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Angenehmer Weltuntergang - »Evolution«

EvolutionAngenehmer Weltuntergang
»Evolution«

Schon in den 1950er Jahren waren es oftmals die einsamen Wüstenregionen, in denen sich seltsame Dinge ereigneten, die alsbald zu einer handfesten Bedrohung heranwuchsen. Meteoriteneinschläge oder Experimente mit Radioaktivität brachten das Grauen über die Menschheit. In Ivan Reitmans liebenswerter Persiflage auf diese Filme ist es nicht anders: die „Evolution“ einer außerirdischen Lebensform hat in Arizona ihren Ursprung.

EvolutionMit seltsamen Gestalten, die die Menschheit in Angst und Schrecken versetzen, kennt sich Ivan Reitman aus. Schließlich hat er in den 1980er Jahren mit den beiden „Ghostbusters“-Filmen eindrucksvoll gezeigt, wie man Horror und Komik wirkungsvoll miteinander kombinieren und das Publikum damit begeistern kann. In Anlehnung an klassische Science-Fiction- und Horrorfilme wie „Gefahr aus dem Weltall“, „Tarantula“ oder „Formicula“ inszenierte Reitman im Jahr 2001 nach einem Drehbuch von David Diamond & David Weissman („Dangerous Dreams – Gefährliche Träume“, „Family Man“) und Don Jakoby („Invasion vom Mars“, „Arachnophobia“) eine liebenswerte Hommage an diese Alien-Invasions- und Riesenmonsterfilme, die auch nach 20 Jahren nichts von ihrem Unterhaltungswert eingebüßt hat: „Evolution“. Als der Film Anfang des 21. Jahrhunderts in die Kinos kam, stand er in der Tradition eines neuen ironischen Sci-Fi-Booms, da Filme wie Tim Burtons „Mars Attacks“ oder Barry Sonnenfelds „Men in Black“ bereits die Kinokassen klingeln ließen.

EvolutionDie Wissenschaftler Dr. Ira Kane (David Duchovny) und Dr. Harry Block (Orlando Jones) sind am kleinen Glen Canyon Community College nicht gerade für eine große Karriere vorbestimmt. Doch eines Abends landet auf den kargen Wüstenflächen vor der Stadt ein Meteorit, dessen Einschlag den jungen Feuerwehrmann-Anwärter Wayne Grey (Seann William Scott) fast das Leben kostet. Die beiden Professoren werden an die Einsturzstelle gerufen, um geologische Nachforschungen anzustellen. Schnell erkennt Kane, dass die seltsame Flüssigkeit, die aus dem Gesteinsbrocken austritt, voller Einzeller ist, die sich rasend schnell vermehren. Doch die Sensation geht noch weiter. Aus den Einzeller entwickeln sich im Handumdrehen größere Organismen, die Evolution, die ansonsten Jahrmillionen dauert, vollzieht sich bei dieser außerirdischen Lebensform in nur wenigen Stunden. Das Militär wird auf den Plan gerufen, und General Woodman (Ted Levine) setzt alles daran, dass Kane und Block die Einsturzstelle nicht mehr betreten dürfen. Stattdessen arbeitet er nun mit der reichlich tollpatschigen Wissenschaftlerin Dr. Allison Reed (Julianne Moore) zusammen, auf die Ira Kane schnell ein Auge wirft. Das Wissenschaftlerteam an der Einsturzstelle verkennt allerdings den Ernst der Lage, weswegen Kane und Block gemeinsam mit Wayne versuchen, die Menschheit vor dem drohenden Untergang zu bewahren.

EvolutionBei Ivan Reitmans Science-Fiction-Komödie fühlt man sich nicht nur in der Story, sondern auch in der Atmosphäre auf angenehme Weise an die Horror-Invasionsfilme der 50er Jahre erinnert. Präsentiert wird einem das Ganze freilich im digitalen Gewand des 21. Jahrhunderts, bei dem lediglich die Primatenmasken von Tom Woodruff jr. etwas überzeugender hätten ausfallen können. Der Film ist kein Schenkelklopfer, sondern eher ein Schmunzelfilm, der sein Publikum aber mit einer ganzen Reihe witzig-verspielter Einfälle angenehm zu unterhalten versteht. Dass Julianne Moore gänzlich gegen ihr Image besetzt wurde und für die meisten Lacher sorgt, macht den Film nur noch liebenswerter. Die BluRay-Weltpremiere des Films ist hierzulande bei Koch Films als Steelbook erschienen und wartet mit einem sehr guten Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) und einem exzellenten Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) auf. Als Extras bietet die Veröffentlichung einen Audiokommentar mit Ivan Reitman, David Duchovny, Orlando Jones und Seann William Scott, ein Making Of (15 Minuten), ein Special zu den visuellen Effekten (10 Minuten), sechs geschnittene Szenen (zusammen 16 Minuten, mit Audiokommentar), animierte Storyboards (23 Minuten), Storyboard-Vergleiche (23 Minuten), englische und deutsche Trailer und Teaser zum Film sowie eine umfangreiche, animierte Bildergalerie.

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