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Dystopie ohne Zombies und sowas - »One Second After«

One Second AfterDystopie ohne Zombies und sowas
»One Second After«

Viele Menschen verstehen unter dem Begriff „Dystopie“ zumeist die Geschichten, welche sich mit Zombies und anderen übernatürlichen Dingen befassen, oder aber komplett weltumspannende Katastrophen, welche die Menschheit an den Rand der Auslöschung führen, sei es nun durch Krankheiten oder Kriege. Doch geht es auch kleiner und viel einfacher … denn was wäre, wenn man uns den Strom wegnehmen würde?

One Second AfterDie komplette Zivilisation wie wir sie kennen, ist von den elektrischen Ladungen abhängig, die wir beliebig aus den Steckdosen ziehen können um unser Leben zu erleichtern und unseren Lebensstandard zu erhalten. Fiel nur diese eine Sache weg, bräche das planetare Chaos über uns herein und wir wären recht schnell zurück auf dem Weg ins Mittelalter.

Und genau diese Idee liegt William R. Forstchens Roman „One Second After“ zugrunden.

Die USA werden durch die Explosionen mehrerer Atombomben in der oberen Schicht der Stratosphäre mit einem EMP überflutet und von einer auf die andere Sekunde versagen sämtliche elektrischen Geräte. Kommunikation ist unmöglich und auch die Versorgung der Bevölkerung mit den existentiellsten Dingen wie Wasser oder Nahrung bricht vollkommen zusammen.

Nach wenigen Tagen bereits herrscht das Gesetz des Stärkeren und die moralischen Werte der Zivilisation bröckeln auf erschreckende Art und Weise von der Fassade der Menschlichkeit ab.

Kein großes Abschlachten von wandelnden Toten oder brutale Revierkämpfe bestimmen die Handlung des Romans. Forstchen verlässt sich komplett auf die Emotionswelt seiner Protagonisten und deren Entsetzen über die Dinge, welche sie tun müssen und das Erkennen dazu überhaupt fähig zu sein.

Und wer sich nun denken mag, das dies ein Festa-Buch sein könnte in dem nichts unappetitliches passiert, der wird sich spätestens dann eines Besseren belehrt sehen, sobald es daran geht das die Protagonisten ein paar wenige Tage nach dem Stromsaufall ein Altenpflegeheim  besuchen und die dort geschilderten Zustände recht ausführlich beschrieben werden.

Die Tage in der Apokalypse sind lang und anstrengend. Und genauso empfand ich die Kapitellängen des Buches. Nicht dass es nicht spannend wäre und man sich während der Lektüre langweilen würde, aber es gibt kaum Absätze innerhalb der umfangreichen Kapitel und man ist gezwungen mitten im Fluss eine Pause einzulegen, so man denn muss. Das ist jetzt jammern auf hohem Niveau, aber es fiel mir doch „negativ“ auf.

Eine Dystopie, die jederzeit problemlos Wirklichkeit werde kann. Schon das Vorwort von Newt Gingrich treibt einem Schauer über den Rücken. Auch wenn er betont, dass dieser Roman keine reine Fiktion ist, so wünscht man sich es trotzdem.

Kommentare  

#1 Der Geile 2020-02-13 23:12
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