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Dienste, Dienste, es sind zu viele Dienste: Massives Streaming-Angebot

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-KolumneDienste, Dienste, es sind zu viele Dienste
Massives Streaming-Angebot

Ach, was war es einst fürdem doch für die Nutzenden so bequem: Ein Dienst allein, den gabs zum Streamen, wäre es doch nur dabei geblieben. Allein, nach Netflix und Amazon kamen andere bald schon: Disneyplus und Nebula. Paramount jetzt, ist doch klar. WOW und RTL dazu - hat jetzt die arme Seele Ruh? Von wegen: Deezer und auch Spotify sind zum Hören mit dabei. Für Konsolen gibts dann husch auch noch einen Dienst mit Plus.

Ach ja, Twitch ist auch noch halb dabei, hier sind Inhalte zwar frei, doch kann leicht hier Geld verdienen. Ein Modell mal auf den Schienen: Schon läuft der Zug. Doch frag ich mich: „Wer finanziert das alles“? Ach, stimmt, ich!

Momentan sind die ersten zwei Folgen von „The Last of Us“ bei HBO bzw. SKY oder WOW gelaufen. HBO hat momentan noch keine deutsche Dependance, aber bei all den Streamingdiensten, die so aufgekommen sind, kann ich das auch nicht beschwören. Jedenfalls Ich habe zwar vor „The Last of Us“ zu sehen. Allerdings bin ich serienerfahren und warte erstens einmal ab - zwei sehr gute Folgen machen noch keine sehr gute Serie - dann könnte es auch sein, dass die Serie fieserweise mit einem Cliffhanger endet und eine zweite Staffel nie kommt - die „Farscape“-Wunde sitzt tief, ja. Und wenn Netflix auch unerwartet Serien absetzt, denen auch schon eine weitere Staffel zugesichert wurde … Ach so, noch ein Grund, warum ich die Serie nicht sehen werde: Ich sehe es nicht ein für eine Serie alleine NOCH ein Abo abzuschließen.

Jetzt kommt mir nicht mit „Aber du kannst doch kostenlos den Dienst erstmal ausprobieren“ - ja. Das macht Sinn, wenn eine Serie auf einen Schlag veröffentlich wird, dann kann man das sicherlich so handhaben. Ein Monat kostenlos abonnieren und sofort wieder kündigen. Ich kenne Menschen, die das wirklich so machen und von Dienst zu Dienst springen. Ich könnte das nicht und ich glaube, der größte Teil der Zuschauenden ist auch zu faul dazu. Also sich anmelden, abmelden. Wieder anmelden, eventuell neues Passwort raussuchen, dann wieder abmelden. Und wo man wann bis wann an- oder abgemeldet ist …. Tools dazu habe ich auch schon gesehen, aber der Aufwand lohnt sich wirklich nur für gut Koordinierte. Da „The Last of Us“ Woche für Woche veröffentlicht wird, ist das also sowieso keine Option. Obwohl das natürlich ein nettes Schlupfloch ist und natürlich total legal.

Jetzt könnte ich das vielleicht nochmal für Paramount+ erwägen. Weil: „Star Trek“! Das Prequel des Prequels! Oder bringe ich die Timeline durcheinander? „Enterprise“ war doch bisher die Serie, die im Kanon zuerst kam, aber das stimmt ja auch längst nicht mehr, weil dann „Destiny“ vor TOS kam … Jedenfalls: Da ist jetzt diese neue Serie, die noch vor, dazwischen oder irgendwie spielt. Mit Kirks ehemaligem Captain als Captain. Wie ich höre eine Rückkehr zu den so genannten guten alten Zeiten oder so. Habe ich allerdings auch nur gehört. Bingo: Nein, nicht nochmal knapp 8,- Euro im Monat für einen Dienst für den gesamten Bums. Denn wenn ich meine gesamten abonnierten Dienste zusammenrechne komme ich durchaus über die Grenze, die der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk immer monatlich von mir fordert. Und diesen Betrag kann nicht einfach so kündigen, den muss ich bezalhlen - sofern ich halt arbeite und bekomme, was ich verdiene. Auch, wenn ich nicht bekomme, was ich verdiene: Zahlen muss ich an die GEZ. (Ja, es gibt auch hier Ausnahmen, klar, aber das Ganze hat ja schon für fürchterliche Debatten auf Twitter und sonstwo gesorgt …) Und das sind ja nur die Dienste für Video. Sicher, Spotify kann ich auch kostenlos nutzen. Wobei mir persönlich nach einiger Zeit die Lautstärke der Werbung zwischen den Tracks auf die Nerven geht. Theoretisch geht es aber schon so. Allerdings sind andere Audiodienste vorhanden, ebenso wie Konsolenspieler auch noch für Zusatzdienste zahlen können. Sofern sie denn wollen. 

Wenn man sich mal hinsetzt und dann mal durchrechnet, wieviel ein Dienst pro Monat kostet, dann kommt man schon ins Grübeln. Nun könnte man das günstigste Netflix-Modell nehmen - 4,99 mit Werbung - was aber im Jahr auch schon immerhin an die - ka-ching - 59,88 Geld im Jahr. Disneyplus käme auf 107,88 pro Jahr. Paramount aktuell, sofern die 7,99 bleiben: 95,88. Das ist in Zeiten, in denen die Inflation deutlich zugeschlagen hat - wir reden mal nicht von Strom und Heizung - Geld. Auch knapp 60 Euro im Jahr sind einfach Geld, das woanders dann fehlt. Dagegen scheinen die 220,28 beim aktuellen GEZ-Beitrag ja extrem teuer. Nur: In der Regel hat man nicht nur einen Streaming-Dienst abonniert. Ich vergessen häufig, dass Spotify auch mit knapp 10,- Euro pro Monat zu Buche schlägt. Sofern man nicht die Sonderrabatte mitnimmt, also ein Jahr hören, 11 Monate nur bezahlen. Oder so. Oder ähnlich. Basisdienste scheinen ja Netflix zu sein, einfach weil die die ersten war und dann Amazon, weil die das gut mit den anderen Prime-Diensten verknüpft haben. Wobei man bei Amazon auch mal draufzahlt, wenn ein Film nicht inbegriffen ist. Das kann sich dann auch noch läppern. Wenn man sich das also mal mit dem Verstand betrachtet, muss man sich das schon überlegen: Welche Dienste abonniere ich? Was ist mir wichtig? Ist mir das alles das Geld wert oder ist es nicht einfach überfordernd? Der gut informierte Medienmensch dürfte wohl eher eine Mythos sein.

Irgendwie ist es schon ironisch: Die Streaming-Dienste wurden als endlich legale, gut zu handhabende Alternative zu den bösen, bösen BitTorrent-Diensten im Netz gehandelt. Diese waren und sind natürlich nicht legal. Solange es nur eine begrenzte Auswahl an Streaming-Diensten gab, war ja auch alles okay für die Industrie. Aber nachdem gesehen wurde, wieviel Geld da zu verdienen ist und nach und nach immer mehr Dienste aufklappten - desto unübersichtlicher und teurer wurde das alles. Desto mehr rückte wieder die illegale Alternative in den Fokus. Also hat sich im Grunde nichts geändert? Nun ja, je nachdem. Denn die Frage ist: Wieviele Eigenproduktionen können die Streaming-Dienste produzieren, damit sie entweder wachsen oder die Zuschauer halten können? Wie lange generell bleiben Zuschauende bei der Stange? Lange Zeit verzeichnete Netflix atemberaubendes Wachstum. Da war so ein Lockdown. Also nicht nur einer. Momentan hat Netflix vor aufzuräumen. Bisher hat der Dienst nicht nachgesehen, ob ein Familienaccount auch wirklich von Familienmitgliedern genutzt wird. Was aber jetzt demnächst verstärkt getan wird. Der Grund ist klar: Bisher haben die Nutzenden halt sich einen Account geteilt, es wäre natürlich besser für Netflix Jede*r hätte einen eigenen Zugang. Es wird wohl die Möglichkeit geben, zusätzlich zum aktuellen Tarif dann die Möglichkeit freischalten zu können, damit nicht der ganze Betrag von allen Beteiligten bezahlt werden muss. Mal schauen, wie das werden wird.

Wie dem auch sei: Es sind eine Menge von Streaming-Diensten am Markt. Nicht nur für Video, sondern auch für Audio. Man müsste eigentlich von einer Konzentration ausgehen, wenn nicht die großen Player schon früh ins Geschäft eingestiegen wären oder momentan noch eine Menge in der Kasse haben, um nicht von - Microsoft? Apple? Google? Meta? - aufgekauft zu werden. Mehr Konkurrenz soll ja gut für uns sein, weil wir dann total super viel auswählen können. Allerdings bin ich persönlich im Supermarkt schon überfordert ob ich eine Marmelade, einen Fruchtaufstrich oder ein Fruchtgelee kaufen soll, weil … was waren da noch die Unterschiede? Streicht man sich doch alles einfach aus Brot, oder? Wer heute seine Auswahl treffen muss, sollte sich wirklich gut überlegen, was er braucht. Disney* habe ich - ich gestehe es - aus lauter Nostalgie für die alten Zeichentrickserien abonniert. Dann kamen zu den Kinderserien auch noch die erwachseneren Inhalte dazu - hey, Buffy! Cool! X-Akten! Auch cool! Ally Mc … nein, die ist nicht dabei. Glaube ich. Und jetzt - hurra - die BBC hat verkündet: Neue Doctor-Who-Folgen demnächst auf Disney+.

Wobei: Eine Ausnahme würde ich doch noch machen. Falls jemand in Deutschland „Farscape“ streamen würde, die Serie wäre nicht bei meinen Diensten … Nuuuunnnn. (Oder ich kauf mir endlich mal die ganzen Staffeln auf Blu-Ray. Auch eine Idee.)

Kommentare  

#1 Cartwing 2023-01-27 17:46
Es ist wirklich ein Dschungel...

Hunderte von Serien auf Netflix, aber die fünf, die einen interessieren, laufen auf fünf verschiedenen Streaming Diensten.

Und dann weiß man, wie du schon sagst, nicht mal, ob es sich überhaupt lohnt, anzufangen. Bei 1899 habe ich irgendwann aufgehört, weil mir das einfach zu ungewiss ist. Geht es weiter? Und wenn ja, wann? Wird es dann ein vernünftiges Finale geben oder wieder open End mit Ungewissheit?

Dann wechseln Serien plötzlich zu einem anderen Anbieter, wie The Walking Dead...

Und was mich bei Amazon prime interessiert, kann ich kaufen oder leihen. Hmm... wofür habe ich dann nochmal gleich ein Abo?

Ich bin kurz davor, einfach alles ruhen zu lassen und nur noch die Mediatheken zu schauen. Oder eben komplette Serien auf DVD...

schöner Beitrag übrigens...
#2 Kater Klaro 2023-01-27 19:34
Man kann und muss nicht alles sehen.
Ich bin mit Amazon Prime und speziell Arthouse gut bedient.
Vieles gibts umsonst (Von Walking Dead bis Young Sheldon) und es gibt immer mal ein Angebot für lau bis ein Euro.
Paar Sachen lege ich mir dann als DVD zu und fertig.
Wir kommen jetzt schon nicht mehr hinter der "Watchlist" hinterher.
Zudem möchte ich auch noch regelmässig eine Zeitung lesen.
Oder ein gutes Buch.
Ich treibe zudem diverse Sportarten.
Oder treffe mich mit Freunden.
Manchmal tue ich auch mal gar nichts.
Damit bin ich voll ausgelastet.
Und was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß.
#3 Cartwing 2023-01-27 20:54
Zitat:
Man kann und muss nicht alles sehen.
Das sehe ich auch so.
Aber manches würde man gern sehen, es läuft aber woanders. Mal eben umschalten kann man leider nicht...
#4 Kater Klaro 2023-01-27 21:57
Cartwing, wir parken grundsätzlich in der selben Garage.
Zum Beispiel sollte letztes Jahr, gegen Ende des Jahres jeden aufeinander folgenden Monat einer der auf drei Teile eingeplanten letzten Staffelteile folgen.
Erstes Teil kam dann.
Auf Teil 2 der letzten Staffel warte ich noch heute.
Ansonsten: Ja. Manche Sachen will man dann doch sehen.
Aber: In den frühern 90er Jahren suchte ich und suchte ich nach französichen Filmen wie "Der eiskalte Engel" oder "Das Loch" (ein Geheimtipp für Freunde des Gefängnisfilms).
Das Loch gab es nirgendwo (inklusive Videothek) und "Der eiskalte Engel" im Saturn für 49 Mark als VHS.
Wir leben also in luxoriösen Zeiten.
#5 Ganthet 2023-01-27 22:49
Ich habe Prime und Disney fest aboniert. Netflix bin ich Mitgucker (dafür erhält mein Kumpel einen Disneyzugang).
Hin und wieder hole ich mir ein Skyticket für 4 Wochen, wenn mich da was interessiert.
Mit Paramount werde ich es genau so machen. Ich warte noch bis Star Trek Strange New Worlds komplett draußen ist und dann aboniere ich es für 4 Wochen.
Alle Streamingdienste lassen sich schnell wieder kündigen und abonieren. Kommen noch neue Plattformen hinzu, werde ich munter hin und her zwitschen. Ein großer Aufwand ist das nicht.
#6 Kater Klaro 2023-01-27 23:03
Da ist was dran Ganthet.
Wir besorgen uns auch mal ein Probe-Abo, wenn da gerade etwas im Angebot ist.
Neulich so geschehen, bei einem ÖRF-Anbieter.
Aber dadurch wird die Warteschlange bei uns auch nicht kürzer.
Aber wie der Kölner sagt:
"Et kütt, wie et kütt.
Un bisheer is noch allet joht jejange.
#7 Ganthet 2023-01-28 08:26
Ja, Kater, da ist was dran. Die Masse an Serien- und Filmangeboten erschlägt mich stellenweise auch. Manchmal zappe ich mich durch die Riesenauswahl der Streamingdienste und kann mich nicht entscheiden. Dann erwische ich mich dabei, wie ich auf ZDF Neo drücke und gucke, was dort läuft.
Wie der Schaumburger sagt: Es wird gegessn, was aufn Tisch kommt.

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