Die liebe Verwandtschaft - »Ferien zu dritt«
Die liebe Verwandtschaft
»Ferien zu dritt«
Dabei standen die Chancen gar nicht schlecht, dass auch „The Great Outdoors“, so der wesentlich passendere Originaltitel, sein Publikum wie gewohnt zum Lachen bringen würde. Immerhin waren die Hauptrollen mit den Kanadiern Johny Candy („Spaceballs – Mel Brooks‘ verrückte Raumfahrt“) und Dan Aykroyd („Ghostbusters“) publikumswirksam und treffsicher besetzt. John Hughes war nicht nur ausführender Produzent, sondern steuerte auch das Drehbuch bei, das von Howard Deutch inszeniert wurde, der zuvor bereits die Hughes-Drehbücher „Pretty in Pink“ und „Ist sie nicht wunderbar?“ erfolgreich auf die Leinwand gebracht hatte. Doch bei „Ferien zu dritt“, bei dem zwei vierköpfige Familien teilweise ungewollt im Urlaub aufeinandertreffen – wie kommen die deutschen Verleiher hier auf die Zahl drei? –, haben weder Hughes noch Deutch ein besonders glückliches Händchen bewiesen. Wären die Hauptrollen nicht mit Candy und Aykroyd besetzt, bliebe kaum etwas übrig, für das sich ein Anschauen lohnen würde. Vermutlich deswegen kam der Film hierzulande gar nicht erst ins Kino, sondern wurde 1990 als Direct-to-Video-Premiere ausgewertet. 
Chet Ripley (John Candy) reist mit seiner Frau Connie (Stephanie Faracy) und den beiden Teenager-Söhnen Buck (Chris Young) und Ben (Ian Giatti) in eine Hütte am See, wo er bereits mit seinem Vater als Kind glückliche Urlaube verbracht hatte. Unangekündigt stehen schon kurz nach der Ankunft Schwager Roman Craig (Dan Aykroyd) mit Ehefrau Kate (Annette Bening) und den beiden Zwillingstöchtern Cara und Mara (Hilary und Rebecca Gordon) vor der Tür. Da die Hütte groß genug scheint, quartieren sich die lieben Verwandten einfach mit ein und rauben Chet nach und nach den letzten Nerv. Ein gemeinsamer Versuch, Wasserski zu fahren, schlägt genauso fehl wie ein Familien-Besuch in einem Grillrestaurant, bei dem Chet auf eine folgenreiche Wette eingeht. Währenddessen erkundet der pubertierende Buck das verschlafene Nest und verliebt sich dabei in die Ansässige Cammie (Lucy Deakins), die in einem Fast-Food-Restaurant als Aushilfe arbeitet. 
Der Film bewegt sich zwar nicht auf dem unterirdischen Niveau, auf dem heutzutage in den USA größtenteils Kinokomödien gestrickt werden. Die Gags sind durchweg familientauglich und nicht unter der Gürtellinie angesiedelt. Aber die meisten von ihnen zünden leider nicht oder sind lediglich albern-klamaukig. So dümpelt der Film recht uninspiriert von einer Episode zur nächsten und wird kaum von einer richtigen Dramaturgie zusammengehalten. Einige imposante Tierdressurnummern und das professionelle Spiel der beiden Komikerstars können zumindest teilweise für Abwechslung sorgen. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein schmutzfreies Bild (im Widescreen-Format 1,85:1), das aber vor allem in den dunkleren Passagen sehr deutlich das Filmkorn erkennen lässt und deswegen nicht sonderlich scharf ausgefallen ist. Der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) ist nicht weiter zu beanstanden. Als Extras gibt es einen amerikanischen und einen deutschen Teaser zum Film, den amerikanischen Trailer sowie eine größere Bildergalerie mit Aushangfotos.
