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Go West! - 16. Juni 2015

Go WestNoch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
16. Juni 2015

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

Folgt mir ...


Das Crazy Horse MonumentBlack Hills, Mount Rushmore und das Craza Horse Monument
Die Black Hills gehören zu den schönsten Landschaften im amerikanischen Nordwesten. Mit ihren tiefen Wäldern und spektakulären Felsformationen, ihrem unermeßlichen Reichtum an jagdbarem Wild waren sie für die Indianervölker der Region immer ein heiliges Gebiet, schon zu Zeiten der Kiowa, die irgendwann von den von Osten nachdrängenden Lakota vertrieben wurden.

1868 wurden die Black Hills den Lakota im zweiten Vertrag von Fort Laramie zusagt, „solange Gras wächst und Flüsse fließen“. Aber als 1874 riesige Goldvorkommen entdeckt wurden, änderte sich die Situation. Das Ergebnis war ein Bruch des Laramie-Vertrages und ein erbitterter Indianerkrieg, dem die 7. US-Kavallerie am Little Big Horn zum Opfer fiel. Die Black Hills gingen für die Indianer verloren, aber bis heute ist der Streit darum nicht beigelegt. Längst haben Gerichte den Vertrag von 1868 als „rechtsgültig“ eingestuft, und die Regierung versucht, die betroffenen Stämme finanziell abfinden.

Auf einem Treuhandkonto liegen inzwischen mehrere hundert Millionen Dollar.

Allerdings gibt es keine Einigung unter den Lakota: Traditionalisten wollen die „Paha Sapa“ zurück, andere würden lieber das Geld nehmen und auf den Reservationen investieren. Derartige Entscheidungen können im Indianerland sehr lange dauern.

Wir durchquerten heute den Custer State Park, der einige der schönsten Teile der Black Hills umfasst und wo mit ca. 1.500 Tieren eine der größten freien Bisonherden der USA steht.

Zunächst begegneten uns Rehe, Pronghorns, Präriehunde und Wildesel – die letzten Erben des Goldrausches, deren Vorfahren einst in den Minen gearbeitet hatten.

Während die meisten Wildtiere eher scheu sind, schmeckten den Eseln meine Donuts so gut, daß sie fast ins Auto gestiegen und mitgefahren wären. (Bilder 351 – 354)

Nach einigen einzelnen und kleinen Gruppen von Bisons waren wir eigentlich schon zufrieden. Aber dann stand sie plötzlich vor uns mitten auf der Straße – eine Herde von 300 bis 400 Tieren, darunter viele kleine Bisons. Rechts und links zogen sie an unserem Fahrzeug vorbei - fast zum Streicheln nahe.

Ein Anblick wie aus alter Zeit, von archaischer, elementarer Kraft.

Diese Bilder (355 – 359) werden uns noch lange verfolgen.

Zum „Pflichtprogramm“ eines Besuches in den Black Hills gehört ein Stopp bei Mount Rushmore, wo die Köpfe der 4 bedeutendsten US-Präsidenten – Washington, Jefferson, Lincoln und Theodore Roosevelt – in den Fels gemeißelt wurden. Die Arbeiten begannen 1927, geleitet von dem dänischstämmigen Bildhauer Gutzon Borglum. Vollendet wurde das Werk erst 1941 durch seinen Sohn, Lincoln Borglum. (Bild 360)

Inzwischen beinahe noch wichtiger für Besucher der Black Hills ist heute das CRAZY HORSE MONUMENT, an dem seit über 60 Jahren gearbeitet wird. Wenn es denn je fertiggestellt werden sollte, wird es das größte Denkmal der Welt sein, das vom Mond aus zu sehen ist, eine über 170 m hohe Reiterstatue.

Böse Zungen sagen, daß die Familie Ziolkowski, die an dem Denkmal arbeitet, wirtschaftlich weitaus größere Vorteile hat, solange das Monument nicht fertiggestellt ist, weil dann vielleicht die Spenden nicht mehr so reichlich fließen und weil die Besucher nicht mehr so oft wiederkehren.

Korczak Ziolkowski entstammte einer polnischen Einwandererfamilie. Er wuchs in Waisenhäusern auf und brachte sich die Bildhauerei selbst bei. Nachdem er 1939 auf einer Weltausstellung einen Preis gewonnen hatte, lud ihn der Lakota-Häuptling Standing Bear ein und schenkte ihm einen Berg, den heutigen „Crazy Horse Mountain“, mit der Bedingung, eine Statue zu schaffen, die mit dem nahegelegenen Mount Rushmore konkurrieren konnte, weil „auch der rote Mann große Helden hat.“

Ziolkowski nahm die Herausforderung an und begann mit 174 Dollar in der Tasche im Jahr 1948 die Arbeiten. Es ist kaum zu glauben, was daraus geworden ist.

Korczak starb 1982. Seine Witwe und 6 seiner 10 Kinder führen das Werk fort, das inzwischen eine private Stiftung ist. (Ruth Ziolkowski starb 2014.)

Die Fotos (361 und 362) zeigen den gegenwärtigen Zustand des Monuments und das Skale-Modell - so soll es einmal aussehen.

Unterhalb des Monuments erstreckt sich ein riesiger Komplex von Museen und Geschäften. Die lange geplante indianische Universität hat 2010 ihre Pforten geöffnet und bereits 130 Studenten graduiert.

In jedem Fall ist diese Attraktion den Besuch wert. Ein hervorragendes Indianermuseum am Fuße der Statue lädt ebenso zum Verweilen ein, wie die vielen Stände von indianischen Handwerkern, die ihre Waren hier anbieten. (Bilder 363-365)

Immer sind indianische Sänger, Tänzer und Geschichtenerzähler da, die auf der Terrasse unterhalb des Monuments Vorführungen geben.

Heute waren es 4 Lakota-Indianer. Ihr Sprecher war ein Nachfahre der Hunkpapa-Gruppe um Sitting Bull, der hervorragend über die heutige indianische Lebensauffassung berichtete. (Bilder 366-368)

Ich konnte heute nicht widerstehen, als ich den Stand eines hervorragenden Dakota-Künstler namens Elk Eagle passierte, der nicht nur eindrucksvolle Gemälde mit einer gelungenen Kombination aus Tradition und Heute schafft. Er malt kleine Kunstwerke auf Truthahnfedern. Eine dieser Federn mit einem indianischen Tipidorf wandert in meinem Koffer mit nach Deutschland.

Elk Eagle ließ sich mit mir und der Feder fotografieren. (Bild 369)

Hier ist mein Erwerb, eine bemalte Truthahnfeder. Jedes kleine Kunstwerk ist ein Einzelstück. (Bild 370)

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