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Vertikale Kilometer, Bären, Löwen und einige Randbemerkungen

Teestunde mit RolfRolf, Du hängst wieder mal fest. Aber erzähl ruhig weiter. Wie war denn das mit den Bären in FOLLOW? Wie hast Du denn Helmut kennen gelernt, der dann bei „Fantasy“ Dein Lektor wurde?

Vertikale Kilometer, Bären, Löwen und einige Randbemerkungen

Der große Tag war gekommen. Helmut Pesch, Hoher Lord des Bären-Clans und ganz zivil Student einer nicht schlagenden Verbindung, würde die schönste und wunderlichste Stadt dieser Welt und des umliegenden Universums besuchen.

Meckert nicht. Ein echter Kasselaner sieht das nun mal so. Und ihr wäret nicht die ersten, die ich damit in den Wahnsinn getrieben habe, dass meine Vaterstadt in der Welt einzigartig da steht und keinen Vergleich mit allen Metropolen auf diesem Planeten zu scheuen braucht. Auch hier kann ich Hermann bedenkenlos zum Zeugen aufrufen. Der wird schon irre, wenn ich die Fulda (Fulle auf Kasselänisch) mit der Elbe vergleiche und ihm erkläre, auch wir hätten einen Hafen. Klar, der wurde zu Kaiser Wilhelms Zeiten ausgebaggert und zwei mächtige Speicher gebaut, weil man von hier trotz einiger Schleusen von Kassel bis zur Weser und dann zur Nordsee kommen konnte. Wie der Engländer so sagt: „The Sea-Way ist he cheapest way“.

 

Bis vor 20 Jahren habe ich noch Lastkähne gesehen. Aber jetzt – liegen im Hafenbecken nur noch die  Motor-Yachten diverser Leute, die nicht so recht wissen, wo sie ihr Geld noch hintun sollen. Macht aber nichts – Hafen ist Hafen. Und wer wollte sagen, dass wir keinen Hafen besitzen. Bei uns in Kassel es eben alles nicht so gigantisch wie in anderen Städten, aber eben überschaubar – und vorhanden. Wir haben ja auch einen Flughafen – wo man allerdings keine Außenaufnahmen für ein Remake von „Airport“ drehen könnte.

Macht nichts – Hafen ist Hafen und Flughafen ist Flughafen. Und was die anderen Städte haben, hat Kassel auch – nur etwas verkleinert.

Selbst damals in New York habe ich einem der Einheimischen erklärt, dass es in seiner Stadt nichts gibt, was wir in Kassel nicht auch haben. Und da diese Mister als GI in Deutschland war und Kassel kannte, wusste er auch, wovon ich geredet habe.

Dass ich ihm erklärte, dass wir auch Hochhäuser haben und die im Big Apple nur etwas höher (naja, unbedeutend höher) sind, Miss Liberty mit unserem Herkules und den Central-Park mit unserer Karls-Aue verglichen habe, hat er ja noch geschluckt. Aber als ich dann die Brooklyn-Bridge mit unserer „Drahtbrücke“ (eine Hängebrücke über die Fulda) verglichen habe, nahm er Reißaus. Natürlich nicht, ohne Obelix in etwa auf Amerikanisch zu zitieren. Ihr wisst schon: „Die spinnen, die…“

Eingefleischte Berliner, die ebenfalls der Meinung sind, dass Ihre Stadt der Mittelpunkt dieser Welt sei, bekommen von mir zu hören, dass bei ihnen in Berlin unser Kaiser zwar gewohnt hat – aber bei uns in Kassel hat er Urlaub gemacht. Und das Grab seines viel betrauerten Dackels Erdmann kann man im Bergpark Wilhelmshöhe in der Nähe des Schlosses heut noch finden. Das „Grabmal einer großen Liebe“, wie ich es in meinem Kassel-Krimi „Mord in der Eissporthalle“ genannt habe.

Was heißt hier „Mittelpunkt der Welt“? Wir in Kassel haben den „Mittelpunkt des Universums.“ Anlässlich einer Documenta Ende der 70er hat nämlich mal ein „Künstler“ auf dem Friedrichsplatz ein Loch von tausend Metern gebohrt. Nein, er hat bohren lassen – er hat sich das nur einfallen lassen, gearbeitet haben andere. Ja, damals hatten wir mitten in der Innenstadt einen Bohrturm, dass die Leute von der Fernseh-Serie „Dallas“ her kannten – und finanziert haben das Ding übrigens auch texanische Öl-Mogule vom Schlage eines J.R. Ewing. Die deutsche Presse, voran das Blatt, das BILDet, hat sich monatelang drüber lustig gemacht.

In dieses Tausend-Meter-Loch wurde ein Messingstab eingeführt – das ganze nannte sich dann „Vertikaler Erdkilometer“ – und auf einer Sandsteinplatte auf dem Friedrichsplatz sieht man heute noch das obere Ende der Messingstange. Ein einfacher Messing-Punkt. Völlig unromantisch. Nun, kraft meines Amtes als Statthalter von Helleb und von einem gewissen Größenwahn beseelt habe ich diesen Punkt zum „Nabel des Universums“ erklärt – und keiner hat widersprochen. Na gut – es war auch keine in der Nähe…ahem…

Die alten Griechen waren zwar der Meinung, dieser „Nabel“ wäre der Omphalos, ein Stein im Apolloheiligtum von Delphi, den man als männliches Phallus-Symbol ansieht. Nun, in Kassel wurde mit der Erde ja, wenn man es so sieht, ein Koitus veranstaltet – und die Messingstange eingeführt. Somit ist die Verbindung da – und das „Zentrum“ ist immer das Weibliche, um das sich alles schart. Zwar zweifele ich an, das Walter de Maria, der Künstler, dem wir das zu verdanken haben, an so was gedacht hat – aber ich habe ja mit Hans und Michael Müller auch den „Vertikalen Luftkilometer“ erfunden. Und der hat nichts gekostet.

Wie? Ganz einfach, Ein Brett, das nach oben in den Himmel zeigte – und der staunenden und kunstbeflissenen Bevölkerung wurde erklärt, dass es dort tausend Meter nach oben gehe – dies aber in Relation zur Unendlichkeit zu sehen sei. Dazu natürlich lange Haare und Gammel-Look – kaum einer hat ernsthaft in Erwägung gezogen, das wir keine „gottbegnadeten Künstler“ waren, sondern alle mächtig verkaspert haben. Ach, wo sind die alten Zeiten hin – das war damals in meiner wilden Rotwein-Phase….

Also, Kassel ist immer eine Reise wert, nicht nur zur internationalen Kunstausstellung „documenta“. Zu der habe ich, wie man sich sicher denken kann, ein etwas gespanntes Verhältnis. Um es mal mit etwas Werbungs-Adaption zu sagen: „Für die einen ist es Kunst – für die anderen die teuerste Sperrmüllhalde der Welt.“

Aber das wird natürlich durch den Inhalt der Kunstausstellung überspielt, der irgendwann die Museen der Welt  füllt. Außerdem ist die Documenta ja nur alle fünf Jahre, dauert nur 100 Tage und es ist mir selbst in eben jener Rotwein-Phase, wo ich versucht habe, die Kunst der Documenta mit „bewusstseinserweiternden Mitteln“ zu begreifen, nicht gelungen, die Dinge zu verstehen oder mich gar dafür zu begeistern. Für mich ist nur das Kunst – was ich selbst nicht machen kann… und von diesen Dingen, Gemälde, Skulpturen und sonstige Sehenswürdigkeiten, haben wir in Kassel genug in den Museen stehen.

Und was die Museen angeht, womit wir wieder zur Fantasy kommen – Helmut Pesch, wie ich schon erzählt habe ein für mich wirklich begnadeter Maler und Graphiker, ist extra noch mal gekommen, um unsere Gemäldegalerie alter Meister zu besuchen. Ja, ich habe noch niemals jemanden so intensiv und fast eine halbe Stunde den „Segen Jakobs“ von Rembrandt betrachten sehen. Aber anschließend war sein Kommentar, er hätte viel gelernt. Ja, Barbar der ich bin habe ich mich dann nach einiger Zeit in die Cafeteria zurückgezogen während der künftige Doktor die Maltechniken Rembrands und andere Künstler studiert hat. Eigentlich schade, dass es mir nie gelungen ist, mal ein richtiges Bild mit Fantasy-Motiv von Helmut Pesch zu bekommen. Ich habe nur eins von Yakup Yalcinkaya, über den ich noch einiges berichten werde. Der hat in ein Bild von Zamorra auf zeichnerischer Ebene fast alles hinein gepackt, was ich als Grundlage meiner Ideen hatte. Ich hätte ihn gern für den Zamorra als Titelbildzeichner gehabt, als Sebastiano Boada seine Termine nicht mehr halten konnte.

Aber wir sind ja an jenem Samstagvormittag, als von Westen her der Zug mit Lord Elrod einrollte. Klar, dass er als späterer Ringmeister von Follow und Gebieter der Eldar (Tolkien-Elben) von Westen kommen musste. Denn bei Tolkien steht geschrieben, dass alle Elben hoffen, irgendwann in die gelobten Länder des Westens zu kommen. Ganz klar, dass der Herr der Ringe damals in der DDR verboten sein musste.

Aber es ist auch sicher, dass Tolkien damals nicht an das Ulbricht-Honecker-Ländchen gedacht hat. Ich zweifele sogar an, dass er hier eine Verbindung mit dem östlichen Sowjet-Paradies eines Josef Stalin ziehen wollte. Ebenso wenig wie es eine Parallele zu Wagners „Ring des Nibelungen gibt“ – mit einer Ausnahme, die Tolkien selbst aufgezeigt hat. „Beide Ringe sind rund!“ hat er gesagt. Und ansonsten hatte er für den Meister von Bayreuth nichts übrig.

Ja, aber wie erkennt man denn so einen Lord von Follow? Was stellt man sich unter dem Herrn der Bären vor? Sicherheitshalber hatte ich mit ihm ein Erkennungszeichen vereinbart.

Eigentlich hätte das ja stilvoll ein geschwungenes Schwert sein müssen. Aber so ein Aufsehen, wie wir so gelegentlich rein aus Spaß an der Freude erregten, was nicht in Helmuts Sinn. Also hatte ich diskret das neue Dragon-Heft in der Hand mit dem Titel „Die Eiskönigin“. Und das Titelbild dazu war die erste zeichnerische Veröffentlichung von Helmut Pesch. Das nur mal als Info für Sammler.

Ja, das war kein breitschultriger, hochgewachsener Barbar – sondern ein schlankes Jüngelchen, das wir keinesfalls mit einem Bären in Verbindung gebracht hätten. Aber es dauerte gar nicht lange dass mir klar wurde, dass der Bär mit seiner Größe und Stärke inwendig saß. Kurz gesagt – ein Intellektueller – der mir auf geistiger Ebene weit voraus war. So, das sei hier uns jetzt tatsächlich mal erklärt. Es gibt wenig Leute, die mit wenigen, prägnanten Worten mehr sagen können, als ansonsten auf fünf Buchseiten geschrieben seht. Auf das Beispiel müsst ihr aber noch etwas warten – es kommt wenigstens noch eins – im Rahmen der Fantasy.

Um es kurz zu machen, es war „der Beginn einer wundervollen Freundschaft“ – auch wenn wir heute kaum noch Kontakt haben, weil jeder beruflich so seinen Weg hat und er heute meine „deutsche Fantasy mehr macht“, sondern für den Lübbe-Verlag internationale, englischsprachige Star-Autoren betreut, die immer in den oberen Bereichen der Bestseller-Listen zu finden sind. Nun ja, er spricht Englisch wie seine deutsche Muttersprache und hat einige Semester in Glasgow studiert. Und da muss man die Sprache von „Schüttelbier“ und von „Windsors Lieschen“ schon drauf haben.

Wir haben also Helmut Pesch die Wilhelmshöhe und die Stadt an einem Tag gezeigt und abends hat er dann unser Treffen kraft seines Amtes als Lord zum offiziellen Follow-Con erklärt. Natürlich wurden wir anständig eingetreten. Für Unwissende – in einen Verein tritt man ein – bei Follow wird man eingetreten. Genau gesagt, man bekommt von seinem Lord einen ordentlichen Fußtritt in jenes Körperteil, dass Ritter Gottfried mit der eisernen Hand einem kaiserlichen Feldhauptmann als Ersatz für Speiseeis angeboten hat.

Gut, dass Altmeister Goethe sein Erstlingswerk in allgemein gebräuchlichem Hochdeutsch geschrieben hat und nicht in der schwäbischen Mundart, die der Herr von Berlichingen zweifellos gesprochen hat. Wie für Werner der Wiener Schmäh ein Gräuel war, dem er nach Möglichkeit ausgewichen ist, so leide ich, wenn mir einer im breitesten Schwäbisch ein Ohr kaut. Also, wenn wir uns mal zufällig treffen und ihr kommt aus der Gegend vom Neckar oder Stuttgart – dann sprecht bitte mit deutschen Untertiteln.

Was aber Werner und seine „Vorliebe“ für Wiener Schmäh angeht – wir haben mal, als wir auf einer Fahr nach Kaltern die Strecke hinter Kufstein durch Österreich gefahren sind, auf dem Radio-Recorder eine Kassette „Österreich – mein Heimatland“ ablaufen lassen. Ein wahres Wunder, dass W.K. nicht anschließend bei den vereinten Nationen wegen Verletzung der Menschenrechte geklagt hat. Aber – hinter dem Brenner gab es dann „O sole mio“ und ähnliche italienische Schmachtfetzen, mit denen der Gondoliere in Venedig die Möwen vertreibt.

Allerdings frage ich mich bis heute, wie es Werner geschafft hat, Anno 1984 beim Fantasy- Kongress in Passau stundenlang mit Ernst Vlcek zu reden. Immerhin redete der „Ernstl“ ja seinen Wiener Schmäh in höchster Perfektion und W.K. muss wahnsinnig gelitten haben. Aber immerhin – danach war er im damals neu entstehenden Dämonen-Killer mit drin. Was tut man nicht alles für die Geschäfte…

Werner selbst hat übrigens reines Hochdeutsch gesprochen. Klar, in Lippstadt haben sie so keinen prägnanten Dialekt, den man sofort erkennt. Und auch, um wieder aufs Thema zu kommen – auch Helmut Pesch spricht lupenreines Hochdeutsch. Ob er im Englischen „Slang“ redet, kann ich nicht sagen – glaube aber nicht dran.

Also, der Fußtritt von Helmut beim „Eintreten in Follow“ war so heftig, das ich leicht vorwärts gestolpert bin (oder war der vorher ausreichend genossene Wein dran schuld – Conan grölt ja meistens „Wein her!“) – und genau in den Schrank gefallen, denn Mülle hinterhältig aufgerissen hat. Noch hinterhältiger war es von Hans Klipp, in diesem Augenblick auf den Auslöser der Kamera zu drücken und die Sache für die Nachwelt fest zu halten. Aber auch Jadawin (Hans) und Ragnar (Mülli) bekamen ihren Fußtritt und sofort wurde ein Bären-Con in Kassel vereinbart.

Das wir danach unsern Lord nach Strich und Faden unter den Tisch getrunken haben und ich die Nacht auf meinem Sofa verbracht habe, weil wir den „Bären“ in mein Bett gelegt haben um anschließend in Ruhe weiter zu zechen, steht auf einem anderen Blatt.

Der Bären-Con in Kassel fand zwei oder drei Monate später statt und war so ziemlich das größte Chaos, was ich je erlebt habe. Vor allem deshalb, weil der Raum, den wir haben wollten, dann ganz kurzfristig nicht zu bekommen war. Also – es wurde improvisiert.

Mein Palast im Turm des Schreckens hatte ca. 42 Quadratmeter. Da waren die Möbel drin, ein Flur, eine kleine Küche und die Toilette. Wenn ich mich recht erinnere sind ungefähr 12 bis 15 Leute gekommen. Damals wie heute sind Hotels teuer – also schläft man als Follower wie bei Barbaren üblich irgendwo beim Gastgeber, wo Platz ist. Da ich nur mein Bett und ein altes Sofa nebst vier Sesseln hatte, war das eigentlich völlig unzureichend.

Aber es waren ja erstens Follower – zweitens Bären – und drittens stellen die Bären eine Art schottische Clangemeinschaft dar. Da wurde alles nicht so eng gesehen. Wo die Sitzgelegenheiten fehlten, stapelte man Bierkästen übereinander. Die hatte ich, klug und weise, wie man nun mal ist, in ausreichender Menge angeschafft. Geschlafen wurde da, wo man Platz fand und wenn man müde war. Zwei Leute habe auch mangels Platz im Wohnzimmer und Flur einfach im Bad genächtigt und wurden des öfteren unsanft geweckt, weil ein erwachender Schläfer ein dringendes Bedürfnis hatte und auf dem Weg zur Toilette den Storchengang einlegen mussten.

Natürlich, weil die ganze Meute selbstverständlich bei mir übernachtet hat, sind am anderen Morgen beim Öffnen der Fenster die vorbei fliegenden Spatzen tot zu Boden gefallen. Das nebenher damals die meisten Leute noch rauchten, unterdrückte alles sonstigen Gerüche. Aber damals war so was normal und keine Sau hat sich drum gekümmert.

Dass ich, als die ganze Meute am Samstagnachmittag wieder draußen war, im Haus einen sehr üblen Ruf hatte, brauche ich nicht zu erwähnen. Schließlich gab es Schwertkämpfe und Klirren der Klingen im Flur und als anständiger Follower läuft man natürlich auch in Waffen und in Gewandung durch die Gegend. Und – das war so ca. 1976 – da wussten die Normal-Sterblichen noch nicht, was Fantasy war. Die kannten nur Siegfried oder eben jenen Götz von Berlichingen, den ich dann, wenn auch nur geistig, bei den folgenden Gesprächen mit der Hausgemeinschaft oft genau in Gedanken zitiert habe.

Kurz gesagt -  der Bären-Con in Kassel waren drei Tage, die ich nie vergessen werde – die ich aber auch nicht noch mal haben muss. Einige Wochen später bin ich aus andren Gründen aus Follow wieder ausgetreten – besser gesagt, in einem Brief an den Lord habe ich verkündet, dass ich mich in mein Schwert stürze. Das war damals der „Follow-Tod“ im Gegensatz zur „Hinrichtung“, wenn man keine Aktivitäten mehr zeigte. Die haben dann irgendwann die Gefolgsleute Ragnar und Jadawin bekommen – aber das hat Hans und Mülli da schon lange nicht mehr gejuckt – da liefen schon wieder andere Sachen ab.

Die wahren Gründe für meinen Ausstieg bei Follow habe ich Helmut Pesch in einem Zusatz zum „Brief in der Alten Sprache“ geschrieben und er musste das akzeptieren. Warum und wieso – das würde hier alles zu weit führen. Und inzwischen ist viel Wasser „de Fulle runner gelaufen“ und die Sache nach heutigen Gesichtspunkten vielleicht nicht mehr verständlich.

Dass ich Jahre später, als Lore und Hubert Straßl und ich feststellten, dass wir alle Katzenfreunde sind, beim „Löwen“ wieder bei Follow eingestiegen bin, ist eine andere Sache und kam erst Jahre nach der Einstellung von Bastei-Fantasy – um die es ja schlussendlich hier geht.

Zwar war ich bei Follow raus, aber der Kontakt zu Helmut Pesch ist nie richtig abgerissen. Es kamen dann die Kontakte zu W.K.Giesa und meine ersten Romane. Gleichzeitig war zu hören, dass Helmut Pesch nach Abschluss seiner Studien mit einer Doktorarbeit über Fantasy gemacht hatte. Er ist also, in unserem Sprachgebrauch, der erste „Doktor der Fantasy“ – auch wenn er eigentlich „Dr. phil.“ ist.

Ich weiss nicht mehr, woher ich es zuerst gehört habe. Dr. Helmut Pesch ist beim Bastei-Verlag – und die planen eine Heft-Serie mit Fantasy-Romanen.

Und nicht nur dass  -Werner und ich sollten da mit schreiben. Keine Frage – Fantasy schreiben - das war für mich das Ziel aller meiner Wünsche.

Ich weiss – eure Wünsche sind es, jetzt zu hören, wie es weiter ging. Das werde ihr auch – in der nächsten Woche. Da erzähle ich nämlich von angedachten Konzepten und was nach diversen Gesprächen draus geworden ist. Denn Helmut Pesch war bei Bastei-Fantasy nicht der „Herrscher aller Reußen“ – sondern hatte über sich einen Chef-Redakteur. Und der – hatte so seine eigenen Vorstellungen…

Es wird also auch nächste Woche wieder spannend…

Halt, noch eins. Ich entschuldige mich hier und jetzt, dass ich nicht, wie geplant, mit zum Buchmesse-Con gekommen bin. Ich bin mit dem Zug nach Frankfurt gefahren, weil ich mit Bettina und Hermann mit dem Wagen zum Con und danach mit zurück nach Kassel fahren wollte, wo mein Wagen in der Tiefgarage stand. Aber aus gesundheitlichen Gründen musste Hermann schon fahren, als wir aus der Messe draußen waren. Also keine Chance mehr, den BuCo zu  besuchen.

Es tut mir Leid für die Leute, die vielleicht mit mir ein Plauderstündlich halten wollten – und für die anderen, die vielleicht überlagerte Hühnereier sinnvoll entsorgen wollten. Ich lebe ja nicht im Geheimen und wer Kontakt mit mir will, der findet auch raus, wie der zu bekommen ist. Ansonsten habe ich natürlich – inch Allah – vor, im nächsten Jahr wieder beim Marburg-Con anzurollen. Zumal die Stadt ja nur 50 km entfernt liegt.

Ansonsten habe ich auch der Buchmesse einige interessante und fruchtbare Gespräche geführt, einige alte Kontakte nach Jahren wieder aufgewärmt und einige neue Verbindungen geknüpft. Und – obwohl ich gestern am Sonntag am Nachmittag im Circus Krone war – am Abend habe ich erstmals seit langer Zeit wieder am Computer gesessen. Immerhin – ich weiss jetzt mal wieder, dass es sich lohnt, in die Tasten zu hauen.

Allerdings – um gleich allen Spekulanten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ein „Zamorra“ ist das nicht und wird das auch niemals wieder werden. Da sind genug andere gute Autoren drin – und wie ich so feststellen kann, werden es immer mehr. Also, der Fall „Professor Zamorra“ ist bei mir unabänderlich erledigt.

Unabänderlich? Nun, sollte die Serie – dii advertite omen – einmal eingestellt werden, ohne dass noch irgendwo ein Band erscheint, der die Serie auf anständige und würdige Art zum Abschluss bringt – dann schreibe ich einen für den „Zauberspiegel“. Allerdings – ich hoffe, dass niemals die Situation eintritt, in der ich zu diesem Wort stehen muss!!!

Wie sagte jener Herr, der mit mir am gleichen Tag Geburtstag hatte – klar, der Herr Staatsratsvorsitzende ist gemeint.  „Totgesagte leben länger.“ hat Onkel Erich gesagt. Und wenn man einen Löwen sieht, die da rum liegt und nichts tut bedeutet das nicht, dass er tot ist. Das bedeutet nur, dass der Löwe faul ist - aber jeden Augenblick aufspringen kann, um zuzuschlagen. Und – immerhin – ich bin ja „Löwe“ – wenn auch nur in der Fantasy-Welt Magira.

Also dann – „Le’ Savit“, wie wir Follow-Löwen sagen. Für Nicht-Magiraner – das ist die Sprache von Wolsan und heisst: „Hüte dich vor dem Löwen“.

In diesem Sinne – bis nächste Woche….

 

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