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# 105: ...oh Rolf, der Merlin ist besoffen...

As Time Goes ByOh Zeus, die Götter sind besoffen...

Das sagte einst ein Lehrer über einen Haufen trunkener Schüler, die mit zwei Freistunden nichts anderes anzufangen wussten, als ein paar Bier und ne Flasche Appelkorn (ein In-Getränk der späten Siebziger und frühen Achtziger zu gurgeln).

Aber da diese Geschichte mit dem Fandom nichts, aber auch rein gar nichts zu tun hat, werde ich sie nicht erzählen. Es müsste heißen...


# 105: ...oh Rolf, der Merlin ist besoffen...

Petra Köhpcke und ich fielen bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Ahnatal oder Kassel bei Rolf ein, um uns austauschen, Videos zu sehen, zu quatschen oder auf Cons zu fahren. Die Anwohner in der Dörnbergstraße in Ahnatal Weimar und in der Rhönstraße in Kassel-Helleböhn gewöhnten sich an Käfer mit Pinneberger und Asconas mit Stader Kennzeichen.

Wir kamen aber nicht nur, um zu schmarotzen. Wir brachten Fisch, Stuten (selbstgebacken von meiner Mutter), Quarkbrötchen und anderes von den Schätzen Kehdingens mit ins Nordhessische.


Petra Köhpcke beteiligte sich daran und hatte ihre eigene Spezialität: Ihren selbst gemacht Eierlikör, der ausgesprochen wohlschmeckend ist und auf der Basis von Eiern und Apothekenalkohol mit 90 und mehr Prozenten hergestellt wird. Ich kann ihn immer nur empfehlen. Kein gekaufter aus dem Supermarkt ist auch nur annährend konkurrenzfähig.

Wenn wir also am Samstag zu einem Con wollten, fielen wir schon am Freitag ein. Wenn Michael Praed oder Jason Connery durch den Sherwood Forrest jagten, sahen Petra und ich zu, gegen 17:30 Uhr in Kassel vorzufahren, um dann Fern zu sehen. Danach gab es dann was zu beißen und es folgte der gemütliche Teil des Abends. Dieser Teil schloss in der Regel ein paar Bier und gelegentlich auch Gesellschaftsspiele (Trivial Pursuit und mehr) ein und zog sich bis in die frühen Morgenstunden.

Dann wurde das Bett aufgesucht, um sich ein paar Stunden später wieder zu erheben, ausufernd zu frühstücken und später am Tag dann in Richtung irgendeines Cons oder einer anderen Veranstaltung (wie Ritterturniere) oder so’n Zeugs aufzubrechen.

Rolfs legendärer Kater war meist bei uns. Er bestimmte und man folgte. Der Kater fraß bei einem Fischessen nicht etwa die Abfälle. Das war unter seiner Würde. Er schaute Rolf so lange aus großen Kateraugen an, bis Rolf ihm auf einem Teller das Schollenfilet servierte. An meinem Bart hatte der Kater einen Narren gefressen. Er hat ihn mal, auf meiner Brust liegend, fast ne Stunde geputzt. Damit ich mich nicht bewegen konnte, hatte er eine seiner Krallen im linken Ohrläppchen verhakt, und wenn ich mich wehrte, ließ er mich seinen Unwillen spüren.

Wenn wir dann aber die Tafel aufhoben, um einer – meist – kurzen Nachtruhe zu frönen, ging der Kater schon mal ins Bett. Meist blieben auf dem Couchtisch im Wohnzimmer die Gläser zurück. So auch einem bestimmten Abend, dessen Datum ich nicht mehr memoriere, weil das zu lang her ist. Nur die Folgen sind mir noch gewärtig.

Man erhob sich also am Morgen. Das erste, was man sah war Katerkotze, dann einen Kater, der sich kaum auf den Beinen halten konnte. Er war offensichtlich krank. Der ganze Haushalt, inklusive Gäste, war voller Sorge, ob des Katers und man war drauf und dran, ihn in sein Körbchen zu stecken und zum Tierarzt zu karren.

Aber dann fielen die sauberen Likörgläser auf dem Couchtisch auf. Das sollte nicht so ssein. Eierlikör hinterlässt immer einen Bodensatz.

Eierlikör? Eierlikör!!!!

Rolf dämmerte es und so ssein Ausruf hallte durch die Wohnung im dritten Stock des Hauses Rhönstr. 11: Oh Zeus! Merlin ist besoffen!

In der Tat hatte Merlin, der Kater, die Likörgläser mit großer Wonne ausgeschleckt und sich nicht nur die Sahne, die Milch, die Eier und den Zucker einverleibt, sondern auch den Alkohol.

Nachdem der Kater seinen Rausch ausgeschlafen hatte, seinen Namensvetter überwunden hatte, ging es ihm wieder gut.

Aber Likörgläser mit für den Kater reizvollen Rückständen blieben fortan nicht mehr zurück...

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