... Erik Schreiber über Sternenlicht und die Anthologie "Sternenlicht: Geschichten von Übermorgen"
... Erik Schreiber über Sternenlicht und die Anthologie "Sternenlicht: Geschichten von Übermorgen"
Nachdem es zuerst so aussah, als ob keine Geschichten kämen - monatelang waren es nur vier Geschichten, so dass sich Peter Krüger entschloss, zwei eigene Geschichten beizutragen - wurden es bis zum Einsendeschluss insgesamt neununddreißig Kurzgeschichten. Ein paar sonderte ich aus, Geschichten ohne Bezug zum Ausschreibungstext, ein Hörspiel und andere. Dann kamen noch ein paar Schlaumeier die mir im Januar schrieben, ihre Geschichte braucht noch ein wenig Zeit, sie würden Anfang Februar fertig gestellt. Auch die werden nicht angenommen. Der Zeitpunkt 31.12.2024 war fest.
Die Auswahl liegt hauptsächlich in den Händen von Peter, der auch als Herausgeber des Kurzgeschichtenbandes genannt wird. Peter hat einen Auswertungsbogen erstellt. An Hand dessen gab ich meine Eindrücke zu den Geschichten ab. Auch Joachim Stahl, der dritte Autor und Thomas Budach, der Graphiker, beteiligten sich. Bis Ende Januar werden alle Geschichten beurteilt sein. Dann wird entschieden, welche Geschichten in den Band kommen.
Das Augenmerk liegt vor allem darauf, wie sich die Geschichte in das Sternenlicht-Universum einfügt. Dann kommt dazu, wie flüssig liest sich die Geschichte, wo ist der Spannungsbogen und ist - letztlich - die Autorin oder der Autor geeignet, einen ganzen Roman zu schreiben. Das Ziel des Wettbewerbs ist ja, einen oder vielleicht zwei Autoren zu finden, die an der Serie mitschreiben können.
Mich überraschte in der Tat nichts. Die meisten Geschichten nahmen Bezug auf Orion, was nicht verkehrt ist. Andere nahmen jedoch eindeutig Star Trek, eine einzelne Star Wars zum Vorbild. Der Inhalt bzw. das Thema war meist ein Abenteuer mit einem leider vorhersehbaren Ende. Nur selten mit einem Ende, welches ich nicht auf diese Weise erwartete. Die Betonung liegt hierbei auf selten.
"Was geht gar nicht?" kann ich recht einfach beantworten. Ein Bezug zu Orion bzw. Sternenlicht sollte gegeben sein. Es sollte eine Erzählung sein. Also flog alles andere raus, etwa das Hörspiel oder die Geschichte ohne Bezug zum Ausschreibungstext. Ansonsten durfte alles geschrieben werden. Mir kam es vor allem auf den Stil und den Inhalt an.
Im Augenblick stelle ich die Geschichten zusammen und lasse einen Lektor arbeiten. Dann wird ein Probesatz des Buches erstellt. Ich will ein Buch mit ca. 200 Seiten. Alles andere wird in der Produktion zu teuer. Heutzutage kauft keiner ein Taschenbuch, das deutlich über 14 Euro liegt. 15 Euro ist die Schmerzgrenze. Wobei ich diesen Monat ein Buch der Reihe „Übersinnliche Detektive“ herausbrachte für 17 € mit über 500 Seiten. Einen Verkaufserfolg verspreche ich mir nicht.
Wann genau die Kurzgeschichtensammlung erscheint steht noch nicht fest. Auch das nächste Abenteuer von Sternenlicht nicht. Vielleicht der Abschlussband um die Station CHUMAC. Der zweite Band ist gerade erschienen. Dass es eine Trilogie wurde, war gar nicht geplant. Auch nicht, dass es ein wenig in Richtung Military-SF geht.
Abgesehen von der Ausschreibung fanden wir mit Eric Zerm einen neuen Autor, der demnächst mitschreibt. Wem ich von den Autoren eine Autorenmitgliedschaft anbieten werde, ist auch noch nicht raus. Es wird jedenfalls jemand, der in der Kurzgeschichtensammlung vertreten ist.
Nach dem Austritt von Johannes Anders wurde die Serie von zwei- auf drei-monatlich umgestellt. Dabei wird es erst einmal bleiben. Das bedeutet, jeder Autor schreibt pro Jahr einen Roman. Ich denke das ist ein guter Rahmen, da jeder nur nebenbei schreibt. Gastautoren wie Simon Voghs wird es sicherlich auch weiterhin geben.
Jetzt gilt es erst einmal die Anthologie auszuwerten, Lektorat, etc. Thomas Budach hat dazu bereits ein Titelbild fertig.
Die Kriterien sind: Wie gut fügt er seine Geschichte ins Sternenlicht-Universum ein, wie flüssig schreibt er bzw. sie, der Handlungsrahmen, der Spannungsbogen, um nur ein paar zu nennen. Die Jury hat einige Punkte ausgearbeitet, nach der die Geschichten bewertet werden und danach richtet sich, ob und wen ich als Autor/in gewinnen möchte.
Die Serie hat einen festen Abonnentenstamm. Das ist sehr gut. Aber um die gestiegenen Kosten, die seit dem ersten Band 2019 anstiegen, aufzufangen, bedarf es weiterer Abonnenten. Ich will den Preis pro Buch bei 13 € belassen. Andere Verlag haben vergleichbare Bücher inzwischen auf 15 € hochgesetzt.
Jeder Autor hat seine Planungen und ob die Geschichten ein Eigenleben entwickeln, müsstest Du bei jedem Autor nachfragen. Ich habe kein starres Konzept. Die Weltraumstation CHUMAC entwickelt ein Eigenleben. Ich wollte nur einen Roman dazu schreiben. Inzwischen ist der letzte "Der Kampf um CHUMAC" inzwischen fertig. Das Eigenleben von Sense of Wonder ging dabei ein wenig in Richtung Military-SF. Aber da will ich wieder weg. Zumindest hat es mir bislang kein Leser krumm genommen, diesen Ausflug zu unternehmen.
Und ja, die Charaktere in meiner Erzählung entwickeln sich weiter, nicht immer in die Richtung die ich vorgesehen hatte. Zum Beispiel ist der Doktor der Crew inzwischen auf das Mutterschiff gewechselt und wird dort auch bis auf weiteres bleiben. Kurt Jessan wird seine Arbeit als SSD-Offizier etwas genauer ausüben und auch die anderen Figuren ändern sich ein wenig.
Seit ich in den 1980er Jahren davon träumte diese bzw. eine ähnliche Serie zu schreiben ist sie mir ans Herz gewachsen. Ich will nicht sagen es wäre ein ambitioniertes Projekt. Ich erfülle mir damit einen Traum, an dem ich andere Autoren teilnehmen lasse. Zu diesem Traum gehört es auch, die Serie erschwinglich zu halten. Aber dazu habe ich oben bereits etwas geschrieben.
Im Prinzip wird die Serie mit dem Verkauf anderer Reihen bezahlt. Etwa die "Übersinnlichen Detektive" und "Märchen Sagen und Legenden". Allerdings würde es mir gefallen, wenn ich mehr Leser für die Serie gewinnen könnte.
Die Planungen sehen so aus, dass die Anthologie wahrscheinlich 01.06.2025 erscheint. Der Roman "Das Ende von CHUMAC" ist fertig, Sebastian Brandners Roman "Die Archäologen des Wüstenplaneten" ebenfalls. Sein Roman hat mit der Ausschreibung nichts zu tun, er war bereits vorher fertig. Ob er weiterschreibt wird sich zeigen. Vielleicht auch nur ein Einmal-Projekt wie Simon Voghs mit seinem "Das Geheimnis des Dschungelplaneten". Simon ist beruflich viel im Ausland unterwegs, daher kann er nicht als regelmäßiger Autor an der Serie mitarbeiten.
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