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Kommentar des Autors zu “The Register”

Lawyers in Hell Kommentar des Autors zu
»The Register,«
 einer Geschichte in Lawyers in Hell
 
Alistair Chrysler-Smith ist ein Feldagent für die Bewertungsabteilung des Höllen-Zentralregisters der Vorrangig Verdammten Anwälte.Was bedeutet das? Nun, er ist eine von den außerordentlich wenigen verdammten Seelen, denen es gestattet wird, die Hölle zu verlassen, sich auf der Erde herum zu treiben und umfassende Aufzeichnungen über alle lebenden Anwälte anzulegen, damit sicher gestellt ist, dass besagte Sünder mit einer gut dokumentierten Biographie im besten Nachschlagewerk der Hölle auftauchen für diejenigen Einwohner der Hölle, die seiner würdig sind.

Lawyers in Hell


Seien Sie jedoch versichert, dass Alistairs Freigänger-Status mit den gefährlichsten und Furcht erregendsten Hindernissen verknüpft ist, die einem Mitarbeiter der höllischen Bürokratie in den Weg gelegt werden können. Ob nun über oder unter der Erde, es vergeht kein Tag, an dem sein jämmerliches Dasein nicht von der Aussicht auf ein noch wesentlich schlimmeres Schicksal herausgefordert oder bedroht wird. Alistair verbringt den Großteil der Geschichte damit, ein Netzwerk aus Bündnissen, Tauschhandeln und Versprechungen zu knüpfen in einer verzweifelten Anstrengung, eine bevorstehende Mitarbeiterbewertung sowohl vorauszuahnen als auch hinauszuschieben, die für ihn das endgültige Aus bedeuten könnte. Angesichts einer Herausforderung größer als jede zu seinen Lebzeiten muss Alistair jetzt die letzten Spuren von Ehre und Würde in seiner Seele abstreifen im Bemühen, ein unvorstellbares und grauenerregendes Schicksal zu überstehen.

In der Höllenstadt Pandemonium (wenn New Hell das New York der Hölle ist, dann ist Pandemonium ihr Chicago: noch schmieriger, aber wesentlich selbstbewusster in seiner Scheinheiligkeit) bewegt sich Alistair Chrysler Smith durch den bizarren Inneren Kreis der mächtigsten Regierung der Hölle. Werden Alistairs verzweifelte Pläne aufgehen? Und falls sie es tun: wird er oder wird die Hölle am Ende besser dastehen? Das zu beurteilen überlasse ich Ihnen, den Lesern.
 
Als früherer Redakteur bei Martindale-Hubells Anwaltsverzeichnis (dort habe ich viereinhalb Jahre gearbeitet von Beginn bis Mitte der 90er Jahre) dachte ich, ich könnte einen interessanten Blickwinkel eröffnen mit einer Geschichte von Verfolgungswahn, gegenseitigem Übertrumpfen und den Dienstwegen der Hölle. Hochmut ist eine höchst verabscheuungswürdige Sünde, und ich brauchte mir nur vorzustellen, wie all diese Vereinigungen und regelmäßig neu erscheinenden Verzeichnisse voll von Lobliedern auf die Tugenden der Überflieger der Gesellschaft ihre Gegenstücke in der Hölle haben. Das Höllenzentralregister passte einfach perfekt.

Michael H. HansonObwohl ich nie für die Bewertungsabteilung von Martindale-Hubbell gearbeitet habe, ist mir doch eine ordentliche Menge Dokumentationsmaterial untergekommen (hauptsächlich Fragebögen), die ein Teil des Auswahlverfahrens sind, anhand dessen Anwälte und Kanzleien in die Kategorien A, B oder C eingestuft werden. Ich kann also sagen, dass es sich um ein diskretes (aber intern nachvollziehbares) Verfahren handelt, das dafür entworfen wurde, Anwälten und ihren Gesellschaften eine möglichst faire Beurteilung zu geben.

Abschließend möchte ich noch die Gelegenheit ergreifen und klarstellen, dass die erfundene Figur Alistair Chrysler Smith (und die gegen das Gesetz verstoßenden Spielchen, die er treibt, so lange er noch ein lebendes menschliches Wesen ist und die sehr echte Bewertungsabteilung von Martindale-Hubbell leitet) alle meiner Vorstellungskraft entsprungen sind und NICHT etwa Handlungen, die ich jemals bei meinen früheren Arbeitskollegen beobachtet habe oder derer ich sie auch nur verdächtigt hätte.


Meine früheren Arbeitskollegen bei meinem ehemaligen Arbeitgeber waren ehrliche, anständige, schwer arbeitende Leute, die sich täglich anstrengten, um den hohen Qualitätsstandard eines der bekanntesten Nachschlagewerke der Welt aufrecht zu erhalten.

The Register, © Michael H. Hanson; Perseid Publishing,
2011© Lawyers in Hell (Janet Morris), 2011, all rights reserved
Übersetzung: Harald Weber

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