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Ratio und Emotio II - Männer und Frauen ...

1 Ratio und Emotio II
Männer und Frauen ...

...passen (nicht) zusammen, sagt ein altes Sprichwort.

Wie ist das denn nun beim Perry geregelt!? Das Thema hat zwei Aspekte: den Inneren und den Äußeren. Der äußere Aspekt  sind die Autoren/innen, der Innere die beschriebenen Männer/Frauen in der Serie. Ursprünglich war der PR eine Serie von Männern für Männer.

Daher auch der technische Touch, das militärische Ambiente, der Abenteuergehalt. Dennoch sind mit Thora, Anne Sloane. Mrs. Flipper, Betty Toufry , Tatjana Michalowna, Ishy Matsu et.al. auch bereits früh viele in vorderer Linie mit agierender Frauen dabei. Diese agieren als enscheidende Handlungsträger auch in vorderster Front. Die Serie ist also von Anfang an gleichberechtigt...wenn auch wirkliche weibliche Führungspersonen erst mit Auris von Laas-Tor kurz und mit Mory Abro und Suzan Waringer (im Hintergrund) dann erst später etwas länger auftreten. Noch später ändert sich das und es treten mehr Frauen in Führungspositionen auf. Vielleicht hat das mit den geänderten Zeiten zu tun, ob die Lesergruppe sich wirklich gewandelt hat, ist so die Frage. Eher liegt es daran, dass Frauen in die Autorenriege einzogen, was mit Marianne Sydow begann.

Es gibt ja  heute vier  Autorinnen , die bekannt sind im Perry:das sind neben früher Marianne Sydow , heutzutage Verena, Michelle und Susan.(Hier seien als Namen  nur die verwendeten Pseudonyme erwähnt um objektiv in der Logik der Serie zu bleiben).

Ist es nun wahr, dass Frauen mehr über Frauen schreiben und Männer mehr über Männer? Frauen mehr über Emotionen, Männer mehr über Sachthemen? Das ist wohl eine Frage der Identifikation des jeweiligen Schreibers/in mit der Zielperson des Protagonisten/in. Imho können sowohl männliche als auch weibliche Autoren die Rahmenbeschreibungen und die handelnden Personen sowie die Inhalte der Aktionen sehr gut herüberbringen. Männliche Autoren werden im allgemeinen seltener Frauen als Hauptpersonen in innerer Schreibe hereinnehmen, das behaupte ich einfach mal so...Frauen hingegen neigen eher zur beschreibenden Identifikation mit weiblichen Heldinnen. Dennoch können sicher beide Gruppen auch gegenseitig beide Gruppen gut beschreiben. Hier ist also meist kein  großer Unterschied in der Schreibe. Allerdings scheint es Differenzen in den Nebensträngen von einzelnen Heften zu geben. Frauen scheinen mir eher dazu zu neigen, das Nebenambiente mit Familiengeschichten, Beziehungsproblemen usw.zu füllen, während männliche Autoren sich für die einromanigen Nebenhandlungen oft andere Themen wählen. Ob das jetzt gut ist oder schlecht, die „weiche“ oder harte Schiene in den Aspekten zu beschreiben, muss die Zielgruppe der Leser entscheiden, das kann nicht ich tun.Das muss die Gruppe der Käufer über den Kaufpreis entscheiden. Natürlich weiß ich, was mir gefällt...aber das muss ja nicht allen und jedem so gehen.Die ursprüngliche Zielgruppe der reinen Männerlesewelt hat sich auch im Perry im Lauf der Zeit gewandelt. Heute lesen auch viele Frauen den PR. Ob diese jetzt mit Romanen von Susan oder Michelle besser zurecht kommen als die Männer, darüber liegt, glaube ich, keine verwertbare Studie vor.Auch, was die Exposes betrifft, hat der gemeine Leser ja keine Information. Er/Sie weiß also nicht, inwieweit Geschehnisse, die emotionelle Verknüpfungen von Hauptpersonen zeigen, auf der Phantasie der Autoren/innen gewachsen sind...oder bereits expokratisch im Expose vorverankert waren.

Jedenfalls ist PR ursprünglich eine SF-Serie mit einem gewissen, kosmischen, technischen Anspruch, die auch in ihrer Frühzeit etwas dem Militärischen verhaftet war, weil sie eben aus diesem Boden herauswuchs (Perry kommt aus der US-Space-Force, die es übrigens realiter auch heute noch nicht gibt...und mit K.H. Scheer finden wir einen der Serienerfinder, der gerne über diesen Aspekt des SF-Genres schrieb, was aufgrund seiner Sozialisation auch verständlich ist).

Auch der durchschnittliche Leser, der sicher kein Durchschnitt ist (grins!) ist ja keine Sechzehn mehr. Oft wurden Familien gegründet, der Perry wird in zweiter oder sogar dritter Generation gelesen...Papierheft, e-book oder online auf dem Handy. Was will der Leser aber lesen? Möchte er/sie nur reine Action, Handlungen, Dialoge, Ambientebeschreibungen großer Raumschiffe oder fremder Kulturen? Soll die Erzählung auf der rationalen Ebene bleiben? Oder soll das „Menschliche“, das Emotionale, die persönlichen, gefühlsmäßigen Beziehungen zwischen den Haupt- oder Nebenpersonen stärker thematisiert werden? Den meisten Lesern ist das sicher egal, die wollen nur zwei Stunden abschalten...egal, was da steht...die Puristen unter den Fans hingegen streiten sich hier in demokratischer Tradition durchaus...Einige wenige wie ich möchten, dass alle beschreibenden Handlungen auf der Sachschiene bleiben...andere stört es gar nicht., wenn Emotionen  über Beziehungen (etwa  aktuell zwischen Perry und Sichu) in die Romane hineingeschrieben werden, die auch einmal über einen lapidaren Nebensatz hinausgehen...

Mitunter hat der Leser imho zwar die Meinung, hier würde nur Leerzeilen aufgefüllt, um das erwartete Pensum von 60-65 Seiten bzw. die geforderten ca. 160.000 Anschläge zu erreichen, aber auch diese Interpretation ist natürlich Ermessenssache. Ich selbst möchte die Autoren/innen jedoch dazu auffordern, auf allzuviel emotionalen Kram zu verzichten, und die Serie nah an der Technik-Wonder-Kosmos-Schiene zu halten, in einem möglichst objektiven Stil. Für die Einarbeitung des genannten Themas gibt es jedenfalls imho  andere Serien zur Genüge. Allzuviel vom Gaslicht oder Arztroman sollte nicht in den Perry überschwappen...bleibt bitte bei den bewährten Handlungsbeschreibungen ohne allzuviel emotionale Unterpunkte...Auch in der Frühzeit der Serie wurde Beziehungen beschrieben... allerdings marginal und eher objektiv. Das war natürlich dem  (verklemmten?) Zeitgeist geschuldet, der in den Heften/Exposés so etwas nicht vorsehen durfte. Aber wollen wir/ich wirklich heute mehr darüber im PR lesen? Erzählte Liebesgeschichten stören imho nur den Handlungsfluss einer ganz guten SF-Serie...das hat nichts  zu tun mit 60er-Jahre-Denken etwa, im Gegenteil: Moral egal! Aber ich finde, die allzu elaborierte Beschreibung emotionaler Beziehungen gehört nicht ins Perryheft, hat aber  eben zunehmend hineingefunden mit der Beschäftigung einiger  weiblicher Autoren, die vielleicht auch in diesem Genre tätig sind oder waren.. Ist das nun gut für die Serie oder nicht? Das kann wohl keiner wirklich entscheiden...man kann sie nur weiterlesen -  oder es lassen....

© 2017 by H. Döring

Kommentare  

#1 Advok 2017-01-24 19:38
Bei den frühen Frauen in Führungspositionen hast du Thora vergessen. Immerhin musste sie über ihren Schatten springen, um mit den Menschen überhaupt zu sprechen.

Das Frauenbild im Laufe der Zeit:
Hier hat sich nicht nur die Schreibe verändert, sondern auch die Zeit. Unabhängig von den weiblichen Autoren (in dieser Hinsicht). Ich behaupte, viele Romane von Robert Feldhoff, Willi Voltz und anderen lassen keinen Rückschluss zu, ob er von einem Mann oder einer Frau geschrieben worden ist, wäre er denn anonym erschienen.

Emotionaler Kram? Das ist zu pauschal. Gefühle sind ein schwieriges Thema - noch schwieriger ist es, darüber zu schreiben. Aber wenn es gut ist, gehört es absolut in einen SF-Roman. Wäre ja traurig, wenn nicht. Gerade dann kann eine Umwelt erst richtig beschrieben werden, also dass, was SF ausmacht.

Gerade deswegen kann auch die Original Star-Trerk-Serie heute noch überzeugen, weil sie mit viel Liebe umgesetzt wurde. Vielleicht nur, um Kosten zu sparen, aber im Ergebnis zeigt es, dass Emotionen über die Technik siegen. SF-Filme, die sich auf Technik verlassen, sind bereits nach 10 Jahren veraltet und unfreiwillig komisch.

Nicht zuletzt: Gerade Gefühle, emotionale Entwicklung, charakterliche Veränderung - sollen diese Dinge allesamt ausgespart werden?

Das Problem bei Perry Rhodan ist, dass sich die Menschheit hier um mehr als 3000 Jahre weiter entwickelt hat, doch viele Charakter immer noch agieren wie ein Mensch der Jetztzeit. Und das größere Problem: Wenn dann doch einmal eine Entwicklung geschildert wird, die sich davon löst, ist sie nicht mehr nachvollziehbar. Eirene, die zum Nakk mutieren will, Miles Kantor, der sein Mobil (war es doch, oder?) nutzen will und deswegen auf die Füße verzichtet, ein Sicherheitsdienst, der in Raumschiffern herumstolpert und die jahrelange Arbeit von Wissenschaftlern ruiniert - Mobbing also als Weiterentwicklung ...

Interessant wäre es, dann weitere Entwicklungen zu schildern. Babyphase, Kleinkind, Kindergartenkind, Kind, Pubertät/Teenager, Erwachsene, Mutter/Vater, Midlifecrisis, Rente, Altersstarrsinn ==> Tod.
Wenn die Menschen dann 150, 200, 300 Jahre alt werden - fehlt dann nicht etwas in der Entwicklung? Ein weiterer Schritt?
Wie sieht es aus mit dem Sexualleben? Will Perry Rhodan mit 3000 Jahren nicht mal etwas neues Erleben? Männer, Ilts und final Haluter?
Hätte Bully sein mehrmaliges Geköpftwerden nicht als gewinnbringende Erfahrung sehen müssen? Endlich mal was anderes? Ein neues Gefühl! Nach 3000 Jahren! Er müsste begeistert gewesen sein.

Und wie betrachten die Unsterblichen den Normalsterblichen? Scheiß auf die, die sterben ja sowieso. Früher oder später. Schon viel zu viele Befehle, die Tote nach sich zogen - da kommt es doch auf einige mehr auch nicht mehr drauf an. Die gehen eh in "ES" auf.
DAS ist es, was SF ausmachen würde. Ganz ohne Technik.

(Zugegeben, für eine Heftserie zu viel erwartet - hier müssen einfach alle paar Jahre neue Leser gewonnen werden.)
#2 Advok 2017-01-24 19:53
Noch eine Ergänzung:
Bei meinem Wiedereinstiegsversuch mit Band 2700, den ich nach ca. 25 Bänden beendet habe, ist mir die Idee mit den 2 Vätern positiv aufgefallen. Wenn ich mich recht entsinne, hat das eine Diskussion ausgelöst - und auch negative Stimmen. Da haben viele der durchschnittlichen Leser, die laut dir kein Durchschnitt sind, sehr engstirnig reagiert.

Auch das wäre eine Überlegung wert: Ist der rein technische SF-Roman, der ohne Gefühlsschilderung und ohne Innenleben der Protagonisten auskommt, nur die ideale Lektüre für die Gefühlskrüppel (noch legitim, das Wort?) der Jetztzeit?
#3 Andreas Decker 2017-01-25 10:13
zitiere Advok:
Noch eine Ergänzung:
Bei meinem Wiedereinstiegsversuch mit Band 2700, den ich nach ca. 25 Bänden beendet habe, ist mir die Idee mit den 2 Vätern positiv aufgefallen. Wenn ich mich recht entsinne, hat das eine Diskussion ausgelöst - und auch negative Stimmen. Da haben viele der durchschnittlichen Leser, die laut dir kein Durchschnitt sind, sehr engstirnig reagiert.


SF darf halt nicht zu radikal sein. Auch wenn man das Gleiche im Nachbarhaus vorgelebt bekommt :-)

Ich kann die These des Artikels auch nicht nachvollziehen. Geschichten ohne emotionalen Resonanzboden sind keine Geschichten mehr, es sind Fallberichte. Dass bei Rhodan das Thema Beziehungen größtenteils leider grundsätzlich zu peinlichen Ergebnissen führt, ist ein anderes Thema. Dass die Autorinnen mehr "emotionalen Kram" reinbringen, ist eine These, die meiner Wahrnehmung nach haltlos ist.

Im Gegenteil. Wenn man sich die aktuelle "Beziehung" zwischen Rhodan und Sichu ansieht, die zwar behauptet wird, aber nicht stattfindet, punktet da keiner. Weder die Autoren noch die Autorinnen. Es erfüllt keinen dramatischen Zweck, und eine "Liebesgeschichte", die der SF Seiten klaut, ist es schon gar nicht.

Eigentlich ist gerade diese Nicht-Beziehung genau das, was hier gefordert wird. Ein im Prinzip wichtiger Lebensaspekt, der die Helden humanisieren und etwas vielschichtiger machen sollte, der in der Handlung aber nur auf einen Facebook-Status reduziert wird. Warum man sich da überhaupt die Mühe macht, ist mir rätselhaft.
#4 Laurin 2017-01-25 13:42
zitiere Advok:
Noch eine Ergänzung:
Bei meinem Wiedereinstiegsversuch mit Band 2700, den ich nach ca. 25 Bänden beendet habe, ist mir die Idee mit den 2 Vätern positiv aufgefallen. Wenn ich mich recht entsinne, hat das eine Diskussion ausgelöst - und auch negative Stimmen. Da haben viele der durchschnittlichen Leser, die laut dir kein Durchschnitt sind, sehr engstirnig reagiert.

Auch das wäre eine Überlegung wert: Ist der rein technische SF-Roman, der ohne Gefühlsschilderung und ohne Innenleben der Protagonisten auskommt, nur die ideale Lektüre für die Gefühlskrüppel (noch legitim, das Wort?) der Jetztzeit?


Man kann hier durchaus anmerken, dass die negativen Stimmen zu den "zwei Vätern" wohl von den SF-Nerds stammen, die geistig noch im frühen 18. Jahrhundert stecken geblieben sind. Da darf dann gerne SF für mich auch radikal sein (und vielleicht noch etwas radikaler) um die alten verknöcherten Moralvorstellungen endlich und gerade in der SF in die Tonne zu hauen.

Allerdings weiß ich auch nicht, was ich von dem Artikel generell halten soll. Würde ich das menschliche, also auch das Gefühlsleben, den Sex, die zwischenmenschlichen Beziehungen und Bindungen heraus nehmen, bleiben nur jede Menge Roboter und Raumschiffe. Das wäre gelinde gesagt furztrocken, öde und eigentlich nur noch für den Technik-Freak lesbar, hat aber nicht mehr wirklich was mit guten SF-Geschichten zu tun.
#5 Heiko Langhans 2017-01-25 16:30
Hier vertritt Aarn Munro (Du bist es doch, gell?) einmal mehr seine Lieblingsthese, dass SF nur "von außen" beschrieben gehört. Das schlägt aber spätestens dann fehl, wenn bspw. eine großartige Weltraum-Szenerie auf die Hauptfigur (und damit auch auf die Leser) einwirkt. Die Figur kann nicht anders, als darauf zu reagieren, und sei es, dass sie innehält oder die Körperhaltung verändert oder einen mehr oder weniger tiefsinnigen Satz an den Begleiter richtet oder sich "wie mit einem Ruck" von dem Bann der Szene löst. Der von mir stets gern gelesene Poul Anderson hat sich auf solche Situationen trefflich verstanden.

Viele PR-Autoren auch der frühen Jahre sind vor einem direkten Eindringen in Rhodans Kopf (vollig zu Recht!) zurückgeschreckt und haben ihn und andere wichtige Figuren durch Dritte schildern lassen. Wenn also PR mit Don Redhorse oder Alaska Saedelaere in den EInsatz ging, dann konnte der Cheyenne - zwischen den Actionszenen - seine Beobachtungen des Chefs und damit auch dessen vermutete Gefühlszustände an die Leser weitergeben. Das war eine völlig legitime Methode, um der als schwerig schilderbar geltenden Figur zu Leibe zu rücken. Voltz konnte das gut, Ewers eher weniger, weils eine Figuren zu sehr von Ehrfucht geblendet waren. Kneifel kommentierte über die Dialoge, Scheer verließ sich auf die Extremsituation und verdammte damit seine Figuren eher zum (gelegentlich intelligenten) Reagieren - außerhalb des Dramas blieb ihnen nur der Erschöpfungszustand. Darlton hatte zwei Sprachrohre (Gucky und Ellert) sowie den gemütlichen Chaoten, der sich durchwurschtelt (WE in wechselnder Maske?).

Spätestens mit den 1800ern, also gut und gerne mit Beginn der Feldhoff-Exopokratur, wurde von wem auch immer das Motto ausgegeben, Perry menschlicher zu machen, sprich: in seinen Kopf einzudringen. Auf die Brechung durch die beobachtenden Begleiter wurde komplett verzichtet, und das ging nicht gut. Die Figur wurde damit eines Großteils ihres Charismas beraubt, zumal Feldhoff und Frank Borsch es nicht lassen konnten, unser aller Rhodan als arschglotzenden Spätpubertanden darzustellen; dummerweise fanden diese Ausrutscher auch noch an prominenter Stelle, nämlich in den Zyklusstartern 2100 und 2500 statt. Über Atlan müssen wir an dieser Stelle auch noch reden - oder doch nicht? Jedenfalls hat ihm die aufgezwungene Ich-Perspektive )sofern nicht von Kneifel oder Scheer geschrieben) oft mehr geschadet als genützt, und sei es nur deshalb, dass es keine gute Gecshichte ergibt, wenn Atlan und Begleitung sich gegenseitig erzählen, was sie gerade auf den Bildschirmen sehen (so geschehen in der Aneinanderreihung von Mini-Zyklen gegen Ende der Nuller Jahre - übrigens ein Zeitabschnitt, in dem der Arkonide völlig überexponiert war).

Aus den obigen Gründen habe ich die Nebenfiguren stets mehr geschätzt als die serientitelgebenden Juggernauts (vielleicht mag ich deshalb die frühe Atlan-Serie immer noch sehr). Die Konzentration auf die Unsterblichen als ausschließliche (?) Handlungsträger wäre ein fataler Fehler.
#6 AARN MUNRO 2017-01-26 09:15
@ Advok: Thora hatte ich oben doch erwähnt (ganz oben im Text)...wenn auch nicht explizit noch einmal betont in Führungspositionen...(aber das war doch klar bei ihr...).
@ Heiko Langhans: Ja, ich bin's (ahöm).Und ich führe diesen (sicher sinnlosen! ;-) Feldzug noch immer...Windmühlenflügel...) Die frühe Atlan-Serie liegt mir ebenfalls aus den von Dir genannten Gründen am Herzen...sehr schöne Kurzanalyse der Darstellung der frühen Autoren, Danke. Was die Nebenfiguren betrifft, fand ich imho diese früher ausgeprägter, sie wirkten charakterlich stärker...Leute wie Redhorse, Hawk oder Saedelaere. Bei mir selbst kommen die Nebenleute von heute irgendwie blasser herüber....Konturen fehlen...vielleicht Ecken und Kanten der Persönlichkeit.Die Geschehnisse sind mitunter zu stark monoman auf den Perry oder Atlan als Einzelperson fokussiert
#7 Advok 2017-01-26 15:28
#6 Aarn:
Thora wurde erwähnt, aber von dir als weibliche Führungsperson gleich wieder revidiert: "...wenn auch wirkliche weibliche Führungspersonen erst mit Auris von Laas-Tor kurz und mit Mory Abro und Suzan Waringer (im Hintergrund) dann erst später etwas länger auftreten."
Was an Thora fandest Du unwirklich?
#8 AARN MUNRO 2017-01-26 16:10
@Advok: verstehe! ich hatte mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Mit "Führungsperson" implizierte ich eine Politische Stellung und den entsprechenden, ausgeübten Einfluss, nicht eine militärische Position. Einfluß in der Arkonpolitik hatte Thora ja zweifellos keinen trotz der Bekanntheit ihes Khasurn (unter dem Regenten hätte sie schon gar nicht...)...schließlich war sie weit vom Schuss im Nebelsektor...und später im Exil. Selbstverständlich hatte sie aufgrund ihres militärischen Ranges als Kreuzerkommandant eine militärische (mittlere) Führungsposition. Has' Athor? (bitte um Korrektur, falls nötig...). Mag sie auch als polt Person in ihrem Khasurn so ausgebildet sein, die Führung dort (mit) zu übernehmen, konnte sie dies ja nicht ausüben.
#9 Advok 2017-01-26 19:14
#8 Aarn, Du reitest Dich immer weiter rein, aus der Nummer kommst Du nicht mehr heraus ... ;-)
Du willst damit doch nicht behaupten, dass eine Frau erst dann ein starke Führungsperson ist, wenn sie in der Politik tätig ist? Dann hast Du jetzt die männlichen Führungspersonen auch auf einen Wisch stark dezimiert. Perry Rhodan als Held tritt ja meist nicht politisch auf ...
#10 AARN MUNRO 2017-01-26 20:40
Rhodan war aber lange genug in politischer Position positioniert als Großadmin oder erster Terraner oder Sonderbeauftragter usw.Mory Abro als erster Obmann von Plophos...auch Orana Sestore z.B.

Thora hatte zumindest außer dem mil. Kommando der AETRON keine politischen Leitungsaufgaben inne...also war ihr Aufgabenkreis eher klein...verglichen mit den anderen Damen...wir behaupten hier also nix Ehrenrühriges über die besagten Frauen...beurteilen nur ihren Wirkungskreis... :-)
#11 Advok 2017-01-26 21:18
Aarn, trotzdem ein schwerer Logikfehler (um die Maustotdiskussion fortzuspinnen): Das hieße ja, dass Perry Rhodan ab Band 1800 ja keine Führungsperson mehr gewesen ist, da Rückzug ... (wie lange eigentlich? Ja, auch da bin ich mal wieder ein- und relativ früh wieder ausgestiegen. Derzeit hält sich die Waage zwischen Ein- und Ausstieg.)
#12 AARN MUNRO 2017-01-27 08:48
Das ist doch auch richtig! Im politischen Sinne ist/hat er (Perry als Person) keine Führungsposition, wenn er kein Amt hat. Im metatheoretischen Sinne ist er immer noch die moralische Führungsperson der Menschheit aufgrund seiner Humanität, seines Idealismus und seiner kosmischen Zielvorstellungen.deshalb fand ich die Serie fokussierter, als er eine politische Spitzenposition innehatte. Wenn er als Privatmann agiert (seit CAMELOT gefühlt) oder ohne staatlichen Auftrag, kann er weniger stark Unterstützung oder Equipment hinter sich scharen...auch dann, wenn er das Ohr des/der ersten Terraner/in hat...die Handlungen wirkten seitdem dadurch zersplitterter...s. die aktuelle nur wenig alte, Diskussion im PR-Forum, wie /wer den Flug der RAS TSCHUBAI finanziert bzw. welche Besatzung an Bord ist oder wer das Unternehmen sponsort oder auch welche Unterstützung von offizieller Terraseite aus es gab oder nicht...Fazit also: Perry ist nach wie vor die moralische Führungsfigur...aber nicht immer in der Serie eine politische...Thora hingegen war nur eine kleine Kreuzerkommandatin, vergleichbar einem Abteilungsleiter einer großen Firma mit 500 Angestellten in der jeweiligen Filiale.Sie leitete aber nie ein Staatsgebilde wie Mory, war nie in politischen Führungspositionen wie Auris im Rat von Akon oder führte eine Welt wie etwa die "Argyris" von Olymp...ihre einzige höhere diplomatische Verantwortung außerhalb ihres eigenen Kommandos war auch ihr Untergang: Als Kurt Brand sie im Auftrag Perrys über den Kauf von 100 (leichten) Schiffen zum RR sendete...wo sie dem Attentat zum Opfer fiel...natürlich konnte sie nichts dafür...Fakt ist aber: Thora hatte nie eine wirklich hohe Führungsposition außerhalb des arkonidischen Militärs. Auch die Arkonflotte mit ihren 100.000 Schiffen (zu der Zeit hatten die größten 800m, die Veast Ark=Titan war ja erst in Bau) besaßen sicher viele 500m Schlachtkreuzer wie die AETRON als zweitgrößte Schiffsklasse...schätze mal bis zu 30-50000 Stück. Es gab also auch soviele Kreuzerkommandanten...nicht gerade eine wirklich hohe Position im politischen Entscheidungssinne. Nur insofern "hoch", als auch bei der einen Milliarde Schlafmützen- Arkoniden auf Arkon I die Elite bei der Flotte landete, um dort Karriere zu machen...diejenigen, die noch klar denken konnten...Diejenigen, die einem hohen Khasurn angehörten, konnten sich dann vielleicht Hoffnungen machen, aufzusteigen und Einfluss am Hof des Imperators zu gewinnen...was Thora ja aus mehreren Gründen verwehrt wurde (Aetron-Absturz, Robot-Regent, Perry).Thora gehörte also schon auf gewisser Ebene einer Elite an, aber keiner politischen, angewandten, ausgeführten Führungsspitze.Jedenfalls nicht bis zum Absturz der AETRON auf Luna...was bei einer Rückkkehr nach Arkon und ohne den RR aus ihr geworden wäre, läßt sich ja extrapolieren...

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