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Die Puppe lebt - »Mannequin«

MannequinDie Puppe lebt
»Mannequin«

Wenn ein Stück Plastik plötzlich zum Leben erwacht, kann das die Grundlage für eine düstere Horrorgeschichte sein; oder aber für eine respektlose Komödie.

Michael Gottlieb wählte für „Mannequin“ noch eine weitere Option und inszenierte die Geschichte als Mischung aus Teenagerromanze und dem Slapstickhumor, der in den 80er Jahren so beliebt war.

MannequinDie Legende will es, dass Michael Gottlieb („Mr. Babysitter“) bei einem Spaziergang durch die Stadt den Eindruck hatte, dass sich eine Schaufensterpuppe, die er nur aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm, bewegt habe. Aus diesem seltsamen Erlebnis zimmerte er zusammen mit seinem Freund Edward Rugoff schließlich ein Drehbuch, das im Jahr 1986 von ihm unter dem Titel „Mannequin“ verfilmt wurde. Für die zentralen Rollen konnte man auf einige beliebte Stars zurückgreifen: Andrew McCarthy war dank „St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief“ und „Pretty in Pink“ der neue Teenieschwarm, Kim Cattrall war seit „Porky’s“, „Big Trouble in Little China“ und „Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt“ ebenfalls zu einem veritablen Kassenstar herangereift. G.W. Bailey hatte sich mit der gleichen Filmreihe um die Polizeischule auch zu einem Publikumsliebling gemausert, ganz wie Estelle Getty, die als rüstige Rentnerin Sophia Petrillo in der Kultserie „Golden Girls“ ihren Karrierezenit erreicht hatte.

Jonathan Switcher (Andrew McCarthy) ist ein wahrer Künstler, der sich in seinem Job als Schaufensterdekorateur nicht ernstgenommen fühlt. Seinem Chef ist er deutlich zu detailverliebt und deswegen zu langsam, weswegen er fristlos gefeuert wird. Auch in seinen weiteren Jobs hat Jonathan kein Glück, bis ihm der Zufall schließlich wohlgesonnen ist. Er rettet das Leben der schrulligen Kaufhauserbin Claire Timkin (Estelle Getty), die ihn daraufhin bei sich als Schaufenstergestalter einstellt.

MannequinDas ist Mr. Richards (James Spader) ein Dorn im Auge, weil dieser bereits damit liebäugelt, das traditionsreiche, aber unrentable Kaufhaus an B.J. Wert (Stephen Vinovich) von der Konkurrenz zu verkaufen. Eines Abends entdeckt Jonathan, dass die von ihm gestaltete Kaufhauspuppe Emmy (Kim Cattrall) zum Leben erwacht, wenn sie mit ihm alleine ist. Zwischen den beiden funkt es, und mit gebündelter Kreativität gelingt es den Verliebten, die Schaufenster von „Prince & Company“ so ungewöhnlich zu gestalten, dass die Menschen begeistert sind und die Kasse wieder klingelt. Mit Hilfe des Nachtwächters Felix Maxwell (G.W. Bailey) versuchen Jonathans Widersacher nun, die Erfolgssträhne des jungen Mannes zu kappen.

Obwohl „Mannequin“ bei seiner Uraufführung nicht sonderlich viele positive Kritiken erhielt, wurde Michael Gottliebs Film zu einem Kassenschlager. Vier Jahre später entstand mit „Mannequin 2 – Der Zauber geht weiter“ sogar eine Fortsetzung, die allerdings von Stewart Raffill inszeniert wurde und in den Hauptrollen mit William Ragsdale und Kristy Swanson auch auf ein neues Team setzte. „Mannequin“ ist eine typische amerikanische Romantikkomödie aus den 1980er Jahren, die im Laufe der Jahre sicherlich etwas Witz eingebüßt hat, dafür aber etwas Charme hinzugewinnen konnte.

MannequinDie Gags sind bescheiden unterhaltsam und waren bereits zur Entstehungszeit familientauglich. Einige Darsteller agieren allzu übertrieben, vor allem Meshach Taylor als tuntiger Dekorateur Hollywood. Dennoch sind es die Nebendarsteller, vor allem Estelle Getty und James Spader, die dem Film ein ganz eigenes Flair verleihen und ihn auch heute noch zu einem kurzweiligen Zeitvertreib machen.

Die deutsche HD-Premiere des Films als Mediabook beinhaltet eine BluRay mit sehr gutem Bild (im Widescreen-Format 1,85:1), das annähernd makellos ist und lediglich etwas Filmkorn aufweist. Der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0) ist ebenfalls in Ordnung und bietet keinen Grund zu Beanstandungen. Als Extra gibt es den englischen Original-Kinotrailer, einen Audiokommentar von Kevin Zindler, Florian Wurfbaum und Christoph N. Kellerbach (vom Cine-Entertainment Talk-Podcast) sowie ein 20seitiges Booklet mit etlichen Fotos und einem Text von Kellerbach. Des Weiteren ist noch eine DVD des Films (Dolby Digital 2.0) mit enthalten.

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