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Astrobienen

Astrobienen

In ferner Zukunft sind die Menschen nur noch Geschichte und das Volk der Bienen erobert den Weltraum. Eine seltsame Vorstellung? Vielleicht. Aber mit diesem einfachen Hintergrund gelangen wir in ein spannendes Spiel des Feuerland Spieleverlags, welcher „Astrobienen“ aus der Spieleschmiede von Stonemaier Games nach Deutschland gebracht hat.

Wer sind „Stonemaier Games“ und „Feuerland Spiele“?

Der Name „Stonemaier“ wurde aus den Nachnamen der beiden Gründer für das US-amerikanische Unternehmen entnommen. Alan Stone und Jamey Stegmaier gründeten ihren Spieleverlag im Jahr 2012 und brachten neben einigen anderen Titeln auch die in Spielerkreisen geschätzten Spiele „Scythe“, „Tapestry“ und „Flügelschlag“ heraus.

Im gleichen Jahr wurde in Deutschland auch die „Feuerland Verlagsgesellschaft mbH“, oder kurz „Feuerland Spiele“ von Frank Heeren und Uwe Rosenberg gegründet. Bereits ihr erstes veröffentlichtes Spiel „Terra Mystica“, entwickelt von Helge Ostertag und Jens Drögemüller, wurde ein durchschlagender Erfolg. Feuerland Spiele veröffentlicht seit 2012 regelmäßig eigenproduzierte Spiele wie „Gaia Project“, oder „New York Zoo“ und eben auch Spiele z.B. aus dem Hause „Stonemaier Games“.

Summ, summ, summ – Biene summ herum

„Astrobienen“ gehört zu den sogenannten „Worker Placement“ Spielen. Das Szenario wurde bereits Eingangs kurz umrissen. Jeder Spieler sucht sich zu Beginn eine von 20 Bienenfraktionen aus und platziert seinen Weltraumbienenstock vor sich. Das Spielbrett gibt insgesamt sieben verschiedene Bereiche vor, in denen die fleißigen Bienchen platziert werden können (oder müssen), um den eigenen Bienenstock erfolgreich zu machen. Unterdessen ist das Mutterschiff der Bienenkönigin ebenfalls unterwegs, um auf verschiedenen Planeten nach dem Rechten zu sehen. Bei ihr können und sollten vorbildliche Astrobienenvölker auch punkten. Denn um Punkte geht es letztlich. Wer die meisten Punkte zum Spielende hat, hat gewonnen. Und ein, zwei Punkte von der Bienenkönigin können schon den entscheidenden Unterschied machen.

Bienengeschwader im Anflug

Jeder Spieler hat zunächst nur zwei schwache, bzw. junge Astrobienen, die nacheinander und abwechselnd auf eine der sieben Möglichkeiten platziert werden. Die Bienen können Erkunden, Ausbauen, oder Forschen, beim Wachsen des Bienenstocks helfen, oder gesammelte Rohstoffe umwandeln. Wenn sie stark genug sind, können sie im Bereich „Rühmen“ eingesetzt werden, um dem eigenen Bienenstock zu mehr Ruhm zu verhelfen und wenn sie dann irgendwann alt sind, müssen sie ins Tiefschlafabteil.

Die Stärke der Bienen beginnt stets bei 1 und kann bis zur Stärke von 4 ausgebaut werden. Interessant ist, dass bei einigen Einsatzfeldern nicht nur die Stärke der eigenen Bienen von Belang ist, sondern die Stärke aller dort eingesetzten Bienen. In den Bereichen „Erkunden“ und „Ausbauen“ werden dadurch die Optionen auf passiv kooperative Weise erweitert. Natürlich arbeiten Bienen eben zusammen. Allerdings sind sie auch strebsam und möchten ihre Arbeit zum Wohle des eigenen Bienenstocks erledigt haben, weswegen sie sich in dem eingesetzten Bereich rigoros Platz machen und andere Bienen beiseite schubsen – im Zweifel auch die eigenen Bienenkollegen.

Den eigenen Weltraumbienenstock kann man durch den Ausbau mit Argrar-, Anwerbungs-, oder Entwicklungswaben ausbauen. Sind die eigenen Bienen stark genug, können sie sogar dazu eingesetzt werden, einen sogenannten „Tanz“ zu lehren, um zwei frei wählbare Rohstoffe besonders ertragreich umwandeln zu können.

Da jeder Spieler stets nur eine Biene zum Einsatz bringt, entwickelt sich in diesem Spiel eine schnelle Dynamik, wobei die Entscheidung manchmal schwer fällt. Insbesondere dann, wenn man eine seiner Bienen endlich auf höchster Stärke (4) hat. Dann nämlich ist sie zwar besonders effizient, steht aber auch kurz davor, in den verdienten Kälteschlaf gehen zu müssen.

Ein oder mehrere Bienenvölker

Durch die von Feuerland Spiele bereits erprobte „Automa“ Solospielvariante, lässt sich „Asttrobienen“ hervorragend auch alleine spielen. Der automatische Spieler agiert durch die zu ziehenden Karten zwar zufällig und nicht immer ganz so, wie ein Mitspieler es vielleicht machen würde. Die Züge sind aber in sich schlüssig und nie unfair.

Gemeinsam spielen ist natürlich bei einem Brettspiel immer schöner und auch das funktioniert bei Astrobienen sehr gut. Interessant ist hier, dass man sich eigentlich nicht wirklich in die Quere kommt. Denn sind die Bienen platziert, arbeiten sie auch vorübergehend zusammen (indem ihre Werte zusammenzählen). Doch mancher Plan kann damit auch schon mal daneben gehen, weil man sich eine Gesamtstärke der vorhandenen Bienen auf einem Aktionsfeld ausgerechnet hat, die von einem Mitspieler durchaus schnell durch den Einsatz einer schwächeren Biene zunichte gemacht werden kann.

 

Fazit:

Hier verbinden sich zwei Themen auf unterhaltsame Weise. Zum einen ist hier das Science Fiction Thema, welches das Erkunden von Planeten und das Erforschen neuer „Technologien“ beinhaltet und insgesamt das Szenario und die Stimmung des Spiel vorgibt. Andererseits geht es aber auch um das typische Verhalten von Bienenvölkern. Wir kennen sie stets als fleißige Arbeiter, die ihrer Bienenkönigin quasi zu Füßen liegen und immer arbeitsam sind. Genau diese Eigenschaften werden in diesem Spiel durch die simple Methode des bereits erwähnten „Worker Placements“ gut dargestellt.
Das Spiel bietet eine angenehme Komplexität, ist aber sehr leicht zu erlernen.
Die Verpackung ist mit einem eigenen Sortiereinsatz ausgestattet, der eine übersichtliche Ordnung des Spielmaterials gewährleistet und zudem eine herausnehmbare Schale für die Rohstoffe bietet.


Hier gibt es ganze 5 von 5 Sternen für ein Spiel, das einen ganz innovativen Ansatz bietet, nicht einfach nur irgendein Alienvolk zu spielen, sondern die Eigenschaften der Bienen in die Spielmechanik dieses Science Fiction Szenarios passend einzubinden.

Astrobienen
Alter: 14+
Spieldauer: 60 - 90 Minuten
Spieler: 1 – 5
Kategorie: Kennerspiel
Feuerland Verlagsgesellschaft mbH

 

 

 

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