Unendliche Weiten - »Russland von oben – Der Kinofilm«

Unendliche Weiten
»Russland von oben – Der Kinofilm«

Dokumentarfilme mit dem Zusatz „…von oben“ im Titel haben sich in den letzten Jahren fast schon zu einer eigenständigen Marke entwickelt. Die Faszination des Publikums für die Vogelperspektive, die einem ganz neue Ansichten von vielleicht ansonsten schon hinlänglich bekannten Themenwelten ermöglicht, ist ungebrochen. Kurz vor Ausbruch der Corona-Krise schaffte es noch ein Film in die Kinos, der nun für Zuhause zu haben ist.

„Die Nordsee von oben“, „Deutschland von oben“ oder „Die Elbe von oben“ sind in den letzten Jahren auf Zuschauerfang gegangen, nun haben sich die Filmemacher Petra Höfer und Freddie Röckenhaus eines weiteren spannenden Themas angenommen und es in einem zweistündigen Kinodokumentarfilm mit grandiosen Bildern verdichtet: „Russland von oben“, ein Zusammenschnitt ihrer fünfteiligen Fernsehserie aus dem Jahr 2018. Dabei ist der Film nicht ganz so dramaturgisch konsequent wie einige seiner Namensvetter gestaltet, da die Vogelperspektive hier immer wieder aufgebrochen wird, um das Treiben auf der Erde dann doch aus nächster Nähe und mit Bodenkameras einzufangen. Der Schwerpunkt liegt aber auch hier wieder auf Drohnen-, Helikopter- und Satellitenaufnahmen aus ungewohnten Höhen, die dem Publikum erstaunliche Gesamteindrücke ermöglichen und die Faszination und Schönheit einer Landschaft unterstreichen, die zum großen Teil aus unendlichen Weiten besteht und die aufgrund ihrer Kargheit und Unwirtlichkeit kaum von Menschen besiedelt ist.

Russland ist nicht nur das größte Land dieses Planeten, sondern darüber hinaus mit einer Fläche von 17 Millionen Quadratkilometern und einer Ausdehnung, die sich auf elf Zeitzonen erstreckt, auch eines der vielfältigsten und abwechslungsreichsten überhaupt. Hier gibt es Wüstenregionen, gletscherbedeckte Bergketten, die Taiga und die Tundra, aber auch Millionenmetropolen wie Moskau und das wunderschöne St. Petersburg. Nicht viele dürften allerdings wissen, dass in den weitgehend unberührten Landschaften auch Antilopen, Moschusochsen oder Millionen Walrosse zu Hause sind. Auf morbide Weise faszinierend sind im Film auch die Aufnahmen der Nickelstadt Norilsk, der am nördlichsten gelegenen Metropole der Welt, die unter den Schadstoffen des Abbaus seltener, aber begehrter Rohstoffe leidet. Höfer und Röckenhaus beeindrucken darüber hinaus auch mit Bildern von der vulkanreichen Halbinsel Kamtschatka, vom Einsatz eines gigantischen Atomeisbrechers im Nordmeer oder mit Computeranimationen, die die Schifffahrtsrouten auf unserem Globus anhand von GPS-Daten visuell zu erfassen helfen. Ein abwechslungsreicher und kurzweiliger Blick auf ein faszinierendes Land der Superlative, bei dem auch die Menschen mit ihren landspezifischen Eigenarten ein Forum erhalten.

Die Heimkinoerstveröffentlichung kommt in Form eines Doppelpacks daher, denn das Amaray im Schuber enthält sowohl die BluRay als auch die DVD des Films. Visuell ist die Aufbereitung (im Widescreen-Format 2,39:1) hervorragend gelungen, wenngleich man die stets etwas übersättigten Farben mögen muss.

Die Schärfe ist insbesondere bei den Drohnenaufnahmen toll. Auch der Ton (Deutsch im DTS HD Master Audio 5.1 respektive Dolby Digital 5.1, optional mit englischen und russischen Untertiteln) ist gelungen und rundum auf die Kanäle verteilt, was gut zu den beeindruckenden Szenarien passt.

Als Extras wartet die Veröffentlichung von Filmwelt und EuroVideo mit sieben geschnittenen Szenen (zusammen 17 Minuten) und dem Kinotrailer auf.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.