Blutiges - Unheimliches - Splatter (07. August 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
07. August 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Zombieland
(Zombieland)
mit Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, Abigail Breslin, Amber Heard, Bill Murray, Derek Graf
Regie: Ruben Fleischer
Drehbuch: Rhett Reese / Paul Wernick
Kamera: Michael Bonvillain
Musik: David Sardy
FSK 16
USA / 2009

Nerd Columbus hat seine eigenen Methoden, um die Zombies auszuschalten, die seit einer Virus-Katastrophe die Welt bevölkern. Er trifft auf den unerschrockenen, supercoolen und bis an die Zähne bewaffneten Cowboy Tallahassee, der sich als noch besserer Terminator von Zombies herausstellt. Sie verbünden sich um gemeinsam der Plage Herr zu werden bzw. weitere Überlebende zu finden. Unterwegs werden die beiden von zwei Schwestern übers Ohr gehauen, die ihnen ihr Auto und ihre Ausrüstung klauen.

 

Im Moment scheint es ja fast eine Art Glaubensfrage zu sein, auf welche Seite man sich als Fan von Zombie-Komödien schlägt, denn gibt es doch mit "Zombieland" und "Zombieworld gleich 2 Vertreter des Genres, die beide ganz sicher ihren eigenen Reiz haben. Die Vergleiche, die allerdings teilweise gemacht werden, sind nur bedingt möglich, da sich die beiden Filme doch bis auf die ähnliche Thematik ziemlich grundlegend unterscheiden. Bei vorliegendem Titel wird man mit einer äusserst witzig-und charmanten Geschichte konfrontiert, die hauptsächlich von ihren wirklich symphatischen Charakteren getragen wird, die zwar unterschiedlicher kaum sein könnten, aber von der ersten Minute an äusserst viele Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln können, so das man auch im Verlauf der Story mit ihnen mitfiebert und hofft, das alle mit heiler Haut aus dem Geschehen herauskommen. Insbesondere Woody Harrelson in der Rolle des nach Aussen hin extrem coolen Tallahassee offenbart hier eine erstklassige Kostprobe seines schauspielerischen Könnens, die auch sein durchaus vorhandenes komödiantisches Talent an den Tag bringt und das nahezu perfekt in das Szenario hineinpasst. Ein weiteres Highlight ist der Kurzauftritt von Bill Murray, der sich hier selbst spielt, aber durch einen kuriosen Unfall sehr schnell wieder aus der Geschichte verschwindet.

So witzig und gut die Geschichte aber auch ist, sie stellt leider die Charaktere auch etwas zu sehr in den Vordergrund und beschäftigt sich schon etwas zu ausführlich mit deren kleinen Macken und Wesenszügen, die zugegebenermaßen durchaus lustig ausfallen, wie beispielsweise die immer wieder in Szene gesetzten Regeln, die sich der zwanghaft veranlagte Columbus aufgestellt hat, um die Zombie-Seuche zu überleben. Dadurch gerät aber leider die Zombie-Action etwas zu sehr in den Hintergrund, denn wenn man ganz ehrlich ist, hätte es davon ruhig etwas mehr sein können. Die enthaltenen Szenen, in denen es zu Konfrontationen mit den Untoten kommt sind allerdings erstklassig und treiben einem stellenweise die Tränen in die Augen, da man sich vor Lachen kaum halten kann. Auch der dabei entstehende Härtegrad kann sich für eine 16er Freigabe durchaus sehen lassen, auch wenn sich alles in einem überschaubaren Rahmen bewegt. In diesem Punkt hat definitiv "Zombieworld" erheblich mehr zu bieten, wodurch auch die höhere Altersfreigabe logisch zu erklären ist. Hier muss man sich als Betrachter nun entscheiden, was einem selbst wichtiger ist, nämlich eine etwas charmantere Story mit durchweg symphatischen Charakteren, oder die etwas härtere Variante, in der einem der Humor phasenweise etwas plump vorkommen mag.

Doch weg mit den Vergleichen und zurück zu vorliegendem Film, der gearde zum Ende hin mit einem wirklich sensationellen Showdown in einem Vergnügungspark aufwarten kann, der so witzig und actionreich gestaltet ist, das man nur applaudieren kann. Hier wurde noch einmal alles in die Wagschale geworfen, was den Machern des Filmes zur Verfügung stand, um den Zuschauer zufriedenzustellen. Tallahassee räumt eine Horde Zombies auf seine ganz eigene Art und Weise ganz allein aus dem Weg und der eher schüchterne und ängstliche Columbus entdeckt eine heldenhafte Seite an sich, um seine "Herzdame" zu retten. Gerade dieses tolle Finale unterstreicht noch einmal zusätzlich den von Haus aus schon guten Gesamteindruck, den man von "Zombieland" gewonnen hat und bestärkt einen in dem Gefühl, hier gerade einen sehr gelungenen Vertreter seiner Art gesehen zu haben, der ganzzeitig kurzweilige und bestens unterhaltende Filmkost geboten hat, die man sich bestimmt nicht zum letzten Mal angesehen hat.


Letztendlich hat Regisseur Ruben Fleischer mit diesem Werk einen absolut gelungenen Genre-Beitrag abgeliefert, der vor allem durch seine gelungene Mischung überzeugen kann. Besonders erwähnenswert ist die feine Art von Humor, die sich hier offenbart, von äusserst gelungenem Wortwitz über tolle Situationskomik wird alles geboten, was einen solchen Film auszeichnet und so absolut sehenswert macht. Hinzu kommen die tollen Darsteller, die die von ihnen gespielten Charaktere mit extrem viel Charme aussstatten und so dafür sorgen, das der Betrachter sie zwangsläufig in sein Herz schließt. Und dann wäre da noch der vorhandene Härtegrad, der zwar nicht unbeding übermäßig ausfällt, aber für eine 16er Freigabe angemessen ist. Dennoch wäre etwas mehr Zombie-Action sicherlich nicht gerade schädlich gewesen, denn in dieser Beziehung hat man sich doch etwas zurückgehalten, was aber keineswegs als negative Kritik aufgefasst werden soll, da die Geschmäcker bekanntlich verschieden sind und das ist auch gut so.

Fazit: Im Endeffekt kommt man doch fast zwangsläufig noch einmal auf den vergleich zwischen "Zombieland" und "Zombieworld" zurück, denn bei beiden Filmen handelt es sich meiner Meinung nach um äusserst gelungene Beiträge des Genres, die sich aber doch ziemlich stark unterscheiden. Ist "Zombieworld" mit stellenweise etwas plumpen Humor ausgestattet, dafür aber um einiges härter, so schwingt man bei "Zombieland" die eher feine humoristische Klinge und setzt auf äusserst symphatische Figuren, die einen zum Mitfiebern animieren. Zwei Filme, die ganz sicher ihre Fan-Gemeinde finden werden, dessen bin ich mir sicher.Mir persönlich hat vorliegender Film noch einen Hauch besser gefallen, da das gesamtpaket ganz einfach eine Spur besser ist, doch die großen Unterschiede, die man aus einigen Meinungen herauslesen kann, sind nicht ganz nachvollziehbar. Da kommt es dann wirklich auf die persönlichen Vorlieben an und das ist auch ganz normal. "Zombieland" sollte sich jedenfalls kein Fan des Genres entgehen lassen, denn kurzweilige Unterhaltung ist garantiert.

 

 Wyvern - Rise of the Dragon
(Wyvern)
mit Nick Chinlund, Erin Karpluk, Barry Corbin, Elaine Miles, Tinsel Korey, Simon Longmore, John Shaw, Karen Austin, David Lewis, Don S. Davis, Dave Ward
Regie: Steven R. Monroe
Drehbuch: Jason Bourque
Kamera: C. Kim Miles
Musik: Pinar Toprak
FSK 16
Kanada / USA / 2009

Dass die globale Erwärmung der Menschheit Probleme bereiten wird bekommen besonders die Bewohner von Nord-Alaska zu spüren. Denn hier befreite sich eine Kreatur aus dem schmelzenden Eis, die man eigentlich nur aus dem Bereich der Fabelwesen kannte: Ein Flugdrache. Und dieses Reptil, dass man vor tausend Jahren in Nordeuropa ehrfurchtsvoll "Wyvern" nannte, ist äußerst hungrig nach frischem Menschenfleisch. Um sich und seine Mitmenschen von diesem blutrünstigen Monster zu befreien, schmiedet der Trucker Jake Sutter den verwegenen Plan, die Eier des Wesens aus dessen Nest zu stehlen, um diese dann als Köder für eine tödliche Falle zu verwenden. Doch der Wyvern ahnt instinktiv, dass sein Nachwuchs in Gefahr ist...

 

Und wieder hat der SyFy Channel zugeschlagen und präsentiert eine Mischung aus Tierhorror-und Fabtasyfilm, denn dieses Mal handelt es sich nicht um die üblicherweise auf der Erde lebenden Tier-Gattungen, sondern um ein Fabel-Wesen, den Wyvern, der einst von Odin persönlich in das ewige Eis eingeschlossen wurde und nun mittels der Globalen Erwärmung und des SyFy Channels wieder zum Leben erwacht. Ist man doch von ähnlichen Low Budget Produktionen zumeist lediglich schlechte CGI-Effekte gewohnt, so muss man hier wirklich anmerken, das es sich um eine handwerklich äusserst solide und auch sehenswerte Geschichte handelt, in der auch durchaus ein gewisses Maß an Spannung vorhanden ist, so das der Zuschauer mit einem Film-Ereignis bedient wird, das zumindest gehobenes TV-Niveau für sich in Anspruch nehmen kann.

Sicher, man sollte nicht unbedingt ein Meisterwerk erwarten und "Wyvern" ist auch betimmt nicht der "Genreknaller" des jahres, wie man es laut Text auf der Rückseite des DVD-Covers entnehmen kann, jedoch bin ich mir sicher, das dieses kurzweilige Spektakel durchaus seine fan-Gemeinde finden wird, denn erfreuen sich doch die Produktionen des SyFy Channels recht großer Beliebtheit. In vorliegendem Werk von Regisseur Steven R. Monroe hat man sich sichtlich Mühe gegeben, den Drachen nicht zu billig wirken zu lassen, was meiner Meinung nach auch recht gut gelungen ist, allerdings hätte man das possierliche Tierchen ruhig etwas öfter in Szene setzen können. insbesondere im Bezug auf Action-Passagen. Denn bekommt man den "Wyvern" im Prinzip recht oft zu sehen, so vermisst man doch insgesamt etwas die Angriffslust und damit verbundene Action.

Dieses kleine Manko soll aber den insgesamt äusserst guten Gesamteindruck des Filmes nicht schmälern, der insbesondere für Freunde des Creature-Horrors lohnenswert sein dürfte, bekommt man doch eine in ihrer Gesamtheit sehr spannende Story geboten, die keine größeren Längen beinhaltet und zudem noch mit recht symphatischen Charakteren garniert ist, die auch beim Zuschauer so manchen Symphatiepunkt verbuchen können. So kommt es dann auch fast zwangsläufig dazu, das man stellenweise richtigegehend mit ihnen mitfiebert und immer hofft, das möglichst viele von ihnen heil aus dem Geschehen herauskommen. Natürlich gelingt die längst nicht allen, den ein Film dieser Art fordert auch einige Opfer, denn ansonsten würden die Ereignisse vollkommen unglaubwürdig erscheinen, obwohl man die Frage nach der Glaubwürdigkeit bei der vorhandenen Thematik erst gar nicht stellen sollte.

Insgesamt gesehen bekommt man es also mit einer wirklich sehenswerten Low Budget Produktion, die zwar nicht als absolutes Highlight anzusehen ist, aber doch äusserst interessante und spannende Unterhaltung bietet, die für einen gemütlichen Film-Abend immer bestens geeignet ist. Die Ansprüche sollten dabei nicht zu hoch angesiedelt sein, doch wird man im Gegensatz zu etlichen ähnlich gelagerten Genre-Vertretern mit einem auch handwerklich sehr soliden Beitrag belohnt, dessen Unterhaltungswert nicht zu unterschätzen ist.

Fazit: Mit "Wyvern - Rise of the Dragon" bekommt man es mit einer der besseren Produktionen des SyFy Channels zu tun, mit denen man ja in den letzten Jahren förmlich überschwemmt wird. Ein Film, der zwar sicher kein Meisterwerk ist, aber sich doch äusserst wohlwollend von vielen anderen Genre-Kollegen abhebt und jederzeit nette und sehenswerte Unterhaltung bietet, die sich Fans des Genres nicht entgehen lassen sollten, da es gerade in letzter Zeit nicht wenige Filme gab, die weitaus schlechter und uninteressanter sind.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow

 

 Urlaub in der Hölle
(Race with the Devil)
mit Peter Fonda, Warren Oates, Loretta Swit, Lara Parker, R.G. Armstrong, Clay Tanner, Carol Blodgett, Phil Hoover, Ricci Ware, Paul A. Partain, James N. Harrell, Karen Miller, Arkey Blue, Jack Starrett, Wes Bishop
Regie: Jack Starrett
Drehbuch: Wes Bishop / Lee Frost
Kamera: Robert C. Jessup
Musik: Leonard Rosenman
FSK 16
USA / 1975

Eine Urlaubsfahrt wird zum Horrortrip... Zwei Ehepaare, unterwegs mit ihrem Wohnmobil, werden unfreiwillig Zeugen einer okkulten Teufelsmesse, in deren Verlauf es zu einem grauenvollen Menschenopfer kommt. Ihr Versuch, unbemerkt zu entkommen, bleibt der Gruppe der Teufels-Okkulisten nicht verborgen. Die Flucht wird zu einem Wettlauf mit dem Tode. Immer wieder kommt es zu Attacken der religiösen Fanatiker, deren einziges Ziel die Vernichtung der Mordzeugen ist. Je weiter sich das Geschehenvom Tatort entfernt, desto grausamer werden die Überfälle. Obwohl sich die Urlaubsgruppe bewaffnen kann, wird sie kurz vor dem rettenden Highway in die Falle gelockt und von einem LKW-Konvoi angegriffen. Mit knapper Not entkommen sie diesem vermeintlichen Angriff.

 

Es hätte für die beiden befreundeten Ehepaare ein herrlicher Urlaub werden können, denn in ihrem nagelneuen Luxus-Wohnmobil sind sie mit allem Komfort ausgestattet und zudem noch vollkommen unabhängig, so das sie die dadurch entstehende Freiheit in vollen Zügen genießen könnten, wenn sie nicht durch Zufall Zeugen eines Ritual-Mordes geworden wären. So entwickelt sich dann der ersehnte Urlaub zu einem wahren Albtraum aus wilden Verfolgungsjagden und es entsteht ein perfides Katz-und Mausspiel, in dem die beiden Päärchen anscheinend an keinem Ort vor den Mitgliedern der Teufelsanbeter auch nur annähernd sicher sind. Jack Starrett's Werk kombiniert perfekt die verschiedenen Elemente aus den Genres Action, Thriller-und Horror und die dabei entstandene Mixtur schafft es ganzzeitig, den Zuschauer zu fesseln und zu faszinieren. So enthält die Geschichte wirklich nicht eine nennenswerte Passage, die auch nur annähernd langatmig oder gar uninteressant erscheinen würde. Das ist umso erstaunlicher, da es im Prinzip überhaupt keine visuell dargestellte Härte zu begutachten gibt, was in der heutigen Zeit ja eigentlich schon undenkbar ist, da man dieses Stilmittel der Härte gern auch einmal etwas übertrieben darstellt, um einen Film künstlich aufzupäppeln und dem Publikum schmackhafter zu machen.

Und das ist das Besondere an diesem kleinen und teilweise richtig fiesen Thriller, er hat eine künstliche Aufpäppelung erst gar nicht nötig, denn seine in Fülle vorhandenen Qualitäten liegen in ganz anderen Bereichen und werden mit minimalem Aufwand äusserst gut zur geltung gebracht. Das fängt schon mit den absolut authentischen und überzeugenden Darstellern an, denen man die von ihnen gespielten Charaktere jederzeit abnimmt. Keine übertriebenen Darstellungen, noch nicht einmal ein Anflug von Theatralik, sondern einfach nur solides und gutes Schauspiel von Darstellern, die etwas von ihrem Handwerk verstehen. Stellvertretend hierfür sei nur Peter Fonda genannt, der auch in den vorhandenen Extrem-Situationen, die der Film übrigens reichlich zu bieten hat, niemals in Hektik oder gar übertriebene Panik verfällt, wie man es ansonsten in ähnlichen Genre-Vertretern schon oft genug gesehen hat. Dabei gibt es nicht gerade wenige Phasen, in denen man hier durchaus die Kontrolle über die eigenen Nerven verlieren könnte, da jedoch sein Freund und die beiden Frauen nahe an einem Nervenzusammenbruch sind, versucht er, die Ruhe zu bewahren und diese Ruhe auch auf die anderen zu übertragen. Insbesonders dieser Kontrast, der hier zum Tragen kommt, verleiht dem Ganzen sehr viel Authenzität und wirkt um ein Vielfaches glaubhafter, als wenn immer alle Beteiligten die reinsten Nervenbündel sind und sinnlos rumschreien.

Doch nicht nur die guten Darsteller machen die Geschichte so absolut sehenswert, auch die temporeiche und actiongeladene Erzählweise schlägt einen in ihren bann, denn wird man doch mit etlichen wilden Verfolgungsjagden konfrontiert, die absolut erstklassig und zudem noch äusserst spannend in Szene gesetzt wurden. Qualitätsmäßig können sich diese Passagen auch in der heutigen Zeit durchaus noch sehen lassen und wirken zudem viel realistischer als manch aufgemotzter Actionfilm der Gegenwart, in dem das Szenario doch teilweise zu stark übertrieben wird und dadurch nicht gerade einen großen Anspruch auf Glaubwürdigkeit anmelden darf. Man merkt hier ganz einfach, das man sich in den 70er Jahren befindet und das ist keineswegs negativ gemeint. Jeder, der diese Zeit erlebt hat, spürt schon nach wenigen Minuten das typische Feeling, das diesen Film umgibt und kann sich so hervorragend mit dem Geschehen identifizieren, das eine ungeheuer starke Intensität ausstrahlt, die sich allerdings nicht in harten und brutalen Szenen offenbart, sondern hauptsächlich durch die exzellente und sehr dichte Grundstimmung, die immer mehr in den Vordergrund tritt und stellenweise auch sehr unheimliche und bedrohliche Züge erkennen lässt.

Mit einfachsten Mitteln werden die beiden Paare hier terrorisiert, die mit der Zeit immer mehr merken, das sie anscheinend niemandem vertrauen können, denn immer mehr scheint sich herauszukristallisieren, das viel mehr Menschen der geheimnisvollen Sekte angehören, als man zu Beginn vermutet hätte. Und so wird das Wohnmobil samt seinen Insassen von Anfang bis zum bitteren Ende gejagd und gehetzt, so das man während des extrem temporeichen Geschehens kaum einmal dazu kommt, etwas Luft zu holen, aus Angst, etwas zu verpassen. Letztendlich kann man so zu dem Ergebnis kommen, das "Race with the Devil", wie der Film im Original heisst, ein absolut spannender und fieser kleiner Mix aus Action/Thriller-und Horrorfilm ist, der mit den geringsten Mitteln und ohne großartige Effekte das höchste Maß an Spannung und Unterhaltung bietet, die auch nach mittlerweile 35 Jahren nichts von ihrem Reiz verloren hat und nicht nur für ältere Film-Freunde eine Empfehlung darstellt.

Fazit:  "Urlaub in der Hölle" ist ein äusserst sehenswerter Film, der auf beeindruckende Art und Weise aufzeigt, das es nicht immer die teuren Blockbuster sein müssen, damit man spanned und kurzweilig unterhalten wird. Eine interessante Story, gute Darsteller, jede Menge Tempo-und Action und natürlich eine ausgezeichnete Atmosphäre sorgen hier für eine nahezu unschlagbare Kombination, die sich auch hinter weitaus höher budgetierten Filmen keineswegs zu verstecken braucht. Ein echter Geheimtipp für Freunde rasanter Action/Thriller mit Anlehnungen an das Horror-Genre.

 

 The Child - Tochter des Bösen
(The Child)
mit Laurel Barnett, Rosalie Cole, Frank Janson, Richard Hanners, Ruth Ballan, Slosson Bing Jong, Rod Medigovich, Wendell Hudiburg, Chris Tieken, Ralph Lucas, Jim Dickson, Chick Cavanaugh, Anoosh Avan
Regie: Robert Voskanian
Drehbuch: Ralph Lucas
Kamera: Mori Alavi
Musik: Rob Wallace
SPIO / JK
USA / 1977

USA in den 30er Jahren. Alicianne, eine junge Frau, wird von einem Witwer angestellt, um seine kleine Tochter Rosalie zu pflegen, die seit dem Tod der Mutter merkwürdig kränkelt. Des Nachts stellt die Pflegerin fest, daß Rosalie sich heimlich auf den Friedhof zum Grab ihrer Mutter schleicht. Dort kann sie mittels übernatürlicher Kräfte einige Zombies zum Leben erwecken, die für sie Rache an denen nehmen sollen, die in den Augen des Kindes für den Tod der Mutter verantwortlich sind. Ein blutiger Regen beginnt ....

 

Was macht eine kleine verzogene Göre, wenn sie Langeweile hat? Richtig, sie sucht sich ein paar harmlose Zombies zum Zeitvertreib und macht sie zu ihren liebsten Spielkameraden. So geschehen in vorliegendem Horrorfilm von Regisseur Robert Voskanian, der wohl anscheinend bei der Produktion dieses Werkes selbst nicht so genau wusste, was er eigentlich anstellen sollte, denn anders ist dieses mehr als bescheidene Endergebnis kaum zu erklären. Dabei soll es ja angeblich Leute geben, die diesen Schund als einen Horror-Klassiker ansehen, wobei man dann aber wohl davon ausgehen kann, das siese Menschen noch nicht viele andere Horrorfilme gesehen haben. Denn Grusel-oder gar Horror-Feeling kommt hier eigentlich nur dann auf, wenn einem nach der Sichtung dieses Mülls die Frage durch den Kopf schießt, was man da gerade gesehen hat, denn es dauert doch eine geraume Zeit, bis man diesen üblen Versuch, einen Horrorfilm zu kreieren, verdaut hat. Knapp 83 qualvoll lange Minuten wartet man nämlich darauf, das das Geschehen dem Genre keine Schande macht, nur leider erfüllt sich diese Hoffnung nicht, denn was zu Beginn eventuell noch wie ein wohldosierter Spannungsaufbau erscheint, entpuppt sich im Endeffekt als eine äusserst zähflüssige Story, die ganzzeitig vollkommen belanglos vor sich hinplätschert und den Betrachter zu Tode langweilt.

Zwar ist man eigentlich ständig bemüht, die Ereignisse stimmungs-und unheilvoll erscheinen zu lassen, indem im Hintergrund andauernd Geräusche eines aufkommenden Sturmes erklingen, andererseits versucht man, dem Ganzen durch eine äusserst wirre Musik etwas unheilvolles und gespenstisches zu verleihen, doch leider bleibt es auch bei diesen sinnlosen Versuchen, denn so etwas wie eine atmosphärische Grundstimmung entfaltet sich zu keiner Zeit, selbst gutgemeinte Ansätze dazu sind so gut wie gar nicht zu erkennen. Anstatt hier etwas Ordentliches in Szene zu setzen, hat man vielmehr Wert auf absolute Belanglosigkeiten gelegt, so wird der Betrachter hauptsächlich mit dem Rumgezicke der affektiert erscheinenden kleinen Rosalie genervt, die hauptsächlich durch völlig überzogenes Schauspiel dargestellt wird, was aber widerum hervorragend in das insgesamt mehr als schlechte Gesamtbild hineinpasst, das man hier gewonnen hat. Doch ganz generell wird man mit äusserst schwachem Schauspiel konfrontiert, denn kein einziger Akteur kann auch nur ansatzweise überzeugen und den Gesamteibdruck ein wenig aufwerten.

Ach ja, da wären ja auch noch die netten Spielkameraden der kleinen Rosalie, die nach gut einer Stunde Laufzeit auch endlich einmal zu sehen sind. Wer jetzt aber denkt, das wenigstens die niedlichen untoten Racker etwas Positives bewirken würden, sieht sich auch dieser Hoffnung recht schnell beraubt, denn allein schon optisch können die verwendeten Masken im höchsten Fall zu Lachanfällen animieren, so billig und schlecht wirken sie. Und so schließt sich langsam der Kreis in einem Film, in dem die Macher eigentlich alles falsch gemacht haben, was man nur falsch machen kann und dieser Eindruck ist auch nicht durch die wenigen etwas blutigeren Szenen wettzumachen, die zudem noch ziemlich schlecht in Szene gesetzt wurden. Was bleibt, sind somit über 80 Minuten vergeudete Lebenszeit, die man in jeder Kneipe besser verbracht hätte, denn dort wäre es unter Garantie interessanter gewesen.

"The Child" ist nun wirklich kein Genre-Beitrag, dessen Sichtung sich lohnen würde, es sei denn, das man unter extremen Schlafstörungen leidet, denn dagegen hilft dieses Machwerk unter Garantie. Ansonsten wird man mit einer äusserst drögen Geschichte konfrontiert, in der es so gut wie keinerlei Spannung oder Atmosphäre zu begutachten gibt. Schlechte Darsteller runden die ganze Sache dann auch noch durch teils dilletantisches schauspiel ab, so das man letztendlich ohne zu übertreiben behaupten kann, das man aber auch rein gar nichts verpasst hätte, wenn es diesen Film nicht geben würde.

Fazit: Wer gar keinen Schlaf finden sollte, der ist mit diesem Werk bestens bedient, das es um ein Vielfaches wirksamer ist als jedes Schlafmittel, allen Anderen sei geraten, die Finger von diesem langweiligen Schund zu lassen. Im Endeffekt ärgert man sich ansonsten nur über die vergeudete Zeit, die man mit der Sichtung dieser grausam langweiligen und öden Geschichte verplempert hat.

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