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Tanz im Cyberspace – Catherine Jinks und die Cadel Trilogie

Tanz im CyberspaceTanz im Cyberspace
Catherine Jinks und die Cadel Trilogie

Bei den Unmengen an Neuerscheinungen im Jahr, braucht es etwas besonderes um zwischen den Maßen aufzufallen. Was gibt es also schon fast besseres, als ein Buch komplett schwarz zu gestalten mit einem grell rosa Aufdruck und in alter Buchdruckermanier die Ränder ebenfalls in schwarze Farbe zu tunken. Die Strategie verfolgte Knauer bei Catherine Jinks Buch „Teuflisches Genie“ (Evil Genius, 2008). Dem Auftaktbuch zu ihrer Reihe um den jungen Hacker und Genie Cadel.

 

Catherine JinksDoch für die 1963 geborene Australierin ist es nicht die erste Veröffentlichung im deutschen Raum. Bereits 1992 wurde begonnen, ein Teil ihrer Jugend- und Kinderbücher zu übersetzen und einem Publikum in Übersee zur Verfügung zu stellen.

Doch ihr Schaffen beschränkt sich nicht auf dieses Genre alleine. Sie tummelt sich munter auch im Bereich der Erwachsenen Belletristik und verarbeitet Themen aus dem Bereich der Science-Fiction, Horror, der historischen Fiktion und dem weitreichenden Kriminal Genre.

The Pagan ChroniclesMit den Pagan-Chroniken (1992), die mit ihrem Studium der mittelalterlichen Geschichte an der Universität von Sydney koinzidieren, begann sie ihre Karriere als Autorin.

Ihre Arbeit wurde dabei bis heute mit mehreren Auszeichnungen honoriert, diese umfassen den Children's Book Council Of Australia Book of the Year Award (CBCA) in den Jahren 1996 (Pagan und die schwarzen Mönche/Pagan's Vows, 1995), 1998 (Eye to Eye, 1997) und 2001 (You'll wake the Baby!, 2000), weiterhin den Aurealis Award for best young-adult novel 1997 (Eye to Eye), sowie den Ena Noël Award for Encouragement des International Board on Books for Young People Australia (IBBY) im Jahr 2000 (Piggy in the Middle, 1998). E

benso zweimalig den Davitt Award der Sisters in Crime Australia Association in den Jahren 2006 (Teuflisches Genie/Evil Genius, 2005) und 2009 (Teuflisches Team/Genius Squad, 2008) in der Kategorie Best Young Adult Novel.

Die Idee für Cadel kam ihr jedoch als sie Elijah Wood als Frodo in „Herr der Ringe“ gesehen hatte.
„The idea of having an evil boy genius came about when I first saw Elijah Wood in ‘Lord of the Rings’ and thought: ‘Imagine if you looked that ANGELIC and were actually a nasty little monster!“
(Catherine Jinks, April 2010, bsckids.com)
Teuflisches GenieCadel Piggott ist zu Beginn des ersten Buches ein kleiner Straftäter, der sich einen Spaß daraus macht sich in fremde Systeme zu hacken und Chaos anzurichten. Einen etwas seltsamen Verbündeten findet er in Thaddeus Roth, der seine eigenen Motive zu verfolgen scheint. Kurze Zeit findet er sich im Axis Institut wieder, wo er mit anderen Jugendlichen zu wirklich fiesen Verbrechern ausgebildet werden soll.

Doch auf dem Weg dahin entwickelt Cadel doch so etwas wie ein Gewissen und er tritt den Kampf gegen den gefährlichsten Verbrecher von allen an.

Teuflisches TeamDoch damit wird es nicht still, im zweiten Buch spitzen sich die Ereignisse nach dem Axis Institut zu und Cadel muss wieder einmal versuchen heraus zu finden, wer eigentlich wirklich auf seiner Seite steht und wer ihn lieber tot sehen möchte.

Auch die Ereignisse im dritten Buch sind nicht anderer Natur. Cadel, der immer noch dabei ist sich von den Ereignissen der ersten beiden Büchern zu erholen, muss bald fest stellen, das er noch immer in Gefahr und mit ihm auch alle die ihm nahe stehen.
Er tritt zum finalen Kampf an.

tEUFLISCHER hELDDas besondere an den Büchern ist die massive Einbeziehung der aktuellen technischen Welt und deren gewachsenen Möglichkeiten Personen aufzuspüren und sie Online zu verfolgen. Jinks tut gut daran Jugendliche, die sich in dieser Welt auskennen in den Mittelpunkt zu stellen, und ihnen Erwachsene an die Hand zu geben, die teilweise nicht richtig ermessen können, in wie weit wir bereits mit allem, das uns umgibt, verdrahtet sind.

Die in die Tiefe gehende Recherche ist den Büchern an zu sehen. Auch wenn eine gewisse fachliche Bewertung der technisch angeführten Möglichkeiten ausbleiben muss, so ist doch nicht zu übersehen, das viele Überlegungen in diesen Part der Geschichte eingeflossen sind.

Die Reihe bleibt faszinierend und ist in ihrem Umfang wohl die bisher einzige umfassende Auseinandersetzung mit dem Phänomen Jugend und Internet.

Dabei ist wichtig anzumerken, das Jinks nicht den moralischen Finger erhebt, sondern Cadel tun lässt was er will. Die Autorin lässt ihre Figur selber lernen was moralisch richtig und was falsch ist. Sie lässt ihn rebellieren, auflehnen und sich verirren im eigenen Gestrüpp seines genialen Verstandes. Und sie lässt ihn dabei reifen.

Auch wenn das dritte Buch in der storytechnischen Entwicklung für mich nicht ganz  zufriedenstellend ist, da es mit einigen Längen zu kämpfen hat, sei die gesamte Reihe jedem ans Herz gelegt, der auch nur den Funken des Interesses für den Cyberspace hat.

Teufliscer HeldVielleicht gelangen dann auch noch mehr ihrer Bücher in den deutschsprachigen Raum. Zu wünschen wäre es sich.

Daten zum Buch
Teuflischer Held
(The Genius Wars)
von Catherine Jinks
ins Deutsche übertragen von Jakob Schmidt u. Bernhard Kempen
Seitenzahl: 508
ISBN: 978-3-426-50112-2
Preis: 12,99 EUR
DroemerKnaur

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