Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Das Hinhören lohnt - »Die Verhöre der Gesche Gottfried«

Die Verhöre der Gesche GottfriedDas Hinhören lohnt
»Die Verhöre der Gesche Gottfried«

Im März des Jahres 1828 wurde in Bremen ein Kriminalfall aufgedeckt, der die Stadt aufs Tiefste und Nachhaltigste erschüttern sollte und der in seiner Beispiellosigkeit in Deutschland, Europa und Übersee ungeheures Aufsehen erregte.

Gesche Gottfried vergiftete von 1813 bis 1827 fünfzehn Menschen, darunter ihre Kinder, Eltern und Ehemänner.

Die Verhöre der Gesche GottfriedMindestens neunzehn weiteren Personen gab sie von 1823 bis 1828 wiederholt Gift in nicht-tödlicher Dosis.

Am 6. März 1828 wurde Gesche Gottfried verhaftet.
Nach dreijähriger Gefangenschaft wurde Gesche Gottfried am 21. April 1831 in Bremen öffentlich durch das Schwert hingerichtet.

Für dieses innovative Hörbuch wurden verschiedene Begriffe unters Volk gestreut. Zum Beispiel "Kammerspiel des Grauens". Das ist reichlich übetrieben. Der Begriff "Hörspielbuch" trifft es am ehsten. Tatsächlich ist es ein Hörbuch mit verteilten Rollen und Stimmen. Die meisten Szenen sind Monologe, abgelesen aus den Original-Verhörprotokollen. Ein Hörbuch nach Aufzeichnungen. Das ist dann tatsächlich mal neu. Kein Autor, der eine Geschichte niedergeschrieben hat, sondern die Realität.

Peer Meter ist es gelungen, das ganze dann in eine chronologische Abfolge zu packen. Wer ein packendes Hörspiel erwartet, der ist allerdings falsch beraten, wenn er hier zugreift. Hörbuchfans mit Interesse für spektakuläre und historische Kriminalfälle dürften allerdings beigeistert sein.

Wie gesagt - ein reines Hörbuch. Allerdings etwas anders als ein gewöhnliches Hörbuch, mit einigen Musikeinlagen, die allerdings nicht wirklich ein Ohrenschmauss sind.

Die Sprecher dafür sind wohlbekannt. David Nathan, Helmut Krauss und Detlef Bierstedt sind sehr bekannte Hörspielsprecher. Sie und die vielen anderen Akteure lesen nicht nur, sie spielen auch ein bisschen. Dennoch bleieben es meistens Monologe und einige wenige Dialoge unterbrochen von Erzählpassagen, die alle Ereignisse sortieren.
Spannung geht natürlich anders, aber interessant ist die Produktion auf jeden Fall.

Fazit:
Zugreifen und hinhören. Krimifans wird es kalt lassen, aber der speziell interessierte Hörer wird begeistert sein.


Die Verhöre der Gesche Gottfried
mit Ariane Seeger, David Nathan, Roland Hemmo, Helmut Krauss, Luise Lunow, Detlef Bierstedt u.a.
Buch: Peer Meter
Regie: Markus Hahn
Musik: Thomas König
Aufgenommen im Tonstudio XBerg
VÖ: Januar 2013
Laufzeit: 2 CD´s, ca. 110 Min.
A.S. Theater und Film Ltd. 2012

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.