Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Mit der Brille auf der Nase: AR

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-KolumneMit der Brille auf der Nase
AR

Ich wäre nicht allzu sehr überrascht, wenn auch nächstes Jahr noch das Thema Augmented Reality als Top-Thema in der IT-Szene herumgereicht werden würde. Vermutlich nicht mehr als DAS heiße Top-Hype-Szene-Thema - wir erinnern uns an die Zeiten von Google-Glasses und der Snapchat-Brille?

Aber Augmented Reality wird immer noch gerne als kommende Entwicklung angesehen.

Die Vieles leichter machen soll. Wobei, betrachtet man sich die Versprechungen davon so erinnert einen das um die Bemühungen des Metaverses, von dem auch keiner so richtig weiß was das eigentlich sein soll und wozu es gut ist. Langweilige Sitzungen werden im virtuellen Raum mit Avataren auch nicht viel spannender. Das hat ja schon die Corona-Hochphase mit den Zoom-Sitzungen gezeigt. Nachdem die ganzen hohen Erwartungen heruntergedampft worden sind, ist die Frage ja eigentlich: Brauchen wir Augmented Reality noch? Oder ist das schon angesichts des Metaversums total hinfällig? Und haben wir diese erweiterte Realität, in der Computeroberflächen über die Welt gelegt werden während wir gleichzeitig anwesen sind wirklich noch nötig? Zwei Dinge könnten da eine Antwort auf die Frage geben: Technik und Anwendungen. Und bei Beiden sieht es nicht so aus, als ob wir da wirklich momentan aktuell alles nötig hätten.

Es fängt mit der Technik an: Wir setzen uns nicht gerne zusätzliche Geräte auf, wenn es sich vermeiden lässt. Das hat beim 3D-Fernsehen für das traute Heim schon nicht geklappt - wie, ich muss noch eine Brille aufziehen? Und die die ganze Zeit tragen? Nicht nur die Dauer eines Kinofilms über?´Ähm, nein? Das sieht man derzeit auch bei all den vielen Brillen und Gerätschaften fürs Gaming. Zwar kündigen die Spielehersteller immer wieder mal Portierungen oder Sequels, Prequel - Siedequels? - für den Computer oder die Konsolen an. Aber um das Erlebnis zu erfahren braucht man eine sehr leistungsstarke Technik. Wenn dazu kommt, dass man diese Technik für die alle Konsolengenerationen neu kaufen muss, dann überlegt man es sich ja doppelt und dreifach, ob man das Ganze wagt. Zudem: So spektakulär das Herumschleichen im virtuellen Raum auch ist - der Effekt nutzt sich nach einiger Zeit ab und dann muss das Spiel auch zeigen, dass es ohne Schi-Schi funktioniert. Vor allem: Diese Spiele können können nicht stundenlang gespielt werden. Denn irgendwann ist die Brille, der Helm, die Verkabelung ob für PC oder Konsole durchaus lästig.

Jetzt stellen wir uns vor, wir müssten um AR zu nutzen dauern ein Zusatzgerät auf der Nase haben. Klar, einige Leute sind das gewöhnt, denn ohne Brille sehen sie schon die normale Welt nicht. Aber die ganze Zeit zusätzliche Technik mit sich herumtragen? Dazu muss man halt schon passende und verlockende Gründe haben. Schön. … Ja, mir fällt außer der Navigation nun auch keine ein. Klar, es wäre natürlich toll, wenn die Autotechnik so weit wäre den Navi direkt auf die Fensterscheibe zu projezieren. Nur wie ablenkend dass dann wieder ist, das ist auch so die Frage. Und sonst? Fällt mir auch nach einigen Augenblicken nicht viel ein. Muss ich Neuigkeiten in meiner Brille oder in der Kontaktlinse projiziert bekommen? Schön, Verspätungen im Öffentlichen Nahverkehr - super. Allerdings reicht dazu auch ein Blick aufs Smartphone. Also wenn die wirklich aktuell sind. Die Meldungen.

AR hat ein einziges Mal so richtig funktioniert und das war bei Pokemon Go. Der Blitz in der Flasche lässt sich aber nicht wiederholen, wie bereits andere Spielehersteller es erkannt haben. Pokemon Go verbraucht unheimlich viel an Akku-Energie. Und mittlerweile ist der Hype ja auch abgeflaut. Obwohl es immer noch gespielt wird. Weil … es der Illusion des Pokemon-Trainer-Werdenden am Nahenden kommt. Solange die Pokemon-Spiele keine Open-World haben - nein, die neuen Spiele haben sehen so aus, als ob sie es hätten - solange bleibt die Sehnsucht im realen Leben durch die Gegend zu streifen und Pokémon fangen zu können. Ob ich jahrelang durch die Gegend streife und versuche Harry-Potter-Charaktere zu treffen ist … nun …

Ich bin mir auch sicher: Es gibt irgendwo eine Nische, wo die AR-Technik perfekt passt. Beim Anlernen von Zugführern, beim Erlernen von sonstigen wiederholenden Tätigkeiten - bestimmt super. Dann hat man die passende Technik dafür gebaut - wenn wohl auch ohne Brille - und die passende Anwendung dafür. Aber im normalen Alltag? Da wird es wohl noch dauern, bis sich herausstellt wozu man AI wirklich gebrauchen kann. Warum eigentlich kriege ich nicht per Kartenapp auf dem Smartphone angezeigt, wo die billigsten Sonderangebote in der Umgebung sind? DAS wäre doch mal was.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.