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Unangepasst unter Exzentrikern - »Igby Goes Down«

Igby Goes DownUnangepasst unter Exzentrikern
»Igby Goes Down«

Bereits für sein Spielfilmdebüt als Autor und Regisseur ist es dem Amerikaner Burr Steers gelungen, ein überaus illustres Starensemble vor seiner Kamera zu versammeln. „Igby Goes Down“, der bei uns 2003 unter dem schlichteren Titel „Igby!“ in die Kinos kam, konnte die Riege renommierter Darsteller wohl in erster Linie durch das scharfzüngige Drehbuch überzeugen, das ganz in der Tradition großer amerikanischer Stoffe wie „Der Fänger im Roggen“ steht.

Igby Goes DownFür Hauptdarsteller Kieran Culkin war es die erste erwachsene Rolle in seiner Schauspielkarriere, die prompt mit einer MTV-Movie-Award-Nominierung belohnt wurde – als bester Newcomer. Dabei hatte der jüngere Bruder von Macaulay Culkin („Kevin – Allein zu Haus“) schon zwölf Jahre zuvor sein Leinwanddebüt gegeben, eben in jenem Film, der Macaulay zu einem der populärsten Kinderfilmstars Hollywoods werden ließ. Aber auch die restliche Besetzungsliste strotzt vor Hochkarätern, angefangen bei Susan Sarandon als schnippische Matriarchin des Slocumb-Clans über Jeff Goldblum als arrogant-erfolgreicher Patenonkel, Bill Pullman als schizophrener und deswegen schnell abwesender Vater der Titelfigur bis hin zu den Teenie-Idolen jener Zeit, Claire Danes („Romeo + Juliet“), Ryan Phillippe („Eiskalte Engel“) und Amanda Peet („Keine halben Sachen“). Unter der Tagline „Nichts ist verrückter als der Rest der Welt“ entführt uns Burr Steers in „Igby Goes Down“ in die exzentrische Welt der New Yorker High Society, in der es genauso schwierig und entbehrungsreich ist, erwachsen zu werden, wie in jeder anderen sozialen Schicht auch.

Igby Goes DownMimi Slocumb (Susan Sarandon) wirft sich täglich die unterschiedlichsten Pillen ein – um zur Ruhe zu kommen und um sich danach wieder aufzuputschen. Ihren Ehemann Jason (Bill Pullman) hat sie mit diesem Verhalten in den Wahnsinn getrieben. Sohn Oliver (Ryan Phillippe) ist ein Primus in der Schule, überaus attraktiv, aber von der Einstellung her ein reaktionärer Idiot. In dieser Familie der Extreme ist es für den jüngsten Spross, Igby (Kieran Culkin), nicht gerade einfach, zur Kenntnis genommen zu werden. Aufs Lernen hat er keine Lust, weswegen er wiederholt von den Eliteschulen der Ostküste geworfen wird. Nun soll dem 17jährigen in einer Militärschule Drill und Verantwortungsbewusstsein eingetrichtert werden. Aber Igby denkt gar nicht daran, sich in das starre System einzugliedern und nimmt schon bald Reißaus. In New York findet er bei seinem Patenonkel D.H. (Jeff Goldblum) Unterschlupf. Ihm geht er bei der Renovierung eines Ateliers zur Hand, in dem die Künstlerin Rachel (Amanda Peet) unterkommt, mit der D.H. eine Affäre unterhält. Bei einer exklusiven Party in den Hamptons macht Igby die Bekanntschaft mit der reizenden Sookie Saperstein (Claire Dane), in die er sich Hals über Kopf verliebt. Doch die einige Jahre ältere Schönheit bringt wieder ganz neue Probleme für den Heranwachsenden mit sich…

Igby Goes DownBurr Steers Regiedebüt zeugt bereits von einem professionellen Blick für einen spannenden Handlungsaufbau und dramaturgisches Geschick. Die Handlung zerfällt zwar rasch in viele kleine Episoden, die jedoch ausnahmslos um den jugendlichen Helden kreisen, für den man als einzigen Sympathien empfinden kann. Als Spielball der exzentrischen Verhaltensweisen seines Umfelds ist er geradezu verdammt, am Leben zu scheitern zu drohen. Mit viel Spielfreude verkörpern die zahlreichen Stars ihre ungewöhnlichen Figuren. Der den Ereignissen stets innewohnende Humor ist zumeist recht subtil und leise, weswegen der Film eher als humorvolle Coming-of-Age-Geschichte denn als waschechte Komödie zu bezeichnen ist. Die BluRay-Erstveröffentlichung des Films aus dem Jahr 2002 erfolgt bei Justbridge Entertainment in einem auf 1500 Exemplare limitierten Mediabook, das darüber hinaus noch eine DVD sowie ein 20seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen von Christoph N. Kellerbach enthält. Das Bild (im Widescreen-Format 2,35:1) ist sehr scharf und detailreich, der Ton (Deutsch im DTS HD Master Audio 5.1, Englisch in Dolby Digital 5.1, optional mit deutschen Untertiteln) auch überaus gelungen, wenngleich insgesamt etwas surroundlastig. Die zusätzlichen Extras bestehen aus einem zeitgenössischen Audiokommentar von Regisseur Burr Steers und Hauptdarsteller Kieran Culkin, dem Featurette „Auf den Spuren von Igby“ (16 Minuten), dem englischen Originaltrailer sowie nicht verwendeten Szenen mit einem Kommentar des Regisseurs (zusammen 10 Minuten).

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