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# 63 - Eitle Plaudereien dicker Männer

As Time Goes By# 63: Eitle Plaudereien dicker Männer

Irgendwann Mitte der neunziger Jahre hatte ich mich mal wieder mit einem Vortrag angemeldet. Zusammen mit Uwe Schnabel wollte ich das machen, was ich jetzt im Zauberspiegel mache: Ein bisschen was zur Geschichte des Horrorfandoms aus den Achtzigern erzählen. Es könnte 1995 gewesen sein, weil ich 1994 die Podiumsdiskussion zu Zaubermond (vg. AS TIMES GOES BY # 50 ff) leitete. Das Jahr ist also noch einzugrenzen.


In der Vorbereitung auf dieses Event telefonierte ich mit Uwe. Wir diskutierten, wie wir das denn nun aufziehen wollten. Stehend mit Manuskript? Nee, viel zu faul, so was zu machen. Ich schrieb damals hektisch zusammen mit Petra E. Jörns an "Alessan" für die "Thrilling Star Stories", dem Clanmagazin des Volkes der Sterne im Rahmen der Fantasysimulation von FOLLOW (und in erweiterter Form im Zauberspiegel, Abteilung Magirian Wonder Tales, nachzulesen). Für dieses Teil habe ich im übrigen (zusammen mit Petra) 1996 den vom Rat von Magira zu vergebenden (Literatur-)Preis "MERLIN" bekommen, zu dessen Preisträgern Walter Ernsting, Hugh Walker und Helmut Pesch zählen. Bis dato sind wir die letzten Preisträger und es ist mein einziger 'Literaturpreis' geblieben. Zudem standen auch die "Kinder der Nibelungen", die erste professionelle Zusammenarbeit mit Helmut Pesch in den Startschuhen. Also bloß nicht mehr Arbeit als nötig. Nur nicht noch mehr lange Ausarbeitungen.

Nun gut. Man plauderte müßig über dieses und jenes, aber eine zündende Idee, wie wir das aufziehen wollten, hatten wir zunächst nicht. Uwe und ich telefonierten zu dieser Zeit stundenlang miteinander. Es gab immer viel zu erzählen. Uwe ist einer der Experten, was Daten, Fakten und Gerüchte zum Heftroman angeht. Es gibt kaum etwas, was er nicht weiß, und wenn er nichts weiß, könnte es auch sein, dass er nur vorgibt, nichts zu wissen. Aber irgendwann kamen wir zu einer Lösung...

Der Tag des Cons war gekommen und im Gegensatz zu früheren Horrorevents fanden die Vorträge in separaten Räumlichkeiten statt, um nur die Interessierten mit den Vorträgen zu beglücken und nicht die Gespräche der anderen zu stören.

Zwei Stühle standen vor einem Auditorium. Eine Zuhörerschaft fand sich ein (mehr als ich erwartet hatte). Und da haben wir eine AS TIMES GOES BY-Hörbuchversion zum besten gegeben. Zwei dicke Männer plaudern müßig über Fans, Autoren, Cons und Clubs. Erzählen sich dieses und sprechen über jenes. Ich erwähnte etwas, Uwe lieferte die Daten. Wir lästerten und nölten, erfreuten die Zuhörer mit der Dummheit von Fans. Völlig entspannt und locker. Wir entlockten unseren Zuhörer manchen Lacher und alle hatten ihren Spaß. Das war ein amüsanter Tag und auch unser Publikum bedankte sich.

Kommentare  

#1 Thomas 2010-07-29 16:25
Auf einem der damals noch zahlreichen Cons berichtete mir besagter Uwe Schnabel stolz, dass er sich jeden Heftroman gleich dreimal kaufen würde - einmal zum Lesen und einmal für die Sammlung (den dritten Zweck habe ich jetzt vergessen). Ich konnte mich nur kopfschüttelnd abwenden... Von allen Leuten, die ich damals in den Kreisen des Fandoms kennenzulernen das besondere Vergnügen hatte, war mir dieser zum Übergewicht neigende Jüngling mit der ungesunden Gesichtsfarbe immer der unsympathischste gewesen. Weshalb Dan Shocker ausgerechnet ihn, einen Aufschneider von besonderem Format (buchstäblich!) in sein Vertrauen gezogen hatte, wird ein ewig ungelöstes Rätsel meines Lebens bleiben... :-x
#2 Harantor 2010-07-29 22:33
Da hast Du Uwe nie richtig kennengelernt. Er ist einzuverlässiger, vertrauenswürdiger Mitarbeiter, der sich immer gut auskennt. Und nicht nur Jürgen hat ihn ins Vertrauen gezogen, auch Kurt Luif hält große Stücke auf ihn.

Und er hat nur eine Serie dreifach gesammelt: Nämölich den Dämonenkiller... Seine liebste Serie. Darüber werden wir im Zauberspiegel noch lesen.

Aber Du hast ihn vernmutlich nur flüchtig auf Cons gesehen (auf sovielen - außer Marlos-Treffen - war er ja nicht).
#3 Laurin 2010-07-30 19:23
Na ja Thomas, ich habe im Leben auch schon Menschen getroffen über die ich anfangs den Kopf geschüttelt habe, später aber lernen mußte das mein (Vor)Urteil eigendlich daneben lag. Dafür haben mich dann andere, die gleich bei mir ein Stein im Brett hatten kräftig enttäucht! Der erste Eindruck ist halt nicht immer der Realität entsprechend.

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