Perry Rhodan Action 12 - Die Robotgarde (Der Demetria-Zyklus 12)

Perry Rhodan Action 12 - Die RobotgardeDie Robotgarde
Perry Rhodan Action 12 - Der Demetria-Zyklus 12
von Christian Montillon
erschienen: 05. September 2008 (Deutschland)
65 Seiten, 1.85€
VPM


Das ist es also, das große Finale des Demetria-Zyklus. Serienschöpfer und Exposéautor Christian Montillon ließ es sich nicht nehmen, den Abschlussband der ersten Staffel PRA selbst in Szene zu setzen. Herausgekommen ist ein spannender Roman, der den Handlungsbogen um die Regenten der Energie würdevoll zum (vorübergehenden?) Abschluss bringt.

Lok-Aurazin und seine Gefolgsleute scheinen zu triumphieren. Nicht nur, dass es ihnen gelungen ist, die Robotgarde – eine gewaltige Flotte von Schlachtschiffen, die von künstlichen Intelligenzen gelenkt werden – zu reaktivieren. Zudem haben sie auch Perry Rhodan, den Großadministrator des Solaren Imperiums höchstpersönlich, in ihre Gewalt gebracht.

Der Sieg der Magadonen ist zum Greifen nahe, das spürt Lok-Aurazin. Während dem Prim-Regenten zum Feiern zumute ist, erlebt Rhodan in der Gefangenschaft Schrecken, die ihn bis ins Innerste erschüttern.

Besteht überhaupt noch Hoffnung, die Regenten zu stoppen, bevor sie ihren gnadenlosen Rache- und Eroberungsfeldzug in die Tat umsetzen?

Die Robotgarde ist ein Roman, der zu überraschen weiß. Aufgrund meiner Erfahrungen mit den ersten elf Bänden der Serie und der Tatsache, dass den Regenten der Energie mittlerweile eine gewaltige Flotte an Schlachtschiffen zur Verfügung stand, hatte ich mit einer schonungslosen Raumschlacht ungeahnten Ausmaßes gerechnet, in der das Solare Imperium nur unter Aufbietung all seiner Ressourcen die Oberhalt behalten und die Magadonen in die Flucht schlagen kann.

Was soll ich sagen? Ich habe mich geirrt. Die Robotgarde ist ganz anders, als ich vermutet hatte. Auf eine bombastische Materialschlacht zwischen schwer bewaffneten Raumkreuzern wartet man vergeblich. Christian Montillon hat einen völlig anderen Weg gewählt, die erste Staffel PRA zu beenden.

Ein Weg, der zwar (leider) ohne ein finales Gefecht zwischen Tausenden von Raumern auskommen muss, der mich aber trotzdem bis zur letzten Zeile an den Roman gefesselt hat.

Um mögliche Befürchtungen zu zerstreuen: Es mag an aufeinander schießenden Schlachtschiffen mangeln, Action ist trotzdem vorhanden. Zwar zeigt sich Christian im zwölften Band der Reihe von seiner etwas gemäßigteren Seite und lässt es ein wenig ruhiger angehen als in seinem Non-Stop-Actioner Sturm der Kriegsandroiden (seines Zeichens der zweite Roman der Mini-Serie), dennoch verfügt das Heft über genug Szenen, in denen es ordentlich zur Sache geht. Die Action beschränkt sich in diesem Fall vorwiegend auf Kampfszenen im Stil Mann-gegen-Mann. Diese Sequenzen haben es allerdings in sich. Nie waren Kampfszenen in der Serie kompromissloser als in diesem Roman.

Auch die Handlung des Romans weiß zu überzeugen. Schon viel zu oft bin ich von dem, was großspurig als „unglaublich mitreißendes Finale“ oder ähnliches angekündigt wurde, bitter enttäuscht worden. Bei PRA war dies Gott sei Dank nicht der Fall. Die Robotgarde ist durchweg spannend und hochdramatisch. Das letzte Viertel des Hefts und somit der Endkampf an sich wirken zwar ein wenig übertrieben und etwas zu sehr auf den Titelhelden zurechtgeschnitten, der fesselnden Atmosphäre des Romans tut dies aber keinen Abbruch.

Einzig wirkliches Manko des Hefts sind die Szenen, die aus Sicht Lok-Aurazins geschildert werden. Gerade in diesen geschieht unglaublich viel, was elementar für die Handlung ist. Allzu oft werden diese dramatischen Aspekte aber in lediglich ein oder zwei Sätzen abgehandelt (was mich insbesondere bei der zweiten so genannten „Vision“ des Prim-Regenten gestört hat). Es hätte dem Roman sicher nicht geschadet, das ein oder andere Ereignis etwas ausführlicher darzustellen.

Davon abgesehen ist Die Robotgarde ein überzeugender, spannungsgeladener SciFi-Roman, der dem Demetria-Zyklus einen runden Abschluss verpasst. Christian Montillon ist es gelungen, die Handlung der Mini-Serie zu einem stimmigen Ende zu bringen. Ein wirklich guter Roman, den sich kein PR-Fan entgehen lassen sollte (Auch wenn es actionmäßig durchaus etwas härter zur hätte zur Sache gehen können; ein wenig vermisst habe ich die Raumschlacht nämlich schon Wink)

Kommentare  

#1 GuentherDrach 2008-09-14 22:24
Dabei musste er mit dem Gleichgewicht kämpfen, um nicht in die Tiefe zu stürzen.
Mit dem Fehlen der Atmosphäre stellte sich gleichzeitig ein Druckausgleich ein.

Wundervoll.
Aber dieser Satz hat mir am besten gefallen: Es war vorbei.

Schade, ich bin wieder völlig anderer Meinung als Jochen (wow, das ist echt überraschend jetzt, nicht?).
Ich fand den Roman mies.
Alles läuft wieder auf endlosen Ballerorgien hinaus. Action! Sorry, das wiederholt sich zu häufig in diesen zwölf Heftchen und irgendwann ist die Luft draussen.
Das andere Schema: ständig uns-Perry im Mittelpunkt sollte sich endlich auch abgenutzt haben. Schon grausam, welche Mittel benutzt werden, um den Kerl immer in die Kampfzone zu bringen: diesmal vollbringen Magadu einen unmöglichen Teleportersprung in ein im Linearfflug befindliches Raumschiff. Springen wir mal über einige Lichtjahre und in ein anderes Universum (okay, es ist ja nur ein Halbraum zwischen Normal- und Hyperraum). Was soll's. Ist halt PRA.

Es war vorbei.
Für mich ist es auch vorbei. Die zweite 'Staffel' tu ich mir nicht mehr an. Viel Vergnügen damit.
Grüße,
Günther
#2 Holzi 2008-09-14 23:51
Hm, ist dieser Sprung in den Linearraum (Teleporter springen durch den Hyperraum, warum dann nicht in den Halbraum?) unglaubwürdiger als Parasprinter oder Kosmonukleotide? Oder unglaubwürdiger als der 20 Millionen-Jahre deus ex machina namens CHEOS TAI in der Erstauflage?

Ich denke nicht... 8)

Ich halte es auch nicht für seltsam, wenn in einer PR-Serie PR im Mittelpunkt steht? ;-)
#3 Christian Montillon 2008-09-15 02:51
hallo günther,
ja, für dich ist es sicher sinnvoll,d ie zweite staffel nicht zu lesen. 's gefällt dir nicht. so isses ... schade.

hochinteressant fand ich im perry-forum deinen vorschlag, wie der 12er hätte verlaufen können. bei dem was ich jetzt schreib, nehm ich das ende mit cosmai mal raus (es wäre aus vielen gründen so nicht gegangen, aber die idee war pfiffig!).
aber der ganze rest ... das versteh ich wirklich (!) nicht. das ist für mich EXAKT das, was du der serie immer vorwirfst: sinnlose action. in meinen augen weitaus sinnloser als das, was im heft geschrieben ist. in deiner version taucht eine raumflotte auf, die von der robotgarde besiegt wird. dann die zweite raumflotte, die von der robotgarde besiegt wird. dann die dritte flotte, die dann die robotgarde besiegt.
sorry, aber DAS wäre für mich eine einfache, billige lösung gewesen.

wobei ich dir nicht das recht absprechen will, das anders zu sehen. du findest die gedruckte lösung billig, langweilig, lasch und falsch. okay, das darfst du natürlich.
#4 Holzi 2008-09-15 11:32
Nun ja, ich muss ernsthaft zugeben, dass das Ende der Robotflotte ein wenig... hm... "unspektakulär" war. Ich hatte schon damit gerechnet, dass es nach all dem "Mann gegen Mann" zu einer zünftigen Raumschlacht kommt. Aber besonders störend fand ich das Fehlen derselben nun auch nicht... 8)
#5 GuentherDrach 2008-09-16 21:44
Hallo Christian,

Nur damit die Kollegen hier wissen, was für einen Schwachsinn ich im PR-Forum als alternatives Ende des Demetria-Zyklusses gepostet habe:

(die Molembu heisst Mirios, oder?)

Rhodan in Gefangenschaft der Regenten.
Gucky wird von Regenten und Androiden durchs Schiff gehetzt und schliesslich auch gefangengesetzt.
Nicht Falkan ist das Ziel der Attacke der Robotgarde sondern Trafalgar. Und Lok lässt Rhodan genüsslich miterleben, wie sich die STERNENSTAUB, die IRONDUKE und das Springerschiff (schade keine weiteren Einheiten der Solaren oder Vereinigten Flotte, der Trottel von Großadministrator hat ja immer noch keine Hilfe angefordert, obwohl er iirc (?) seit Band 10 von der Robotgrade weiss) gegen den Ansturm der 9000 Schiffe anstemmen. Dank Transformkanonen können die STERNENSTAUB und IRONDUKE sich einigermassen halten und Hunderte, Tausende der Roboter vernichten. Aber schliesslich wird die ID vernichtet und unzählige Roboteinheiten brechen durch und verwüsten den Planeten (heh, keiner hat jemals später von Trafalgar gehört, oder?).
Jetzt, da alles verloren scheint, trifft eine Flotte der Grall ein und wirft sich todesmutig in den Kampf. Ihr Pech, es wird ein Tonscheibenschießen -- die Schiffe der Doppelköpfe sind der AURATIA und der Robotgarde unterlegen.
Trafalgar in Flammen. Die IRONDUKE und das Springerschiff ausglühende Wracks, die STERNENSTAUB schwer angeschlagen. Lok triumphiert. Doch da greift eine weitere Seite in den Kampf ein: Athurns Kelche der Ehre materialisieren im System.
Die Kelche wenden das Blatt.
Als Lok den Rückzug anordnet, fällt ihm Mrios in den Rücken. Die Gestaltwandlerin tötet die Regenten, lässt Rhodan und Gucky mit einem Beiboot ausschleusen und verschwindet mit AURATIA und Robotgarde. (Man könnte eventuell noch einen Kampf Rhodan gegen Mirios einbauen (wenn's unbedingt sein muss), in dem letztere den Terraner lebensgefährlich verletzt und ihn dann mit Gucky aus dem Schiff wirft.)

Ja, du hast Recht: es ist entsetzlich grausam übertriebener Mist (erinnert mich nun allerdings teilweise ans Ende des Sternenozeans). Ich weiss. Hab zuviel alte Perry Rhodan gelesen (die hatten Raumschlachten, schrecklich!).
Der Vorteil dieser Lösung wäre, dass nicht Perry und seine paar Helfer am Ende die Gefahr beseitigen. Dass jemand zu Hilfe kommt: zum einen die Grall, die sich für Trafalgar opfern, zum andern dann als Retter in der Not Athurn und seine Kelche. Weiterhin überlebt nicht dieser ungemein gefährliche Lok sondern die intrigierende Gestaltwanderin, die mit Wims Roman in meinen Augen am meisten Format gewonnen hat. Die ihren Plan durchzieht, in dem auch PR nur eine Schachfigur war.
Und man hätte tatsächlich die so vernachlässigten Nebenfiguren in den Vordergrund stellen können: Schramm auf der STERNENSTAUB, diese Springerin auf ihrer Walze, Cosmais Stellvertreterin auf Trafalgar, Athurn als Triumphator und eigentlicher Gewinner.

Billig, langweilig, lasch und falsch. Ja, als billig, einfach empfinde ich deine Auflösung. Die Robotgarde wird schnell entsorgt. Alles läuft auf diese Shootouts und Konfrontationen mit den Regenten hinaus, mit denen wir doch schon in den vorangehenden Heften so häufig verwöhnt wurden.
Die Androiden und Magadu tauchen (erstere waren die an Bord der STERNENSTAUB, die letzteren auch?) in Imperium-Alpha auf, nehmen Perry mit auf ihren unmöglichen Sprung. Dazu saugen sie Perrys ZA aus und lokalisieren die Leiche des Mare-Clons im Linearanflug, dank der Affinität der Regentgardisten mit der Leichensubstanz. Und passend kippen sie bei ihrer Ankunft tot um. (*)
Ja, das ist mir zu einfach, zu konstruiert, zu an den Haaren herbeigezogen. Perry muss zum abschließenden Duell auf die AURATIA, also teleportiert er einfach hin.
Erinnert mich an Band 10, den ich leider immer noch als ziemliche Seifenblase ansehe. Athurns Frau wird entführt. Wie wird sie gefunden? Ein Regentgardist läuft über, findet seine vier Kumpel dank seiner Affinität (heh, das ist konsistent zu deinem Roman, prima! aber der brauchte Stunden, um seine Kumpel auf dem Planeten zu finden, hier haben wir Lichtjahre in alle möglichen Richtungen zu suchen (und sogar im Linearraum)) und dann springen sie hin und das Geballere kann anfangen.
Hmm. Band 11: Cosmai offenbart ihr Doppelspiel Rhodan gegenüber und bringt Rhodan und Gucky zu den Regenten. Irgendwie wiederholen sich die Muster. Diese Schiessereien ohnehin.
(*) An der Stelle noch ne Idee von mir: dass Magadu tot umkippen, abgeschossen, ausgesaugt werden, ist auch eins dieser wiederkehrenden Muster des Zyklusses (Zykluses?). Originell (makaber) hätte ich gefunden: Lok schleppt sich zu der Zelle mit den Magadu, saugt die ersten aus, aber bevor er sich a la Wolverine regenerieren kann (ich lese auch miserable Comics) greifen ihn die verbliebenen Magadu an, treten auf ihn ein, prügeln ihn zu Tode. Aber gut, überlebt er eben und teleportiert unendlich weit (hoffentlich hat sich auch sein Raumanzug automatisch versiegelt, falls er im Vakuum landet).
Mirios wäre interessanter gewesen. Nun ja, wir haben nur das Bein gesehen, nicht den Rest.

Ich muss mich übrigends auch an dieser Stelle entschuldigen, insbesondere auch bei dir: ich reagiere im Zusammenhang mit dieser PR Action-Serie zu emotionell, zu schnell aufbrausend und werde leider oft anzüglich und beleidigend. Dafür muss ich mich entschuldigen. Nur weil einem eine Sache keinen Spass macht, sollte man sich nicht bemühen, anderen den Spass zu verderben. Es ist dann angebrachter, die Sache einfach aufzugeben. Was ich hiermit tue.
Tschuldigung nochmal.

Also.
Tschüss.
Günther
#6 Christian Montillon 2008-09-16 23:01
hallo günther,
entschuldigung (falls sie nötig war) ist akzeptiert. ich hab hier nur ehrlich meine ansicht gepostet - sorry, ich empfinde deine raumshclacht-lösung so. du hast auch absolut das recht, meine lösung billig zu finden. vielleicht ist sie auch billig.
wir haben da ganz unterschiedliche vorstellungen. deine meinung ist dir auch unbenommen, das ist völlig okay.
die art, wie du sie dargestellt hast, fand ich z.t. übertrieben.
nix für ungut.
#7 GuentherDrach 2008-09-18 13:25
Hallo Christian,

In letzter Zeit passiert es mir öfters, dass ich mich beim Durchlesen älterer Postings über mich selbst ärgere oder mich gar schäme.
Ich versuche mich dann immer damit rauszureden, dass das Internet schuld ist. Enthemmt, verleitet zu Entgleisungen, usw.
Aber wahrscheinlich ist es bei mir einfach nur beginnender Altersstarrsinn und Jähzorn.
Nun ja.

(Über Band 13 habe ich übrigends bisher nur Gutes gelesen und gehört.)

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