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Neudeutsch braucht der (Buch)Markt

Das Romanheft, das Universum ... und die Dinge dazwischen - Die Multimedia-KolumneNeudeutsch braucht der (Buch)markt

"Dark Fantasy", "All-Age", "Urban Fantasy", "Mystery" ... weiß man nicht mehr weiter, gibt man dem Kind einen neuen Namen.

Dahinter verbergen sich in der Regel wenig wirklich neue Inhalte oder neue Genres, sondern der Versuch, neue Käuferschichten zu gewinnen beziehungsweise "alte" zu halten.

Ein ganz Neues konnte man auf der Internationalen Kinderbuchmesse in Bologna im März/April 2008 hören:

Fantasy heißt jetzt Magic Realism - bilanziert Fischer-Schatzinsel-Programmleiterin Eva Kutter ihre Lizenzgespräche mit ausländischen Partnern.1

Bitte - was? Oder wie würde der Plattdeutsche sagen: Wat?

Magic Realism
soll also das neue Zauberwort sein? 

Bisher findet sich der Begriff des "Magic Realism" eher im Bereich der Kunst bzw. bei Hochkarätern der Literatur Lateinamerikas. Als Autoren des magischen Realismus gelten zum Beispiel Gabriel García Márquez in Kolumbien, aber auch Isabel Allende, Günter Grass in Deutschland oder John Fowles in England.

Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, verbinden diese Schriftsteller alltägliche Vorgänge und Geschehnisse mit fantastischen und traumartigen Elementen, aber auch mit Versatzstücken aus Mythen und Märchen2.

Der sogenannte "magische  Realismus" ist eher ein Terminus als eine tatsächlich festklopfbare Genrebezeichnung. Kunst wie Literatur geht es darum das Paradoxe aus der Vereinigung der Gegensätze heraus zu (be)nutzen ("seize the paradox of the union of opposite"3) - Gegensätze wie Leben und Tod, Existenz in der Stadt und auf dem Land, charakterisiert durch die beiden Begriffe "urban" und "rural", die von einer viel größeren Bedeutungstiefe sind als die deutschen Entsprechungen. Die Konflikte, die durch das Aufeinandertreffen dieser Gegensätze und der gegensätzlichen Einstellungen entstehen, sind hier prägend. Hinein spielen die unterschiedlichen Haltungen der rationalen Sicht der Realität und jener, die das Übersinnliche als eine Realität im Leben anerkennt.

Naja, gut, in gewissem Maß kann man hier durchaus verschiedene Kinder- und Jugendbücher finden, die derzeit unter dem Begriff der Fantasy firmieren, zum Beispiel die Tinten-Romane Claudia  Funkes, diverse Chronicles wie die Spiderwicks, die Amadans , Ulysses Moore oder (ganz neu) das House of Skirl oder der erste Band der Triologie "Das Lied von Malonia" aus dem Penhaligon-Verlag (Rezension zu letztgenanntem folgt im September). Aber warum dann dieser neue Begriff?

Den Begriff des "magischen Realismus" verwendete erstmals der deutsche Kritiker Franz Roth in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, damals im Stil einer Kunstgattung. Er verstand darunter eine spezifische Art und Weise Realität darzustellen und auf sie zu reagieren. Die "Enigmas" der Realität wurden bildhaft dargestellt. Franz Radziwill gilt als der Hauptvertreter dieser Unterströmung der "neuen Sachlichkeit". Heute sagen viele Kunsthistoriker - sicher zu Recht - dass der magische Realismus der Kunst ein Wegbereiter für den Surrealismus war.

Ray Verzasconi, wie auch andere Kritiker, verstehen den magischen Realismus in der (lateinamerikanischen) Literatur als einen "Ausdruck der Realität der Neuen Welt, welche die rationalen Elemente der europäischen Superzivilisation mit den irrationalen Elementen des eingeborenen (eher magisch orientierten) Amerikas verbindet." "an expression of the New World reality which at once combines the rational elements of the European super-civilization, and the irrational elements of a primitive America." Das erinnert eher an die lateinamerikanische Intention der Anwendung des Begriffes magischer Realismus: Um 1940 wurde der "magische Realismus" in Lateinamerika benutzt. Dort bezog man sich darauf, die realexistierende amerikanische Mentalität zum Ausdruck zu bringen und einen unabhängigen Literaturstil zu schaffen. Dies ist auch gelungen.

Die drastischen und zum Teil höchst effektiven Versatzstücke der Geschichten spielen mit den Erwartungen des Lesers und erfüllen diese einfach nicht. Dafür experimentieren sie - mit Themen, Form und Stil, Zeitbrüchen oder verschwimmenden Grenzen. 

Interessanterweise ist der Terminus nicht wirklich neu im Bereich der Fantasy. Bereits 1991 fand auf dem Worldcon Chicon V ein Panel zum Thema statt: "What's the Difference Between Magical Realism and Fantasy?"4

Dort wurde gar nicht erst der Versuch unternommen den Begriff "Fantasy" zu definieren - wohl in der Annahme, diese sei hinreichend bekannt. Also begann man mit der Definition des "Magic Realism". Einer der Veranstalter des Panels zitierte den amerikanischen Autor und Editor Darrell Schweitzer mit den Worten:

Magical realism was invented by academicians who do not want to use the  F-word.

 

 Eine bessere Definition kann man meiner Ansicht hierzu gar nicht bringen, es nach den "academicians" allenfalls noch ergänzen durch "marketingexperts". 

Im Verlauf der Diskussion kam ein weiterer Defitionsansatz auf, der meinen letzten Satz widerspiegelt: 

Magical realism is anything marketed with a white binding, the top third of the front cover white with black lettering, and a picture of a jungle on it. While this reduces magical realism to a marketing category rather than a genre, it is at least a workable definition. 

Also scheint man damals unbedingt die Abbildung eines Dschungels benötigt zu haben, um ein Buch zu verkaufen - immerhin war das 1991. Heute, im Jahre 2008, braucht man einen aufwändig gestalteten Hardcover-Einband mit einer Fokusierung in Form eines (Bull-)Auges und Spotlack. 

Genial ebenfalls die Aussage von Mary Frances Zambreno, einer US-Fantasy-Schriftstellerin:

Magical realists know that all novels are fantasy; fantasy writers do not.

 

Was sind wir erleichtert ... Hatte ich doch fast befürchtet mit Fantasy wäre es  vorbei und wir müssten uns auf andere Genres stürzen. Nun stellt es sich aber so dar, dass Magic Realism nichts weiter ist als der Versuch, einen neuen Begriff zu prägen mit dem man neue Artikel vermarkten kann. So ähnlich wie beim angeblich veralteten Beruf der "Bürokauffrau", den man in so illustere Berufsbezeichnungen aufspaltete wie die "Kauffrau für Bürokommunikation" (den Unterschied zur Bürokauffrau kann mir noch immer niemand schlüssig erklären) oder die "Kaufmann/-frau für Dialogmarketing" (*wurgs*), versucht man einen neuen Begriff in den Markt zu bringen - vermutlich weil man das Gefühl hat, dass der Begriff "Fantasy" etwas abgegriffen ist. 

Nach wie vor ist das Geschäft gut - vor allem im Bereich Fantasy. Laut der media control GfK International hätte der Kinder- und Jugendbuchmarkt im vergangenen Jahr rund 24% Zuwächse zu verzeichnen gehabt. Auch wenn man sich die entsprechenden Angebote an Büchern, Hörmedien, Filmen etc betrachtet hat man keineswegs den Eindruck, dass  Flaute herrscht.

Da bleibt das Zitat aus dem Bericht des Buchmarktes:

Was bedeutet: Das Genre ist nach wie vor dominant im Jugendbuch, man nennt es nur zur Abwechslung mal anders. Außerdem sind Vampire weiterhin in, und Werwölfe setzen dazu an, sie einzuholen.

 

Anmerkungen / Quellen:

1 "Der Bericht aus Bologna: Trends und Eindrücke von der 45. Internationalen Kinderbuchmesse, 07.04.2008, Buchmarkt.de (Dieser Link führt zu einer Nicht-Zauberspiegel-Seite)

2 http://www.themodernword.com/gabo/gabo_mr.html

3 Definitionen aus dem Artikel von Lindsay Moore: http://www.english.emory.edu/Bahri/MagicalRealism.html

4 Chicago World-Con, Chicon V 1991, A convention report by Evelyn C. Leeper: http://www.fanac.org/worldcon/Chicon/w91-rpt.html#magreal

 

Kommentare  

#1 Norbert 2008-07-04 23:11
Oh, da muss ich mal wieder Recht geben. Mich beschleicht bei all dieser Neu-Benennung bekannter Genres manchmal das Gefühl, dass es sich bei solchen Romanen um potentielle Ladenhüter handelt, die man so verzweifelt an die Leserschaft bringen will. Ich bin bei diesen neuen Begriffen immer skeptisch und lasse erst einmal die Finger davon ? womit die Verlage also bei mir eher das Gegenteil ihres Zieles erreichen.
Und wenn ich mir nun die beiden Worte direkt ansehe? Magischer Realismus kann in seiner wörtlichen Bedeutung nur für einen bestimmten Teil der Fantasy stehen. Unter einem solchen Label kann man also nur einen Bruchteil der Bücher verkaufen.
Und wenn der Begriff bei Kinder- und Jugendbüchern angewendet werden soll, dann zieht sich meine Stirn in Falten. Wenn ein Kind oder Heranwachsender ein Buch mit Phantastischem Inhalt liest, dann will es/er definitiv keinen Realismus. Das aber impliziert der Begriff. Und deshalb würde auch ich solchen Büchern aus dem Weg gehen.
Danke für Deinen Artikel, Bettina
#2 DarkWriter 2008-07-05 03:45
Hallo,

zuerst einmal - der Mann heißt Günter Grass, nicht Gunter. Auch wenn Grass nicht unbedingt Titel schreibt, die hier besprochen werden, sollten die Ü-Pünktchen bei einem unserer wichtigsten Literaten doch sein ;-)
Zum anderen ist mir die Umbenennung von gewissen Fantasy-Bereichen in Magic Realism nicht unsympathisch. Im Grunde gibt es unter dem Dach der Fantasy schon lange verschiedene Abstufungen - High Fantasy, Urban Fantasy (was dann wohl in den Bereich der Magic Realism fallen würde) etc. Fantasy allein ist ein weit gefasster Begriff mit sehr großen Abstufungen. Anders von Hohlbein zählt ebenso dazu wie Harry Potter, Eragon oder "Die Nebel von Avalon". Und doch sind es ganz unterschiedliche Formen und Leser, die das eine mögen, müssen noch lange nicht auch das andere mögen. Eine griffige Abstufung kann also nützlich sein - selbst dann, wenn sie nur zu Marketingzwecken benutzt wird.
Hin und wieder habe ich den Eindruck, und das ist nicht auf den Zauberspiegel gemünzt, sondern allgemein, als würde all das schlecht sein, was dem marketing dient oder aus Marketing-Gründen gemacht wird. Nur - ohne Marketing kein Verkauf, ohne Verkauf keine neuen Titel ... bla. Daher halte ich es für legitim, dass sich Verlage etwas ausdenken, um Käuferschichten zu aktivieren und zu halten. Und wenn es ein solcher Begriff ist, warum nicht? Er kann sogar funktionieren, wenn er nicht inflationär benutzt wird.

Grüße

***********
Ach je ... Mea Culpa ... Recht haste ... es leben die fehlenden Prozent Restaufmerksamkeit.
Danke!
#3 Thomas Rippert 2008-07-05 15:06
Braucht denn jedes Kind unbedingt einen zweiten Vornamen? Wird der Konsument für so "hart denkend" gehalten einen Potter von einem Hohlbein nicht unterscheiden zu können, wenn er nicht einen zweiten englischen Vornamen hat?
#4 DarkWriter 2008-07-05 16:32
Hallo,

seien wir ehrlich - wenn du ein Buch wie Potter magst, dich dann auf die Suche nach einem ähnlichen Buch machst und in der "Fantasy-Abteilung" der Buchhandlung stehst - weißt du sofort, dass du nach Charly Bone schauen musst? Oder nimmst du nicht auch viele Bücher zur Hand, ehe du was Passendes gefunden hast?
"Milchprodukte" stehen im Kühlregal. Und dennoch wird zwischen Quark, Käse und Joghurt unterschieden und in den Regalen herrscht eine gewisse Ordnung.Warum also nicht auch bei der Literatur? Man kann und darf nicht davon ausgehen, dass der gemeine Leser, der nicht in solchen Online-Magazinen unterwegs ist und sich ständig informiert, auch den Unterschied zwischen einem Hohlbein und einem Potter kennt. Wobei Hohlbein allein schon eine enorme Bandbreite abdeckt. Der einfche Leser hat ein Buch, dass ihm gefällt, und er möchte eines, das vom Inhalt ähnlich ist. Also geht er in die Buchhandlung (im günstigen Fall) oder zu Amazon und sucht. Weiß er, dass Potter ein "Magic Realism" ist, kann er in dieser Abteilung schauen und findet dann Bone etc. Und für uns Profis ist es letztlich egal - wir ignorieren diese "Verkaufshilfe", da sie für uns unwichtig ist.
Wo ist das Problem?
#5 Harantor 2008-07-05 16:44
Milchprodukte? Da fällt mir Aktivia ein, ein Joghurt nach dem Du wie ein Uhrwerk AA machen kannst. - Auch so ne Marketingidee, Dinge mit Mehrwert zu verkaufen. Eben: Shit well sold...

- So falsch wie in vielen Fantasyromanen der Vergleich mit Tolkien war, so unsinnig ist der Verkauf unter neuen, schmissigen Begriffen. Jeder durchschnittliche begabte Mitteleuropäer sollte in der Lage sein nach kurzem Studium vergleichbare Bücher zu finden. Oder, wenn man Glück hat, noch auf versiertes Personal zu treffen, das man fragen kann.

Das ganze Benenne erinnert mich an einen uralten SF-Spruch zum Thema SF: "If its good, it can't be Science Fiction". Und Genregrenzen sind seit ewigen Zeiten sehr fließend. Ist GOR SF oder Fantasy? Die Drachenreiter von Pern, SF oder Fantasy? Oder aber Alien Horror oder SF? Dieses Schubladendenken ist nicht glücklich und jeder neue Begriff ist ein Wink in die Hölle des übelsten Marketing. Nach dem Moto: Haben wir ne Bezeichnung, haben wir ne Strategie... Nämlich eine Pseudoabgrenzung zum Rest des Marktes.
#6 Bettina.v.A. 2008-07-05 16:47
Ich fand es interessant zu lesen, was sich hinter dem Begriff des Magic(al) Realism verbirgt, aber mir ist nicht ganz klar warum man immer wieder neue Begriffe für altbekannte Dinge finden muss. Das erinnert mich sehr an den einen Garfield-Cartoon "New and Improved" bei dem Garfield dann lakonisch feststellt "Just guess ... all this time I'd been eating old and inferior".

Außerdem finde ich schon, dass es einen Unterschied zwischen Joghurt und Käse besteht, wenn nicht, dann haben die Hersteller ein Problem - oder einen neuen Joghurt erfunden, der nach Käse schmeckt.

Wo will man mit der Einteilung anfangen? Was ist was? Horror wurde Grusel, inzwischen gibt es Mystery (klingt besser), dann gibt es noch die Dark Fantasy ...

Probleme? Es gibt kein Problem damit!

Und du kannst sicher sein, dass er inflationär genutzt werden wird, wie jeder Begriff, der hochgeschwemmt wird.
#7 Olsen 2008-07-05 17:59
Grundsätzlich hat Dark Writer ja nicht Unrecht. Ich finde es durchaus legitim, Fantasy noch in Untergenre aufzuteilen, einfach um dem Leser die Entscheidung beim Bücherkauf zu erleichtern. Denn in der Tat lässt sich Harry Potter kaum mit Conan vergleichen.

Aber geht es hier denn überhaupt darum? Geht es nicht viel mehr darum, dass die Fantasy einfach umgetauft wird in "Magic Realism"? So hab ich das zumindest verstanden.
Und wenn das so sein sollte, kann ich den geistigen Nährwert nicht erkennen, denn es handelt sich - um bei den Milchprodukten zu bleiben - um den gleichen Käse in einer anderen Schachtel.

Aber hey, wenn's wirklich Umsatz bringt - isses dann so verwerflich, wenn ein Verlag das tut?
#8 DarkWriter 2008-07-05 18:02
Hallo,

eben, es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Joghurt und Käse. Aber es sind beides Milchprodukte. Würde man die im Kühlregal wild mischen, wäre der Käufer auch unglücklich. Warum mischt man also die verschiedenen Fantasy-Untergruppen (und die gibt es, ob nun benamt oder nicht) in der Fantasy-Abteilung einer Buchhandlung wild durcheinander? Will man sie ein wenig ordnen, braucht man Unterbegriffe. Man hätte vielleicht die "Urben Fantasy" reaktivieren können, aber das wäre für viele so fremd gewesen, wie ein Magical Realism.
Was das Inflationäre anbelangt, da fällt mir ein römisches Sprichwort ein: Missbrauch hebt den Nutzen nicht auf.

Grüße
#9 Thomas Rippert 2008-07-05 19:54
"- So falsch wie in vielen Fantasyromanen der Vergleich mit Tolkien war... "

Und jeder sich wunderte warum er alles mögliche zu lesen bekam, aber nichts das auch nur im entferntetsten etwas mit "High Fantasy" zu tun hatte.

Ich finde immer noch das die alten Definitionen ausreichen. Aber zumindest kommt man mal vom Unwort "Kids Fantasy" weg, was ich auch recht negativ finde - wie auch "All Age".

Aber es muss wohl immer wieder das definierende Rad neu erfunden werden, weils sonst nicht mehr zieht. Schade das sich alles am "höher, schneller, weiter, neuer - anders" orientieren muss.

"When i grow older, loosing my hair..." - jetzt beginne ich langsam mit zu singen... ;-)
#10 Harantor 2008-07-05 20:37
Magical Realism nennt man schon mal Urban Fantasy, aber bevor die alten Kartoffeln in diese Säcke gefüllt wurden, waren es phantastische Jugendbücher (das hat der reinen Lehre nach nur am Rande etwas mit Fantasy zu tun). Denn das sind Potter & Co. ja: Phantastische Romane der reinen Lehre (sprich das Übernatürliche bricht in unsere Welt ein).

Welches Etikett gilt nun? Wie oft muss man etwas neu erfinden? Das Fantasy als Begrifflichkeit nicht mehr ausreicht, dass das Genre gnadenlos um bereits definierte Elemente erweitert wurde. Aus Horror wurde Dark Fantasy, weil der Begriff Horror auf einem Buch sich nicht mehr so gut verkaufte wie noch in Achtzigern. Dafür aber Fantasy umso besser.

Dann noch die Mischformen und nicht klar definierbaren Stoffe. Aber das geht es nicht um literaturtheoretische Begriffe, sondern um Marketing, weil Fantasy sich als so gut verkäuflich erweist. Daher wird alles unter dieses Dach gequetscht und wenns zu voll wird, erscheint das nächste Etikett, das keiner braucht...

Schlicht und ergreifend - hier geht es darum nur (nicht) jedem Trend hinter herzulaufen, der (künstlich) generiert wird... und uns mit Verspätung erreicht (vgl. die Diskussion vom Chicon (Weltcon) 1991.

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