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Das Abenteuer in Andromeda geht weiter… - Perry Rhodan NEO, die Folgen 166 bis 170

1Das Abenteuer in Andromeda geht weiter…
Perry Rhodan NEO, die Folgen 166 bis 170

Zwar noch immer nicht MIRONA, aber dafür einige andere Faktoren...

Immer noch auf der Flucht! Vor dem Zorn von Faktor I und Faktor II, der sich jedoch höchst unterschiedlich äußert. Aber vor allem geht die Rundreise durch Andromeda weiter. Etwas Sightseeing, hier und da wird das Tempo rausgenommen, um dann wieder volle Kraft voraus zu machen.

Und nach zehn Ausgaben endet es...

...nicht wirklich!

Beute und JägerIn diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

166 – Arno Endler – Beute und Jäger
167 – Madeleine Puljic – Die Grenzwächter
168 – Kai Hirdt – Die MAGELLAN-Morde
169 – Rainer Schorm – Dunkle Welt Modul
170 – Rüdiger Schäfer – Abschied von Andromeda

Um der Einladung von Faktor III folgen zu können, ein geheimes Treffen abzuhalten, gilt es für Perry Rhodan und seine Begleiter einige Hürden zu überwinden und neue Erkenntnisse zu erlangen.

Hak Gekkoor und Trinar Molat wollen da natürlich ein Wörtchen mitreden, ohne zu wissen, wohin die Terraner nun eigentlich hin wollen. Rhodan und Co. sollen sterben, obwohl Faktor I genau das untersagt hat.

Selten zuvor empfand ich zwei Gegner so dermaßen unsympathisch wie diese beiden! Der Faktor und sein Bluthund sind für mich keine Zeile lang authentisch nachvollziehbar in ihren Motivationen. Klar, das alles wird ihnen auf den Leib geschrieben, aber ich nehme ihnen das einfach nicht ab. Gerade Trinar Molat wirkt auf mich einfach nur unmotiviert böse, während Gekkoor zumindest Ambitionen hat. Und diese Ambitionen setzt er auch um.

Gerade diese beiden sorgen für Action und Spannung, wobei für meinen Geschmack das stilistische Mittel „Hetzgeschwader“ überstrapaziert wird. Einmal weniger hätte es auch getan und schon wäre Platz für anderes gewesen, aber dazu später mehr.

Die Grenzwächter„Die Grenzwächter“ werden daraufhin in „Die MAGELLAN-Morde“ verwickelt. Stichwort Zwischenstopp bei den Gaids, ein teilweise recht zähes Geschäft, das aber Wissen bringt, um das Staffelfinale vorzubereiten. Der Einblick in eine fremde Kultur ist gelungen, wie ich finde. Licht und Dunkel, Helligkeit und Schatten, Aufopferung und Dogmen. Die Gaid eignen sich für die Meister der Insel als Puffer am Rand ihres Einflussbereichs, aber sie sind für die Terraner eine penetrant hilfsbereite Zwischenstation auf ihrem Weg.

Zwei volle Bände hätte es hierbei für mich aber nicht gebraucht, zumal ein neuer Charakter auftaucht, der schnell seine Episodenschuldigkeit als junger Aufrührer in den eigenen Reihen (und Tim Schablonski musste sich eine Weile mit ihm rumärgern) getan hat.

Leider ein Charakter, der keine Chance hatte, seinen Nervfaktor wieder gut zu machen, da er in den letzten beiden Bänden nicht mehr vorkommen durfte. Das ist wieder ein Abzug in der B-Note, denn wie schon in früheren Handlungsabschnitten verschwindet hier ein Element, das seine momentane Schuldigkeit getan hat, wieder in der Versenkung, um vielleicht irgendwann mal wieder ausgegraben zu werden. Schade, auch wenn ich die Figur nicht allzu sehr mag, rehabilitieren hätte er sich schon dürfen.

Dafür hat sich mit Icho Tolot und Eric Leyden ein neues dynamisches Duo gefunden, das für mich die Handlung sehr bereichert. Begnadete Wissenschaftler aus Leidenschaft, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei einander sehr ähnlich sind. Das Geschehen um die beiden ist geprägt von Faszination und Grauen. Wer Icho Tolot begegnet, ist zunächst eingeschüchtert, erkennt aber schnell, dass der sanfte Riese mehr ist als nur das einschüchternde Äußere.

Hinzu kommen die Crea, die erfrischend fremdartig geschildert wurden. Es folgte nicht die typische Verständigung mit normalen Mitteln (Translatortechnik), die Kommunikation blieb schwierig. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Gibt es sie hier überhaupt? Was genau oder wer steckt hinter allem? Als Bedrohung funktionieren diese abstrakten Fremdwesen auf jeden Fall nicht, auch nicht mehr für Faktor I.

Das kosmische Schachspiel zwischen ES und ANDROS wird nun in Details anders wahrgenommen als zuvor, auch wenn weiterhin das Große Ganze und viele Details ungewiss bleiben. Aber wird spannend bleiben und diese Spannung dürfte sich nach und nach weiter steigern.

Die „Dunkle Welt Modul“ stellt einiges auf den Kopf. Gut und Böse verschwimmen, manche Ressentiments und Feindbilder geraten ins Wanken, weil Beweggründe und Motivationen klarer werden und sie eben nicht nur in den Kategorien Gut und Böse erscheinen (können).
Gerade der Modul Bar Luun und Gucky müssen in der direkten Konfrontation mit zwei und schließlich drei Faktoren einsehen, dass manches deutlich komplizierter ist, als es auf den ersten schmerzhaften Blick erscheint.

Ein Faktor (direkt), eine Bestie (indirekt), eine ganze planetare Bevölkerung (wieder direkt) fiel jenem Stoff zum Opfer, der immer wieder in das heimatliche Kontinuum eintritt und schon an Bord der MAGELLAN für unheimliche Todesfälle sorgte: Kreell.

Die MAGELLAN-Morde„Die MAGELLAN-Morde“ war ein spannender Krimi mit unerwarteten Wendungen und falschen Fährten, eine feine Sache, die eine Mutantin im Fadenkreuz hatte, die mehr und mehr in ihre Rolle, in ihr gesamtes Sein hineinfinden durfte und wenn es am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören.

Tani Hanafe erlebt einen weiteren Entwicklungssprung. Sie fühlt sich bei den Paddlern durch und durch wohl und akzeptiert. Endlich nimmt jemand die Mutantin so wahr und an, wie sie ist. Ohne Hintergedanken, ohne ihr einen Status zuzuweisen, der sie ausgrenzt. Das bringt natürlich Spannungen mit sich, die Beziehung mit Tim Schablonski steht auf dem Spiel. Beide Figuren funktionieren zwischen Dienst und Privatleben recht gut, zumindest für meinen Geschmack. Sie verleihen der Gesamthandlung seit einiger Zeit etwas privates, das zuvor Perry und Thora oder Reginald Bull und Autum Legacy eingebracht haben.

Tani Hanafe, John Marshall und Gucky sind in der zweiten Staffelhälfte auf Seiten der Parabegabten die Hauptakteure und auch Sud (ein schrecklicher Name, wie ich finde), durfte endlich aktiv in Erscheinung treten, wenn auch nur kurz. - Im NEOversum sind die Mutanten kein Allheilmittel, aber zu oft verkommen sie meinem Geschmack nach zu Statisten. Selbst wenn ihr Einsatz nicht relevant zur Lösung eines Problems beiträgt, sie dürften schon etwas mehr Screentime erhalten, gerade die dauergeparkten...

Beim vorletzten und letzten Mal schrieb ich:

„Trotz dieser Aspekte bleibt „Die zweite Insel“ für mich der beste Handlungsabschnitt nach Band 100. Ob nun „Mirona“ als neue Staffel ein irreführender Titel ist und vielleicht besser „Die Meister“ gewählt worden wäre, wird sich weisen, denn „Mirona“ erscheint mir im Vorfeld für vier oder fünf Bände ausreichend, aber nicht für die „üblichen verdächtigen“ zehn.
Betrachte ich die fünft ersten Bände des Handlungsabschnitts „Mirona“ rückblickend, sehe ich meine Befürchtung zunächst einmal erfüllt. Es geht mehr um die Intrigen und Aktionen einiger Meister der Insel, die titelgebende Figur ist bislang lediglich eine von mehreren. Für meinen Geschmack hätte sie in den Bänden 162 bis 165 in Form von häufigeren Gastauftritten präsenter sein dürfen, um „Mirona“ als Titel des Handlungsabschnitts zu rechtfertigen.“

Und auch „Wird Mirona noch der ihr zustehenden Rolle als Namensgeberin eines kompletten Handlungsabschnittes gerecht werden?“ - Nein! Nicht für mich...

Dunkle Welt ModulDie Faktoren II, III, IV und VII erhielten mehr „Screentime“ als Mirona Thetin über Band 161 hinaus. Sinnvoller wäre es daher wohl gewesen, diesen Abschnitt zum Beispiel tatsächlich „Die Meister“ zu nennen. Ja, ich kann verstehen, woher der Gesamtitel für die zehn Bände kommt. Die Namensgeberin macht Wandlungen durch, entwickelt sich. Schön und gut! Auch der Ansatz, sie mit einer gewissen Rückentwicklung vorankommen zu lassen, ist eine gute Sache und grenzt die NEO-Version vom klassischen MdI-Zyklus weiter ab.

„Tuire und Atlan dürften in den Folgebänden wieder auftreten, es sei denn (und das würde mich sehr freuen), mit Band 170 finden die Meister der Insel kein Ende. Gerne darf es mit einigen Faktoren weitergehen, da ich davon ausgehe, dass die vage Bedrohung durch die Crea auch noch einige Bände lang akut sein dürfte. - Fünf Bände um all das abzuwürgen? - Ich hoffe nicht und glaube, da kommt noch einiges auf uns zu...“

Immerhin wird Tuire Sitareh auf den letzten Seiten des letzten Bandes nochmal kurz erwähnt. Mit wem und wo in Andromeda er sich herumtreibt, werden wir hoffentlich irgendwann erfahren, wenn Perry Rhodan eventuell wieder nach Andromeda zurückkehrt, Atlan über seine Erlebnisse in der Nachbargalaxis berichtet oder Tuire in der Milchstraße auftaucht. Bis dahin hat der Aulore erstmal ausgedient, im Nachhinein bot die gesamte Handlung um MIRONA keinen sinnvollen Ansatz, um einen Mann mit diesen speziellen Fähigkeiten unterzubringen.

Aber immerhin glänzt Atlan für mich bei seinen spärlich gesäten Auftritten in altbekannter Manier. Und Tani Hanafes Entwicklung schreitet weiter voran. Diese Entwicklung gipfelt im Abschied, nicht nur von Tim Schablonski. Gemeinsam mit den Paddlern übertrifft sie sich selbst und findet auf Peloks Plattform ihre Bestimmung. Sie wird in Andromeda bleiben, wie auch John Marshall, der als Botschafter Terras die Augen offen halten wird. Nicht nur um über das Tun der Faktoren zu berichten, sondern auch um nach einem alten Bekannten zu suchen.

Die eine oder andere Grundlage für zukünftige Handlungsschauplätze ist somit gelegt, bekannte Figuren können leicht aufgegriffen werden und das sind nur die offensichtlichen Anknüpfungspunkte für eine Rückkehr nach Andromeda. Wer weiß, was ich überlesen habe oder was nicht explizit erwähnt wurde. Somit fühlt sich der „Abschied von Andromeda“ nicht nach einem endgültigen an, ich hoffe, wir werden bald dorthin zurückkehren...

Abschied von AndromedaMuss ich es wieder erwähnen? 10 Bände? Na gut, aber nur für Euch! Ändert doch bitte den Umfang der einzelnen Handlungsabschnitte, macht mal mehr, mal weniger Episoden, die eine Rahmenhandlung bilden. Bei „Mirona“ hätten 11 oder 12 den Anteil der Namensgeberin angemessen erhöhen können, um sie nicht nur zu einer Nebenspielerin zu machen, um ihren Umgang mit Atlan, mit ihren Mit-Faktoren und ihren Untergebenen stärker in den Fokus zu rücken...

Auf jeden Fall blieb es durchweg spannend, Mirona überzeugte mich insgesamt betrachtet. - Nur, wie geht es weiter in Andromeda? Die Meister der Insel an sich bleiben der Machtfaktor Nummer 1, die potentielle Bedrohung durch die Crea existiert eigentlich nicht, es ist das ihnen Leben spendende „Geschwür“, das an unser Kontinuum angedockt, abgeschnürt, was auch immer ist, das eine diffuse, jedoch gewaltige Bedrohung darstellt. - Was davon kann in naher Zukunft thematisiert werden? Was davon wird im heimatlichen Sonnensystem vorangebracht? Wann erfahren wir mehr über die Faktoren, Atlan und Tuire Sitareh? - All das und sicherlich mehr erfahren wir bestimmt nicht in den nächsten Wochen, denn wir wechseln zunächst in die Eastside...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

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