte ich mich so richtig austoben. Bis ich diese Hefte alle mehrmals gelesen hatte, waren die Ferien dann auch fast schon wieder vorbei. Man braucht im Leben keine großen Dinge, um glücklich zu sein. Man braucht nur ausreichend Grusel- Geschichten zum Lesen, und das Glück ist perfekt. Jedenfalls für mich.

In späteren Schuljahren bin ich mit der Oma in den Sommerferien immer nach München gefahren, und da habe ich mir dann meistens ein Grusel-Hörspiel gekauft. Da hatte sie nichts dagegen, denn das war ja kein Buch. Mit Büchern hatte es die Oma gar nicht, warum auch immer. Aber ein unheimliches Hörspiel, das durfte ich mir kaufen, und das habe ich dann auch gemacht und zu Hause rauf- und runtergespielt. Hörspiele fand ich damals prägend, denn dadurch wurde das Kopfkino angeregt und die Phantasie zur Entfaltung gebracht. Vermutlich undenkbar für die meisten heutigen Jugendlichen, die den ganzen Tag nur ins Smartphone starren. Allerdings hätte ich damals mehr Hörspiele vertragen können, doch die waren teuer, und ich konnte mir deshalb nicht sehr viele davon kaufen.

Als Kind habe ich auch immer von großen Freizeitparks geträumt, und von Fast-Food-Ketten wie McDonald's und Burger King, doch die gab es bei uns nicht. Im Grunde genommen gab es bei uns rein gar nichts, was mich irgendwie gereizt hätte, und meine Eltern sind auch nie mit mir in einen Freizeitpark gefahren, die sind in ihrer Freizeit lieber auf der faulen Haut gelegen. Da ist es wirklich Ironie des Schicksals, dass 10 Jahre später bei uns der Skyline Park eröffnet hat, der mittlerweile zu einem der größten Freizeitparks von Bayern geworden ist. Und damit nicht genug, haben wir an unserem kleinen Ort noch einen Burger King bekommen, und kurz darauf auch einen McDonald's gleich daneben. Die können sich anscheinend gut halten, denn in unmittelbarer Nähe des Skyline Parks und der Autobahn findet sich vermutlich genügend Kundschaft. Zu meiner Schulzeit wäre das VÖLLIG UNDENKBAR gewesen, dass gleich ZWEI Fastfood-Ketten bei uns am Ort ihre Filialen aufstellen. Damals in den 80er Jahren hätte das noch jeder als Utopie abgetan - und jetzt ist es Realität!

Ich denke mir oft, dass ich das alles als Schüler gebraucht hätte: Den Freizeitpark, die Fast-Food-Restaurants und vor allem das digitale Angebot an medialer Unterhaltung. Mittlerweile gibt es sowohl eBooks für wenig Geld als auch hochwertige Serien und Filme per Streaming im Überfluss, und auch der Hörspielmarkt ist wider Erwarten nicht zum Erliegen gekommen, sondern hat in den letzten Jahren stark zugelegt. Jedenfalls erscheinen heute viel mehr Hörspielproduktionen als in den 80er Jahren. Anscheinend gibt es noch genügend Leute, die Hörspiele hören wollen, aber ob das alles Kinder und Jugendliche sind, so wie damals, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Wie dem auch sei, die professionell erstellten Hörspiele von heute und die vielen Netflix- und Amazon-Serien hätte ich in jungen Jahren haben wollen, genauso wie das Internet- Angebot mit den vielen Spielen, die mich heute kein bißchen mehr interessieren.

Hätte ich aber all die heutigen Angebote und Möglichkeiten in meinen jungen Jahren zur Verfügung gehabt, dann wäre ich in ein echtes Paradoxon geraten: Dann hätte ich nämlich in den Ferien wohl oder übel arbeiten müssen, um Geld für Dienste und Produkte zu verdienen, für die ich dann gar nicht mehr genügend Zeit gehabt hätte, weil der Großteil der Ferien schon mit Ferienjobs ausgefüllt gewesen wäre. Denn so klasse der Skyline-Park, die Fast-Food-Restaurants und das Internet mit all seinen Angeboten für mich damals auch gewesen wäre, ich hätte mir das alles ohnehin niemals leisten können, und dann wäre der Katzenjammer noch größer geworden als die damals vorherrschende Langeweile aufgrund fehlender, unterhaltsamer Möglichkeiten. Ein Smartphone mit Internet-Anbindung wäre für mich damals völlig unerschwinglich gewesen, denn günstig ist das ja nicht wirklich, wenn man alle Gebühren und In-App-Käufe, die dabei anfallen, zusammenrechnet. Außerdem befürchte ich, hätte ich damals auch die Schule vernachlässigt, wenn ich jederzeit über das Internet auf die gleichen Angebote der Unterhaltungsindustrie hätte zugreifen können, so wie sie heute zur Verfügung stehen.


Ich komme daher immer wieder zu der Erkenntnis, dass es wohl besser für mich war, dass ich in den 70er und 80er Jahren jung gewesen bin: Man hatte zwar viel weniger Angebote zur Verfügung, dafür hat man diese viel ausgiebiger genutzt, und man ist als Kind damals auch glatt mal nach draußen gegangen, um sich in der Natur umzusehen und die Felder, Wiesen und Bäche zu bestaunen. Mein Vater hat mir in jungen Jahren gezeigt, wie man flache Steine über ein Gewässer hüpfen lassen kann, wenn man den Stein nur mit viel Schwung im richtigen Winkel wirft. Beim Selbstversuch habe ich zwar meistens nur maximal zwei Hüpfer geschafft, aber faszinierend war es trotzdem. Ich denke, das war eine glücklichere und vor allem entschleunigtere Kindheit, als ich sie heute erleben würde, denn der digitale Overkill der Unterhaltungsindustrie hätte mich damals komplett überfordert und vollständig eingenommen. Rückwirkend betrachtet bin ich lieber bei meinen einfach gestrickten Heftromanen geblieben, da konnte ich noch meine Vorstellungskraft ins Spiel bringen, und ich hatte auch noch genügend Zeit, um eine ruhige Kugel zu schieben, was im Berufsleben ja eher nicht mehr allzu oft vorkommt.

Mit der Schule sind wir damals an heißen Tagen öfter ins Freibad gegangen. Ob das in Schulen heute noch so gehandhabt wird, weiß ich nicht, aber bei uns war es gang und gäbe, dass wir in den Sommermonaten immer unsere Badesachen dabei haben mussten, falls sich ein Lehrer dazu entschlossen hat, den Unterricht zugunsten des Freibadbesuches ins Wasser fallen zu lassen. Oftmals waren wir nur in der letzten Unterrichtsstunde im Freibad, und da hat es sich dann fast nicht mehr rentiert, die Badesachen anzuziehen. Da haben wir es uns dann an einem schattigen Plätzchen auf der Wiese gemütlich gemacht, und eines Tages habe ich unter einem Gestrüpp ein kleines Heft hervorgezogen, das dort jemand entsorgt hatte. Die Broschüre trug den Namen "Menstruation" und war mit hochinteressanten Texten und Bildern versehen. Da ich es gefunden hatte, nahm ich mir auch das Recht heraus, es zu behalten, sozusagen als Fachlektüre, die ich zu Hause noch intensiver studieren musste. Als sich dann kurz darauf die gesamte Klasse am Ausgang versammelt hatte, weil der Schultag zu Ende ging, ist einem meiner Mitschüler das besagte Heft aufgefallen. Er hat den Titel gesehen und mich lautstark gefragt: "WAS IST DENN MENSTRUATION?" "Ach, nichts", habe ich geantwortet, denn streng genommen wusste ich das ja selber nicht. Der Mitschüler hat aber keine Ruhe gegeben und weiterhin mit großer Lautstärke gefragt: "ICH WILL DOCH NUR WISSEN, WAS MENSTRUATION BEDEUTET!" Mein damals bester Freund hatte daraufhin eine schlagfertige Idee, denn er hat kurzerhand für mich geantwortet und gesagt: "Das ist bloß was mit Micky Maus und so!" "ACH SO", hat der neugierige Mitschüler völlig gelangweilt abgewunken, "Micky Maus ist doch was für kleine Kinder". Stimmt, also genau das Richtige für mich. Und so habe ich mein neu erworbenes Micky Maus-Heft eingepackt und mit nach Hause genommen. Noch heute lache ich mich manchmal scheckig darüber, wie schnell
sich der Mitschüler damals hat abspeisen lassen. Heute ging das nicht mehr so einfach, aber früher war halt alles noch ein wenig einfacher.

Als Kind habe ich auch regelmäßig die Kinoplakate studiert, denn ins Kino bin ich nur selten gekommen, und so wollte ich mich wenigstens darüber informieren, was denn im Kino gerade so lief. Gewundert habe ich mich allerdings immer über die Plakate einer Serie namens "Eis am Stiel", von der fast jedes Jahr ein neuer Teil in die Kinos kam, und diese Filme waren in der Regel alle "frei ab 16 Jahren". Auf den Plakaten waren meist ein paar coole, braungebrannte Typen abgebildet, die am Strand lagen und ein Eis in den Händen hielten. Ich habe dann als unbedarfter Schüler des öfteren darüber nachgedacht, warum es von dieser Serie wohl so viele Teile gab, und weshalb Filme über Jugendliche, die gerne Eis essen, erst ab 16 Jahren freigegeben waren. Eine Antwort darauf habe ich damals nicht gefunden, denn ich hatte ja absolut keine Möglichkeit, zu dieser Serie irgendwelche Infos zu bekommen. Kinozeitschriften konnte ich mir keine leisten, Internet gab es keins, und in meinem Freundeskreis kannte ich auch niemanden, der diese Filme je gesehen hatte. Also habe ich mich halt weiter darüber gewundert, warum Eis essen im Kino damals eine so hohe Altersfreigabe bekommen hat.

Wie dem auch sei, in meinem allerletzten Schuljahr, da war ich bereits 17 Jahre alt, da lief gerade "Eis am Stiel 8 - Summertime Blues" bei uns am Ort im Kino. Ich kann mich noch daran erinnern, dass, sofern mich jetzt nicht alles täuscht, der Film damals bei uns ab 12 Jahren freigegeben war, zumindestens stand das auf den Kinoplakaten. Ich habe mir dann gedacht: "Frei ab 12 Jahren? Echt jetzt? Das war ja wohl ein Witz! Da bin ich endlich mal älter als 16, und dann kommt der achte Teil ab 12 Jahren in die Kinos? Vergesst es! Ich will doch keinen Kinderfilm sehen!"

Damals bin ich mit dem Schulbus gerade von der Nachbarortschaft heimgekommen, und da sind wir in der Hauptstrasse auch immer am Kino vorbeigefahren. Eine jüngere Mitschülerin ist damals geradezu am Fenster geklebt, weil sie vom Bus aus sehen wollte, um wieviel Uhr der achte Teil von "Eis am Stiel" im Kino läuft, und sie hat den ganzen Bus wissen lassen, dass sie den unbedingt sehen möchte. An die große Glocke hätte ich das an ihrer Stelle zwar nicht gehängt, aber ich konnte die junge Mitschülerin ja verstehen. Als Teenie war die "Eis am Stiel"-Serie für uns damals praktisch eine Art Fortbildungsprogramm, gewissermaßen "pädagogisch wertvoll". Nur "frei ab 12 Jahren" geht im Alter von 17 Jahren natürlich gar nicht. Mit 17 sieht man sich eher Filme "frei ab 18" an, aber die sind bei uns am Ort halt leider nicht gelaufen. Irgendwie hatte ich auch mit Kinofilmen immer Pech!

Fazit: So oft ich es manchmal auch bedauere, dass ich einige von den attraktiven Angeboten, die es heute gibt, in meiner Kindheit nicht zur Verfügung hatte, so zufrieden und entspannt war ich damals dennoch als Schüler, der seine unglaublich langen Sommerferien in vollen Zügen auskosten konnte. Und das war rückwirkend betrachtet vielleicht wirklich besser als die Vielzahl an kostspieligen Unterhaltungsmöglichkeiten, die heute um die Gunst der Kinder ringen, und die man als Schüler ohnehin nicht hätte selbst finanzieren können. Manchmal ist weniger einfach mehr, nur erkennt man das meistens erst viel später. Und wenn man es genau bedenkt: Was könnte besser gewesen sein als eine Kindheit mit ausreichend Comics, Süßigkeiten und Romanen? Dagegen sieht selbst das heutige Social Media so richtig alt aus! Ich bin ja rückwirkend betrachtet wirklich heilfroh, dass es damals noch kein Facebook gab. Das hätte mich als Kind komplett vereinnahmt. Da waren die Romane um Längen besser, denn bei denen bestand wenigstens keinerlei Gruppenzwang, sie zu lesen.

Die Gespenster-Geschichten-Comics würden mir heute allerdings nicht mehr gefallen, und "Eis am Stiel" wird mittlerweile auch keines mehr gegessen, nicht dass mir nachher noch schlecht davon wird. Lediglich die Gruselromane aus den 70er und 80er Jahren sind zeitlos und können auch heute noch uneingeschränkt gelesen werden, schließlich sind unheimliche Erzählungen einfach phantastische Unterhaltung!

P.S. In meinen allerletzten Sommerferien vor dem Berufsbeginn hatte ich zwar keinen Summertime Blues, dafür habe ich mir von meinem Taschengeld die erste Langspielplatte meines Lebens gekauft, und zwar folgende:
Eis am StielEis am StielEis am StielEis am StielEis am Stiel









Die Filmmusik war um Längen besser als die Filme selbst, darum habe ich mir gleich noch ein paar Soundtracks zu der Serie gekauft. Danach war "Rock around the clock" angesagt!


So hatte diese Serie doch noch etwas Gutes, denn obwohl die meisten Episoden unsäglicher Quatsch waren, so war die Musikuntermalung dagegen immer hervorragend, und ich habe dadurch viele alte Rock 'n' Roll-Klassiker kennengelernt, die ich sonst vermutlich nie gehört hätte, denn das war halt noch echte Musik!

Kommentare  

#1 Laurin 2021-09-20 10:30
Recht schöner Atikel. Da schweift man beim lesen gleich selbst wieder in die Jugendzeit der 1970er und 1980er Jahre ab, obwohl, 1977 war bei mir schon nix mehr mit Schule, da habe ich im September die Lehre angefangen und Anfang der 80er ging es nach Schwarzenbeck (nähe Hamburg) noch 15 Monate zur Bundeswehr.
Klar war auch damals nicht immer alles schön, aber es gab genug schöne Augenblicke, die ich mir mit den heutigen Möglichkeiten (Internet und Co.), die einem so geboten werden, heute so nicht vorstellen könnte.
Allerdings waren die Gespenster-Geschichten-Comics damals in der Jugendzeit nicht so mein Ding. Dafür wurde pünktlich alle 14 Tage das neuste Perry-Comic (Perry Rhodan) gekauft und später kamen die Marvel Hefte der Rächer, Die Spinne oder die Fantastischen Vier dazu. An Heftromanen waren da zuerst Perry Rhodan, John Sinclair und einige Zeit später (als noch auf einheitliche Seitenzahl gestutzte Taschenbücher) Doc Savage angesagt.
Die Langspielplatten (so drei oder vier) der Filmreihe Eis am Stiel hatte ich mir übrigens auch damals besorgt. Denn zu Zeiten der VHS-Leihfilme der Videotheken waren auch die entsprechenden Filme für die ganze Familie (einschließlich der Eltern) in Sachen Spaßfaktor der Renner. ;-)
#2 Toni 2021-09-20 12:15
Da hast du dir ein paar schöne Erinnerungen bewahrt :-)
Ich bin auch über Comics (Gespenster, Horror, Supermann und Co) zum Heftroman gekommen.
In den 70ern hat man bei uns Tüte gegen Tüte getauscht. Irgendwann hast du deinen eigenen Comic-Kram wiederbekommen und nochmals gelesen. Als die Sammlerleidenschaft dann so richtig eingeschlagen hat, gings auf Flohmärkte. Für mich damals ein Eldorado an unbegrenzten Schätzen. Dazu kamen Hörspiele (MC oder Platte), Panini-Alben (im Pott kamst du um Fußball nicht herum) und schließlich Heftromane. Ein kleiner Rest der Sachen hat sich fest ans Regal geklammert und wird heute oft hervorgekramt. Wenn du die Nase in die Seiten hältst, kannst du die 70er noch riechen...
#3 G. Walt 2021-09-20 18:26
Erinnert mich vieles an meine Jugendzeit, wo es im Sommer den Ferienpass gab, den ich in vollen Zügen genossen habe. Urlaub war ja damals nicht drin bei dem bescheidenen Leben zuhause mit Müttern und Schwester.
Bücher und TV waren darüber hinaus meine treuen Begleiter und mein Hund Tobby (Gott hab ihn seelig).
Natürlich gehörten Heftromane dazu. Später Hörspiele. Ich wünschte mir seiner Zeit, dass es vielleicht kleine mobile Multimediageräte gebe, auf denen ich Fernsehen schauen und lesen konnte, was, wann und wo ich wollte. Ich wusste nur nicht, wie so etwas technisch möglich sein könnte. Das war 19880/85. Ja ich war vielleicht der erste Erfinder von Tablet und Smartphone (wenn auch nur im Geiste), aber ans telefonieren habe ich dabei sicher nicht gedacht. ;-)
#4 Cartwing 2021-09-20 18:42
Da schließe ich mich an.
Obwohl es mir in den frühen 80ern eigentlich schon ähnlich erging, wie heute meinen Kids.

Der Commodore 64 war viel interessanter als das schöne Wetter, und hätte mein Vater uns nicht rausgejagt, hätten wir viele schöne Sommertage im abgedunkelten Zimmer vor dem Computer zugebracht. Also kaum anders als heute...
#5 Laurin 2021-09-21 19:25
Null Problemo @Friedhelm, im Grunde müsste eigentlich jeder der hier beim Zauberspiegel fleißig mitliest, längst wissen, das hinter dem "Laurin" (Das User-Pseudonym kam damals übrigens aus einer Episode der Fernsehreihe "Raumpatroille Orion") eben Konrad Wolfram steckt. :-* ;-)
#6 OliverRied 2021-09-22 18:52
Vielen Dank für die positiven Kommentare. Freut mich, dass euch mein Artikel gefallen hat, denn ich hätte ja nicht damit gerechnet, dass mein Geschreibsel irgendjemanden interessieren wird.
Und dass es außer mir noch mehr Leute gibt, die gerne in der Vergangenheit leben, hätte ich so auch nicht erwartet.
In den 70er Jahren war ich allerdings noch nicht im Kino, denn sooo alt bin ich auch wieder nicht. :lol:
Die 70er Jahre Horrorfilmklassiker habe ich mir deshalb alle im TV angesehen.
#7 Harantor 2021-09-22 21:03
Das will ich doch auch mal hoffen, dass das nicht der Schluss war. ;-)

Ergänzung. In der Tat rufen noch die Achtziger und vielleicht ganz leise die 90iger
#8 OliverRied 2021-09-24 13:29
Ja, mal sehen, was mir noch so alles einfällt.

Einen 80er Jahre Bericht hatte ich im Frühjahr übrigens schon mal auf dieser Seite veröffentlicht, und zwar war das "Der verlorene Tag":

www.zauberspiegel-online.de/index.php/stories-mainmenu-209/38820-der-verlorene-tag

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.