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Das (laue) Kinojahr 2010

2010 i KinoDas (laue) Kinojahr
2010

Man kann durchaus sagen, dass das Kinojahr 2010 nicht gerade von großen Highlights beseelt war.  Viele groß aufgemachte Filme waren herbe Enttäuschungen. So z. B. das Remake von „KAMPF DER TITATEN“, der irgendwie seelenlos und einfallslos wirkte. Die Schauspieler waren in dem  Film im Grunde nur Nebensächlichkeit, denn das einzig was dominierte waren die Computeranimationen, die zudem auch noch nicht mal sehr gut waren.


Kampf der TitanenDa lobe ich mir das Original aus dem Jahr 1980, wo die Schauspieler noch Spaß an der Sache hatten. Und nicht wie im Remake, wo die Schauspieler die ganze Zeit dreinblickten, als hätte sie alle auf eine saure Zitrone gebissen, und hätten überhaupt keinen ‚Spaߑ an ihren Rollen. Was man aber durchaus verstehen kann, wenn man sich das lieblose Remake von „Kampf der Titalen“ im Kino angeschaut hat.

Auch der Film „DAS A-TEAM“ war nicht nur eine Enttäuschung, sondern auch ein schwachsinniger Action-Film, der überhaupt nichts mehr mit der Originalserie zu tun hatte. Auch die Schauspieler (nichts gegen Liam Neeson) waren alle nur traurige Kopien der Originaldarsteller.
Über die  Action-Szenen konnte man teils auch nur mit dem Kopf schütteln. Besonders der Stunt mit dem Hubschrauber im ersten Drittel des Films hätte bei Hubschrauberpiloten vermutlich eben  eine solche Reaktion verursacht. In dieser Szene schaltete Murdoch mitten im Flug die Rotorblätter des Hubschraubers aus, um das Fluggefährt in der Luft zu stoppen damit es nicht von zwei Raketen getroffen wird, die schließlich davor explodieren. Danach schaltet er seelenruhig den Motor wieder ein und fliegt neuen Abenteuern entgehen. In der Realität wäre der Hubschrauber wie ein Stein vom Himmel gefallen. Aber das ist eben Hollywood. Einfach vor betreten des Films das Gehirn abgeben oder ausschalten.

saltDagegen kann man gegen Angelina Jolie sagen was man will, aber im Film „SALT“ machte sie als Action-Star eine wirklich eine sehr gute Figur. Im Gegensatz zu den Bourne-Fortsetzungen der letzten Jahre, die alle beide durch eine langweilige Handlung und im dritten Bourne von einer ruckeligen Kamera, Schauspielern und einer Handlung geprägt waren, die eher hyperaktive Kindern glichen, die niemals still stehen können.
So  war „SALT“ schon ein kleiner Action-Genuss, der mit guten Schnitten und einer durchweg spannenden Handlung aufwarten konnte, die zwar nicht immer logisch, aber durchaus nachvollziehbar war. Was man von den meisten neuen Filmen aus den Schmieden Hollywoods nicht gerade sagen kann. So konnte „SALT“ bei einem Budget von 130 Millionen US-Dollar immerhin mit über 293 Millionen US-Dollar mehr als Doppelte wieder einspielen.

Interessanterweise spielte der Langweiler „KAMPF DER TITATEN“ mit einem Budget von 125 Millionen US-Dollar weltweit über 493 Millionen US-Dollar ein. Das zeigt sich mal wieder wie verschieden (oder glücklicherweise verschieden) die Geschmäcker sind und das man sich über Geschmack durchaus streiten kann.

Im Gegensatz zu vielen Filmen der ‚neuen‘ Action-Stars Hollywoods wie z. B.  „IRON MAN 2“, „GAMER“, „PRINCE OF PERSIA“ oder „SHERLOCK HOLMES“, die etwas gewöhnungsbedürftig und auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei waren, konnten die alten Stars  wieder einmal zeigen, dass sie es trotz ihres Alters immer noch  drauf haben und es durchaus  besser können als manch ihrer ‚jungen‘ Kollegen .

In „THE EXPANDABLES“ zogen Sylvester Stallone, Dolph Lundgren, Jet Li sowie Jason Statham in Rambo-Manier gegen einen südamerikanischen Diktatoren und einige US-amerikanische Bösewichte - angeführt von Eric Roberts - zu Felde.

Viel interessanter war dagegen die Comic-Verfilmung „RED“ mit Bruce Willis, John Malcovich, Helen Mirren sowie Morgan Freeman, die aufgrund  gerade dieser Besetzung und der teils doch recht witzigen Handlung weit über der üblichen Action-Kost des Jahres 2010 lag. 

Auch wenn der Schauspieler Mel Gibson in den letzten Jahren ziemlich abgedreht ist und eher wegen diverser Skandale in den Zeitungen steht, ist „AUFTRAG RACHE“ doch ein recht interessanter und solide gemachter Thriller, den der Hauptdarsteller in der  Rolle eines Polizisten zeigt, der die Ermordung seiner Tochter aufklären will und  leider nicht überlebt, aber immerhin eine überdurchschnittliche Darstellung als strahlenverseuchter Held bietet.

MacheteÜberrascht hat mich persönlich der Film „MACHETE“. Ich war eher skeptisch als ich die Vorschau des Films im Kino gesehen habe. Doch dann gefiel mir der Film doch sehr gut. Zum einen war der Film ab 18 und man musste nicht das ständige Geplappere irgendwelcher Kids und Jugendlicher im Kinosaal über sich ergehen lassen, sondern konnte stattdessen den Film in Ruhe genießen. 
Zum anderen bot der Film eine wirklich gute Action-Kost. Zudem sah man einige ehemaligen ‚Stars‘ wie Don Johnson, Steven Seagal sowie Jeff Fahey, die die Bösewichte ausgezeichnet im Film mimten.
Des weiteren bekam man durch die beiden Schauspielerinnen Jessica Alba und Lindsay Lohan auch etwas fürs Auge, die zudem  in einigen Nacktszenen agierten (ob sie nun digital bearbeitet worden sind oder nicht). Aber auch Danny Trejo, der zwar hässlich wie die Nacht ist,  konnte als Machete und Hauptdarsteller des Films durchweg überzeugen. Mal sehen, ob man noch eine Fortsetzung zu sehen bekommt. Interessant wäre es schon Trejo als Machete zurückkehren zu lassen.

The WolfmanEine weitere positive Überraschung des Kinojahres 2010 war der Horror-Film „THE WOLFMAN“ mit Benicio Del Toro und Anthony Hopkins, der den Bösewicht wieder mit sehr großer Intensität spielte.
Aber warum müssen die Filme aus Hollywood nur immer so teuer sein. So kostete das Remake zum Horrorklassiker aus dem Jahre 1941 sage und schreiben 150 Millionen US-Dollar (im Vergleich dazu „Kampf der Titanen“ kostete 125 Millionen US-Dollar und „SALT“ 130 Millionen US-Dollar) und spielte gerade mal die Produktionskosten wieder ein. Man muss sich schon fragen, wo im Film "THE WOLFMAN" nur das ganze Geld geblieben ist. Doch wenn man dann am Ende des Films den minutenlangen Abspann sieht und liest, wie viele Tausende von Leuten an dem Film mitgewirkt haben … Na, vielleicht kann „THE WOLFMAN“ noch etwas über die DVD- Veröffentlichungen  gut machen.

Remakes und Fortsetzungen gab es 2010 mal wieder zu genüge. Sei es „TOY STORY 3“, „FÜR IMMER SHREK, "IRON MAN 2"  oder „SEX AND THE CITY 2“, die mehr oder minder erfolgreich waren.
Und so werden sich dieses Jahr aufgrund ihrer weltweiten Fans beim dritten ECLIPSE-Film und beim neuen  POTTER-Film wieder die Kinosäle und die Kinokassen füllen. Was natürlich nicht unbedingt etwas über die Qualität der beiden Filme aussagt. 
Denn sie könnten noch so schlecht sein. Solange die Fans sie stützen und wie verrückt in die Kinos stürmen, bleiben uns weitere Fortsetzungen leider nicht erspart. Wenigstens mit Potter ist nächstes Jahr erst einmal Schluss. Ich persönlich habe mir die beiden Filme nicht im Kino angesehen. Vielleicht hole ich mir den neuen Potter irgendwann mal auf DVD. 

Seit ein paar Tagen läuft ja  der neue NARNIA-Filme, der neben der POTTER-Verfilmung bestimmt auch wieder für gefüllte Weihnachtskassen sorgen wird., der aber nicht mehr den 'Biss' der beiden Vorgänger-Filme besitzt und einige unnötige Längen aufweist.

Ein kleines Highlight  war zum Ende des Jahres der Film "THE TOURIST" mit Johnny Depp und Angelinga Jolie, der zeigt, das  frisches Blut in Hollywood doch noch eniges 'bewegen' kann. Der deutsche Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hat nicht nur ein ausgezeichnetes Hollywood-Debüt, sondern auch einen ausgezeichneten Thriller gedreht, der gezielt Action und Thrill verbindet und glücklicherweise ganz ohne den üblichen und übertriebenen Hollywood Schnickschnack auskommt. So gehört "THE TOURIST" zu einen meiner beiden Favoriten des Jahres 2010.

Robin HoodMein zweiter Favorit  ist „ROBIN HOOD“ mit Russell Crowe und Cate Blanchet, den es ja bereits  auf DVD gibt und der (wie könnte es auch anders sein) als Director’s Cut mit zusätzlichen Szenen zu bekommen ist. Na immerhin konnte "ROBIN HOOD"  bei einem Budget von 155 Millionen US-Dollar weltweit über 311 Millionen US-Dollar wieder einspielen.

Das Fazit für das Kinojahr 2010: Die Filme aus Hollywood werden zwar immer teurer, aber dafür nicht  besser. So sollten die Macher aus Hollywood mal etwas mehr in eine logische Handlung, gute Drehbücher  etc. investieren und weniger ihre Filme mit neuen Techniken und Computeranimationen sowie ausufernden und unlogischen Action-Szenen vollstopfen, die überhaupt nicht mehr nachvollziehbar sind. 

Und umso teurer die Filme werden, um so größer wird das Risiko, dass trotz immenser Einspielergebnisse nicht mehr genug in die Kassen kommt, um wenigstens die Produktionskosten der Filme zu decken.

Top Ten Deutschland (Stand: 11.12.2010)
1.  Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1  (4.071.351 909 Besucher)
2.  Eclipse - Biss zum Abendrot (3.707.247 773 Besucher)
3.  Inception  (3.408.342 Besucher)
4.  Alice im Wunderland  (2.967.501 Besucher)
5.  Sex and the City 2  (2.568.054 Besucher)
6.  Ich - einfach unverbesserlich  (2.442.675)
7.  Für immer Shrek  (2.431.844 Besucher)
8.  Kindsköpfe  (2.078.577 Besucher)
9.  Sherlock Holmes  (1.729.649 Besucher)
10. Prince of Persia - Der Sand der Zeit  (1.603.017 Besucher)

Top Ten USA (Stand: 11.12.2010)
1.  Toy Story 3  (415.004.880 US-Dollar)
2.  Alice im Wunderland  (334.191.110 US-Dollar)
3.  Iron Man 2  (312.445.596 US-Dollar)
4.  Eclipse - Biss zum Abendrot  (300.551.386 US-Dollar)
5.  Inception  (292.383.900 US-Dollar)
6.  Ich - einfach unverbesserlich  (250.004.040 US-Dollar)
7.  Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1  (244.519.116 US-Dollar)
8.  Für immer Shrek  (238.667.087 US-Dollar)
9.  Drachenzähmen leicht gemacht  (218.685.707 US-Dollar)
10.Karate Kid  (176.797.997 US-Dollar)

 

© by Ingo Löchel

Kommentare  

#1 Gabriel Adams 2010-12-31 07:54
Dann wollen wir mal.
?Kampf der Titanen?: Okay, kann ich verstehen, der ist nicht jedermanns Sache. Der Film ist tatsächlich bloß darauf getrimmt, die Helden von einer Actionszene zur nächsten zu schleusen. Kurzweilig, actionreich, mehr aber auch nicht.
?Das A-Team?: Hat mich auch enttäuscht. Schade, gerade von dem Film hätte ich mir dieses Jahr mehr erhofft. Einzig deine Kritik an der mangelnden Nähe zur Realität verwundert mich ein wenig; das Original-A-Team war ja auch nicht gerade das, was man als ?realistische Serie? bezeichnen würde (so viele Unfälle und Schießereien, und nie ein Toter ?).
?Salt?: Da kann ich dir nicht zustimmen. Für mich einer der langweiligsten und unnötigsten Filme des Jahres. Hätte man sich echt schenken können.
?Die neuen Action-Stars?: ?Gamer? war neben ?Skyline? der wohl schlechteste Film des Jahres. ?Iron Man 2? hat mich bei Weitem nicht mehr so sehr gepackt wie der erste Teil. ?Prince of Persia? fand ich sehr unterhaltsam, was aber an einem Faible meinerseits für Filme wie ?Die Mumie? und Co liegt und mit Sicherheit nicht auf jedermann zutrifft. Und ?Sherlock Holmes?: Da muss ich dir einmal mehr wiedersprechen; meiner Meinung nach ist der Film neben ?Inception? und ?Robin Hood? das Beste, was das Filmjahr 2010 zu bieten hatte.
Zu ?The Expendables?, ?Auftrag Rache?, ?The Wolfman? und ?Machete? kann ich nix sagen, ebenso wenig wie zu den von dir zuletzt aufgezählten Filmen, da ich sie nicht gesehen habe. Bei R.E.D.? hingegen stimme ich dir voll zu: Ein toller Filmspaß!
Was mir in der Aufzählung fehlt, ist ?Inception?, der wohl mitreißendste Film des Jahres. Endlich mal ein Streifen, der mit gängigen Schemata bricht, ohne vollkommen ins Abstruse zu geraten. Ein echtes Highlight, das ich jedem Cineasten nur empfehlen kann!!! Und auch ?Alice im Wunderland? wäre eine Erwähnung wert gewesen.
Mein Fazit fällt im Übrigen ähnlich ernüchternd aus wie deines. So richtig toll war 2010 abgesehen von einigen wenigen Highlights nicht. Was mich besonders stört, ist der Trend zu 3D, der dazu geführt hat, dass ich dieses Jahr deutlich seltener ins Kino gegangen bin als die letzten Jahre. Ich sehe einfach nicht ein, mehr für ein Ticket zu bezahlen, nur um eine Brille über meine Brille zu ziehen. Das sind mir die meisten Filme einfach nicht Wert. Von daher werde ich 2011 wohl noch seltener ins Kino gehen; Filme wie ?Gullivers Reisen? oder ?Drive Angry?, die ich mir in 2D am Kinotag durchaus angesehen hätte, werde ich mir den höheren Ticketpreisen sei Dank wohl schenken.
#2 Laurin 2010-12-31 14:26
Tja, die Geschmäcker :lol: :
Also, ich habe auch einige Filme nicht gesehen weil ich wirklich nur ins Kino gehe wenn's mich wirklich interessiert. Das liegt auch daran, das ich für einen Kino-Besuch flott mal mit dem Bus die Stadt wechseln muß. Macht man eben nicht wenn es einen nicht wirklich in den Fingern juckt. Aber so ist das nun mal mit den Kritiken und wenn hier noch einige mehr schreiben, werden wir wahrscheinlich noch einige andere Meinungen mehr erblicken. Ist halt so wie in den Filmkritiken in den Fernsehzeitschriften, da frage ich mich auch manchmal wie die betreffenden Kritiken zusammen kommen und somit bilde ich mir stets lieber einen eigenen Eindruck. Denn wie man hier schon sieht, Geschmäcker sind nun mal verschieden und das ist auch gut so. Was den Trend zu 3D angeht (#1 Gabriel Adams), so kann ich dies aber voll bestätigen. Auch ich sehe keinen Sinn darin, mehr zu zahlen nur um dann eine Brille aufsetzen zu müssen und wahrlich nicht jeder Film ist dies wirklich Wert! Da werden meine Ausflüge in die Nachbargemeinde (mit Kino) dann auch etwas seltener, zumal ich die Fahrt (hin und zurück) auch noch mitrechnen muß. Da kommt unter dem Strich ein nettes Sümmchen zusammen das ich mir dann auch schenken werde, 3D sei Dank!
#3 Pisanelli 2010-12-31 18:07
Keiner der genannten Filme hat mich auch nur annähernd vom Hocker gehauen und ich bin in den wenigsten auch tatsächlich im Kino gewesen. Die meisten habe ich mir auf DVD geholt und ich bin froh drum, waren sie doch durchweg eine Enttäuschung. Auch Sherlock Holmes fand ich einfach nur langweilig.
In Harry Potter bin ich nicht mehr gegangen, denn die letzten beiden Teile haben mich eher enttäuscht, außerdem finde ich es blöd, dass jetzt noch ein Teil kommt, nur um Kasse zu machen. Das musste ich leider boykottieren. Vielleicht hole ich auch diesen Film irgendwann nochmal auf DVD, aber das kann noch dauern.
Und da muss ich mich dem Vorredner anschließen, der einzige nicht (im Artikel) genannte gute Film war "Inception" - gut gespielt, Substanz vom Inhalt her und große Graphik. Das war ein Genuß zu sehen. Ich schätze, die besseren Filme waren er die "kleinen" Filme, die aber auch ich zum großen Teil verpasst habe zu sehen - aus Zeitgründen.
#4 Mainstream 2011-01-02 11:20
-
Wow, die allererste positive Bewertung für THE TOURIST,
die mir bisher untergekommen ist. Das nenn ich mal überraschend.

Über INCEPTION brauch ich ja jetzt nichts mehr sagen. Aber
wirklich sträflich ist, das SOCIAL NETWORK keine Erwähnung
findet. Selten gab es einen spannenderen Film, der durch brillant
geschliffene Dialoge getragen wurde. Und wie David Fincher die
große Leinwand nutzt, kleine und persönliche Gesten zu vermitteln
und dabei aus einer intimen Geisteswelt episches Kino bastelt, das
ist einfach genial.

Sehr wichtig, gerade für das Kino und nicht für Zweit- oder
Drittverwertungen, waren EAT PRAY LOVE und SCOTT PILGRIM.
Keine finanziellen Kracher, aber beide waren wegweisend für die
angesprochene Zielgruppe. Der eine als intelligente, glaubwürdige,
aber auch neue Definition für sogenannte Frauenfilme, die keine hippe
Shoppingwelten brauchen, um spannend und einfühlsam das Seelenbild
einer Frau zu beleuchten. Und der andere ist ein mustergültiges
Exemplar dafür, dass man sein Publikum begriffen hat und mit vielen
kleinen Versatzstücken modernste Jugendunterhaltung zelebriert, ohne
mehr sein zu wollen, als man tatsächlich sein kann.

Bei THE A-TEAM würde ich uneingeschränkt zustimmen. Allerdings
ist von allen Unzulänglichkeiten des Films, das im Artikel aufgeführte
Beispiel das ungünstigste. Das Manöver ist eine ganz handelsübliche
Auto-Rotation und wurde noch zu meiner Zeit bei der Bundeswehr täglich,
teilweise Stunden lang geübt. Dabei fallen die Hubschrauber tatsächlich
wie Steine vom Himmel, um durch die Fallgeschwindigkeit die negativ
gestellten Rotorblätter in Bewegung zu bringen, um auf bestimmter Höhe
die Blätter positiv zu stellen, Auftrieb zu erzeugen und den Hubschrauber
ohne Hilfe des Triebwerks zu landen. Zurück zum Film: Dabei waren die
Schauspieler so großartig gewählt. Schade, schade, eigentlich hätte das ein
guter Film werden müssen.
#5 Remis Blanchard 2011-01-02 11:49
Die positive Bewertung von The Tourist hat mich auch überrascht. Ich fand den Film nämlich von vorne nach hinten stink langweilig. Action Szenen kamen nur sehr spärlich vor und ich war froh als der Film endlich fertig war.
Das mit dem 3D nervt mich auch. Bei vielen Filmen merkt man, dass sie nicht dazu gedacht sind als 3D aufgeführt zu werden. Nur bei einigen Szenen wirkt der 3D effekt aber ansonsten könnte mans ich den Film auch in 2D anssehen.
Red fand ich z.B sehr gut. Harry Potter war sehr lang und teilweise auch langweilig. Man merkte im Kino, dass sich viele Kinder langweilten. Die waren auch froh als der Film zu Ende war.
Highlights nächstes Jahr werden die diversen Comic Verfilmungen sein. Mal sehen welcher Film da die Nase vorne hat und welcher ein Flop werden wird.
#6 karl 2011-01-04 07:23
Das Kinojahr 2010 war natürlich auch DAS Jahr, wo das 3D-Verfahren mehr oder weniger zum Standardprogramm in den Kinos wurde und sich absolut durchgesetzt hat.

"Avatar", der finanziell erfolgreichste Film aller Zeiten wird nur deshalb 2010 nicht in die Wertung aufgenommen, weil er weltweit am 17. und 18. Dezember 2009 startete - also gerade mal zwei Wochen vor dem Jahreswechsel - der Film lief aber monatelang in allen Kinos, spielte Unmengen an Kohle ein und begeisterte die Massen und andere Filme hatten da im ersten Jahresviertel 2010 nicht viel Platz daneben. Sollte man in einem Bericht zum Kinojahr 2010 nicht ganz unerwähnt lassen.

2010 war andererseits auch DAS Jahr der Animationsfilme, die natürlich vom 3D-Verfahren enorm profitieren. Die Geschichten sind ebenfalls grandios. Ob man sich nun dafür interessiert oder nicht, ist eine andere Frage. Sehr erfolgreich waren jedoch sehr viele davon.

"Ich - Einfach unverbesserlich", "Für immer Shrek", "Drachenzähmen leicht gemacht" und "Toy Story 3" liegen überall in den Top 15.

Nebenbei gab es 2010 noch "Rapunzel - Neu verföhnt", "Konferenz der Tiere", "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen", "Sammys Abenteuer" und "Die Legende der Wächter". "Megamind" hat 2010 begonnen und wird im Jahr 2011 auch noch einige Dollars und Euronen einspielen. Und auf Silberscheibe sind allesamt noch einmal eine gewaltige Bank.

Von den Top 10 habe ich gerade mal 4 Filme im Kino gesehen. "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1" war langatmig und eine reine Geldscheffelei. Technisch ausgezeichnet gemacht war er trotzdem.
"Alice im Wunderland" hat mir exzellent gefallen und ist ein wunderbares Märchen mit grandiosen 3D-Effekten.
"Für immer Shrek" habe ich ebenfalls in 3D mitgenommen und "Prince of Persia" war ein wunderbares Action-Movie, wo ich mich gut unterhalten kann, wenn ich den Logikspeicher an der Kinokassa abgebe.

"Sherlock Holmes" habe ich mittlerweile auf Bluray nachgeholt und ich bereue es, daß ich es aus Zeitgründen nicht mehr so oft ins Kino schaffe. Ein genialer Pulp Fiction Steampunk - Vertreter, der neues Leben in eine klassische Figur einhaucht. Ein wirklich genialer Film und ich freue mich auf eine Fortsetzung mit den beiden Buddies Holmes und Watson, die kongenial von Downey Jr. und Law verkörpert werden.
"Inception" , das actionreiche Science Fiction-Movie zählt für mich ebenfalls zu den Überraschungen 2010. Habe ich erst auf Bluray gesehen und hätte ich wahnsinnig gerne in 3D geguckt. Da wurde teilweise die Tricktechnik im wahrsten Sinne auf den Kopf gestellt und atemberaubende und bahnbrechende Bilder dargeboten. Das muß unbedingt in einem Artikel zum Kinojahr 2010 Erwähnung finden.

"Eclipse- Biss zum Abendbrot" und "Sex and The City 2" werden mal mit meiner Frau auf der Heimcouch fällig werden. Da fehlen mir aber sogar noch Biss zum Mittagstisch und SaTC 1...
"Ich - Einfach unverbesserlich" ist sowieso mit den Kindern noch irgendwann Pflichttermin auf Bluray, die Kleinen kennen ihn schon aus dem Kino, ich hatte keine Zeit.

Nur "Kindsköpfe" interessiert mich gar nicht.

Ach ja, "Doktor Parnassus" fehlt mir noch. Aber für einen Fantasy- und Märchenliebhaber wie mich war 2010 ein erfüllendes Jahr.
#7 Lefti 2011-01-04 11:34
Hallo Ingo,

ein schauer Artikel, bei dem man schööön ablästern kann. Denn mit Ruhm hat sich Hollywood letztes Jahr wahrhaftig nicht bekleckert.
Obwohl ich mich zu den Cineasten zähle bin ich letztes Jahr doch nur drei Mal ins Kino gegangen. Es hätten zwar durchaus ganze 6x sein können (+ Alice im Wunderland, + Legende der Wächter, + Adele und dat Jeheimnis det Pharaos), aber diese Filme lagen für mich zeitlich sehr ungelegen und waren zu schnell für mich wieder aus dem Progamm verschwunden.
Sherlock Humbuck ;-) habe ich letztes Jahr schon auf DVD gesehen.
Mitternachtszirkus interessiert mich als Film und Buch ebenfalls, kann dazu bis jetzt jedoch noch nichts sagen.

Machete... Da hat es der alte Bösewicht Danny Trejo es doch tatsächlich zu einem eigenen Film gebracht?! Ob die beiden Schauspielerinin Jessica Alba und Lindsay Lohan den Film als Eyecatcher angereichert haben mag ich in Frage stellen, sind doch diverse Schönheiten, die kein Geld für ordentliche Kleidung besitzen, im Internet nur ein Mausklick entfernt. Zumal Suffjule Lindsay durch ihre nicht vorhandenen schauspielerischen Fähigkeiten wohl eher als It-Girl :-x , denn als Schauspielerin bezeichnet werden muß. Und Jessica Alba... :-?

Interessant finde ich, daß es Toy Story 3 bei uns nicht unter die Top Ten geschafft hat, und daß Karate Kid mit dem Sohn von Will Smith, Jr. "Angeber" Smith, es in den USA doch tatsächlich unter die Top Ten geschafft hat und somit wohl als Erfolg gewertet werden muß. Aber die Amerikanzies gehen diesbezgl. ganz anders an bestimmte Filme ran. Ich erinnere nur an den Hype, den es vor Jahren in den USA mit den Turtles (TMHT) gab. Die waren dort so erfolgreich, daß es sogar in Disney World eine entsprechende Attraktion gab.

Ebenfalls interessant, daß Disney je 2x (insgesamt 4x) bei uns und in den USA in den Top Ten vertreten ist: Price of Persia und Toy Story 3 und 2x Alice.
Und Rapunzel soll auch sehr gut sein.

Da sich Hollywood mit neuen Stoffen schwer tut, wäre es doch vielleicht mal eine schaue Idee, Altbewährtes neu zu verfilmen.
Mir fallen da so Filme wie die Kampf der Titanen, Robin Hood oder Karate Kid ein... :P
#8 karl 2011-01-04 11:53
Zufälligerweise habe ich "Mitternachtszirkus" gestern gesehen, weil neu bei SKY.
Ein Jahr habe ich darauf gewartet. Der Film ist nix. Zumindest für mich ist der nix. Vielleicht wäre er was, wenn man noch keinerlei Bartwuchs aufweist und/oder sich die Beine noch nicht rasieren muß.

Nur kein Geld für den Film ausgeben. Man bereut es höchstens.

Daß "Toy Story 3" die Top Ten nicht geschafft hat, hat mich ebenfalls verwundert. Der Sommerstarttermin war da aber auch selten doof, weil Familien da Urlaub haben und lieber die Sonne am See, Meer oder Freibad genießen, als ins Kino zu gehen.

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