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»Das Haus Zamis« revisited Folge 16 - TABULA TENEBRARUM (3)

»Das Haus Zamis« revisitedDas Haus Zamis revisited
Folge 16 -  TABULA TENEBRARUM (3)

Nur wenige Jahre nach dem Neustart der Dorian Hunter Serie bei Bastei wurde das schon im Buchformat recht erfolgreiche Spin off “Das Haus Zamis” dort ebenfalls als Heftserie gestartet.
Inzwischen hat sich die Serie am Markt etabliert und steht kurz vor Band 80. An dieser Stelle werfen wir einen kritischen Blick auf das Projekt und verfolgen den Weg von der “Geburt” in der Dämonenkiller - Serie über die Taschenbücher bis hin zu den Abenteuern im Hardcover.

Coco untersucht das Amulett, das Chiara ihr überließ und stellt fest, dass es sich um ein Medaillon handelt. Die eingravierten Initialen deuten auf eine Verbindung zu einem Namen im Buch der Toten hin. Sie sucht Norbert Helnwein auf, mit dessen Hilfe sie auf das Schloss Waller stößt.

Dort residiert Skarabäus Toth, der dem Buch gerade zwei weitere Opfer zuführen und in seine Untoten - Armee aufnehmen will. Coco verfolgt derweil die Spur des Dämons Boresso über die Männer, die sie unter Chiaras Einfluss vergewaltigt haben und gelangt schließlich auch auf das Schloss.

Dort erfährt sie von einem von Toths Sklaven, dass es sich bei Boresso um den Hüter des Buches handelt, der als Mensch einst darauf stieß und sich an Skarabäus Toth wandte. Coco kann noch ihren Vater kontaktieren, der mit Georg zum Schloss aufbricht. Kurz darauf stellt sie fest, dass Toth sie in die Falle gelockt und beschlossen hat, sie nun endgültig zu beseitigen.

Coco hat der Macht von Toth und dessen Gefolge nichts entgegenzusetzen, doch es gelingt ihr, ihr Bewusstsein in den Körper einer Frau zu versetzen, die aber bereits als Sklavin des Buches präpariert und zur Greisin wurde. Als Michael Zamis mit Georg auftaucht, kann Toth ihnen weismachen, dass Cocos Tod ein Unfall war, da sie das Buch der Toten öffnete und angeblich die magische Kraft im Schloss entfesselte.

Da sein Plan, Asmodi zu stürzen, ohnehin nicht mehr durchführbar ist, hat er das Buch bereits zerstört, indem er den Hüter vernichtete. Als Georg ihn diesbezüglich zur Rede stellt, behauptet Toth, dass er mit den Untoten nur experimentiert habe. Michael verlangt, dass der Fall aufgeklärt wird, dann verlassen sie mit Cocos “Leiche” das Schloss.

  • Das Haus Zamis Band 30: Das Buch der Toten
  • Autor: Dario Vandis (Dennis Erhardt)
  • Erschienen am 7. Dezember 2021

Mit diesem ersten Beitrag von Dennis Erhardt zur Zamis - Serie endet nun also die Story um das Buch der Toten. Mit einem “Paukenschlag”, wie es auf der Leserseite heißt, allerdings wäre “Bauchklatscher” hier die treffendere Umschreibung, sowohl für den holprigen Finalband, als auch für das unbefriedigende Ende.

Wenn man sich die drei Bände anschaut, so passiert insgesamt eigentlich nicht sehr viel, zumindest nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Buch der Toten, das anfangs noch sehr mysteriös und bombastisch eingeführt und dann doch immer nur am Rande abgehandelt wird.

Das geht im ersten Teil der Trilogie noch in Ordnung, weil es sich hier um einen Einzelroman handelt, an dessen Ende erst das Buch ins Spiel kommt. Im zweiten Band befasst Vlcek sich zwar in der ersten Hälfte zu sehr mit der Suche nach Chiara, widmet sich dann aber in der zweiten Hälfte um so intensiver der Thematik um die TABULA TENBRARUM.

In diesem letzten Band hält der Autor sich dann leider viel zu lange mit Nebensächlichkeiten auf, wie etwa der Nebenhandlung um die letzten Opfer des Buches oder Cocos Versuch, der Spur des Dämons Boresso über die Kerle zu verfolgen, die sie im letzten Band unter Chiaras Einfluss vergewaltigten.

Als sie dann endlich im Schloss ankommt, befindet man sich bereits im letzten Drittel des Romans und Erhardt muss auf den noch verbliebenen Seiten diesen ursprünglich so großangelegten Plan Toths und dieses nun gar nicht mehr so epische Handlungskonstrukt zu einem abrupten Ende bringen.

Und genau so liest es sich dann auch. Ein schnelles Hauruck - Ende, bei dem Toth mal eben das Buch zerstört, das er seit Jahrhunderten mit Opfern gefüllt hat, da sein Plan Asmodi zu stürzen nach der Aufdeckung durch Coco und Georg gescheitert ist.
So bleibt von der immer wieder so vollmundig erwähnten Armee der Toten am Ende nur ein ziemlich großer Haufen Staub, wobei man sich ohnehin fragt, wie Toth darauf kam, einen solchen Plan mit einer Horde Untoter umsetzen zu können.

Auch wenn es sich bei dieser Trilogie eigentlich nur um drei “lose zusammenhängende” Romane handelt, die sich mal mehr mal weniger mit dem Buch befassen, so ist das Resultat doch enttäuschend. Auch der erwähnte “Paukenschlag”, Cocos Tod, kann da nichts rausreißen, zumal man von den Irrfahrten ihres Bewussteins durch diverse Körper auch so langsam genug hat.

Unterm Strich muss man konstatieren, dass in diesen drei Bänden mehr Potential verschenkt, als genutzt wurde, auch wenn die ersten beiden Bände durchaus spannend und lesbar sind. Was Erhardt hier abliefert, ist zwar von den Längen abgesehen ebenfalls lesbar, dennoch hat man am Ende den Eindruck, dass hier mal eben auf die Schnelle eine Idee zu Grabe getragen wird, nachdem man gemerkt hat, dass sie nirgendwo mehr hinführt.

© by Stefan Robijn (10/2023)

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