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# 23 Wenn einer eine Reise tut - 3 (Eine Trilogie)

As Time Goes By# 23: Wenn einer eine Reise tut ... 3
(Eine Trilogie)

Nun gut, kommen wir nun zum Individualverkehr, sprich zum Führen eines so genannten Kraftfahrzeugs, im Volksmund kurz und knackig Auto genannt. Bei genauerer Betrachtung gibt es zum Einen Fahrten zu Cons, zum Zweiten auch noch ein paar andere interessante Fahrten, über ich aber in weiteren Folgen in Zusammenhang mit dem Ereignis berichten werde, sonst mache ich es wie Douglas Adams und verfasse eine fünfteilige Trilogie.

Nun gut. Mit dem Auto kann man Dinge erleben. 1988 Buchmesse Con. Petra Köhpcke und ich quartierten uns seit 1986 aus diesem Anlass übers Wochenende im Hause Michael ein. Wir reisten Freitag an, fuhren am Samstag auf den Con (von 1986 bis 1988 fuhr Rolf), um am Sonntag die Rückfahrt in den hohen Norden anzutreten.

Nun, 1988 machte der Con mal wieder Spaß, aber es war beinahe Mitternacht, als wir aufbrachen, um die Rückreise nach Kassel anzutreten. Rolf war saumüde, was darin gipfelte, dass wir auf jedem Rast- und Parkplatz anhielten, um Rolf bei Frischluft aufzupäppeln. Das ging dann ein paar Kilometer gut. Und wieder an den ran an den nächstgelegen Parkplatz. Normalerweise ist man in knapp anderthalb Stunden nachts von Kassel nach Frankfurt gedüst ‑ wir brauchten drei.

In Kassel angekommen, betraten wir die Michael'schen Gemächer. Als Petra und ich zurückzogen, hörte man das damals noch angetraute Eheweib das Betteln des Hundes um Auslauf, Rolf gegenüber mit den Worten "Es ist dein Hund" zu kommentieren. So durfte Rolf dann noch ein wenig durch das nächtliche Helleböhn stolpern, um den Hund zu erfreuen. Als er zurückkam, schlief ich schon tief und fest.

Etwas anders gelagert war die Fahrt zum Jubiläums-Con des Dan Shocker's Fantastik Club 'Marlos'. Ich lud Norbert in meinen Ascona B (Mathan genannt, nach dem fliegenden Drachen aus der Fantasyserie Die Legende des Manonreiters im Zauberspiegel). Es war Ende Oktober und ich hatte Winterreifen aufgezogen. Der Kommentar des Mechanikers war. "Mit denen kannst du noch ein paar Jahre fahren. Die halten noch. 130 ist locker drin."

Norbert kam von der Nachtschicht, als ich ihn in Harburg abholte. Und nach einem ausführlichen Frühstück ging es los. Der Plan war in Kassel zu halten und Rolf Michael und seine Frau einzuladen, um dann zum Jubiläumsdinner zu düsen. In Höhe Soltau fuhr ich mit 110 an einem Laster aus der DDR vorbei und schwebte so dahin, als es hinten rechts knallte und der Wagen schlingerte.

Der Reifen war locker geplatzt. Warnblinker an, rechts ran. Der Brummifahrer von Honneckers Gnaden reagierte vorbildlich und sperrte mir die rechte Spur frei und ich kam ohne ernsthaften Schaden zu nehmen auf der Standspur an. Erstmal eine durchziehen. Dann Reifen wechseln.

Mit 80 nach Kassel ‑ das ist hart. Mir folgten Reisebusse, Laster und sogar eine Ente mit Lichthupe (Eine Ente! Die Dinger schaffen kaum 80 km/h. Wie grausam!)). In Kassel zu Rolfs Werkstatt, einen Satz neuer Reifen drauf. Dann wollten wir weiter, aber der gute Norbert, der die Gelegenheit ergriffen hatte, mit Rolfs Hund Charlie spazieren zu gehen, kam nicht wieder. Wie sich herausstellte, hatte Charlie seinerseits die Gelegenheit ergriffen Norbert kreuz und quer durch Helleböhn zu ziehen, bevor er erschöpft zurückwollte. Und Norbert hatte sich in der einförmigen Siedlung verlaufen, was den Hund glücklich machte.

Als wir Norbert kommen sahen, rief Rolf seinen Hund, der daraufhin anzog und Norbert wie ein lästiges Anhängsel hinterher zerrte. War schon ein Spaß.

Dann war da der Weg zum 3. Kongress der Phantasie nach Passau, als der Kadett meiner Mutter einen Namen erhielt. Unterwegs sahen wir Giesa, der damals einen Audi 100 fuhr, an uns vorbeischweben, als wir den Rastplatz verließen. "Wenn", so begann ich zu verkünden "wir früher ankommen, als Werner mit der Point of", der seinen Wagen nach Ren Dharks Ringraumer benannt hatte, "soll der Kadett Promet heißen."

Er hieß dann Promet, weil unsere Tankstrategie besser war und WK sich im Gegensatz zu uns in Passau verfuhr und wir so vor ihm vor Veste, dem Ort des Geschehens, vorfuhren.

Etwas weniger lustig war eine Begebenheit auf dem Weg nach Büchlberg, wo am Steinberg Hubert "Hugh Walker" Straßl wohnt. Irgendwo knapp hinter oder kurz vor Regensburg gibt es auf der A3 eine lang gezogene Kurve. Mit auf dem Tacho angezeigten Tempo 180 donnerte ich um die Kurve.

Aber dann stockte mir der Atem. Direkt hinter der Kurve standen (wirklich, es waren nicht fahrende) Golfs auf der linken und rechten Spur. Jason Dark schrieb mal: "Da reagierten meine Reflexe." Und in der Tat so war es. Über die Standspur entkam ich dem tödlichen Unfall. Die Promet 2, die ich mittlerweile fuhr, ein Audi 80, meisterte diese Situation.

Das Fest der Fantasie 1996 in Kirchähr hatte auch eine nette Anreise. Mit Hanke Penning brach ich am Freitagabend auf. Die ganze Nacht schwatzten wir während der gemütlichen Fahrt Richtung Drei-Ländereck Rheinland-Pfalz, Hessen, NRW.

Wir waren zu früh am Festort. Die Veranstalter schliefen noch. Was tun?

Der Hunger nagte und Hanke und ich beschlossen zu frühstücken. Die umliegenden Dörfer wurden angesteuert, aber dort war gegen 7:00 Uhr in der Früh noch nichts offen.

Es begann ärgerlich zu werden. Wir wurden immer hungriger und der Wunsch nach Kaffee wurde übermächtig.

Wir fuhren schließlich nach Hessen rein, steuerten die Kleinstadt Nassau an. Aber auch hier jagte zunächst eine Enttäuschung die andere.

Gab es in dieser Gegend keine Pendler, die frühmorgens versorgt werden wollten?

Endlich fanden wir ein kleines Lokal dessen Tür geöffnet war, obwohl eigentlich noch als geschlossen galt.

Aber wir betraten die Gaststätte mit dem Mut der Verzweifelung.

Hunger! Durst! Das trieb uns an.

Wir rein. Und wir müssen so mitleidserregend ausgesehen haben, dass wir ein fantastisches, üppiges Frühstück mit viel, viel Kaffee bekamen. So konnte das Fest beginnen.

Nun aber genug der Anreisen …

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