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Horror - Mehr als nur Zombies & Innereien Teil 4: Der Slasher - Film

Horror - Mehr als nur Zombies und InnereienTeil 4
Der Slasher-Film

- Eine Übersicht -

Neben dem Splatter / Gore Film haben wir es hier wohl mit der beliebtesten Art des Horrorfilms zu tun, dem Slasher. In den meisten Fällen läuft bei dieser Art Film fast alles nach dem gleichen Muster ab, ein psychopatischer Serienmörder macht Jagd auf jugendliche Teenies und tötet sie auf die unterschiedlichsten Arten. Dabei kommen mehrere Waffen und Werkzeuge als Tatwaffe in Frage, zumeist handelt es sich hierbei um Messer, mit denen die Opfer aufgeschlitzt werden.

Ein wesentliches Merkmal dieser Filme ist auch die Tatsache, das die Jugendlichen fast immer vollkommen unlogisch handeln und es damit dem Mörder oft ziemlich leicht machen. Auch sind die Teenies meist sehr gutaussehend, haben aber nicht besonders viel im Kopf. Obwohl sich das jetzt eigentlich eher negativ anhört, sind es aber gerade diese fast immer gebrauchten Klischees, die den Slasher so beliebt machen und ihm seinen unverwechselbaren Charme verleihen. So ist es dann auch kein Wunder, das auch in der heutigen Zeit immer noch viele Slasher auf Oldschool-Art produziert werden.
Psycho

Viele Leute sind ja der Meinung, das der 1978 erschienene Film Halloween - Die Nacht des Grauens von John Carpenter der Anfang des Slashers ist, dabei liegen die Wurzeln doch viel weiter zurück. Es sind nämlich Filme wie Peeping Tom (1960), Psycho (1960) und Bay of Blood von 1971, in denen die ersten Slasher-Elemente verankert sind. Zugegeben, es sind eher zarte Ansätze zu erkennen, aber gelten doch diese Filme als Vorahnen des Slashers. 1974 erschien dann die kanadische Produktion Black Christmas, oder auch Jessy - Die Treppe in den Tod genannt, die eigentlich als erster ernstzunehmender Vorläufer des Sub-Genres gilt. Und das, obwohl hier eigentlich so gut wie gar nichts von dem gezeigt wird, was diese Filmart so auszeichnet.

Dann kam das besagte Jahr 1978, in dem das Genre dann eigentlich richtig eröffnet wurde, denn John Carpenter hatte den oben schon erwähnten Film Halloween geschaffen, der unumstritten als Mutter aller Slasher-Filme gilt und das auch vollkommen zu recht. Obwohl der Film eigentlich keine besonders harten Passagen zu bieten hat, so weiss er selbst in der heutigen Zeit noch die Zuschauer zu fesseln und faszinieren und das allein durch seine sagenhaft dichte und bedrohliche Atmosphäre, die Carpenter hier geschaffen hat. Nach dem Riesenerfolg von Halloween setzte eine regelrechte Welle ein und etliche Filme dieser Art wurden gedreht. So zeichnete 1980 Sean S. Cunningham für den Kultfilm Freitag der 13. als Regisseur verantwortlich und 1984 kam Wes Craven's Nightmare on Elm Street, womit hier auch schon die 3 langlebigsten Slasher-Reihen genannt sind, die gleichzeitig auch 3 der wohl bekanntesten und beliebtesten fiktiven Serienmörder hervorbrachten, nämlich Michael Myers, Jason Vorhees und nicht zuletzt Freddy Krueger. Letzterer stellt sogar noch etwas Freitag, der 13.besonderes dar, da er seine jugendlichen Opfer in ihren Träumen tötet.

Nun ist es aber nicht so, das dieses Sub-Genre gerade in den 80 er Jahren nur diese 3 Reihen hervorgebracht hat, den gerade die Freitag-Reihe zog etliche gute und auch weniger gute Nachahmer nach sich, in denen der Tatort immer in ein Ferien-Camp verlegt wurde. So gibt es Filme wie The Burning - Brennende Rache von 1981, der sicherlich einer der besten sogenannte Camp-Slasher darstellt, weitere Vertreter dieser Art sind zum Beispiel Camp des Grauens, der es sogar auf 2 Fortsetzungen brachte. Zum Ende der 80 er Jahre wurde es dann etwas ruhiger, einige redeten sogar vom Tod des Slasher-Films, der dann aber in den 90 er Jahren ein fast sensationelles Comeback erlangte, nachdem Wes Craven 1996 seinen Film Scream in die Kinos schickte.

HatchetDieser Film trat eine gewaltige Welle los, es gab unzählige Nachahmer, die im Sog dieses Filmes folgten. Doch davon mehr zu einem späteren Zeitpunkt, denn dieser neuen Teenie-Horrorwelle wird ein eigener Bericht gewidmet.

Die Renaissance dieses Sub-Genres, die Mitte der 90 er Jahre begann, hält eigentlich bis zum heutigen Tage an, sehr gefragt sind im Moment die sogenannten Oldschool-Slasher, wie zum Beispiel der Film Hatchet, der, wenn man den Meinungen vieler fans glauben darf, sogar das Potential für eine neue Horror-Reihe besitzt. Aber auch Werke wie Dark Ride, oder Boogeyman 2 - Wenn die Nacht dein Feind wird sind Beispiele dafür, das auch heute noch immer wieder neue Slasher produziert werden, auch wenn natürlich rein storymäßig nicht viel Innovation vorherrscht.

Zum Abschluß noch ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt, der durchaus erwähnenswert ist, war in ganz frühen Slasher-Werken die Identifikation noch auf die Opfer ausgelegt, so hat sich das in den 80 er Jahren doch fast grundlegend geändert und fast alles hat sich auf die Täter focusiert, die durch ihre teils comichafte Überzeichnung zu den wahren Sympatieträgern wurden, was man ja allein an den 3 oben genannten großen Film-Reihen ermessen kann, wenn man ihre Popularität und Beliebtheit als Maßstab nimmt

 

Kommentare  

#1 Norbert 2008-12-04 21:05
Es ist ja nur eine Übersicht und deshalb steht zu hoffen, dass da noch etwas folgen wird. Bei diesem Artikel, wie auch seinem Vorgänger um den Splatter und Gore-Film, vermisse ich vor allem, dass dem Obertitel der Reihe entsprochen wird. So, wie die Artikel dastehen, propagieren sie genau das, was in der Allgemeinheit als negativ am Horror angesehen wird: Blut und Gewalttätigkeit. Es wird ständig von nötiger Härte geredet. Eine Auseinandersetzung damit, warum auch in den blutigeren Sub-Genres Beispiele zu finden sind, die die allgemeine Ansicht widerlegen, findet leider nicht statt.
Psycho und Peeping Tom sind indes keine zarten Pflänzchen, was den Slasher angeht. Hier hätte man schon ansetzen können. Sie schrieben grundlegende Handlungsmotive und auch einen wesentlichen Teil der Bildsprache für das Genre fest. Die Ursprünge des Genres liegen allerdings in der Realität, gehen zurück auf Serienkiller wie Jack the Ripper. Der Fall Ed Gein hatte massgeblichen Einfluss auf die Entstehung von Psycho.
Bay of Blood wie auch einige Bava-Filme aus den 60ern sind als reine Slasher zu betrachten, wie überhaupt der heutige Slasher viele Motive des sogenannten Giallos verarbeitet. Slasher bedeutet eben nicht immer nur blutige Härte. Das haben erst spätere Filme wie Friday the 13th oder Prom Night bekannt gemacht und folgenden Filmen als Grundvorraussetzung suggeriert. Auch sind es nicht grundsätzlich hohle Teenies, die als Schlachtopfer dienen.
Carpenters Halloween hat lediglich durch seinen Erfolg eine Welle losgetreten. Zugegebenermassen ist seine Bildsprache bis in die heutige Zeit gültig und ohne ihn wäre das Slasher-Genre in dieser Form vielleicht nie entstanden. Jedoch hat Carpenter seine Vorbilder, siehe oben, nicht geleugnet.
Anmerken sollte ich vielleicht noch, dass auch ich kein Kostverächter bin. Ich fand Hatchet äusserst unterhaltsam und mag Freddy Krueger. Und immer wieder gern schaue ich mir diese ach so skandalösen Zombieschinken der 80er-Wende an.
#2 horror1966 2008-12-04 21:28
Ich habe ja geschrieben, das es zumeist dümmliche Teenies sind, die als Opfer herhalten müssen, das heisst ja längst nicht, das es immer so ist. Weiterhin bin ich auch der Meinung, das hier Beispiele genannt werden, in denen es ziemlich unblutig und auch nicht besonders hart zur Sache geht, wie z.B. Halloween, oder auch das Original von Black Christmas.

Und einmal zur Hauptüberschrift der Reihe "Mehr als nur Zombies und Innereien": Die bezieht sich ganz einfach darauf, das dieses Genre mehr zu bieten hat und deswegen werden hier auch die einzelnen Sub-Genres aufgezählt.
#3 Harantor 2008-12-04 21:41
@horror1966: Du solltest trotzdem ins Auge fassen, weiter in die Tiefe des Genres einzutauchen. Nach dem Überblick dann die Facetten des Horrorfilms näher zu beleuchten... Und ich glaube darauf wollte Norbert unter anderem hinaus. Nach den Übersichten mehr und tiefer...
#4 horror1966 2008-12-04 21:59
Das kann man ja auch später irgendwann noch einmal machen, aber hier geht es ganz einfach darum, die Vielfältigkeit des Genres darzustellen und dazu ist nun einmal eine Übersicht über die wichtigsten Sub-Genres notwendig. Das diese nicht vollständig ist, ergibt sich ja eigentlich von selbst. Ob man dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal die Reihe um tiefergehende Artikel erweitert, das steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
#5 Harantor 2008-12-04 22:00
Das ist doch ein Angebot... Irgendwann kommt die Zeit :lol: ;-)
#6 horror1966 2008-12-04 22:11
Ich wusste doch, das wir uns verstehen und einig werden. :lol:

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