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"Das kann ich jetzt aus dramaturgischen Gründen nicht näher erläutern"

Foto"Das kann ich jetzt aus dramaturgischen Gründen nicht näher erläutern"
Lesung mit Markus Heitz, Buchhandlung Thalia (Kassel, 23.01.2008)

Vampire, Zwerge, Werwölfe ... Markus Heitz hat eine Affinität zu fantastischen Lebewesen.
 
Nach einem Besuch von Jochen Adam bei einer Lesung (und anschließendem Interview) mit Markus Heitz zu seinem Roman "Kinder des Judas" und einer Rezension zu dem eben genannten Buch, war es auch für uns mal an der Zeit, das Erlebnis einer Lesung mit diesem erfolgreichen Autoren zu genießen. Und in der Tat - es war ein Genuß.

Markus Heitz - Das kann ich jetzt aus dramaturgischen Gründen nicht näher erläuternEine Bildergalerie zu der Lesung findet ihr in der Rubrik Zuabergalerie

Bettina Eck, stellvertretende Filialleiterin der Kasseler Buchhandlung Thalia, begrüßte die knapp 60 erwartungsvollen Gäste. Zumeist waren diese in den mittleren und ausgehenden Twens, es gab auch ein paar Urgesteine (darunter wir), sowie ein besonders gut informierter junger Fan der Zwergenserie, von dem später noch die Rede sein wird - von dem Fan!

FotoUm nicht zu großen Teilen Jochen Adams Eindrücke zu Markus Heitz zu wiederholen, fasse ich mich in dieser Hinsicht kurz. Es ist erfrischend, über wie wenig "Starallüren" Markus Heitz verfügt. Er lacht gerne - gerne auch über sich selbst, unterbricht sich immer wieder selbst um eine Anekdote einzustreuen, geht auf seine Fans ein und ist einfach präsent.

Inhalt des Abends waren die bisherigen drei Bände von Markus Heitz über sein fantastisches Lieblingsvolk, die Zwerge. Die Elben, so meinte er, sind einfach zu perfekt - und damit schnell langweilig. Etwas ganz anderes sind da doch die Zwerge. Oftmals jene, die den Part des Spaßvogels übernehmen, wusste man vor Heitz Büchern doch wenig über ihre wirkliche Natur.

In der Tat gibt es noch immer Geheimnisse, die ungelöst sind - zum Beispiel die Pointe zu dem Witz, in dem ein Ork den Zwergen nach dem Weg fragt. Allerdings läßt sich Markus Heitz dann doch so viel entlocken, vier Finger seiner rechten Hand zu heben - die Lösung wird im vierten und letzten Band der Reihe zu finden sein.

FotoDer Findelzwerg Tungdil Goldhand steht im Mittelpunkt der vier Romane. Erzogen von einem Magus namens Lot-Ionan, begegnet er im ersten Buch ("Die Zwerge", Oktober 2001), den ersten Mitgliedern seines eigenen Volkes, den Zwergen.  Im dritten und bisher letzten vorliegenden Band, im Oktober 2007 in die siebte (!) Auflage gegangen, endet die Geschichte ... aber nein, kein Spoiler!

Wer bisher noch nichts über die Heitz-Zwerge gelesen hatte, konnte auf dieser Lesung einen sehr amüsanten und erhellenden ersten Eindruck gewinnen - daraufhin ging ich erst einmal mit den ersten beiden Bänden zur Kasse. Denn ich hatte nicht gelogen als Horst und ich Markus Heitz vor der Lesung schon einmal persönlich begrüßen konnten: Ich hatte bis auf die Kurzgeschichte im Fest der Zwerge noch nichts von ihm gelesen.

Darauf besteht Markus Heitz: Nach dem vierten Band ist jetzt auch wirklich Schluß!

Aus jedem seiner Zwergenbände las Markus Heitz eine Passage vor - insgesamt waren es vier Teilstücke. Ja, es gab einen ersten und ausgesprochen appetitlichen Teaser zu seinem neuen Buch "Das Schicksal der Zwerge", das für Februar 2008 angekündigt ist.

Die Buchausschnitte begannen mit Tungdils ersten Informationen über das weibliche Zwergenvolk, gingen über die wimmelnde Zwergenküche der Freien, ein ereignisreiches Fest ... und endete mit dem Ausschnitt aus dem vierten Teil, in dem ... aber nein, kein Spoiler.

Es war viel Zeit für Fragen, und es gab eine Menge sehr interessanter Fragen, die Heitz bereitwillig beantwortete. Besonders der oben bereits erwähnte jugendliche Fan brachte den Autor dann doch mehrmals an den Rand des "Hochverrates", nämlich immer dann, wenn er Fragen stellte, die sich auf den vierten Band bezogen.

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Das kann ich jetzt aus dramaturgischen Gründen nicht näher erläutern - eine von Markus Heitz immer wieder benutzte und sehr diplomatische Herauswinderei, wenn er keine weiteren Informationen zu Band 4 mehr preisgeben wollte - begleitet von der abgebildeten Handbewegung. 

 

 

 

 

 

So zum Beispiel zu der Frage, ob es tatsächlich Tungil ist, der da plötzlich auftaucht? (Huch ... ein Spoiler?! Ne, ist keiner, Markus Heitz ist zu vorsichtig!)  - Es sieht aus wie Tungil, verhält sich teilweise wie Tungil, teilweise auch anders. Ingrimsch ist die Hauptperson des vierten Romans und hat viel damit zu tun herauszufinden, ob es nun tatsächlich Tungil ist oder nicht, der da wiederkommt.

Aber nicht nur darauf bezogen sich die Fragen und die Antworten. Es ging auch um den angekündigten Film, der sich der Zwerge annehmen soll. Das Drehbuch würde im Januar fertig gestellt werden, im Frühjahr das Casting beginnen.

FotoEr selbst würde schon seit fünf Jahren keine Fantasybücher mehr lesen - zu groß sei die Gefahr, unbewußt und ungewollt Elemente oder Ideen daraus zu übernehmen. Seine Literatur sei Stern und Spiegel sowie Science-Fiction. So könne er immer sagen, dass tatsächlich alles, was er schrieb, auch tatsächlich von ihm sei. Allerdings ... doch ... zwei Ausnahmen gäbe es: Christoph Marzi, ein Freund von Markus Heitz, der ebenfalls im Saarland lebt, und Boris B. B. B. Koch, der in seinem Roman "Die Anderen" (Rezension auf Zauberspiegel von Jochen Adam) eine Persiflage auf "Die Zwerge" abgeliefert hatte.

Entscheidend für die sehr erfolgreiche Entwicklung, die Fantasy in den vergangenen Jahren genommen habe, sei Tolkien und die Verfilmung seiner Trilogie gewesen. Tolkien sei so etwas wie der Erfinder des Automobils gewesen, der Schöpfer einer ganz neuen Sache, und ein großer Teil der nachfolgenden Autoren - so auch Heitz selbst - würden neue Modelle bauen.

FotoWas nach dem vierten Zwergenroman kommen würde, deutete Markus Heitz ebenfalls kurz an. Da gäbe es sein schwarzes Buch, das er immer bei sich hätte. Dort würde er alle seine Ideen sammeln. Im Herbst würde es zunächst mit einem Buch aus dem Bereich der Dunklen Spannung weitergehen, danach würde er sich an eine Fortsetzung der Mächte des Feuers machen. Ebenfalls würde er mit der Idee einer eigenen Serie über die Albä spielen.

Es bleibt viel zu tun ... wir werden es lesen!

Nach der Lesung ließ sich Markus Heitz von uns noch auf ein Bier in ein naheliegendes Etablissement einladen und beantwortete uns ein paar Interviewfragen - das wir hiermit für diese Woche ankündigen.

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