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Athlet mit ungeheurem Wagemut - Dar Robinson

The (un)known StuntmanAthlet mit ungeheurem Wagemut
Dar Robinson

Er sprang von Klippen, Gebäuden, Hubschraubern und Brücken, er raste mit einem Auto in den Grand  Canyon und stürzte im freien Fall von einem Flugzeug zum anderen.

Dar Robinson war der Superstar unter den Stuntmen. Vor 30 Jahren starb der Perfektionist bei einem Motorrad Unfall.


Dar Allen Robinson geboren 1947, konnte schon als Kind auf Stelzen laufen, die doppelt so groß waren wie er selbst, auf dem Trampolin konnte er Saltos und Schrauben drehen wie kein anderer. Der Stuntman Loren Janes, erkannte sein Talent und holte den Jungen nach Hollywood. Für einen Werbespot musste er, einen Salto von einem gigantischen Milchglas machen.

Seinen ersten Filmstunt machte er 1973 in dem Streifen Papillon sprang er für Steve McQueen von einem Felsen 33 Meter tief ins Meer. Im gleichen Jahr machte er für den Film Calahan mit Clint Eastwood einen weiteren Sprung, diesmal mit dem Motorrad. Robinson hatte auch kleine Auftritte als Statist in dem Film Rollerball oder Verschollen im Bermuda Dreieck.

Der Stuntman wollte die Grenzen seines Berufes erweitern ohne jedoch die Sicherheit ausser acht zu lassen. Am 3 Juni 1977 stellte Dar einen Weltrekord auf. Er sprang Saltos auf einem Trampolin das in 120 Metern Höhe an einem Hubschrauber hing. Ein Jahr machte er einen Flugzeug Transfer, Robinson sprang aus einer Cessna und stürzte auf eine Boeing Stearman zu, die sich im Sturzflug befand und an deren Heck ein Bremsfallschirm befestigt war. Der Stuntman dockte an der Tragfläche an und kletterte ins Cockpit. Der Stunt wurde Live übertragen moderiert von Lee Marvin.

Der Draufgänger war nicht zu bremsen, 1979 sprang er aus einem Hubschrauber in ein neun Meter hohes Luftkissen 87 Meter freier Fall Weltrekord. Dar Robinson hielt 21 Weltrekorde ohne sich einen Knochen zu brechen. 1980 hatte er die Idee vom damals höchsten Bauwerk der Welt zu springen, der 553 Meter hohe CN Tower in Toronto. Robinson baute dafür den ersten Decender, eine überdimensionale Kabelrolle mit einem Drahtseil, der Sturz konnte mit einer Art Fahrradbremse gestoppt werden. Oh mein Gott was für ein Trottel ich bin rief er, kurz bevor er sprang.

Mit über 100 km/h raste er auf den Boden zu. Sein Techniker Kyle Michaelson bremst den Sturz ab. Der Lohn der Angst 250 000 Dollar, die höchste Gage die je Stuntman bekommen hat. Der Grand Canyon war der Schauplatz für seinen nächsten Stunt. Robinson raste mit einem Sportwagen in eine 600 Meter tiefe Schlucht, als das Auto in der Luft war stieg er aus öffnete den Fallschirm, der erste Basejump mit einem Auto.

Dar Robinson plante seine Stunts mit absoluter Präzision, Schauspieler Gary Busey nannte ihn einen Ingenieur der mit Schwerkraft und Trägheit jonglierte. Wenn ihm jemand Glück wünschte entgegnete er, ich hoffe ich werde es nicht brauchen. Burt Reynolds engagierte Dar für seinen Film Sharky und seine Profis von 1981.

In Atlanta Georgia sollte er als Double von Henry Silva von einen Wolkenkratzer rückwärts aus 55 Meter Höhe stürzen. Drei Jahre später kam es zu einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen Dar und Burt. In dem Streifen Sie nannten ihn Stick, hat Dar Robinson eine Rolle als Schauspieler. Als Albino Killer Moke macht er Reynolds das Leben schwer. Der Showdown des Films spielt im 20 Stock eines Hochhauses in Miami. Robinson hing am Geländer eines Balkons und stürzte rückwärts hinunter gehalten nur von einem dünnen Drahtseil, versteckt unter dem Hosenbein, eine der wohl beeindruckensten Todesszenen eines Films, im Sturz feuerte Robinson noch den Revolver leer.

Ein Mann mit Nerven wie Drahtseile. Lethal Weapon von 1986 war einer der letzten Filme von Dar Robinson, für Mel Gibson sprang er mit seinem Kollegen Mic Rodgers vom Dach eines 10 stöckigen Gebäudes, ausserdem hat er einen Cameo Auftritt als Bösewicht. Seine letzte Arbeit machte er für die Vier Millionen Dollarjagd.

Am 21 November 1986 raste er mit einem Motorrad gegen eine Leitplanke, Robinson wurde in ein gigantisches Luftkissen katapultiert, wieder ohne Verletzungen. Zu jedem Film gehört ein Happy End aber leider kennt die Wirklichkeit kein Drehbuch. Am Nachmittag musste der Stuntman nur noch knapp an einer Kamera vorbeifahren, Robinson hatte anscheinend die Kupplung mit der Bremse verwechselt, er verlor die Kontrolle über die Maschine und stürzte einen Hang hinuter, in eine Rinne mit scharfkantigen Felsen.

Um 17 Uhr 42 starb er an schweren inneren Verletzungen. Seine Kollegen ermahnte er der Tod lauert in der Routine. Ein fataler Schaltfehler, hatte den besten aller Stuntmen das Leben gekostet. Dar Robinson wurde nur 39 Jahre alt. In dem Dokumentarfilm Leben am seidenen Faden wurde seine Arbeit ausführlich gewürdigt.

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