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Der Weg der Angst - »Donnie Darko« 4K UHD

Donnie DarkoDer Weg der Angst
»Donnie Darko« 4K UHD

Als „Donnie Darko“ 2001 entstand, war sein Regisseur und Drehbuchautor Richard Kelly gerade einmal 25 Jahre jung und hatte bereits einen Kurz- und einen mittellangen Film inszeniert. Die absurd-schräge Geschichte, die die unterschiedlichsten Genres miteinander vermischt, hat es mittlerweile zu Kultstatus gebracht und wird nun erstmals als 4K-UHD-BluRay im Steelbook bei StudioCanal veröffentlicht

Donnie DarkoDie Release-Geschichte des Films in Deutschland ist dennoch ziemlich grotesk, denn nachdem „Donnie Darko“ bereits 2001 mit großem Erfolg auf dem Fantasy Film Festival gezeigt wurde, blieb ihm hierzulande ein regulärer Kinoeinsatz trotzdem verwehrt. Erst im November 2003 wurde er von MC-One auf DVD veröffentlicht und erstmals einem breiteren Publikum zugänglich. Seitdem hat der Film auch bei uns eine große Fangemeinde erobert. Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte Richard Kelly in den USA einen „Director’s Cut“ seines Films, der gut zwanzig Minuten länger ist als die ursprüngliche Fassung und über 40 kleinere Veränderungen aufweist, die auch den Soundtrack und die Soundeffekte betreffen. Am 23. September 2021 hat StudioCanal nun erstmals eine 4K-UHD-Version des Films auf zwei Scheiben im Steelbook veröffentlicht, auf denen sich auf Disc 1 die Kinoversion und auf Disc 2 der „Director’s Cut“ befinden. Parallel dazu hat der Verleih „Donnie Darko“ nun auch in ausgewählte Kinos gebracht, so dass man ihn endlich auch in Deutschland auf der großen Leinwand genießen kann.

Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist ein Teenager, der unter Angstzuständen leidet. Deswegen ist er auch bei Dr. Lilian Thurman (Katharine Ross) in psychiatrischer Behandlung. Seine Eltern Eddie (Holmes Osborne) und Rose (Mary McDonnell) stehen dem einigermaßen offen und verständnisvoll gegenüber. Als er jedoch seine Lehrerin Kitty Farmer (Beth Grant) beleidigt, wird er teilweise vom Schulunterricht ausgeschlossen. Für weitere Turbulenzen sorgt das Triebwerk eines Flugzeuges, das aus unerklärlichen Gründen eines Tages in das Haus der Darkos kracht und Donnies Zimmer zerstört. Donnie war währenddessen mal wieder auf einem seiner Streifzüge unterwegs, an die er sich im Nachhinein kaum mehr erinnern kann. Er begegnet darin einem mysteriösen Mann in einem angsteinflößenden Hasenkostüm, den er Frank (James Duval) nennt. Frank sagt Donnie voraus, dass die Welt in knapp vier Wochen enden wird. Gleichermaßen mysteriös ist ein Buch über das Phänomen der Zeitreisen, das Donnie in die Hände fällt und das Roberta Sparrow (Patience Cleveland) geschrieben hat, die zu einer verwahrlosten Einzelgängerin geworden ist und die jeder nur noch „Grandma Death“ nennt. Irgendwie scheinen all diese Dinge in Verbindung miteinander zu stehen…

Donnie DarkoAuch zwanzig Jahre nach seiner Entstehung hat „Donnie Darko“ nichts von seiner Faszination eingebüßt. Der Film ist ein wildes Genregemisch aus Mysterythriller, Zeitreisegeschichte, Teenagerfilm und Komödie, wobei vor allen Dingen der subtile und intelligente Humor das gewisse Etwas an dieser Mischung ausmacht. Der damals noch weitgehend unbekannte Jake Gyllenhaal (hier zum dritten und bislang letzten Mal gemeinsam mit seiner Schwester Maggie Gyllenhaal vor der Kamera) füllt die schwierige Rolle problemlos aus und wurde in Folge zu einem der kassenträchtigsten Stars im Hollywoodkino. Richard Kelly zieht viel der Spannung aus dem ausgeklügelten Sounddesign seines Films und etlicher mysteriöser Bilder, die ihren Sinn erst ganz am Ende voll offenbaren. Das Bild der 4K-UHD-BluRay (im Widescreen-Format 2,35:1) ist vergleichsweise enttäuschend ausgefallen, weil der Bildstand unruhig ist und es auch immer wieder zu Bewegungsunschärfen kommt. Manchmal bewegt sich das nur auf besserem DVD-Niveau und insgesamt höchstens auf HD-Standard. Der Ton hingegen (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit deutschen Untertiteln) ist vorbildlich abgemischt und bietet Spitzenqualität.

Donnie DarkoZu Rezensionszwecken stand nur die Disc mit dem „Director’s Cut“ zur Verfügung, auf der sich als Extras noch ein Audiokommentar von Richard Kelly und Filmemacher Kevin Smith, die Dokumentation „The Donnie Darko Production Diary“ mit optionalem Audiokommentar von Kameramann Steven Poster (53 Minuten), Archiv-Promo-Kurz-Interviews mit Richard Kelly (2 Min.), Jake Gyllenhaal (2 Min.), Jena Malone (1 Min.), Drew Barrymore (2 Min.), James Duval (1 Min.), Maggie Gyllenhaal (1 Min.), Mary McDonnell (1 Min.), Holmes Osborne (1 Min.), Noah Wyle (1 Min.), Katharine Ross (1 Min.), Produzent Sean McKittrick (1 Min.), Produzentin Nancy Juvonen (1 Min.), Produzent Hunt Lowry (1 Min.), Produzent Casey La Scala (1 Min.) und Kameramann Steven Poster (1 Min.; alle zusammen 15 Minuten), die Featurettes „They Made Me Do It“ (5 Minuten), „They Made Me Do It Too“ (30 Minuten) und „#1 Fan: A Darkomentary“ (13 Minuten), ein Storyboard/Film-Vergleich (8 Minuten), ein „Behind the Scenes“-Feature (5 Minuten), Cunning Visions Infomercials (6 Minuten), das Musikvideo „Mad World“ von Gary Jules (3 Minuten), eine größere animierte Bildergalerie, TV Spots und der Director’s-Cut-Trailer finden.

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