Produktionstagebuch Toxic Lullaby - September 2009
Produktionstagebuch Toxic Lullaby
September 2009
September 2009
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01. September 2009
Die Wälder sind endlich Schneefrei und die beiden Kapitel 4 und 7 können gedreht werden. Gern hätten wir damit im Januar angefangen, so war der Plan. Jetzt haben wir Mitte März und kommen zu den Anfangssequenzen. Die Haarlängen der Schauspieler habe sich geändert und wir müssen darauf achten, dass es im Film nicht auffällt. Immerhin werden Szenen vom 3. Januar und heute direkt aneinander geschnitten und Geld für Hairstylisten haben wir leider nicht. Wenigstens ist es nicht so kalt, denn Samantha muss im Sommerkleid agieren.
Es geht früh los und wir sind pünktlich an der Ruine unseres Vertrauens. Ruckzuck haben Horst und Andy den Cateringbereich und die Kulisse hergerichtet und als die Darsteller eintreffen können wir direkt starten.
Es läuft gut. Plötzlich tauchen einige Leute auf, die etwas aus der Ruine holen und wir müssen eine kurze Zwangspause einlegen. Kein Problem, wird eben erst mal was gegessen. Nach einer halben Stunde geht es weiter und wieder nach einer halben Stunde müssen wir wieder Pausieren. Da steht wieder jemand, der sich über uns aufregt wir hätten mal wieder ein Schloss aufgebrochen um zu der Ruine zu gelangen - . Und das jetzt obwohl mit dem Eigentümer des Gebäudes alles abgesprochen ist und er auch schon da war um mit uns einen Kaffee zu trinken. Wir stellen schnell klar, dass diesmal wirklich alles rechtens ist müssen dann aber erfahren, dass das Tor, durch das wir gefahren sind, normalerweise geschlossen ist. Wir hätten eben von der anderen Seite an die Ruine ran fahren sollen, denn das Tor gehört dem Herrn vor uns. Verflixte Fettnäpfchen, wieder rein gelatscht. Wir können die Wogen noch einmal glätten und nach einer Stunde geht es weiter. Wir schaffen kurz vor Sonnenuntergang unser Tagespensum und können beruhigt abbauen. Das war auch gleich Chucks (Prashants) letzter Auftritt in Toxic und er ist abgedreht, schade.
Wieder geht es früh los. Der Rest von Kapitel 12 steht an. Die letzten Szenen mit Nina. Wenn wir heuer fertig sind ist auch sie abgedreht, wieder schade.
Wir müssen nicht viel aufbauen. Die Ruinenkulisse ist ohne viel aufwand einsatzbereit. Während wir die ersten Szenen drehen, schminkt Andrea die Schläfer im Carteringbereich. Unser Unterschlupft diente vor Jahren mal als Bordell und davor, vor noch mehr Jahren, war es mal eine Toilettenanlage...zum Glück ist das verdammt lang her.
Es nieselt den ganzen Tag, mal stärker, mal schwächer. Die Feuchtigkeit ist zwar für alle unangenehm, aber für die Atmosphäre ist es gut. Heute klappt alles noch besser als gestern, es kommt auch niemand vorbei, der uns stört. Im Anschluss an den Dreh grillt uns Horst Bratwürstchen und wir beschließen einen feuchten aber gelungenen Drehtag.
Wir sind wieder an der Ruine vom 17. Drehtag. Diesmal sind wir von der anderen Seite heran gefahren. Wir bekommen einen Starkstromanschluss vom Eigentümer und leuchten einen alten Wasserspeicher aus. Die Aufnahmen laufen gut und wir kommen ohne Störung voran. Am Abend packen wir alles Licht nach draußen und Leuchten den Wald aus. Als es dunkel wird merken wir, dass so an die 10 KW Licht zusätzlich nötig wären um die Szenerie so auszuleuchten wie ich es gerne hätte. Das ist ein bisschen ärgerlich, da das Gelände auch nicht unbedingt so sicher ist, dass man sich im dunkeln gefahrlos bewegen könnte. Aber das Trockeneis, was Stephan besorgt hat ist super. Ein kleiner Bach fließt durch unsere Szenenbild und Horst sitzt oben am Lauf mit einer Arri im Rücken. Er schüttet das Trockeneis in den kleinen Bach und bis unten vor der Kamera steigt ein weißer Nebel auf. Leider haben wir zu wenig Trockeneis um die Szenen zu wiederholen. Das ist meine Schuld, ich wollte sparen...
Um 23 Uhr packen wir im dunkeln zusammen und fahren nach Hause.
Heute geht es zum Eisenbahntunnel hinter Hann-Münden. Ich treffe mich ziemlich früh mit Horst und Andrea. Immerhin gibt es einiges aufzubauen. Angekommen muss ich feststellen, dass wir gar nicht so weit ran fahren können wie gedacht. Ich hätte es wissen müssen, war ich doch im November mit Sven Schreivogel von Nocturna-Audio und Jörg Feldmeier da oben um zu sehen, ob der Tunnel für die Kolonie in Frage kommt. Und wir der Meinung waren das wir nie die komplette Francis Ausstattung da hoch bekämen. Naja, jedenfalls kommt Andy noch und wir beginnen die Sachen der Berg hoch zuschleppen. Zum Glück kommt Yvo ziemlich früh und hilft uns. Das war mal wieder eine schlechte Planung von mir, wir sind einfach zu wenig Leute für den Aufbau. Zudem müssen wir Improvisieren um den Tunneleingang einigermaßen belebt aussehen zu lassen. Und dann stellen wir fest, dass unser Stromaggregat den Tunnel nicht richtig ausleuchten kann. Wieder zu wenig Licht. Ich bekomme wieder nicht die Bilder die ich will. Es ist zum Mäuse melken. So gut vieles klappt, manch kleine Teile funktionieren nicht und das ist schade. Schade ist auch, dass Carla vom Hoff heuer ihren letzten Drehtag hat. Die Arbeit mit ihr war sehr angenehm.
Wir haben super Wetter, was die Stimmung im Team hoch hält. Ich hätte lieber Regen gehabt, dass wäre für die Stimmung des Films besser gewesen. Wie auch immer, wir packen natürlich wieder unser Tagespensum auch wenn die Funkgeräte, die Kevin besorgt hat, mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben. An sich wären Sie wirklich hilfreich gewesen, wenn jeder sich an die Funkstille während der Aufnahmen gehalten hätte. Und wenn sie funktioniert hätten, aber die Verständigung war so schlecht, dass wir mit Rauchsignalen schneller gewesen wären selbst wenn wir das Holz fürs Feuer noch gesucht hätten. Und das auf einer Entfernung, die man locker in 1 Minute gegangen wäre. Also habe ich die Dinger kurzer Hand vom Set verbannt. Horst überlegt ob er sein Zelt über Nacht stehen lassen soll. Insgesamt sind wir am grübeln, was wir mit unserem Equipment machen sollen. Wir beschließen die Sachen im Tunnel zu verstecken und hoffen, dass nicht ausgerechnet heute die Kids aus der Umgebung hier oben eine Party feiern wollen.
Tag 2 am Tunnel. Das Cateringzelt steht noch und unsere Sachen sind auch noch alle da. Super.
Wir richten den Vorplatz des Tunnels her. Wieder müssen Puppen, Gummihände, Plastikbeine und diverse Innereien verteilt werden. Lustig wird es, als immer wieder Wanderer durch den Tunnel kommen. Wir haben am anderen Ende unser Aggregat stehen und das lockt sie alle an wie das Licht die Motten. Die Scheinwerfer im Tunnel erleichtern ihnen das hindurch schreiten. Da man ohne die Lampen nicht durch den Tunnel hindurch sehen kann (er macht nämlich eine Biegung), wären die Leute sicherlich nicht auf die Idee gekommen hindurch zu gehen. Jedenfalls sieht der ein oder andere doch recht blass aus, als sie an unserem Schlachtfeld vorbei kommen. Während der Aufnahmen ist jemand von uns im Tunnel und hält mögliche Störenfriede auf. Yvo wird heute abgedreht und Eloise, Penny und Bretoria begeben sich auf die nächste Reise.
Die Vorbereitungen für den Showdown laufen und laufen auch wieder nicht. Uns ist die Darstellerin für die Rosalie abgesprungen und irgendwie bekomme ich die Leute nicht zusammen. Der Frühling kommt und das ist ganz schlecht, wir haben die Außenaufnahmen lange noch nicht fertig. Der viele Schnee im Winter hat uns so weit nach hinten gedrängt und jetzt fährt Samantha auch noch eine Woche in den Urlaub. Die Woche drauf ist Christian nicht da und so kann es erst Mitte April richtig weiter gehen. Ich jongliere die Termine hin und her, muss mit allen Telefonieren, über email geht das gerade gar nicht. Als Termin für den Showdown kommt nur Ostern in Frage und das Kapitel davor müssen wir auf zwei Tage aufteilen. Ein Tag vor Ostern und einer danach. Ziemlich blöd das, denn innerhalb von zwei Wochen kann alles grün sein und dann haben wir schlimmste Anschlussfehler. Dann kommt noch dazu, dass Stephan über Ostern auch in Urlaub ist und das ganze drei Wochen, so dass ich alles allein managen muss. Im Augenblick weiß ich nicht wie es weiter gehen soll, aber da das hier nur Erinnerungen sind weiß ich natürlich das alles geklappt hat. Wie gut oder schlecht erfahrt ihr in meinen Aprilerinnerungen.
März Ende!
Wieder geht es früh los. Der Rest von Kapitel 12 steht an. Die letzten Szenen mit Nina. Wenn wir heuer fertig sind ist auch sie abgedreht, wieder schade.
Wir müssen nicht viel aufbauen. Die Ruinenkulisse ist ohne viel aufwand einsatzbereit. Während wir die ersten Szenen drehen, schminkt Andrea die Schläfer im Carteringbereich. Unser Unterschlupft diente vor Jahren mal als Bordell und davor, vor noch mehr Jahren, war es mal eine Toilettenanlage...zum Glück ist das verdammt lang her.
Es nieselt den ganzen Tag, mal stärker, mal schwächer. Die Feuchtigkeit ist zwar für alle unangenehm, aber für die Atmosphäre ist es gut. Heute klappt alles noch besser als gestern, es kommt auch niemand vorbei, der uns stört. Im Anschluss an den Dreh grillt uns Horst Bratwürstchen und wir beschließen einen feuchten aber gelungenen Drehtag.
Wir sind wieder an der Ruine vom 17. Drehtag. Diesmal sind wir von der anderen Seite heran gefahren. Wir bekommen einen Starkstromanschluss vom Eigentümer und leuchten einen alten Wasserspeicher aus. Die Aufnahmen laufen gut und wir kommen ohne Störung voran. Am Abend packen wir alles Licht nach draußen und Leuchten den Wald aus. Als es dunkel wird merken wir, dass so an die 10 KW Licht zusätzlich nötig wären um die Szenerie so auszuleuchten wie ich es gerne hätte. Das ist ein bisschen ärgerlich, da das Gelände auch nicht unbedingt so sicher ist, dass man sich im dunkeln gefahrlos bewegen könnte. Aber das Trockeneis, was Stephan besorgt hat ist super. Ein kleiner Bach fließt durch unsere Szenenbild und Horst sitzt oben am Lauf mit einer Arri im Rücken. Er schüttet das Trockeneis in den kleinen Bach und bis unten vor der Kamera steigt ein weißer Nebel auf. Leider haben wir zu wenig Trockeneis um die Szenen zu wiederholen. Das ist meine Schuld, ich wollte sparen...
Um 23 Uhr packen wir im dunkeln zusammen und fahren nach Hause.
Heute geht es zum Eisenbahntunnel hinter Hann-Münden. Ich treffe mich ziemlich früh mit Horst und Andrea. Immerhin gibt es einiges aufzubauen. Angekommen muss ich feststellen, dass wir gar nicht so weit ran fahren können wie gedacht. Ich hätte es wissen müssen, war ich doch im November mit Sven Schreivogel von Nocturna-Audio und Jörg Feldmeier da oben um zu sehen, ob der Tunnel für die Kolonie in Frage kommt. Und wir der Meinung waren das wir nie die komplette Francis Ausstattung da hoch bekämen. Naja, jedenfalls kommt Andy noch und wir beginnen die Sachen der Berg hoch zuschleppen. Zum Glück kommt Yvo ziemlich früh und hilft uns. Das war mal wieder eine schlechte Planung von mir, wir sind einfach zu wenig Leute für den Aufbau. Zudem müssen wir Improvisieren um den Tunneleingang einigermaßen belebt aussehen zu lassen. Und dann stellen wir fest, dass unser Stromaggregat den Tunnel nicht richtig ausleuchten kann. Wieder zu wenig Licht. Ich bekomme wieder nicht die Bilder die ich will. Es ist zum Mäuse melken. So gut vieles klappt, manch kleine Teile funktionieren nicht und das ist schade. Schade ist auch, dass Carla vom Hoff heuer ihren letzten Drehtag hat. Die Arbeit mit ihr war sehr angenehm.
Wir haben super Wetter, was die Stimmung im Team hoch hält. Ich hätte lieber Regen gehabt, dass wäre für die Stimmung des Films besser gewesen. Wie auch immer, wir packen natürlich wieder unser Tagespensum auch wenn die Funkgeräte, die Kevin besorgt hat, mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben. An sich wären Sie wirklich hilfreich gewesen, wenn jeder sich an die Funkstille während der Aufnahmen gehalten hätte. Und wenn sie funktioniert hätten, aber die Verständigung war so schlecht, dass wir mit Rauchsignalen schneller gewesen wären selbst wenn wir das Holz fürs Feuer noch gesucht hätten. Und das auf einer Entfernung, die man locker in 1 Minute gegangen wäre. Also habe ich die Dinger kurzer Hand vom Set verbannt. Horst überlegt ob er sein Zelt über Nacht stehen lassen soll. Insgesamt sind wir am grübeln, was wir mit unserem Equipment machen sollen. Wir beschließen die Sachen im Tunnel zu verstecken und hoffen, dass nicht ausgerechnet heute die Kids aus der Umgebung hier oben eine Party feiern wollen.
Tag 2 am Tunnel. Das Cateringzelt steht noch und unsere Sachen sind auch noch alle da. Super.
Wir richten den Vorplatz des Tunnels her. Wieder müssen Puppen, Gummihände, Plastikbeine und diverse Innereien verteilt werden. Lustig wird es, als immer wieder Wanderer durch den Tunnel kommen. Wir haben am anderen Ende unser Aggregat stehen und das lockt sie alle an wie das Licht die Motten. Die Scheinwerfer im Tunnel erleichtern ihnen das hindurch schreiten. Da man ohne die Lampen nicht durch den Tunnel hindurch sehen kann (er macht nämlich eine Biegung), wären die Leute sicherlich nicht auf die Idee gekommen hindurch zu gehen. Jedenfalls sieht der ein oder andere doch recht blass aus, als sie an unserem Schlachtfeld vorbei kommen. Während der Aufnahmen ist jemand von uns im Tunnel und hält mögliche Störenfriede auf. Yvo wird heute abgedreht und Eloise, Penny und Bretoria begeben sich auf die nächste Reise.
Die Vorbereitungen für den Showdown laufen und laufen auch wieder nicht. Uns ist die Darstellerin für die Rosalie abgesprungen und irgendwie bekomme ich die Leute nicht zusammen. Der Frühling kommt und das ist ganz schlecht, wir haben die Außenaufnahmen lange noch nicht fertig. Der viele Schnee im Winter hat uns so weit nach hinten gedrängt und jetzt fährt Samantha auch noch eine Woche in den Urlaub. Die Woche drauf ist Christian nicht da und so kann es erst Mitte April richtig weiter gehen. Ich jongliere die Termine hin und her, muss mit allen Telefonieren, über email geht das gerade gar nicht. Als Termin für den Showdown kommt nur Ostern in Frage und das Kapitel davor müssen wir auf zwei Tage aufteilen. Ein Tag vor Ostern und einer danach. Ziemlich blöd das, denn innerhalb von zwei Wochen kann alles grün sein und dann haben wir schlimmste Anschlussfehler. Dann kommt noch dazu, dass Stephan über Ostern auch in Urlaub ist und das ganze drei Wochen, so dass ich alles allein managen muss. Im Augenblick weiß ich nicht wie es weiter gehen soll, aber da das hier nur Erinnerungen sind weiß ich natürlich das alles geklappt hat. Wie gut oder schlecht erfahrt ihr in meinen Aprilerinnerungen.
März Ende!