Professor Zamorra 25 - Desaster (Hardcover)

FotoDesaster
Professor Zamorra 25
von Volker Krämer, Christian Schwarz, Christian Montillon
Bezug: Zaubermond Verlag, Vahrenwinkelweg 63, 21075 Hamburg
352 Seiten / € 18,95 /
März 2008
Zaubermond Verlag

Riskant, riskant, was der Zaubermond Verlag und seine Zamorra-Autoren da so treiben! Nennen sie das Jubiläums-Hardcover doch tatsächlich "Desaster" - ein gefundenes Fressen für einen Kritiker, sollte ihm das Buch nicht gefallen. Doch ich kann bereits an dieser Stelle Entwarnung geben! Das Buch ist nicht die Spur von desaströs. Ganz im Gegenteil!

Und weil dieser Band gewissermaßen das Silberhochzeits- Zamorra-Hardcover ist, haben sich Verlag und Autoren nicht nur einen werbewirksamen und Neugierde schürenden Titel ausgedacht, sondern erfreuen noch mit einigen weiteren Besonderheiten! Eine davon ist, dass sich gleich alle drei derzeitigen PZ-HC-Stammautoren die Ehre geben, an diesem Werk mitzuwirken.

Deshalb ist dieser Band auch dicker als die üblichen PZ-Bücher. Fast hundert Seiten mehr erwarten den geneigten Leser. Zwar ist er darum auch 4 € teurer als die üblichen PZ-Bücher - aber dennoch ist er jeden Cent wert! Und es gibt noch etwas Besonderes, doch dazu später mehr.

Gleich von der ersten Seite an geben die Autoren Vollgas. Na gut, nicht ganz von der ersten, aber doch immerhin ab Seite 20. Und das ist ja auch schon früh genug, nicht wahr? Brik Simon, ein Mitglied des erweiterten Teams um Professor Zamorra, muss hilflos mit ansehen, wie sein Haus von einer unbekannten Kraft zerstört wird. Dabei kann er beobachten, wie sich für kurze Zeit ein Riss in der Realität manifestiert, als würde aus einer fremden Welt, einer fremden Zeit, einer fremden was auch immer etwas in unsere hineinschneiden. Professor Zamorra reist mit Dalius Laertes zum Ort des Geschehens – und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse! Innerhalb kürzester Zeit erlebt Zamorra eine verheerende Niederlage nach der anderen und muss zusehen, wie Menschen, die ihm nahestehen, ihr Leben im Kampf gegen eine außer Kontrolle geratene Realität verlieren. Der Professor droht an diesen Verlusten zu zerbrechen – doch das Schicksal ist noch lange nicht fertig mit ihm!

Ja, ich gebe zu: Als Inhaltsangabe liest sich das ein wenig schwammig. Aber mehr möchte ich an dieser Stelle auf keinen Fall verraten. Denn das Szenario, das die Autoren von „Desaster“ zeichnen, muss man einfach selbst gelesen haben, um es zu glauben. Ich übernehme allerdings keine Garantie dafür, dass das ausreicht! Ich habe es gelesen und kann es dennoch kaum glauben! Was die Autoren an alten und neuen Handlungsfäden zwischen die zwei Buchdeckel gepackt haben, ist gigantisch: Armakath, die Schwerter Gwaiyur und Salonar, Svantevit, das Gespräch hinter der Flammenwand, die Hölle der Unsterblichen, die Quelle des Lebens und und und.  Auch das Personal, das in diesem Werk einen Auftritt hat, liest sich wie ein Who-is-who des Zamorra-Universums: Neben dem Professor und seiner Sekretärin Nicole tummeln sich noch Brik Simon, Dalius Laertes, Artimus van Zant, Pierre Robin, Robert Tendyke, Asmodis, Rhett Saris samt Mutter, der Wirt Mostache und seine Gäste, Fooly, Merlin, Lucifuge Rofocale, Andrew Millings und noch einige mehr in der Geschichte. Und ohne etwas vorwegnehmen zu wollen: Nicht alle werden auf der letzten Seite des Buches noch leben!

Doch nicht nur die Handlung ist atemberaubend, auch handwerklich ist dieses Hardcover ganz oben anzusiedeln. Hervorragend geschrieben mit unglaublichem Tempo und einer erschreckend glaubhaften Darstellung von Zamorras innerem Kampf. Ich hab jetzt noch ganz klamme Hände und einen trockenen Mund!

Und dann das Ende! So etwas von einem fiesen Cliffhanger habe ich bei Zamorra ja noch nie erlebt. Wenn man das Buch ausgelesen hat, möchte man am liebsten bei Christian Montillon (der den letzten Teil und somit den Schluss des Bandes verfasst hat) anrufen, durch das Telefon greifen, ihn am Kragen packen und schreien: „Was soll das denn, Montillon? Bist du denn des Wahnsinns, an dieser Stelle einfach aufzuhören? Ich will wissen, wie es weitergeht – und zwar sofort! Nicht erst in drei Monaten!“ Zur Bekräftigung der Forderungen könnte man ihn eventuell auch noch ein wenig schütteln. Doch ich fürchte, selbst das würde ihn nicht erweichen können. Na ja, und wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist das auch gut so!

Damit sind wir auch schon bei der letzten Besonderheit, die ich oben angekündigt habe: Bei „Desaster“ handelt es sich nicht etwa um einen abgeschlossenen Einzelroman, sondern um den Beginn eines vierteiligen Zyklus!

Wenn die restlichen drei Bände das halten, was der Auftakt verspricht, dann erleben wir gerade einen der großartigsten Momente in der Zamorra-Historie mit. Für Zamorra-Leser ein unbedingtes Must-have!!!

 

Kommentare  

#1 Wolfgang Trubshaw 2008-02-21 15:13
Finde es faszinierend, dass die "Stammautoren" der Heftromanserie offenbar genug Zeit finden, einen vierteiligen Hardcover-Zyklus für Zaubermond zu schreiben, aber offenbar nicht genug Zeit finden, regelmäßig fürs Heft zu schreiben, und ich mir deshalb dort immer wieder laue Füller von Zammyversums-Ahnungslosen Scmitt und Kunz Autoren wie letztens Roger Clement antun lassen muss. :sad:
#2 Olsen 2008-02-21 16:06
Da geb ich dir Recht. Ich glaube allerdings nicht, dass die bedeutungslosen Heftromane der Herren Schmitt und Kunz (oder so) durch Zeitmangel der anderen Autoren zu erklären sind.
Vielmehr war es lt. Bastei-Forum ja so, dass diese - wie du sie bezeichnest - lauen Füller schon lange angekauft waren und nun zu dem verwendet wurden, wozu der Verlag sie gekauft hat: zur Veröffentlichung.
Ich hoffe natürlich auch inständig, dass das nach der angekündigten Straffung nicht mehr so häufig geschieht.
#3 Dieter 2008-02-23 13:13
dürfte etwas mit den Honoraren zu tun haben. Wie man weiß, sind diese nämlich bei Zaubermond besser, obwohl dies ein KLeinverlag ist.

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