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Visiting »Perry Rhodan« Folge 4 - Begegnungen

Visiting »Perry Rhodan«Visiting »Perry Rhodan«
Folge 4 - Begegnungen ...

Die Perry Rhodan - Serie hat mich mein halbes Leben lang begleitet. Seit etwa 30 Jahren bin ich nun ein mehr oder weniger treuer Leser der größten Weltraumserie. Eine wahrhaft kosmische Reise, die mit dem “Schwarm“ - Zyklus begann und über alle Höhen und Tiefen der Serie hinweg bis heute andauert. In dieser Artikelserie werfen wir einen Blick auf den “Mythos” - Zyklus, der mit Band 3000 seinen Anfang nahm.

Der Vital-SuppressorDer Vital-Suppressor
Perry Rhodan Band 3004
von Christian Montillon
Titelbild: Swen Papenbrock
Nachdem Christian Montillon uns bereits im Band 3000 die junge Terranerin Giuna Linh vorgestellt hat, war durchaus zu erwarten, dass sie auch im vorliegenden Roman eine tragende Rolle spielen würde. Und wie der Titel bereits vermuten lässt, geht es auch diesmal wieder um die Ausweglose Straße, die gigantische Strafkolonie der Cairaner. Anders als im großen Jubiläumsband steht sie hier allerdings im Mittelpunkt des Geschehens, da es außer Giuna Linh noch einen gewissen unsterblichen Terraner dorthin verschlägt, was natürlich letztlich zu einer Begegnung der beiden Figuren führt. Während Giuna jedoch einfach nur ihren Mann aus dem Koma befreien und ihn - nach einer entsprechenden Absprache mit dem Ara Dr. Spand - zu diesem Zweck erneut dem Vital - Suppressor aussetzen will, erfährt Rhodan durch den Paau von dem Standort der Geräte. Der ominöse “Koffer” greift hier nämlich erneut in seine scheinbar unerschöpfliche Trickkiste und erstellt mal eben ein Hypersexta - Diagramm der Milchstraße, in dem energetische Highlights (Ballungen von Vitalenergie) angezeigt werden. Eines dieser Highlights befindet sich am Standort der Ausweglosen Straße, weshalb Rhodan - nachdem man ihn mit entsprechenden Informationen versorgt hat - zu der Schlussfolgerung gelangt, dass den Gefangenen dort Vitalenergie abgesaugt wird. Da er vermutet, dass er als Aktivatorträger immun gegen die Vital - Suppressoren ist, beschließt er ein weiteres Mal einen Alleingang zu unternehmen und nimmt nur ein paar TARAs mit. Denen haben die Roboter der Cairaner dann auch nicht viel entgegenzusetzen - 500 Jahre technischer Vorsprung hin oder her - und so dauert es nicht allzu lange, bis beide Parteien, welche natürlich zur gleichen Zeit eine sehr ähnliche Idee hatten - aufeinandertreffen.

In einer Nebenhandlung begegnen wir noch zwei Terranern, welche die Bekanntschaft mit einem parabegabten Aankhpanali machen, was später zu der Erkenntnis führt, dass diese sich offenbar weniger aufgrund eines Verbrechens, als vielmehr wegen ihrer Paragaben auf der “Straße” befinden, da sie die Vital - Suppressoren mit einer ungleich wertvolleren Energiezufuhr versorgen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es den Cairanern scheinbar um etwas anderes geht, als nur “Frieden” zu stiften.

Spannend wird es dann, als die Gruppe im letzten Drittel des Romans endlich bei einem der Suppressoren ankommt und man dort sogar einen Cairaner antrifft, welcher als “Vital - Navigator” fungiert. Dieser rechtfertigt seine “Arbeit” bzw. die Existenz der Suppressoren sofort, noch bevor Rhodan überhaupt die entsprechenden Vorwürfe aussprechen kann. Im direkten Vergleich mit dem arroganten Auftreten des Augenschiff - Kommandanten (Band 3000) ein fast schon menschliches Verhalten, aber letztlich handelt es sich auch bei den Cairanern natürlich um Individuen. Dass der Navigator sofort Verstärkung ruft, versteht sich von selbst, aber Rhodan gelingt es vor deren Eintreffen noch, einen merkwürdig schweren Hyperkristall aus dem Suppressor zu entfernen und an sich zu nehmen, bevor die Ereignisse sich dann überschlagen. Die Flucht zur BREISKOLL und die anschließende Evakuierung der Gefangenen durch die TARAs wird dann in einigen wenigen Zeilen geschildert, wodurch das eigentlich recht spannende Finale doch etwas sehr abrupt endet. Immerhin kann Rhodan bei dem NDE - Agenten Kondayk-A1 noch ein Treffen mit dem Residenten, seinem ältesten Freund Reginald Bull veranlassen, wenn man ihn auch zwei Wochen darauf warten lässt…

Fazit:
Auch dieser fünfte Roman des Mythos - Zyklus überzeugt mit einer packenden Story und ein paar neuen Erkenntnissen, wobei hier noch einige Handlungsfäden zusammengeführt werden. Dass dabei wieder der Zufall eine nicht unwesentliche Rolle spielt, lässt sich wohl nicht ganz vermeiden.

Wiege der MenschheitWiege der Menschheit
Perry Rhodan Band 3005
von Andreas Brandhorst
Titelbild: Swen Papenbrock
Nachdem Rhodan ja im letzten Band die Bekanntschaft mit einigen NDE - Agenten gemacht hat, kann er hier bereits von den Vorzügen dieser Beziehungen profitieren und über den Zugangscode einer terranischen Explorerflotte deren Hyperfunkverkehr abhören. So erfährt man, dass es den Shenpadri, einem Volk von Archäologen und Historikern angeblich gelungen ist, die Wiege der Menschheit - also Terra ausfindig zu machen. Allerdings wird schnell klar, dass es sich bei dem betreffenden Planeten eindeutig nicht um Terra, sondern um Tellus, einen Planeten im Rheiasystem handelt, auf dem es zur Zeit des Dolan - Krieges, wie Rhodan weiß, einen Stützpunkt des Solaren Imperiums gab. Abgesehen davon, dass der Leser aber ohnehin noch nicht wirklich mit einem Abstecher zur guten alten Erde gerechnet hat, tut diese Tatsache der Spannung auch gar keinen Abbruch, da man stattdessen etwas anderes, kaum weniger aufregendes entdeckt, nämlich die Ruinen einer Stadt, welche zum Großteil unter Eis begraben liegt und bei der es sich allem Anschein nach um Terrania City handelt.

Bevor Rhodan und seine Leute aber dort aufkreuzen und die Ruine erkunden können, gilt es zunächst einmal das Vertrauen des ebenfalls bereits anwesenden Explorer - Teams zu gewinnen, wobei der Unsterbliche natürlich erst mal beweisen muss, dass er tatsächlich der legendäre Terraner - und somit ein guter Freund des Regenten Reginald Bull ist. Schlauerweise wird hier gleich mal eine neue Mutantin ins Spiel gebracht, um dieses leidige Spiel diesmal etwas abzukürzen. Diese gehört zum Team der Explorerflotte und vermag es, ohne jeden Zweifel zu erkennen, ab jemand lügt oder die Wahrheit sagt. Allerdings hilft ihr diese Gabe bei ihrem Kollegen Felix Ghiss, welcher sich als Geheimagent der Cairaner entpuppt, herzlich wenig, da dieser natürlich entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen hat, um unerkannt zu bleiben. Erst unser siganesischer, Pralinen vernaschender Freund Tenga kann ihn schließlich entlarven. Allerdings haben Rhodan, die Shenpadri und alle anderen Anwesenden zunächst einmal ganz andere Sorgen. Nachdem man auf Statuen von Rhodan gestoßen ist, die ihn als Gewaltherrscher präsentieren - was diesen mehr als erstaunt und vor ein weiteres Rätsel stellt - und den Stützpunkt des Solaren Imperiums entdeckt und betreten hat, kommt es knüppeldick für die bunt zusammengewürfelte Truppe und die Ereignisse überschlagen sich. Während man sich einerseits mit den Sporen der erwachenden Flora des Planeten auseinandersetzen muss, welche alle Anwesenden außer Rhodan schwächen, bekommt man es dann auch noch mit einem Zweitkonditionierten zu tun, der in dem Stützpunkt auf Eis lag und plötzlich wieder erwacht. Wie gefährlich diese Wesen sind, weiß man aus dem M 87 - Zyklus und so gerät auch Rhodan selbst in extreme Bedrängnis, als der Koloss ihm nach dem Leben trachtet. Aber wie so oft ist es auch diesmal weniger die Jahrtausende währende Erfahrung mit diversen Gegnern, als vielmehr eine Riesenportion Glück, die ihn rettet, da das Wesen ohne erkennbaren Grund plötzlich von ihm ablässt. Schließlich werden auch noch sämtliche Geräte und Fahrzeuge von einer unbekannten Energie lahmgelegt. Ohne den Metabolisten Donn Yaradua, der nicht nur den Erkrankten hilft, sondern auch den Zweitkonditionierten über einen Zugriff auf dessen Symboflexpartner zumindest aufhalten kann, wäre man hier völlig aufgeschmissen.

Schließlich erreicht die Truppe das Zentrum der merkwürdigen Energiequelle und macht Bekanntschaft mit einem Lichtwesen, das sich selbst das “Exta” nennt und auf der Suche nach der “Gloriosen” ist. Um wen oder was es sich dabei handelt, erfährt man hier noch nicht. Durch den Zugriff auf den Symboflexpartner wurde das Wesen befreit und kann seine Suche somit fortsetzen, während es auch für Rhodan, dessen Anwesenheit durch einen Hyperfunkspruch des Geheimagenten an die Cairaner gemeldet wurde, höchste Zeit wird, zu verschwinden. Die Fragen, ob es sich bei den Ruinen tatsächlich um Terrania City handelt, und was es letztlich mit den Statuen auf sich hat, können hier angesichts all der anderen Baustellen natürlich nicht mehr geklärt werden, was einerseits schade ist, andererseits freut man sich so umso mehr auf die Fortsetzung…

Fazit:
Ein weiterer Roman eines Gastautors und was für einer! Andreas Brandhorst liefert hier gleich zu Anfang des Zyklus ein kleines Highlight ab, das sich bis in die kleinsten Details nahtlos in den Serienkosmos einzufügen vermag. Die Figuren, allen voran Rhodan, agieren absolut authentisch, Hinweise und Bezüge auf länger und sehr lange zurückliegende Ereignisse werden glaubhaft und homogen in die Handlung eingebaut, ein neues Volk wird eingeführt und auch für Spannung und eine Prise Humor ist gesorgt. Alles in allem liest sich der Roman so, als hätte Andreas nie etwas anderes gemacht, als Perry Rhodan - Romane zu schreiben…

Kleine Zitate - Grosser MeisterReisefieber…?
“Also Perry - was willst du wirklich?”
Terra entdecken und der ganzen Galaxis beweisen, dass es meine Heimat ist, dachte er.
“Mit deinem Koffer sprechen”, sagte er.

(Perry Rhodan 3004 / S. 16)

Rente wieder aufgeschoben…
Er fühlte sich müde von den tausend Abenteuern, die hinter ihm lagen. Hatte er denn nicht genug geleistet? Mehr als jeder Mensch sonst?
(…) Gab es nicht auch für einen Perry Rhodan irgendwann die verdiente Ruhe?

(Perry Rhodan 3004 / S. 44)

Nie wieder Staubsaugen…?
“Wenn wir glauben, groß zu sein”, sagte Rhodan langsam, “wenn wir glauben, alles zu wissen, kommt auf einmal das fremde, das Unbekannte und erinnert uns daran, wie klein wir sind, wie winzig und unbedeutend.”
“Jedes Staubkorn ist wichtig, sonst würde es nicht existieren”, hielt ihm Amma Vargas entgegen.
Rhodan nickte. “Eine interessante Betrachtungsweise.”

(Perry Rhodan 3005 / S. 58)

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