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Besessene Mädels

Schrott auf DVD und BluRayBesessene Mädels

Was ist ein schlechter Film? Nun, diese Betrachtung ist sehr subjektiv, denn es liegt immer im Empfinden des Zuschauers.

Filme die ich schlecht finde muss ein anderer nicht zwangsläufig auch so ansehen. Für mich sind zum Beispiel die weitaus meisten der heutigen A-Filme schlecht. Da wird es manch einen Leser geben, der nun die Stirn runzelt und ein Fragezeichen über dem Kopf trägt.

Filme um Besessenheit leiden unter Beschränktheit. Ihr Handlungsspielraum ist gering, weshalb immer der Eindruck entsteht, dass einer vom anderen stibitzt. Versucht man etwas Anderes oder Originelles, dann geht man baden. Meistens scheitert schon der Drehbuchautor daran, dass er Dinge einbaut die das Verständnis des Films zerbröseln. Findige Freaks (Zuschauer) werden zudem immer Bestandteile finden die es schon vorher gab. Das gilt für alle Stoffe, doch Filme um Besessenheit leiden seit dem Doppelpack DER EXORZIST und DAS OMEN besonders darunter.

JuneJune (2015)
(June)
Regie: L. Gustavo Cooper, mit Kimberly Brice, Victoria Pratt, Casper Van Dien, Eddie Jamison, Lance E. Nichols, Aiden Flowers
Warum sollte man nicht einmal einige der berühmtesten Genrevertreter in einen Film packen? Man nehme ein bisschen von DAS OMEN, ein wenig von  DER FEUERTEUFEL, dazu eine Prise DER EXORZIST, fertig ist das Gebräu. Ach nein, wir klauen noch ein paar Sachen aus einem Film, den sowieso keiner kennt bzw. den keiner kennen will. Hat jemand 11/11/11 angeschaut? Das Ding stammt von TheAsylum, was ja für viele Leute ein NoGo bedeutet.

Ist nun JUNE die Summe der in der Einleitung beschriebenen Erfahrungen und damit nur ein billiger Nachzieher? Eine solche Einschätzung wäre etwas zu vorschnell und zu simpel. Fraglos erzählt der Film nichts Neues und handelt es auch nicht ungewöhnlich ab. Was ihn aus der Masse ein wenig hervor hebt ist die filmische Aufbereitung. Das Ding sieht über weite Strecken einfach verdammt gut aus und ist mit ausgezeichneten Darstellern besetzt. Besonders die zehnjährige Kimberly Brice liefert eine beeindruckende Leistung als verschüchterte, innerlich zerrissene June ab. Ob man den Film mag oder nicht, man muss einfach anerkennen, dass das Mädchen einen starken Eindruck hinterlässt.

June ist neun Jahre alt und wird hin und her gereicht. Sie verlor ihre Eltern kurz nach der Geburt bei einer Schwarzen Messe, bei der ihr ein negativer Geist eingehaucht wurde. Die zwei Seelen tragen einen ständigen Kampf in ihr aus, weshalb sie sich meistens zurück zieht und verschlossen gibt. Wird Wut in ihr entfacht, dann tritt die zweite Seele namens Aen hervor, welche alle Aggressionen in sich vereint und dazu neigt, Tod und Verwüstung zu verursachen. Ständig beobachtet wird sie von dem Sozialarbeiter Victor Emmanuel (Eddie Jamison), der um ihr Schicksal weiß. June bekommt mal wieder neue Eltern. Während es der neuen Mutter Lily (Victoria Pratt) gelingt eine Vertrauensbasis zu schaffen, lehnt June den Vater Dave (Casper Van Dien) ab. Dadurch kommt es zum Zerwürfnis des Paares, doch Dave gibt nicht auf die Familie erhalten zu wollen. Er bemerkt die ständige Präsenz von Emmanuel, der einer Gruppe von Satansanbetern angehört, welche in June die Verkörperung des Teufels auf Erden sehen. Als die Zeit für die endgültige Weihe von June reif ist, Aen in ihr die Oberhand gewinnen soll, entführt Emmanuel das Mädchen, um sie bei einer weiteren Messe der Bestimmung zu übergeben. Lily und Dave verfolgen sie. Während Dave dabei sein Leben verliert, flüchtet Lily mit June in eine ungewisse Zukunft.

Das hört sich toll wenn auch verwirrend an. Nun, so innovativ ist das Ganze nicht. Die Story ist nicht schlüssig, das Drehbuch zu sprunghaft. Und mal ganz ehrlich, die Sache mit der Satanssekte ist zu plump. Die Figur der June gibt Einiges her, doch am Ende hat man es sich zu einfach gemacht. Lustig finde ich es eben auch, dass der Handlungsstrang, die Entwicklung des Mädchens von den Sektierern beobachten und begleiten zu lassen, aus einem Billigfilm gestohlen ist. Dort wirkte es auch schon wenig glaubwürdig, aber irgendwie noch schlüssiger als hier.

Interessant ist ein wenig der Werdegang dieses Films. JUNE entstand schon 2013, da Regisseur Cooper bereits einen Teaser drehte, in dem June von zwei Jungen geärgert wurde und darauf in ihrer Wut einen ganzen Straßenzug in Schutt und Asche legte. Im späteren Film wurde diese Sequenz nur in abgespeckter Form verwendet. Der Streich der Jungen fiel weniger aggressiv aus und die Wut des Mädchen hatte weniger tödliche Folgen. Das Budget dieses kleinen Films ließ eine solche Szenenfolge in der ganzen Konsequenz nicht zu.

Der Film hat, neben seiner jungen Hauptdarstellerin, einige starke Momente zu bieten. Herauszuheben sind im Ganzen die Kameraarbeit und Farbgebung. Das ist schon edles Handwerk und so manchem A-Film würden diese Aspekte gut zu Gesicht stehen. Der Film wirkt immer dann am besten, wenn er sich von jeder Aufregung fern hält. Wir wissen um das was in June wohnt und so ist es spannend, wenn sie als ganz normales Mädchen dargestellt wird. Jederzeit kann ihre dunkle Seele zum Vorschein kommen, doch wann und wie wird es geschehen?

Wenn es geschieht, dann baut der Film seine Atmosphäre und Spannung deutlich ab. Effekte werden um der Effekte willen kreiert. Okay, sie sehen für eine Low-Budget-Produktion recht gut aus, aber dennoch zerstören sie das, was vorher mühsam aufgebaut wurde.

Der Film ist einen oder zwei Blicke wert, schon ob seines filmischen Handwerks. Um ein ordentliches Drehbuch zu schreiben, müsste der Autor/Regisseur aber noch einmal auf die Schulbank zurück. Und um es noch einmal zu erwähnen, das Mädel ...

AmyAmy (2013)
(Amy)
Regie: Patnaik R.P., mit Jessica DiGiovanni, Christopher Atkins, David Blount, David R. Clayton, Jane Doherty, Victoria Doll,  Kurt Mason Petersen

Hier haben wir dann ein Beispiel, wie man es anders machen kann und es entsprechend auch in die Hose geht. Man sucht sich ein anderes Ambiente, schreibt ein paar originelle Ideen nieder und packt sie dann in eine Geschichte, die so dämlich daher kommt, dass das Potential untergeht.

Einen Horrorstoff in eine Amish-Gemeinde zu transportieren hat was für sich. Diese durch und durch gottesfürchtigen Menschen mit dem Bösen zu konfrontieren ergibt eine exzellente Ausgangsposition. Allerdings sollte man zumindest versuchen seine Story ernst zu nehmen, das Leben und die Gedanken jener Menschen ebenso wie die Magie, ob nun schwarz oder weiß.

Aber wie dem auch sei, ich will gleich vorweg schicken, dass ich den Film mag. Er erinnert mich an meine ersten Erfahrungen mit Horrorfilmen vor etwa 40 bis 45 Jahren. Damals, in den 70'ern, waren die Geschichten einfältig, das filmische Handwerk simpel. Ich glaube das ist ein Grund, warum ich mich dafür begeistern konnte. Mir stand nicht der Sinn nach hochwertigen Stories oder gar künstlerisch wertvollen Filmen. Ein Film wie AMY wäre mir da gerade recht gekommen.

Amy (Jessica DiGiovanni) ist eine frisch geweihte Amish-Frau. Sie ist im Begriff Robert (Kurt Mason Petersen) zu heiraten, doch sie wird von seltsamen Visionen gepeinigt, die auch ihr Zukünftiger nicht glaubt. Sie kann vom Satan besessene Personen identifizieren und erkennt, dass einige Mitglieder der Gemeinde gar nicht so heilig sind wie es den Anschein hat. Sie muss sogar feststellen, dass sie selber einen bösen Geist in sich trägt. Niemand glaubt ihr und so droht Amy das Schicksal ihres Bruders Michael (David Blount), der einst in die Welt zog um das Laster kennen zu lernen. Da tritt ein Mann zu ihr der sich Christopher (Christopher Atkins) nennt. Er kennt das Geheimnis welches Amy in sich trägt, da ein Blitz ihre Augen traf, als sie nach der Geburt diese das erste Mal öffnete.

Bis hierhin ist das Ganze wirklich interessant und mal ungewöhnlich. Doch nun knallt der Film voll durch und verschenkt alles was nur möglich ist. Er hätte wirklich außergewöhnlich werden können, steuert in seiner infantilen Plattheit aber geradewegs auf den Abgrund zu.

Chris erklärt ihr, dass im Wald jeder Baum, der eine Schleife trägt, für die Seele eines Dorfbewohners steht. Der Böse versucht diese zu entwurzeln und die Menschen damit in den Tod zu stürzen. Außerdem gilt es jene Seele zu identifizieren, die Amy als Wirtskörper auserkoren hat. Die Asche des Menschen muss gefunden werden um die Frau zu befreien. Amy verliert langsam ihre Identität und wird zu einer Art Dämonin. Als Chris mit der Asche erscheint ist es fast zu spät. Da taucht der Bruder von Amy auf. Er hat die Seele des Bösen in seine Schwester gepflanzt, um Rache an der Amish-Gemeinde zu nehmen, weil sie ihn damals ob seiner Homosexualität verstieß. Es kommt zum Showdown zwischen Chris und Michael, während Robert die Asche um den Baum von Amy verteilt und ihr damit die Freiheit schenkt.

Die zweite Hälfte des Films ist einfach unglaublich. Beinahe jede Idee könnte einen eigenen Film ergeben, doch so komprimiert zieht es einem die Schuhe aus. Erst trägt sie den Dämon in sich, weil der Blitz sie traf, dann weil der Böse die Bäume beschwor, dann weil ihr Bruder sie als Mittel zur Rache benutzt. Woher hat der eigentlich seine Kräfte? Was hat es mit diesem Chris auf sich, der sich zunächst als örtlicher Totengräber vorstellt? Und woher hat der dann seine Kräfte? Beide kämpfen um Amy mit Blitzen, die aus ihren Händen schießen. Muss man schon gesehen haben um es glauben zu können. Ich sah es zuletzt in Roger Cormans DER RABE - DUELL DER ZAUBERER (THE RAVEN, 1964), wo es aber funktionierte, weil es sich in den Dienst des komödiantischen Films stellte, doch hier ...

Wie gesagt, der Film erinnert mich ein bisschen an die 70'er, wo immer dann solche Plottwists stattfanden, wenn die Autoren und/oder Regisseure nicht mehr weiter wussten und wo noch der Glaube existierte, dass Magie vor allem plakativer Effekteschnickschnack sein müsste. In der zweiten Hälfte ist es dann auch völlig egal, ob die Handlung in einem Amishdorf spielt oder in der Ansiedlung neben der Großstadt. Und das ist meines Erachtens der größte Fehler. Es wäre doch mal interessant gewesen, die Amish wirklich mit einer von einem Dämon besessenen Frau zu konfrontieren.

Die Naivität des Films rührt mich jedoch zu Tränen. Es ist der Glaube, etwas Tolles zu schaffen, was eben auch die Trashfilmer vor mehr als 40 Jahren auszeichnete. So kann ich dann die zum Teil entsetzlichen schauspielerischen Leistungen nachsehen, die uninspirierte Kameraarbeit und die wirklich miesen CGI-Effekte. Einzig die Musikuntermalung geht mir mächtig auf den Senkel. Man hat immerhin das Prager Symphonieorchester engagiert, um ein völlig überzogenes und überdramatisiertes Orchestergebläse auf den Film zu legen. Zusätzlich noch grässliche Frauenchorgesänge, als ob man uns mit Gewalt glauben machen will, dass man es ernst meint mit den gottesfürchtigen Amish-Leuten.

Trotzdem, so bin ich mal wieder einsam mit meiner Auffassung, einen ansehbaren Film angeschaut zu haben. Ich mag ihn ob seiner Naivität, nicht ob der tatsächlichen Ausführung. Es wird mir kein Mensch bestätigen, dass ich richtig liege, denn mit gesundem Verstand tritt man irgendwann während der zweiten Hälfte gegen den DVD-Player oder den Fernseher und wenn eines der Geräte dabei kaputt geht, dann ist man noch nicht einmal traurig darüber.

BornBorn (2007)
(Born)
Regie: Richard Friedman, mit Alison Brie, Denise Crosby, Kane Hodder, Joan Severance, James T. Callahan, Eddie Velez, Vince Lozano
Sie hatten ihre beste Zeit längst hinter sich. Denise Crosby und Joan Severance waren B-Stars der 90'er. Wenn man in einem Billigquatsch wie diesem auftritt, dann zeigt man dem Zuschauer, dass die Zeit vorbei ist. Zu ihnen gesellt sich noch Kane Hodder, der allerdings nie in höherwertigen Filmen ohne Maske zu sehen ist.

Hodder spielt Asmodeus, einen Dämon aus der Hölle. Er schließt einen Pakt mit dem Höllenfürsten. Er zeugt ein Dämonenkind, welches seinen Platz im Reich des Bösen einnehmen soll. Dafür schwängert er die Jungfrau Mary Elizabeth (Alison Brie). Jene lebt mit ihrer Schwester Catherine (Denise Crosby) in einem gottesfürchtigen Haus. Da Mary Elizabeth unberührt ist kommt es natürlich zu Konflikten. Die anfängliche Verwunderung weicht der Erleuchtung, dass es sich um eine Segnung Gottes handeln muss. Bald aber zeigt Mary Elizabeth seltsame Verhaltensweisen. Das Kind im Bauch kontrolliert ihre Handlungen und treibt sie sogar zum Mord. Sechs Opfer müssen es sein, damit die Kreatur am Totensonntag geboren werden kann. So tötet die junge Frau ihre Familie und platziert die Köpfe in einem Pentagramm. Als Asmodeus sein Kind in Empfang nehmen will erscheint der Teufel - dem darf man ja sowieso nie trauen.

Was für ein Scheiß! Da labere ich herum über die miese Qualität diverser TomCat-Filme, dabei geht es locker noch eine Klasse tiefer. Nicht nur die völlig verquaste Story spottet jeder Beschreibung, auch das filmische Handwerk liegt unterhalb dessen was man als mies ansehen könnte. Der Film sieht aus wie eine der späten Arbeiten von Andy Milligan, der bis in die 80'er hinein Gurken im Schatten von Herschell Gordon Lewis drehte und nie das Talent besaß, die Kamera richtig hinzustellen oder eine Szene vernünftig auszuleuchten. Milligan war jedoch unfreiwillig komisch ob seines Untalents.

Dass ich dem Treiben dieses grauenhaft schlechten Films etwas abgewinnen konnte liegt am Drehbuch. Die Ideen darin sind so abgefahren doof, dass man einen Jason Dark für die Schlüssigkeit seiner Romaninhalte loben möchte. Da gibt es zum Beispiel einen Priester (Eddie Velez), der das Haus der Besessenen mit Mikrofonen ausstattet um das Treiben abzuhören. Trotz Bedenken nimmt er es hin, dass die Frau sechs Menschen ermordet. Warum? Der Kardinal hat ihm befohlen die Füße still zu halten, damit das Kind geboren wird und die Kirche es in Gewahrsam nehmen kann. Der Dämon Asmodeus sucht tatsächlich eine Psychiaterin (Joan Severance) auf, weil er sein Gewissen erleichtern muss, oh Mann. Dass sich die Dame am Ende als Inkarnation des Satans entpuppt setzt dem dann noch die Krone auf. Irgendwann schneidet der Opa Mary Elizabeth den Bauch auf, um sie von dem Quälgeist zu befreien. Zu sehen ist in der Bauchhöhle ein garstiger kleiner Teufel. Es ist aber zu früh um den Körper zu verlassen, also klappt er die Tür (Bauchdecke) einfach wieder zu und lässt die Schnitte verschwinden.

Ehrlich, solche Filme sind zum Heulen. Ich habe mich ob des Blödsinns jedoch köstlich amüsiert. Man fragt sich dabei allerdings, wie verzweifelt manche Z-Filmer sind, dass sie versuchen wirklich jeden Ramsch auf Film zu bannen. Mir versetzte es einen Stich, denn ich mochte Joan Severance einst wirklich gerne. Zwar waren ihre Erotikheuler in den frühen 90'ern auch nicht das Gelbe vom Ei, aber sie waren unvergleichbar besser als dieser Unsinn, mit dem man jeden Zuschauer nur verärgern kann. Schaut man sich die Karriere von Denise Crosby an, so ist dieser Film ein konsequenter Schlusspunkt. Nicht erst mit diesem Müll wird sie es bereut haben, frühzeitig aus STAR TREK - TNG ausgestiegen zu sein.

Kane Hodder entwickelt sich zum Stammgast in meinen Artikeln um billige und meistens schlechte Filme. Irgendwie tut der Mann mir leid. Bedeutung innerhalb des Horrorgenres errang er dadurch, dass er einen Killer mit Hockeymaske darstellte - sein Gesicht blieb und bleibt dem Fan verborgen.

BORN ist filmischer Quark, kaum ansehbar und inhaltlich derart beknackt, dass jeder potentielle Betrachter noch vor dem Vorspann das Weite suchen sollte. Also eine Warnung. Wer so etwas durchsteht, der läuft Gefahr so zu werden wie ich, das kann ich niemandem raten - verdammt, es klingelt. Was wollen denn die Männer mit den weißen Kitteln vor meiner Tür?

Kommentare  

#1 Laurin 2019-01-27 09:38
Also, ich mag ja Filme um Besessenheit, aber bei dieser Vorstellung an Beiträgen ist mir bisher nur JUNE untergekommen. Von den anderen beiden Filmen hatte ich (eventuell zum Glück) bis jetzt noch nie etwas gehört, geschweige denn gesehen. Soll vorkommen, auch bei Fans dieser Filmgattung.

Gerade bei Filmen um Besessenheit sollte man es sich im Vorfeld ersparen, nach wundermäßigen tollen neuen Ideen Ausschau zu halten. Für mich als ausgemachten Fan davon geht es hierbei dann auch nicht um eventuell mögliche, beziehungsweise originelle Ideen, sondern darum, wie gut (oder eben weniger gut) man die Zutaten einsetzt um mich hier packen zu können (oder im negativen Fall eher abzuschrecken). Der Film JUNE steht da bei mir allerdings eher quasi auf Messers Schneide. Man hätte ja, wenn man mit etwas Fantasie die Möglichkeiten genutzt hätte. Aber so wirkt der Film leider für mich persönlich wie ein völliger Abklatsch weil den Machern das gewisse Gespür für diese Art von Horrorfilme in den Fingerspitzen fehlt. Da tut es mir dann immer etwas leid um die Darstellerinnen und Darsteller, die versuchen, doch noch was positives aus dem Film heraus zu kitzeln.

Was die Darstellerinnen aus dem Film BORN angeht, den ich glücklicherweise selbst nicht kenne, kann ich nur sagen, dass es mich irgendwo nicht wundert, wenn hier Denise Crosby mitspielt. Ich selbst fand sie damals schon so gut (oder eben so schlecht), dass ich ihr die Rolle der "Tasha Yar" in STAR TREK - TNG schon nicht glaubwürdig abnahm. Ihren Ausstieg aus der SF-Serie nahm ich daher auch recht locker hin. Joan Severance hingegen blieb mir irgendwie im Gedächtnis durch den weiblichen Superheldenfilm BLACK SCORPION von 1995. Schauspielerisch war sie da zwar auch keine überraschende Offenbarung, sah aber in dem knappen Lederdress zumindest recht lecker aus und trat nicht in zu viele Fettnäpfchen, die man bei solchen Filmen leider damals noch recht oft vorfand.
#2 Andreas Decker 2019-01-27 16:07
Zitat:
Der Dämon Asmodeus sucht tatsächlich eine Psychiaterin (Joan Severance) auf, weil er sein Gewissen erleichtern muss, oh Mann
Den Blödsinn haben sie doch auch in der TV-Serie Lucifer durchgenudelt. ich habe Joan Severance immer gemocht seit ihrem ersten Auftritt in der TV-Serie Wiseguy, wo sie in einem Handlungsabschnitt Kevin Spaceys inzestuöse Schwester spielen durfte. Denise Crosby war hingegen immer schlecht.

Stimmt, Exorzisten-Filme sind immer das Gleiche. Kommt halt auf die Machart an. So etwas wie L'Osessa (Italien 74) ist immer noch ganz witzig, so was wie Conjuring fand ich eher öde.
#3 Laurin 2019-01-27 19:40
Also die CONJURING Filme samt ihren Ablegern will ich da auch nicht in den direkten Vergleich stellen mit DER EXORZIST oder DAS OMEN. Was Spannung angeht, liegen sie aber wesentlich über ROSEMARIES BABY, wo ich eher den Unterhaltungswert an sich recht hoch ansetzen würde. Gesamt betrachtet liegen die CONJURING-Produktionen aber für mich persönlich doch durchaus recht weit im gehobenen Bereich.

Zitat Andreas Decker:
"Den Blödsinn haben sie doch auch in der TV-Serie Lucifer durchgenudelt."
Oh ja, der lief auch zur Psychiaterin, die er so nebenbei auch durchgenudelt hatte. Allerdings hatte ich die Serie LUCIFER auch nie wirklich für ganz voll genommen. Manche Folgen waren zwar ganz unterhaltsam (habe da nicht kontinuierlich am Fernseher gesessen, als die Episoden später einen angenehmen Sendeplatz erhielten), aber das Thema um LUCIFER wurde hier sichtlich für einen Krimi-Gag völlig an die Wand gefahren.
#4 Andreas Decker 2019-01-28 11:02
zitiere Laurin:
aber das Thema um LUCIFER wurde hier sichtlich für einen Krimi-Gag völlig an die Wand gefahren.


Es ist wie so oft:

Kennt man die Comic-Vorlage (und mag sie wirklich) wie ich, ist diese Serienverstümmelung einfach nur schrecklich.

Kennt man sie nicht, ist es handwerklich ordentlich gemachter, auf familienfreundlich getrimmter Pseudogrusel/Urban Fantasy. So auf dem Level von Castle.

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