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Der unbekannte Bruder - »Maximum Risk«

Der unbekannte Bruder
»Maximum Risk«

In den 90er Jahren war Jean-Claude Van Damme auf dem Gipfel seiner Popularität angelangt und stellte für das Actionkino dar, was im Jahrzehnt zuvor Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger verkörpert hatten. Internationale Top-Regisseure wollten den athletischen Belgier als Star ihrer neuesten Genrebeiträge, und so entstanden einige der künstlerisch überzeugendsten Actionfilme der Dekade, wie beispielsweise auch „Maximum Risk“.

Maximum RiskVan Damme hatte bereits mit dem Deutschen Roland Emmerich („Universal Soldier“) und dem Chinesen John Woo („Harte Ziele“) zusammengearbeitet, als er 1996 für den Hongkonger Actionprofi Ringo Lam („Undeclared War“) die Hauptrolle in „Maximum Risk“ übernahm. Es sollte nicht die einzige Zusammenarbeit der beiden bleiben, denn in den Jahren darauf folgten noch „Replicant“ und „In Hell: Rage Unleashed“. Auch weitere spannende Actionregisseure setzen danach noch auf Jean-Claude Van Dammes Starpower, beispielsweise Tsui Hark mit „Double Team“ (und Co-Star Dennis Rodman) und „Knock Off“ oder Mabrouk El Mechri mit „JCVD“. Der nun erstmals als Single-BluRay erschienene „Maximum Risk“ ist darüber hinaus ein Musterbeispiel für eine internationale Actionfilmproduktion: Der Regisseur stammt aus Hongkong, der Drehbuchautor aus den USA, der Hauptdarsteller aus Belgien spielt einen Franzosen und einen Russen, die Hauptdarstellerin ist Kanadierin, und angesiedelt ist der Stoff in Frankreich und den USA. Heraus kam ein noch heute unterhaltsamer Genrebeitrag und ein weltweites Einspielergebnis von über 51 Millionen Dollar bei einem Produktionsbudget von rund 25 Millionen Dollar.

Maximum RiskAlain Moreau (Jean-Claude Van Damme) arbeitet in Südfrankreich als Kriminalinspektor. Als ihm sein Freund und Kollege Sebastien (Jean-Hugues Anglade) die Leiche eines Mannes präsentiert, der Alain zum Verwechseln ähnlich sieht, kommt allerhand ins Rollen. Von seiner Mutter (Stéphane Audran) erfährt Alain, dass er tatsächlich einen Zwillingsbruder hatte, der von ihr aus finanziellen Gründen kurz nach der Geburt zur Adoption nach Russland gegeben wurde. Wie Alain durch seine Recherchen erfährt, war sein ihm bislang unbekannter Bruder Mikhail Suverov ein großes Tier bei der russischen Mafia in New York. Moreau reist dorthin, um mehr über seinen Bruder in Erfahrung zu bringen, und sticht dabei in ein Wespennest. Abgesehen von Alex (Natasha Henstridge), mit der Mikhail in New York liiert war, stößt er vor Ort nur auf Ablehnung und feindseligen Hass. Ivan Dzasokhov (Zach Grenier) setzt seine Schergen auf Alain an, den er für Mikhail hält, und den er aus dem Weg geräumt haben will. Aber auch das FBI ist in den Fall verwickelt, und spätestens, als die Agenten Pellman (Paul Ben-Victor) und Loomis (Frank Senger) Alex in ihre Gewalt bringen, wird Alain klar, dass auch die amerikanischen Gesetzeshüter keine saubere Weste haben.

Maximum RiskRingo Lam steigt schon mit einer furiosen Actionsequenz in den Film ein, die einem James-Bond-Film alle Ehre gemacht hätte. Genauso rasant geht es dann die restlichen anderthalb Stunden weiter, da bleibt kaum Zeit zum Luftholen. Auch das eher stereotype Drehbuch gerät aufgrund der grandiosen handgemachten Stunts, der furiosen Actionchoreografie und der interessanten Kameraperspektiven schnell in Vergessenheit. Darüber hinaus zeichnen sich die Dialoge durch einen ruppigen Humor aus, der ebenfalls nach wie vor gut funktioniert. Die Single-BluRay-Erstveröffentlichung von Sony wartet mit einem sehr guten Bild (im Widescreen-Format 2,40:1) auf, bei dem der ungeschnittene Film angemessen zur Geltung kommt. Auch der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit deutschen Untertiteln) kann sich hören lassen. Als Extras gibt es den Film in einer 4:3-Fassung in HD-Qualität (der deutsche und englische Ton erklingen hier in Dolby Digital 2.0) sowie den Kinotrailer zum Film.

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