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Starship Captains

Starship Captains

Als Captain eines Raumschiffs neue Welten erforschen, neues Leben und … Moment, auch wenn es ein bisschen so aussieht, „Starship Captains“ ist kein „Star Trek“ Spiel.

Ein bisschen „Star Trek“ findet sich in diesem Spiel jedoch an allen Ecken und Enden. Sei es durch die Farbgebung der Fachbereiche, die Raumschiffform mit Warpgondeln oder den grundsätzlichen Tenor des Spiels.

Schlecht ist das keineswegs, ganz im Gegenteil. Mehr dazu in der Rezension.

Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist

Das Spiel beschwört geradezu „Star Trek“, soweit es ohne die dazugehörige Lizenz möglich ist. Alleine schon das Raumschiff, welches man als frischgebackener Captain erhält, mutet bereits wie eine zweidimensionale Version einer Voyager, oder vielleicht auch eines Schiffs der Akira Klasse an. Dazu sind die Besatzungsmitglieder der Kommandoebene rot gekleidet, Wissenschaftler blau und die Sicherheit gelb. Auf dem Spielfeld gibt es mehrere Planeten, die mit Missionen locken und zwischendurch können uns Piraten das Leben schwer machen. Unser Schiff ist übrigens auch nicht mehr in einem ganz so guten Zustand. Das heißt, wir sind definitiv nicht mit der Enterprise unterwegs. Wobei … selbst dort gab es ja stets und ständig etwas zu reparieren.

Machen Sie es so!

„Starship Captains“ fällt zwar unter die Kategorie der Kennerspiele, ist aber erfreulich simpel und auch schnell gespielt. Pro Spieler wird hier etwa eine halbe Stunde Spielzeig angesetzt, was auch tatsächlich passt und schon beim zweiten Spiel unterboten werden kann, ohne, dass man sich beeilen muss.

Jeder Spieler hat in seinem Zug die Möglichkeit, eine Aktion auszuführen, wofür er seine Besatzung passend einsetzen muss. Der Kommando-Fähnrich kann zum Beispiel das Schiff zu einem anderen Planeten bringen, damit im nächsten Zug dort eine Mission erfüllt werden kann. Wissenschaftler erforschen neue Technologien, während sich die Sicherheit um lästige Piraten kümmert. Ach ja, die Reparatur des Schiffes kann man getrost den Kadetten überlassen, die man später befördern kann.

Alles in allem ziemlich simpel gehalten, schnell zu spielen und doch durch die begrenzte Anzahl an Zügen und Runden eine kleine Herausforderung.

Stellen Sie ein Außenteam zusammen

Spielt man das Spiel gemeinsam wird man feststellen, dass es ein gut geeignetes Familienspiel ist. Jeder kümmert sich in erster Linie um sein Raumschiff und es gibt nur wenig Möglichkeiten, sich gegenseitig zu behindern, oder den anderen Spielern die Weltraumsuppe zu versalzen. Natürlich kann man mal jemandem eine Mission vor der Nase wegschnappen, oder einen Stationsbonus für sich beanspruchen. Insgesamt ist das Spiel aber darauf ausgerichtet, dass alle Spieler zur großen Sternenflotte … pardon … zu einer gemeinsamen Weltraumbehörde gehören.

Erfüllte Missionen bringen Siegpunkte ein, genauso, wie das Voranschreiten auf den Fraktionstableaus. Um eine Mission zu beenden, muss man zu dem jeweiligen Planeten reisen und im nächsten Zug ein passendes Außenteam, je nach Vorgabe der ausgelegten Mission, in den Transporterraum schicken. Soweit, so einfach.

Der Weltraum – Unendliche Weiten

Der Clou bei diesem Spiel ist seine Flexibilität. Sowohl die Missionen, als auch die Forschungen wechseln sich in jedem Spiel ab. Es gibt ausreichend Karten, damit kein Spiel dem nächsten gleicht. Doch damit nicht genug, zählt das Spiel einen Countdown herab, bis sich das Orion-Syndikat … Verzeihung … die Weltraumpiraten auflehnen und die nahen Schiffsrouten unsicher machen. Mit jeder erfüllten Mission wird der Countdown verringert und der nächste Planet für die nächste Mission ausgewählt.

Han Solos Millennium Falke

Das ist jetzt nun wirklich das falsche Franchise. Aber um das kurz aufzugreifen, wissen auch Star Wars Fans, seit dem „Solo“ Film, dass Han den Nachnamen bekommen hat, weil er alleine unterwegs war.

Und das funktioniert in diesem Spiel auch sehr gut. „Starship Captains“ erlaubt es, das Spiel auch alleine zu spielen. Und das schöne dabei ist, dass man hier nicht wirklich „gegen“ einen automatischen Spieler agiert, sondern dieser einfach üblichen Zugvarianten folgt, die ein menschlicher Spieler so, oder so ähnlich ebenfalls machen könnte und vermutlich auch würde. Dadurch kann man sich getrost auf sein eigenes Spiel konzentrieren, um möglichst viele Siegpunkte am Ende der Partie einzuheimsen.

Fazit:

Das ganze Spiel ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Star Trek Fans werden sich hier pudelwohl fühlen, aber selbst diejenigen, die damit wenig anfangen können, sind hier gut aufgehoben, wenn sie gerne ein Spiel spielen möchten, das kurzweilig, einfach und sehr abwechslungsreich ist.

Die vielen Variationen bei den Missionen, der erforschbaren Technologie, der sich stets verändernden Raumkarte und die Piraten lassen das Spiel nie langweilig werden. Die Lernkurve ist hierbei ausgesprochen niedrig, so dass man sich schnell in den Spielspaß stürzen kann.

Ein passender Einsatz für die Spielmaterialien wäre schön gewesen. Zwar werden ausreichend Klemmtütchen mitgeliefert, es empfiehlt sich aber, kleine Schälchen parat zu haben, um das bereitgelegte Spielmaterial für alle Spieler leicht erreichbar zu halten.


Hier gibt es 4,5 von 5 Sternen für ein unterhaltsames und schnelles Spiel, dass die positiven Aspekte des erkennbaren Vorbilds „Star Trek“ gut zu nutzen weiß, ohne irgendwelche Kenntnisse zu diesem vorauszusetzen.

 

Starship Captains
Alter: 12+
Spieldauer: 30 - 60 Minuten
Spieler: 1 – 4
Kategorie: Kennerspiel
Heidelberger Spieleverlag

 

 

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