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Der Perry-Rhodan-Egoshooter - Dem Gefühl nach zumindest

Perry, Action und ich - Mein Rhodan-TagebuchDer Perry-Rhodan-Egoshooter -
Dem Gefühl nach zumindest

Perry Rhodan Action der Zweite

Die zwei Wochen seit Erscheinen des ersten Bandes von Perry Rhodan Action sind ja wie im Flug vergangen, und jetzt, 14 Tage später, ist es endlich so weit: PRA Nummer zwei ist da!

Allzu pünktlich (also deutlich vor acht Uhr morgens) habe ich den Zeitschriftenhändler meines Vertrauens aufgesucht und mich sofort auf den Ständer mit den Romanheften gestürzt. Natürlich war ich mal wieder viel zu früh dran, weshalb ich die gute Frau, die gerade mit dem Einräumen der neuen Zeitungen und Zeitschriften beschäftigt war, so lange von ihrer Arbeit abgehalten habe, bis sie mir den neusten PRA-Band aus einem ganzen Stapel wild zusammengewürfelter Printprodukte herausgesucht hatte.

Danke noch mal dafür.

Danach hieß es dann, wie schon vor zwei Wochen, geschwind nach Hause, die Statistikunterlagen (es gibt halt leider auch noch ein Leben außerhalb von Büchern, Filmen und Co, das man irgendwie meistern muss) beiseite schieben und sich in die Lektüre vertiefen.

Zwei Stunden später fühlte ich mich dann fast so, als hätte ich gerade eine ausdauernde Egoshooter-Session hinter mir.

Perry Rhodan Action 2 - Sturm der Kriegsandroiden con Christian MontillonSturm der Kriegsandroiden
Der Titel des zweiten Bandes von PRA klingt ja schon mal richtig vielversprechend, nach einer Menge Action und vielen harten Kampfsequenzen. Band eins der Reihe hat ja schon einiges vorgelegt, und ich war gespannt: Würde das zweite Heft mithalten können und seinem Titel alle Ehre machen?

Die Antwort, um es kurz und knapp zu machen: Ja! Definitiv.

Nachdem Perry Rhodan und der Teleporter Tako Kakuta die Waffenbasis der Androiden zerstört haben, sieht ihre Lage alles andere als rosig aus: Tako ist schwer verwundet und ringt mit dem Tod, und auch um Rhodans Gesundheit steht es nicht zum Besten.

Zwar gelingt es den beiden Terranern, ihre Kameraden wiederzufinden, doch das ändert nichts an ihren Problemen. Schwer bewaffnete Roboter machen Jagd auf sie und zwingen sie zu einer halsbrecherischen Flucht durch den Dschungel von Trafalgar.

Auch in der Hauptstadt der Kolonie, in Trafalgar City, herrscht Krisenstimmung: Zwar konnte ein erster Angriff der feindlichen Androiden erfolgreich abgewehrt werden, doch der Sieg wurde allzu teuer erkauft. Hunderte von Menschen mussten ihr Leben lassen, Tausende sind verletzt, und viele Gebäude liegen in Trümmern.

Als Rhodan und seine überlebenden Gefährten endlich in der Stadt ankommen, holt der Feind zum entscheidenden Schlag aus und startet eine Großoffensive...

Christian MontillonEgoshooter-Feeling
Oh ja, Action gibt’s in Sturm der Kriegsandroiden eine Menge. Da wird gerannt, geschossen und zerstört, was das Zeug hält. Christian Montillon hetzt Rhodan und die anderen Protagonisten von einem Schlachtfeld ins nächste, und er scheut auch nicht davor zurück, den ein oder anderen Charakter über die Klinge springen zu lassen. Keine Frage, wenn es etwas gibt, das der Roman zu bieten hat, dann sind es Action und Dramatik.

Mal greift Rhodan die Androiden frontal an und schießt sich dabei seinen Weg durch die Stahlkolosse frei, mal wird er von den Robotern gejagt und schießt sich ebenfalls seinen Weg durch die Ungetüme frei. Auf jeden Fall gibt es kaum einmal zwei Szenen, in denen kein Waffenfeuer die einstmals so liebliche Ruhe des Planeten stört.

Daher hat man ganz schnell das Gefühl, einen Egoshooter vor sich zu haben. Wie in einem dieser Ballerspiele begleitet man den Helden von Station zu Station, meist mit konkretem Ziel, manchmal aber eben auch nur auf der Flucht, und verfolgt munter, wie ein Feind nach dem anderen vor der Mündung einer Laserwaffe zu Asche fällt. Das wirkt enorm kurzweilig und reißt mit. Man merkt richtig, wie viel Spaß es Christian macht, Rhodan und Konsorten von einem Kampfschauplatz zum nächsten zu hetzen.

Diese Freude überträgt sich auf den Leser. Der Roman ist enorm temporeich und fliegt geradezu an einem vorüber. Auch wenn das Geschehen ja eigentlich dramatisch und brutal ist: Wie auch ein Egoshooter lässt Sturm der Kriegsandroiden keine Langeweile aufkommen und sorgt für einige unterhaltsame Stunden Lesevergnügen.

Na gut, mittlerweile haben wir's kapiert: Es gibt Action, Action und noch mal Action. Doch wie sieht es mit der Story aus?
Das, meine Freunde, ist wiederum eine andere Geschichte. Wenn es einen Punkt gibt, den man am zweiten Band der Reihe kritisieren kann, dann den, dass es handlungstechnisch gesehen eigentlich fast nichts zu berichten gibt.

Wie schon gesagt, es wird eine Menge gerannt und geschossen. Doch wirklich viel geschieht dabei genau genommen nicht. Kaum ist der Feind an einem Ort geschlagen, tauchen am nächsten Ort neue Gegner auf. Um eine wirkliche Handlung als solche darzustellen, ist das allerdings kaum ausreichend.

Was den Plot des Demetria-Zykluses anbelangt, so rückt dieser erst auf den letzten Seiten des Romans wieder etwas stärker in den Vordegrund. Zuvor ist er schlichtweg der Action zum Opfer gefallen. Dank exzellenter Schilderungen seitens Christian Montillons fällt das allerdings gar nicht mal so stark auf.

Es ist halt wie bei einem Egoshooter: Wenn man mal dran sitzt, dann macht es einfach nur Spaß, und erst im Nachhinein wird einem eigentlich bewusst, wie wenig wirklichen Gehalt man da serviert bekommen hat. Aber so lange die Unterhaltung stimmt, stört das nicht weiter.

Und das ist bei Sturm der Kriegsandroiden mit Sicherheit der Fall.

Wer Action mag, wird Band 2 lieben...
...doch wer dabei gleichzeitig auf eine tiefgründige und vielschichtige Handlung hofft, der wird enttäuscht werden.

Christian Montillon stellt die Actionsequenzen ganz eindeutig in den Vordergrund des Romans. Mag sein, dass der eine oder andere Leser das Heft aufgrund der dünnen Handlung nicht so sehr zu schätzen weiß; mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht.

Natürlich hoffe ich auch, dass der Plot interessant weitergeht und sich in den nächsten Romanen kontinuierlich entwickelt. Doch wenn man hin und wieder ein reines Actionfeuerwerk geliefert bekommt, das nicht allzu viel nachdenken erfordert – also ganz so, wie es hier der Fall ist – dann schadet das auch nicht weiter, sondern ist im Gegenteil enorm unterhaltsam.

Mit Spannung erwartet
Sturm der Kriegsandroiden ist eine gelungene Fortsetzung von PRA, die sich nicht hinter dem starken Auftaktband zu verstecken braucht. Christians wie immer eingängiger Schreibstil sowie Action satt garantieren beste Unterhaltung zum einfach abschalten und genießen.

Der Schluss des Romans ist äußerst interessant und aufschlussreich. So langsam erfährt man mehr über die Geheimnisse, die Trafalgar vor seinen Bewohnern verbirgt, und natürlich gibt es auch wieder den obligatorischen Cliffhanger zu bewundern (oder eben zu hassen, je nach Vorliebe...).

Der zweite PRA-Roman macht Lust auf mehr. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht. Ob die Serie ihr Niveau halten kann? Nach den tollen ersten Bänden bin ich zuversichtlich. Bisher hat die Serie gehalten, was sie versprochen hat, und meine Erwartungen sogar übertroffen. Ich bin mir ganz sicher, dass sich das mit den nächsten Heften auch nicht ändern wird (und wenn doch, kann ich vielleicht endlich mal was Negatives schreiben ;-) ).

 

Bis in zwei Wochen also, wenn es heißt:
Rhodan mal tausend

Perry Rhodan Action 3 Rhodan mal tausend von Hans Kneifel

 

Kommentare  

#1 Holzi 2008-04-19 00:43
Auch hier kann ich der Bewertung wieder nur zustimmen. Die Actionsequenzen waren prima und man hat bemerkt, dass Christian Montillon seinen Spaß dabei hatte. Sehr schön das gezielte Einsetzen der Mutanten (dass Tako Kakuta in diesem Heft ausgeschaltet war, war im ersten ausgiebig geplant und geht in Ordnung), ich finde das höchst erbaulich und würde mir das in der Erstauflage auch wieder so wünschen: Mutanten mit ihren Fähigkeiten als handlungswichtig und nicht dauerausgefallen oder pubertierende Halbmutanten.
Leider ging es mit der Handlung gar nicht voran, ich hoffe, das bleibt in der Form nicht so, denn Action ist zwar schön und gut, wird mich aber als Alleinzweck auf Dauer nicht zufrieden stellen.
Ich muß dennoch zugeben: Es war überaus kurzweilig.
#2 Christian Montillon 2008-04-21 18:06
Rock on, Jochen ;-)

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