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Ein 'kleiner' Exkurs durch das Kinoprogramm: Mai 2016

Kino mit Ingo

Ein 'kleiner' Exkurs durch das Kinoprogramm
Mai 2016
(mit den 'wichtigsten' DVD-Veröffentlichungen)

Die beiden Highlights im Monat Mai sind ohne Frage die Comic-Verfilmung X-MEN: APOCALYPSE und die Fantasy-Spieleverfilmung WARCRAFT: THE BEGINNING.

Bei der zweiten ALICE IM WONDERLAND-Verfilmung mit Johnny Depp bin ich mir dagegen nicht so sicher.

 
Aber betrachten wir doch einfach mal die Filme, die im Mai 2016 in die deutschen Kinos starten werden...

Triple 95. Mai: Triple 9
Mit öffentlichen Hinrichtungen, Straßenschlachten und brutaler Folter halten rivalisierende Gangs und die übermächtige Russenmafia Atlanta in ihrem tödlichen Griff.
Frischling Chris (Casey Affleck)  bekommt durch seinen Onkel, Sergeant Detective Jeffrey Allen (Woody Harrelson),  einen Job im gefährlichsten Viertel.
Sein blauäugiger Idealismus bringt ihn nicht nur bei den gesetzlosen Gangstern in Gefahr, sondern auch in die Schusslinie seines neuen Partners Marcus Atwood (Anthony Mackie).
Atwood gehört zu einer Gruppe von korrupten Bullen, die für die mächtige Russenmafia-Chefin Irina Vlaslov (Kate Winslet) Banken ausrauben. Als Irina den Druck auf die Cops erhöht und einen unmöglich erscheinenden Raubzug verlangt, fassen die abgebrühten Männer einen wahnwitzigen Plan: sie wollen den Polizeicode „999“ auslösen, um im anschließenden Chaos unbehelligt von den Kollegen, ihr Ding durchziehen zu können: einzig dafür muss ein Polizist im Dienst sterben. Chris scheint das perfekte Opfer zu sein…

Der Trailer zum Straßengang-Action-Thriller "Triple 9" ist zwar durchaus nett anzusehen, aber inhaltlich bietet der Film nichts, was man nicht schon in Dutzenden anderer Filme ähnlicher Thematik gesehen hat.
In den USA floppte der Film, der bei einem Budget von 20 Millionen US-Dollar, knapp 12,7 Millionen US-Dollar wieder einspielte. Die weltweiten Einspielergebnisse liegen derzeit bei knapp 21,3 Millionen US-Dollar, so dass es
"Triple 9" vermutlich noch gelingen wird, einen kleinen Gewinn einzufahren.

Verleih: Wild Bunch

Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn12. Mai: Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn
Der radikale Wissenschaftler Victor Frankenstein (James McAvoy) und sein ebenso brillanter Schützling Igor Strausman (Daniel Radcliffe) teilen eine noble Vision: durch ihre bahnbrechenden Forschungen wollen sie der Menschheit zur Unsterblichkeit verhelfen.
Aber Victors Experiment geht zu weit und seine Obsession hat grauenvolle Konsequenzen. Nur Igor kann seinen Freund am Rande des Wahnsinns erreichen und ihn vor seiner monströsen Kreation retten.

Daniel Radcliffs Versuche sich von seinem Harry-Potter-Image zu lösen, scheinen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt zu sein. Denn nach "Kill Your Darlings" und "Horns" floppte auch der Film "Viktor Frankenstein" an den Kinokassen, in dem Radcliff Frankensteins Freund und Gehilfen Igor spielt
"Viktor Frankenstein" spielte bei einem Budget von 40 Millionen US-Dollar weltweit gerade mal 34,2 Millionen US-Dollar wieder ein.
Und Hand aufs Herz. Das Thema Frankenstein und sein Monster sind doch wirklich schon so oft und in den verschiedensten Varianten verfilmt worden, so dass das Frankenstein-Thema nun wirklich keinen Fan des Genres mehr vom Hocker haut. Die Thematik ist einfach zu ausgelutscht

Verleih: Twentieth Century Fox

The Witch19. Mai: The Witch
Neuengland, 1630. Farmer William findet, gemeinsam mit Frau Katherine und den fünf Kindern, ein neues Zuhause auf einem abgelegenen Stück Land, nahe eines düsteren Waldes.
Bald kommt es zu beunruhigenden Vorfällen: Tiere verhalten sich aggressiv, eines der Kinder verschwindet, während ein anderes von einer dunklen Macht besessen zu sein scheint. Misstrauen und Paranoia wachsen und die älteste Tochter Thomasin wird der Hexerei beschuldigt.
Als sich die Lage immer weiter zuspitzt, werden Glaube, Loyalität und Liebe jedes einzelnen Familienmitgliedes auf eine schreckliche Probe gestellt…

Hexerei, Besessenheit und (Schwarze) Magie sollen in "The Witch" für eine beklemmende und schaurige Neuinterpretation des Horror-Genres sorgen. So jedenfalls die Werbung zum Horror-Film.
Im Trailer zum Film ist davon allerdings nichts zu sehen bzw. zu spüren. Die beklemmende Atmosphäre, die verkündet wird, wirkt eher wirr und strukturlos. Der Film  billig produziert. Die Schauspieler sehr hölzern in der Interpretation ihrer Rollen. So hinterlässt der Trailer zu "The Witch" bei mir nur ein gehöriges Desinteresse und ein Kopfschütteln darüber, was die Macher des Horrorstreifes für einen konfusen Schmarn in ihren Film hineingestopft haben.

Bei einem Budget von 1 Million US-Dollar war der Billig-Horror-Streifen ein Erfolg an den Kinokassen. Er spielte über 25 Millionen US-Dollar in den USA wieder ein. Liegt aufgrund des Erfolges von "The Witch" etwa eine Fortsetzung in der Luft?

Verleih: Universal

X-Men: Apocalypse19. Mai: X-Men: Apocalypse
Seit Anbeginn der Menschheit wurde er als Gott verehrt: Apocalypse, der erste und mächtigste Mutant des Marvel X-Men Universums, vereint die Kräfte vieler verschiedener Mutanten und ist dadurch unsterblich und unbesiegbar.
Nachdem Apocalypse nach tausenden von Jahren erwacht, ist er desillusioniert von der Entwicklung der Welt und rekrutiert ein Team von mächtigen Mutanten – unter ihnen der entmutigte Magneto (Michael Fassbender) – um die Menschheit zu reinigen, eine neue Weltordnung zu erschaffen und über alles zu herrschen.
Als das Schicksal der Erde in der Schwebe ist, muss Raven (Jennifer Lawrence) mit Hilfe von Prof. X (James McAvoy) ein Team junger Mutanten anführen, um ihren größten Erzfeind aufzuhalten und die Auslöschung der Menschheit zu verhindern. 

Im Mai 2016 startet mit " X-Men: Apocalypse" eine weitere Comic-Verfilmung aus dem Hause Marvel in den deutschen Kinos. Diesmal ist es die dritte X-Men-Verfilmung mit James McAvoy als Professor X und Michael Fassbender als  Magneto, in denen es die X-Men diesmal mit Apocalypse, dem mächtigsten Mutanten der Welt zu tun bekommen.
Und damit stehen sich Professor X und Magneto ein weiteres Mal auf verschiedenen Seiten gegenüber. Magneto als einer der vier Reiter von Apocalypse  und Professor X und seine X-Men, um die Welt vor der endgültigen Zerstörung zu retten. Ob es ihnen wohl gelingt Apocalypse zu schlagen?
Da der Film zwanzig Jahre nach " X-Men: Erste Entscheidung" spielt, also in der Vergangenheit, scheinen die Chancen nicht schlecht für die X-Men zu stehen.
Nach der interessanten Verfilmung "X-Men: Erste Entscheidung", fand ich dagegen die Marvel-Verfilmung "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" etwas lau und gewöhnungsbedürftig.
Mal schauen, ob sich die Macher der X-Men-Filme in "X-Men: Apocalypse" wieder steigern konnten.

Verleih: Twentieth Century Fox

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln26. Mai: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
Alice Kingsleigh (Mia Wasikowska) hat drei Jahre damit zugebracht, ihren Traum zu leben und die sieben Weltmeere als Kapitän ihres eigenen Schiffs zu bereisen.
Bei ihrer Rückkehr nach London entdeckt sie, dass sich zwar viel geändert hat, die antiquierten Ansichten über die Rolle der Frau in der Gesellschaft aber unverändert sind und eine Zukunft, die ihren Vorstellungen entspricht, nicht länger möglich zu sein scheint.
Während eines Empfangs bei Lord Ascot wird Alice von ihren Gefühlen übermannt und verlässt fluchtartig die Veranstaltung.
Draußen sieht sie Absolem (Alan Rickman). Er ist mittlerweile ein prächtiger Monarchfalter und führt Alice zu einem magischen Spiegel, durch den sie in das fantastische Reich von Unterland zurückkehren kann.
Dort trifft sie alle ihre alten Freunde: das Weiße Kaninchen (Michael Sheen), die Grinsekatze (Stephen Fry), die Haselmaus (Barbara Windsor), den Märzhasen (Paul Whitehouse), Diedeldum und Diedeldei (Matt Lucas) und den Verrückten Hutmacher (Johnny Depp), der unglücklicherweise nicht ganz er selbst zu sein scheint. Der Hutmacher hat sein Mehrsein verloren.
Um ihn zu retten, schickt Mirana (Anne Hathaway) Alice los, die Zeit (Sacha Baron Cohen) selbst zu finden – eine eigenartige Kreatur, halb Mensch, halb Uhr, die in einem Nichts an Unendlichkeit lebt und die Chronosphäre besitzt – eine weiße Metallkugel im Inneren der Großen Uhr, von der alle Zeit ausgeht.
Mit ihrer Hilfe kann Alice eine Reise in die Vergangenheit antreten, um die Familie des Hutmachers zu retten. Iracebeth (Helena Bonham Carter) lebt indes immer noch im Exil, verbannt ins Außenland von ihrer Schwester, wo sie sich mit Zeit angefreundet hat und ihrerseits plant, die Chronosphäre zu stehlen...

Nach dem Erfolg von "Alice im Wunderland" war es nur eine Frage der Zeit, wann es eine Fortsetzung zum erfolgreichen Fantasy-Spektakel von Walt Disney geben würde. Schließlich spielte der Fantasy-Streifen bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar weltweit 1,025 Milliarden US-Dollar wieder ein.
Walt Disney hat sich aber etwas lange Zeit für die Fortsetzung gelassen, in denen erneut Mia Wasikowska als  Alice, Johnny Depp als der Verrückte Hutmacher, Helena Bonham Carter als die Rote Königin Iracebeth und Anne Hathaway als die Weiße Königin Mirana agieren werden.
Der Trailer zu "Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln" ist zwar nett anzusehen, hat mich aber nicht wirklich vom Hocker gehauen.
Der Film scheint zudem eine Art Mischung aus Sequel und Prequel zu sein, zumal Alice in der Lage ist, in die Vergangenheit reisen zu können.
Mal schauen ob "Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln" den Erfolg seines Vorgängers erreichen bzw. auch toppen kann. Prognosen sind schwer zu erstellen, da Johnny Depp mit seinen letzten, minder erfolgreichen Filmen kein so glückliches Händchen bewiesen hat.

Money Monster26. Mai: Money Monster
TV-Moderator Lee Gates (George Clooney), der es durch seine erfolgreiche Finanzshow im Fernsehen zu einiger Berühmtheit gebracht hat, genießt den Ruf, das Geld-Genie der Wall Street zu sein.
Doch nachdem er seinen Zuschauern eine High-Tech-Aktie empfohlen hat, deren Kurs anschließend auf mysteriöse Weise abstürzt, nimmt ein wütender Investor (Jack O'Connell) Gates, seine Crew und seine Star-Produzentin Patty Fenn (Julia Roberts) Live on Air als Geisel.
Gates und Fenn versuchen verzweifelt am Leben zu bleiben und gleichzeitig die Wahrheit hinter einem Netz aus Lügen rund um das „große Geld“ aufzudecken.

Nach "Der Biber" (2011) präsentiert die Schauspieler Jodie Foster mit dem Film "Money Monster" ihre vierte Regiearbeit, die sich durchaus sehen lassen kann. Und das nicht nur aufgrund der guten Besetzung von "Money Monster" in Gestalt von Julia Roberts, George Clooney und Jack O'Connell, sondern auch aufgrund der Thematik des Thrillers, die sich sehr realitätsbezogen und glaubhaft am Puls der Zeit bewegt, insbesondere auch in Bezug auf die Kurs- und Börsenmanipulationen im großen Stil.
Und auch der Trailer zum Film weckt ohne Wenn und Aber das Interesse, sich den Thriller "Money Monster" im Kino anzuschauen.

Verleih: Sony

Warcraft: The Beginning26. Mai: Warcraft: The Beginning
Das friedvolle Königreich von Azeroth steht kurz vor einem Krieg als die Bevölkerung durch die Invasion von furchterregenden Orks bedroht wird: Ork-Krieger fliehen aus ihrer sterbenden Heimat um eine neue zu finden und zu kolonialisieren.
Als sich ein Portal öffnet und die zwei Welten miteinander verbindet ist die eine Armee mit Zerstörung und die andere mit Aussterben konfrontiert.
Es liegt an zwei Helden der konkurrierenden Seiten das Schicksal ihrer Familie, ihrer Heimat und ihres gesamten Volkes zu bestimmen...

Nach "Money Monster" ist " Warcraft: The Beginning" mein persönlicher Favorit fürs Kino. Das liegt nicht nur daran, weil ich ein alter Fantasy- und Warcraft-Fan bin, sondern auch weil der Trailer zum Film einfach Lust macht, sich den Fantasy-Streifen im Kino anzuschauen.
Ein bisschen abschrecken tut mich allerdings noch die Besetzung des Films, in dem doch eher ungekannte Schauspieler und Schauspielerinnen agieren, die bisweilen alle etwas blass im Film agieren.  Der bekannteste von ihnen ist vielleicht noch Travis Fimmel als Sir Anduin Lothar, der in der Serie "Vikings" den Ragnar Lothbrok mimt.
Natürlich sollte man auch den Schauspieler Clancy Brown nicht vergessen. Doch der ist als Ork-Anführer Blackhand im Film kaum zu erkennen. 

Aber ich lasse mich gerne überraschen...

DVD-Veröffentlichungen

5. Mai: Creed - Rocky's Legacy

12. Mai: Legend

12. Mai: Bridge of Spies - Der Unterhändler

13. Mai: Jane Got a Gun

19. Mai: The Revenant - Der Rückkehrer

19. Mai: Die 5. Welle

19. Mai: Die Vorsehung

30. Mai: The Hateful 8


Ein ›kleiner‹ Exkurs durch das Kinoprogramm: April 2016

© by Ingo Löchel

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2016-05-03 10:40
"Alice im Wunderland" war schon grauenhaft genug.
#2 Laurin 2016-05-03 17:44
Da muss ich dir recht geben, Andreas Decker. Mia Wasikowska war einfach für mich zu blass und Johnny Depp irgendwie nur nervig in seiner Rolle. Das ganze war dann gefühlte 60 Minuten zu lang. Da erspare ich mir auch recht gerne eine Fortsetzung.
#3 Andreas Decker 2016-05-04 12:06
Depp und Wasikowska waren nicht mal das Schlimmste, auch wenn Depp mittlerweile ja nur noch immer die gleiche Figur spielt.

Mich hat vor allem genervt, dass man die Geschichte zu einer völlig belanglosen 08/15 Fantasymär mit Zauberschwert runtergedummt hat. Von dem hirnrissigen anachronistischen Ende ganz zu schweigen.
#4 Laurin 2016-05-04 13:00
Über das Ende des Films kann ich nichts sagen, Andreas Decker. So weit ging meine Liebe nun auch nicht, dass ich mir so etwas bis zum bitteren Ende antun muss. :P
#5 martin baresch 2016-05-04 22:48
@Ingo: Zu Triple 9 hätte man vielleicht noch schreiben können: Dass 9-9-9 in den USA der Police-Code für einen oder mehrere verletzte Kollegen ist. Und dass bei Eingang eines solchen sämtliche Cops zu Hilfe eilen, egal, was sie sonst grad zu tun oder nicht zu tun haben. Gag an diesem Film ist, wenn man nicht nur nach einem Trailer und dämlichen Einspielergebnissen (ab)urteilt, die in Zeiten von Massenverwertungsmöglichkeiten für Filmproduktionsgesellschaften eh einen ganz anderen Stellenwert haben als früher
- a), dass eine Bankräuberbande genau diesen Notruf als Ablenkungsmanöver benutzt, um einen Mordscoup zu drehen. Dass diese Bankräuberbande selber Cops sind, und zwar von der Mafia korrumpierte, ist hammermäßig intensiv gebracht, intensiv gespielt. Und überhaupt bietet dieser knallharte Thriller so viele Twists, dass man auch mit mehr als fünf Gehirnzellen ordentlich bedient wird.
-b) Der andere Gag, den man noch hätte erwähnen können: Eine der Hauptrollen spielt ein gewisser Norman Reedus. Und der ist der heimliche Star von "The Walking Dead" und zeigt hier, dass er auch anders kann. Und wie.
PS, Ingo: Wann kommt eigentlich Band 2 Deiner "Dead City"-Serie?

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