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»Dorian Hunter« revisited - Teil 78: Klein gegen Groß …

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 78 - Klein gegen Groß ...

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Im Netz der Todesspinnen“Im Netz der Todesspinnen”
Dorian Hunter Band 128
von Neal Davenport
(EV: DK 125 / 11.01.77)
Um zum Padma zu gelangen, begeben sich Hunter, Coco und Olivaro per Ys - Spiegel zurück nach Malkuth. Dabei nimmt Hunter Kontakt mit vier Menschen auf, mit deren Hilfe er, wie sich später herausstellt, die Magie des Spiegels steuern kann. Die Gefährten kommen diesmal auf der Oberfläche der Januswelt heraus, wo sie auf ein paar Psychos, Monster und Janusköpfe treffen, die auf dem Weg zum “Berg der Berge” sind, einem Heiligtum der Janusköpfe. Olivaro kennt diesen Ort und berichtet von einem seit langem verschollenen Amulett, das dort für das Gleichgewicht der Kräfte auf Malkuth sorgte.

Für Hunter und Coco wird schnell, klar, dass es sich um den Ys - Spiegel handeln muss, auch wenn Olivaro dies nicht zugibt. Man schließt sich den Gestalten an und macht sich auf den Weg zum Berg. Als sie von Janusköpfen angegriffen werden, nutzt Hunter seine Kontakte auf der Erde, um sie mithilfe der magischen Wechselwirkung diverser Gegenstände zu besiegen. Nachdem man auch einen Angriff von Fledermausspinnen abgewehrt hat, taucht Degen, der Anführer der Janusköpfe erneut auf und verlangt den Spiegel, jedoch nicht, um ihn zum Berg zu bringen, sondern um seine Macht zu steigern.

Wieder greift Hunter auf die Kontakte zurück und vernichtet Degen. Inzwischen hat sich der Psycho Lillom als Hunters persönlicher Psycho zu erkennen gegeben, weshalb man ihn am Leben und in der Gruppe lässt und den Weg zum Berg fortsetzt.

Dieser Roman aus der Feder von Neal Davenport hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits kann man nicht sagen, dass es hier zu wenig Action oder sehr viele Längen gibt - mal abgesehen von der Nebenhandlung um die Kontakte Hunters, welche die Handlung nicht wirklich voran bringen - auf der anderen Seite sind es aber gerade die Aktionen, welche hier für ein tiefes Stirnrunzeln sorgen.

Dass es eine magische Wechselwirkung zwischen Malkuth und der Erde gibt, ist ja noch nachvollziehbar, aber was Vlcek aus dieser Tatsache macht, ist einfach maßlos übertrieben und grenzt teilweise an abstrusen Unsinn, weil hier die unterschiedlichen Größenverhältnisse der angewendeten Hilfsmittel genutzt werden, um die Gegner zu besiegen.

Da taucht dann zum Beispiel ein gigantischer Parfümflakon auf, der die Feindesmassen besprüht, man stillt seinen Durst aus einer riesigen Wasserflasche oder lässt einen in Paris lebenden Kontaktmann mal eben den Eifelturm hinauffahren, um die Wirkung des herunterfahrenden Fahrstuhls für einen Fluchtweg zu nutzen. Seltsam? Aber so steht es geschrieben…

Ebenso wundert man sich hier über einige Aussagen im Zusammenhang mit dem Background der Serie, die entweder wenig Sinn machen oder früheren Aussagen widersprechen. Dass die Dämonen auf der Erde etwa auf die Ausstrahlung Malkuths angewiesen sind, wurde natürlich wieder einmal im Nachhinein konstruiert, was hier aber zu offensichtlich und somit unglaubwürdig erscheint.

Dann wird ausgesagt, dass die Janusköpfe eigentlich keine Nahrung benötigen, weil sie sich von reiner Strahlung ernähren, aber dennoch aus “Lust” essen, was natürlich einen entsprechenden Stoffwechsel bzw. einen Verdauungstrakt erfordert, über den die Janusköpfe also nur wegen der reinen Lust am Essen verfügen…

Löblich ist hier immerhin, dass Hunter endlich wieder die Motive Olivaros hinterfragt und dem neuen Gefährten nicht mehr einfach blind folgt und vertraut. Dadurch wird die Figur wieder um ein paar Nuancen interessanter, und man darf gespannt sein, welchen Weg sie am Ende des Zyklus einschlagen oder ob sie überhaupt bleiben wird.

Auch ist hier von “verkrüppelten” Janusköpfen die Rede, zu denen Olivaro wohl offenbar zählt, ein im Grunde nicht uninteressanter Aspekt, allerdings hat man dieser Figur in der letzten Zeit nun wirklich mehr als genug zusätzliche Merkmale verpasst, auch wenn es ohnehin zu spät ist, sie wieder dorthin zu bringen, wo sie am Anfang der Serie war.

Immerhin gibt es mit dem Berg der Berge nun ein klares Ziel, und auch Hunters Motivation ist klarer umrissen (er will verhindern, dass die Verbindung von Malkuth zur Erde wieder hergestellt wird) wobei das Ende dieses Zyklus  - zum Glück - ja auch nicht mehr allzu fern ist.

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