Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Männer der Zukunft - Nachschlag: Hermann Peters

Männer der Zukunft - nachschlagHermann Werner Peters

Hermann Werner Peters gehört zum Jahrgang 1931. Er war in den sechziger Jahren eine feste Größe im SF-Bereich. Sein Schwerpunkt lag bei den Serien, die Zahl der Einzelromane ist überschaubar.

Daneben veröffentlichte er eine Anzahl von Krimis (u.a. in der Serie "Schwarze Fledermaus") und gehörte in den siebziger Jahren unter dem Pseudonym John Curtis zum festen Autorenstamm von "Seewölfe". 1984 ist er verstorben.


Der tödliche RingSein erster Science-Fiction-Roman erschien 1962 innerhalb von Mark Powers, Pabels Konkurrenzserie zu Perry Rhodan. Dort schrieb er zunächst als Staff Caine, dann unter Jeff Mescalero. Sein erster Roman war die Nummer 12 mit dem Titel "Der tödliche Ring". Dem Mark Powers Autorenteam gehörten damals so renomierte Namen an wie Freder van Holk, der schon in der Vorkriegszeit die legendären Serien Sun Koh und Jan Mayen verfasst hatte, und Alf Tjörnsen, der in den fünfziger Jahren Hauptautor bei Pabels erster SF-Serie Jim Parker gewesen war. Dort schrieb damals auch der von der Perry-Rhodan-Serie gekommene und im Fandom aktive W.W.Shols. Neben diesen erfahrenen und eingeführten Autoren war Mark Powers auch erste Gelegenheit zum Schreiben für eine Anzahl von neuen SF-Autoren, die in den nächsten Jahren die deutsche SF-Heftszene mit prägen sollten.

Jagd auf TayroDazu gehörten neben Peters auch H.G.Francis, der Vater von Rex Corda, Ad Astra und Commander Perkins und später auch langjährige PR- und Atlanautor, und Manfred Wegener, der danach bei Ren Dhark und Rex Corda mitwirkte, sowie Peter Theodor, der außerdem noch für Ren Dhark und Raumschiff Promet Romane verfasste. Peters blieb der Serie bis zum Ende treu.

Er verfasste mit "Jagd auf Tayro" (Utopia 496) auch einen der letzten drei Romane, die 1965 erst mit einiger Verzögerung lange nach dem offiziellen Serienende mit Utopia 420 ebenfalls in der Utopia-Reihe erschienen, ohne allerdings äußerlich als Mark Powers Romane erkennbar zu sein.

Als 1966 im Kelterverlag Kurt Brands neue Serie Ren Dhark erschien, die die erste wirkliche Konkurrenz für Perry Rhodan war, weil sie ebenfalls als Endlosserie mit Rotem Faden konzipiert war, gehörten auch die ehemaligen Mark Powers-Autoren Francis und Wegener zum Autorenteam. Sie verließen die Serie aber schon nach wenigen Romanen und bei Kelter musste man sich nach neuen Autoren umsehen.

Aktion GammaDie Wahl fiel dann unter anderem auf die beiden ehemaligen MarkPowers-Autoren Hermann Peters und Peter Krämer, die unter den Pseudonymen Staff Caine und Cal Canter in Erscheinung traten. Caine startete mit der Nummer 15 "Überfall vom 8. Planeten". Er widmete sich besonders der außerirdischen Spezies der insektenartigen Nogk. Mit der Nummer 49 verfasste er den Abschlußband im Kurzzyklus um den Diktator Norman Dewitt, der es nicht in die Buchausgabe bei HJB geschafft hat. Nach der Umstellung auf 14-tägige Erscheinungsweise 1967 verblieben neben Brand, der jetzt den Großteil der Romane verfasste, nur zwei andere Autoren: Tensor McDyke (= Dieter Ueckermann) und eben Staff Caine.

 SDas Vermächtnis der Chirro verwundert es auch nicht besonders, dass Kurt Brand 1972 als er ein Autorenteam für sein im Andromedaverlag erscheinendes Projekt Raumschiff Promet zusammen stellte, wieder auf Peters zurück kam. Ab Band 9 "Das Vermächtnis der Chirr" war Peters unter dem Pseudonym Bert Stranger mit dabei. Bert Stranger war übrigens der Name eines Reporters aus dem Ren Dhark Kosmos. Als Brand wegen ausbleibender Honorarzahlungen sich im Streit mit dem Verlag trennte, übernahm Peters die Arbeit als Exposéeautor, auch wenn offiziell der junge Ronald M. Hahn, diese Position bekleidete. Nicht zuletzt deshalb untersagte wohl Brand, der gerichtlich gegen das weitere Erscheinen der Serie vorging, die weitere Verwendung des Pseudonyms Bert Stranger und Peters schrieb fortan wieder als Staff Caine. Sein letzter Prometroman entsprach dem Titel "Katastrophe auf Bankor", er bestand im Grunde nur aus einem viel zu kurzen Romanfragment und das Heft wurde mit jeder Menge Lexikonbeiträgen gefüllt. Dabei sollte gerade dieser Band der Auftaktroman für einen neuen Zyklus sein, in dem die Serie komplett verändert werden sollte. Geplant war wegen des Rechststreites mit Brand die Hauptfiguren auszutauschen und den Serientitel in Raumschiff Titan zu ändern.

Kosmische EntscheidungDie Zahl der bekannten Peterschen Einzelromane ist sehr überschaubar. 1962 erschien unter dem Verlagspseudonym Ted Scott innerhalb der Utopia-Reihe "Zusammenstoß bei Mira Ceti", ein Jahr später wieder unter Ted Scott im Utopia Großband "Das Vermächtnis der Tyraner" und 1965 gab es wieder in der Utopia-Reihe "Gewissenlose Strafaktion", diesmal als Staff Caine. Die letzten beiden Romane erlebten dann auch als Nachdruck im Rahmen der Andromeda- bzw. Astro-SF eine Neuauflage. Der Großbandroman unter gleichem Titel aber jetzt unter dem Pseudonym Jeff Mescalero, der Utopiaroman wieder unter Staff Caine aber mit neuem Titel. Dazu erschien als Andromeda SF 4 noch unter dem Pseudonym Neil Porter "Aktion Gamma". Möglicherweise hatte Peters bei Utopia weitere Romane unter dem Verlagspseudonym Ted Scott (darunter waren auch Romane von H.G. Francis, G. Sandow und W.P. Hoffmanns) verfasst und vielleicht ist der Porter Roman, dann auch der Nachdruck eines solchen Romanes unter neuem Titel.

Zum letzten Mal tauchte der Name Hermann Peters dann in Zusammenhang mit dem Perry-Rhodan-Report im SF-Bereich auf. In den letzten Jahren war sein erster Utopia Roman "Zusammenstoß bei Mira Ceti" als eBook erhältlich.

Hermann Peters war in der deutschen SF der 60er Jahre ein gefragter Serienautor, hat Mark Powers, Ren Dhark und später auch Raumschiff Promet zweifellos mit geprägt. Die Zahl seiner Einzelromane ist dagegen eher bescheiden. Bei einem Vergleich mit Hans Kneifel, H.G. Ewers oder anderen Erfolgsautoren dieser Zeit fällt sein Gesamtwerk im Umfang deutlich kleiner aus. Der Schwerpunkt von Peters lag wohl eher im Krimibereich. Keiner seiner Einzelromane wurde bisher neu aufgelegt.

Zweimal SunballAuch der rührige Mohlbergverlag, der viele seiner Kollegen wie Tensor McDyke und W.W. Shols im Rahmen von Sirius und Utopische Welten neu herausgebracht hat, ist da noch nicht aktiv geworden.

Mark Powers:
8 Titel 1962-1966 (Staff Caine/Jeff Mescalero)

12 Der tödliche Ring
20 »Zweimal Sunball«
23 Sporen der Vernichtung
32 Im Zentrum der Galaxis
37 Der Entartete der sieben Sonnen
42 Die gnadenlose Sonne
47 Vergessen auf Thuum

Utopia 496 Jagd auf Tayro

Überfall vom 8. PlanetenRen Dhark:
12 Titel 1966-1969 (Staff Caine)

15 Überfall vom 8. Planeten
24 Todeszone T-XXX
27 Verschollen im Raum Pluto
28 Experiment Jonas
36 Cyborgs an die Front!
46 Der Schrott-Planet
49 Das Ende des Diktators
58 Wo ist Ren Dhark?
61 Schweigendes Grauen Cal
78 SOS aus dem Spiralarm
82 Die Heimat im Nichts
95 Kosmischer Abgrund

Das Geheimnis der NekronidenRaumschiff Promet:
11 Titel 1972-1974 (Bert Stranger/Staff Caine)

09 Das Vermächtnis der Chirr
15 Gestrandet auf Suuk
22 Raumsprung nach Moran
24 Planet der schwarzen Raumer
29 Im Todesring der 7 Sonnen
35 SOS von Mira Ceti
39 In den Fängen des Orff
44 Das Geheimnis der Nekroniden
48 Die Botschaft der Unheimlichen
59 Der Ruf der Agaren
65 Katastrophe auf Bankor

Das Vermächtnis der TyranerUtopia: 2 Titel 1965
(Ted Scott/Staff Caine)

318 Zusammenstoß bei Mira Ceti
455 Gewissenlose Strafaktion

Utopia Großband:
1 Titel 1963 (Ted Scott)

191 Das Vermächtnis der Tyraner

Andromeda-/Astro-SF:
3 Titel 1972-1974 (Neil Porter/Staff Caine/Jeff Mescalero)

04 Aktion Gamma
43 Kosmische Entscheidung (= Utopia 455)
62 Das Vermächtnis der Tyraner (= Utopia Großband 191)

Pseudonyme: Ted Scott, Staff Caine, Jeff Mescalero, Bert Stranger, Neil Porter, John Curtis

 

 

Kommentare  

#1 matthias 2016-10-02 12:58
Liegt es an meinem PC, dass die Schrift bei einigen Beiträgen in die Bilder "rein geht"?
Habe andere Leser das gleiche Problem?
#2 Laurin 2016-10-02 14:55
Also bei mir auf dem PC kommt alles sauber getrennt an, Matthias. Im Zweifel kann es an deinem PC liegen. Woran das aber bei dir liegt, kann ich auch nicht sagen, denn so viel Ahnung vom PC habe ich leider auch nicht.
#3 Harantor 2016-10-03 00:57
Bei mir funktioniert es (auf vier Browsern). Welchen hast du, matthias?
#4 matthias 2016-10-04 18:24
zitiere Harantor:
Bei mir funktioniert es (auf vier Browsern). Welchen hast du, matthias?

Ich habe Google Chrome. Und mit Firefox funktioniert alles bestens. Verdammt, da hätte ich aber selber drauf kommen müssen.
Danke!
#5 Heinz Mohlberg 2016-10-07 00:14
Peters wäre evtl. mal was; leider leiden seine SF-Romane sehr unter einem "hartnäckigen" Westerneinschlag; man betrachte nur einmal die Namesgebung seiner Protagonisten (Ronnie Hahn und ich lachen uns immer wieder darüber einen Ast...).
Er hat sich sicher in Gedächtnis vieler SF-Fans als Widersacher zu Kurt Brand einen Namen gemacht.
K:B. hat ob der "Eigenmächtigkeiten" von Peters bei Kelter getobt und versucht, ihn mit allen Mitteln aus dem Team zu drängen.
Allerdings hatte Peters den Verlag auf seiner Seite, der irgendwie - bei Kelter fragt man sich allerdings wie - festgestellt hatte, dass die RD-Fans seine Nogk-Linie sehr, sehr mochten.
Eine (SF-)Gesamtedition von Peters wäre bestimmt interessant: mal sehen, was sich machen lässt.
#6 Heiko Langhans 2016-10-07 08:41
Hermann Peters war auch eine Zeitlang (Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre?) als Redakteur als Bastei tätig, der unter anderem Jerry Cotton betreute. Zu der Serie soll er auch einige Romane beigetragen haben ... weiß jemand Näheres?
#7 Zakum 2016-10-09 06:48
zitiere Heiko Langhans:
Hermann Peters war auch eine Zeitlang (Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre?) als Redakteur als Bastei tätig, der unter anderem Jerry Cotton betreute. Zu der Serie soll er auch einige Romane beigetragen haben ... weiß jemand Näheres?


Romane kann ich leider nicht nennen.
Aber als grobe Eckdaten seiner Redakteurzeit kann ich den Bereich zwischen Nr. 669 und 1017 (1970-1976) anführen. Ab (grob) 1046 (1977) war dann Ekkehardt Reinke über 10 Jahre Cotton-(Heft)-Redakteur.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.