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Kauzige Typen und andere Anekdoten... - Diesmal: Karl Wasser

Der Heftroman nach HübnerKauzige Typen und andere Anekdoten...

Diesmal: Karl Wasser

Horst Hübner hat jahrelang bei Bastei und Marken gearbeitet. Dabei erlebte er den Sturm und Drang des Unterhaltungsformats Heftroman mit.

Als Redakteur in Bergisch Gladbach und Köln lernte er zahlreiche Autoren kennen. Darunter gab es Großwildjäger, verhinderte Spione und viele andere mehr. Einige dieser Typen beschreibt Horst Hübner in Anekdoten.

Die Typen wiesen nicht selten eine bunte, bewegte und teilweise auch tragische Lebensgeschichte auf.

In dieser Nummer geht es um Karl Wasser, einen der führenden Western-Redakteure bei Bastei

Zu Karl Wasser habe ich auch schon gesagt, dass er mir damals am Schreibtisch gegenüber saß und von der Rätsel- und Comic-Redaktion übergewechselt war. Er war also sehr gefordert, hat mitredigiert und eine eigene Serie betreut.

Ich muss dazu sagen, dass Karl Wasser der jüngste Redakteur war. Er hatte fast noch Volontärstatus. Er war der erste Redakteur unter alt gedienten Männern, der mit einem Auto erschien. Kein Redakteur hatte ein Auto, die kamen alle mit Bussen und Bahnen oder zu Fuß, aber Karl Wasser fuhr eines Tages mit einem kleinen und gebrauchten Auto vor, ich glaube einem Fiat 500. Meine VW Käfer aus der Volontärzeit bei der Heilbronner Stimme hatte ich da aus Kostengründen schon längst nicht mehr.

Da staunten die Redakteure nicht schlecht, Lübbe hat aber sehr sauer geguckt. Das war der Anstoß gewesen, denn nach und nach tauchten immer mehr Redakteure mit Autos auf. Selten war ein neues Fahrzeug da drunter, wenn nicht irgendwelche potenten Schwiegereltern diesen gesponsert hatten. Es waren meistens gebrauchte Asphaltblasen, Knutschkapseln und Blechhaufen.

Karl Wasser hat übrigens gerne bei offenem Fenster gearbeitet. Das hatte mit seiner Neigung zu tun, ab und zu mal einen zur Brust zu nehmen. Der diesbezügliche Dunst sollte nicht im Zimmer bleiben.

Die ganze Sache wäre auch nie aufgeflogen, wenn sich nicht eines Tages Lübbe bei seiner täglichen Runde durch die Redaktionsstuben bei Karl Wasser auf die Schreibtischecke gesetzt hätte.

Die Schreibtische hatten noch so Schubladenfächer, die mit einem Rollband verschlossen wurden. Irgendwann hielten die nicht mehr richtig und als Lübbe sich darauf setzte, machte es „ratsch“ und unter ihm ging die Lade auf. Lübbe sprang entsetzt auf und guckte da in diesen Schreibtisch rein. Dort sah er eine Unmenge von geleerten Kornflaschen. Korn ist eine alkoholische Spezialität des Bergischen Landes. Daraufhin wurde Lübbe erst leichenblass, bekam dann einen dicken Hals und einen roten Kopf. Er sagte keinen Ton, rannte zum Chef-Redakteur und hat dem wohl den Marsch geblasen.

Dann kam der Chefredakteur und hat den Karl geholt und ihm ebenfalls den Marsch geblasen, von wegen Alkohol während der Dienstzeit genießen, das gäbe es nicht, worauf Karl Wasser ein paar Tage später mit einem Tee-Set erschien, mit einer großen Teekanne und einer Tasse dabei.

Kommentare  

#1 Captain Elch 2008-05-27 10:53
Und was war drin in der Teekanne?
Tee?
#2 Harantor 2008-05-27 11:15
Der Verleger war der Annahme...
#3 Der Spuk 2008-05-27 20:53
Jagertee, vermutlich. :-)
#4 Heiko Langhans 2013-09-25 11:09
Über Karl Wasser und Heinz Squarra würde ich gerne mehr erfahren. Wer kann helfen?
#5 Ronald M. Hahn 2013-10-06 16:17
Diese Geschichte finde ich wunderbar! ;-)

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