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# 66 - Ein Schock für Shocker

As Time Goes By#66: Ein Schock für Shocker

Ich habe mich immer über die Typen aufgeregt und richtig schön gelästert (auch in verschiedenen Folgen dieser Kolumne), die jeden ihrer Romane signiert haben mussten. Am besten mit schön dickem Filzer direkt übers Cover, auf dass es nicht mehr zu erkennen war. Dabei waren die meisten der Cover doch gar nicht so übel, um sie völlig abzudecken bzw. vom Schriftzug des Autors dicht schmieren zu lassen. Aber wem's gefiel! Ich mochte immer mehr die persönliche Widmung auf der ersten Innenseite, die dezent mit Kugelschreiber geschrieben wurde. Davon habe ich auch einige gesammelt.


Dann kam der Marlos-Con in Hannover (veranstaltet von Peter Roegner), der wie üblich in gemütlicher Runde abgehalten wurde. Wie nahezu immer hatte auch Jürgen "Dan Shocker" Grasmück zu dem alljährlichen Familientreffen des Dan Shocker's Fantastik Club, der von den Hannoveranern um Peter Roegner vorzüglich organisiert war, angesagt und war nebst seiner reizenden und äußerst sympathischen Gattin Karin erschienen und strahlte wie eh und je den ungebrochenen Grasmück'schen Optimimus aus.

Aber ich wollte ihm partout einen Schock versetzen. Als nun die üblichen Formalitäten zur Eröffnung eines Marlos-Cons abgeschlossen waren und sich die üblichen Runden gebildet hatten, wo man der Lieblingsbeschäftigung der Fans in fröhlicher Form nachging (sprich: man schwatzte munter drauf los und unterhielt sich mit diesem oder jenem über Horror, Hefte und Gott, die Welt, das Universum und die umliegenden Gemeinden und Marktflecken), erhob ich mich und schleppte mehrere große Kartons in den Saal.

Diese Aktivität blieb nicht unbemerkt und manch seltsamer Blick wurde in meine Richtung geworfen. Ich irritierte die Fanmassen mit meinem Tun.

Dann wandte ich mich Jürgen zu. Der Meister-S(c)hocker sah mich verwirrt an. Was wollte ich von ihm? "Du musst mir mal meine komplette Dan-Shocker-Heftsammlung signieren", verkündete ich fröhlich. Jürgen war entsetzt, hatte ich doch all seine Hefte komplett. Mehrere hundert Unterschriften würde er leisten müssen. Ich wollte ihn zum Jason Dark von Dienst machen. Nix mit Kaffeetrinken und Plaudern. Einen Schreibkrampf würde er sich holen. Für einen Moment zeichnete sich milde Panik auf seinem Gesicht ab.

Aber gleich darauf kam die Entwarnung. Ich hatte mir die Hefte binden lassen. Er kam mit zwei Widmungen und etwa 20 Unterschriften davon.

Kommentare  

#1 Claudia 2010-07-21 18:27
Mir hat einmal ein Sammler gesagt, dass gebundene Comic-Hefte nichts mehr wert wären. Ich nehme an, das gilt auch für Romanhefte. Weshalb hast Du Dir Deine Schätze dennoch binden lassen, Horst?
#2 Harantor 2010-07-21 18:39
Weil es für mich keine Wertanlagen waren...
#3 Laurin 2010-07-22 13:50
#1 Claudia/#2 Harantor:
So ganz stimmt das nicht. Nur da durch die Bindung von Comics oder Heftromanen der Originalzustand verändert wird, sinkt der Wert rapide.
Sowas kann sich aber auch wieder ändern wenn zum Beispiel wie bei Horst die Sachen vom Autor signiert wurden oder gar eine Witmung des Autors drin ist. Da wird die Sache für manche Sammler wieder interessant und klar ist natürlich das die Nachfrage auch in diesem Punkt (unter Sammlern) den Preis bestimmt. Also schön pflegen Horst, wer weiß was das mal Wert sein kann ;-) .
#4 Larandil 2010-07-22 14:46
Also da müßte es schon knüppeldick kommen, bevor ich darüber nachdenke, meine von Neil Gaiman, George R. Martin oder Hans Kneifel signierten Taschenbücher feilzubieten ...
#5 Laurin 2010-07-22 18:15
#4 Larandil:
:-) Sollst du ja auch nicht tun!
Als Sammler kann ich da z.B. sagen das dieses oder jenes Buch oder dieser Heftroman unter Sammlern in dem und den Zustand den oder jenen Wert hat und wenn der Autor es noch persönlich signiert hat ist es sogar Wertsteigernd. Doch ob ich es verkaufen oder es behalten will um mich weiter selbst daran zu erfreuen, steht auf einem anderen Blatt. Man weiß aber zumindest was man an dem guten Stück an Sammlerwert hat und der persönliche Wert ist eh immer unbezahlbar!

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