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Heftromane in Comics - Maddrax Band 1: Der Gott aus dem Eis

Heftromane in Comics

Maddrax Band 1: Der Gott aus dem Eis

 

Commander Matthew Drax wird nach einem Kometeneinschlag 500 Jahre durch die Zeit in die dunkle Zukunft der Erde geschleudert. Auf der Suche nach seinen verschollenen Kameraden wird er mit vielfältigen, tödlichen Gefahren konfrontiert, die in der neuen Welt auf ihn lauern.

Im Februar 2012 kollidiert der Komet Christopher-Floyd mit der Erde und vernichtet die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen. Ein letzter Versuch wird unternommen, um den Aufschlag mit dem Einsatz von Atomraketen zu verhindern. Mit an Bord der Fliegerstaffel ist der leitende Wissenschaftler der astronomischen Abteilung, Jacob Smythe.

Commander Mathew Drax und seine Fliegerstaffel sollen die Wirkung beobachten. Sie werden von einem Strahl erfasst und 500 Jahre in die Zukunft transportiert.

Dort trifft Drax auf die Barbarin Aruula und erst allmählich begreift der Pilot das Ausmaß der Katastrophe. Die Menschheit hat sich zurückentwickelt und die Erde ist von seltsamen Wesen bevölkert: Rattenähnliche Taratzen, vampirähnliche Nosferata, hundeähnliche Wulfane oder spinnenartige Siragippen.

Seine ersten Schritte in der neuen Welt unternimmt er mit Aruulas Horde und kann sich nur schwer an die veränderten Lebensbedingungen gewöhnen. Die Barbaren halten ihn für einen Gott und es kommt zu ersten Konflikten in der Horde.

Mathew findet Überreste seiner untergegangenen Welt und verlässt mit Aruula zusammen die Barabarenhorde. Sie begeben sich auf die Suche nach seinen Kameraden und Smythe, von denen Mathew beim Absturz getrennt wurde. Auf ihrem Weg wird er mit den Gefahren der neuen Welt konfrontiert.

Die große Zeit der Heftromanserien ist im Jahr 2000 längst vorbei. Die Bigplayer der jeweiligen Genres, John Sinclair, Professor Zamorra, Perry Rhodan, Jerry Cotton und Lassiter, haben die schmelzende Leserschaft um sich gescharrt. Versuche, neue Serien am Markt zu etablieren sind rar, können sich ggf. nur kurze Zeit halten und werden nach ein paar Nummern wieder eingestellt. Ansonsten werden alte Serien wieder aufgelegt oder alte Romane umgeschrieben und in Anthologieserien wiederverwertet.

Als Michael Schönenbröcher vom Bastei Verlag die neue Serie mit dem Namen Maddrax ankündigt, sind die Unkenrufe zunächst zahlreich. Die Serie könne Glück haben, wenn sie es bis zur Nummer 30 schaffe und der Titel sei wegen der Namensähnlichkeit ein Plagiat der Filmreihe Mad Max.

Von der ersten Nummer an installiert Schönenbröcher eine Leserkontaktseite und tritt mit der Leserschaft in Kontakt. Er scheut sich nicht, kritische Briefe zu veröffentlichen und Stellung zu ihnen zu nehmen.

In den ersten Ausgaben reist Matt durch die apocalyptische Erde des 22. Jahrhunderts und lernt die veränderte Welt kennen. Noch ist kein roter Faden erkennbar und manch Leser mag vermuten, dass das Interesse an Maddrax schnell verloren geht.

Um Band 20 wird die Serie zunehmend zyklischer und der grobe Handlungsfaden ist zu erkennen. Der Mix aus Science-Fiction, Horror, Endzeit und Fantasy erlaubt den Autoren so ziemlich jede Geschichte zu erzählen; und sie machen reichlich Gebrauch davon. Das scheint bei den Lesern gut anzukommen und so entwickelt sich ein Serienkosmos mit eigenen Begrifflichkeiten und bizarren Wesen, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Mehrere Miniserien ergänzen die Welt von Maddrax und gegenwärtig steuert die Serie in ihrem 25. Jahr der Nummer 700 entgegen. Entgegen des Zeitgeistes ist es tatsächlich gelungen, eine neue Heftromanserie am Markt zu etablieren. Mittlerweile gilt Maddrax selbst als einer der Bigplayer.

Im Jahr 2001 ist die Serie noch jung und Bastei nutzt die Chance, im Zuge der Adaption von Heftromanen in Comics, Maddrax auf diesem Wege dem Publikum näher zu bringen. Im ersten Comicband sind die Heftromane Band 1 „Der Gott aus dem Eis“ und Band 2 „Stadt der Verdammten adaptiert“. Analog zu den Adaptionen anderer Heftromane wird die Geschichte in fünf Teilen zunächst in der langlebigen Comicserie Gespenster Geschichten veröffentlicht, und zwar in den Ausgaben 1429 – 1433. Kurz darauf wird sie komplett als Comicband im A4-Format gedruckt.

Die Comicgeschichte folgt im Wesentlichen der Handlung der Heftromane und dürfte Fans und Neuleser gleichermaßen freuen. Die Energie, die Autoren und Zeichner in die Seiten gesteckt haben, ist deutlich zu spüren. Die Auswahl Bernhard Kolles als Zeichner erweist sich als Glücksgriff. Es gelingt ihm ziemlich gut, die bizarre Welt von Maddrax einzufangen. Die Kolorierung übernimmt Jürgen Speh, der dem interessierten Publikum unter seinem Künstlernamen Geier bekannt sein dürfte. Das einzige Makel an der Geschichte ist, dass der Bruch zwischen den beiden zugrunde liegenden Romanen spürbar ist. Hier hätte die Story etwas besser verzahnt sein können. Wahrscheinlich wollten die Redakteure der Leserschaft nicht allzu viel Veränderungen zumuten. Ansonsten erwartet den Leser eine spannende Geschichte, die sich Comicinteressierte nicht entgehen lassen sollten; auch wenn sie die Heftromanserie nicht kennen.

 

Maddrax Band 1: Der Gott aus dem Eis
Erstveröffentlichung November/ Dezember 2001: Gespenster Geschichten 1429 – 1433
Zweitveröffentlichung April 2002: Maddrax Band 1: Der Gott aus dem Eis

Autor: Thomas Ziebula
Comicadaption: Ewald Fehlau, Michael Schönenbröcher
Zeichnungen: Bernhard Kolle
Kolorierung: Jürgen Speh

Bastei Verlag

 

09/2025

 

 

 

 

 

 

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