Das Gesetz ist der Tod

Das Gesetz ist der TodDas Gesetz ist der Tod
(Messenger of Death)


In einem verschlafenen Städtchen in Colorado geschieht ein grausiges Verbrechen. Und nur ein Mann kann den Täter überführen. Actionheld Charles Bronson spielt die Hauptrolle in diesem raffiniert konstruierten, spannenden Thriller - einen Reporter auf der rastlosen Suche nach der Wahrheit. Kann ein Bruderzwist tatsächlich ein Massaker an einer ganzen Familie auslösen? Reporter Garret Smith geht dieser Frage in einem abgelegenen Ort in den Rocky Mountains nach - und stößt auf sehr viel ernstere Motive. Je näher er der finsteren Wahrheit kommt, desto mehr Licht bringt er in eine Verschwörung aus Habgier, Rache und religiösem Wahn. Aber kann er den Mord noch vollständig aufdecken, bevor ein "Racheengel" auch ihm eine tödliche Botschaft überbringt ...?

Ganz bestimmt handelt es sich bei "Das Gesetz ist der Tod" nicht um den besten Film, in dem Charles Bronson je mitgewirkt hat, allerdings kann ich einige negative Kritiken über das Werk von J. Lee Thompson nicht so ganz nachvollziehen. OK, in Bronsons Filmografie gibt es etliche Vertreter, die äußerst actiongeladen und hart daherkommen (Death Wish, Der Liquidator), jedoch bekommt man es hier doch immerhin mit einem meiner Meinung nach sehr interessanten Thriller zu tun, der auch teilweise ziemlich dramatische Züge aufweist, die sich aus der Geschichte an sich ergeben. Zudem beinhaltet die erzählte Story auch noch einen religiösen Hintergrund, der das Szenario noch einmal zusätzlich interessant macht und so für ein durchaus spannendes Filmvergnügen sorgt, in dem Mr. Bronson auch darstellerisch zu überzeugen weiß. Mimt er dieses Mal auch nicht einen gnadenlosen Rächer, sondern lediglich einen Reporter, der einer unglaublichen Geschichte auf die Spur kommt und sich gnadenlos in diese verbeißt, bis er die wahren Hintergründe über ein furchtbares Massaker kennt, bei dem eine komplette Mormonen-Familie ausgelöscht wird.

Noch zu Beginn scheinen die Motive für diese grauenhafte Bluttat in den Reihen der Mormonen zu finden zu sein, dreht es sich doch anscheinend um 2 Brüder, die sich gegenseitig aus religiösen Gründen abgrundtief hassen, doch ziemlich schnell nimmt der Story-Plot eine vollkommen andere Wendung, die eine grausame Wahrheit ans Tageslicht fördert. So erfährt der Zuschauer im Laufe der Zeit, dass die Gründe für das begangene Massaker viel banaler sind, und dass es sich letztendlich um eine riesige Intrige von Menschen handelt, die aus rein egoistischen Gründen das Leben etlicher Menschen ausgelöscht haben, nur um sich die eigenen Taschen mit viel Geld zu füllen. Bis diese traurige Wahrheit allerdings ans Tageslicht kommt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können, muss Garret Smith (Charles Bronson) auch um sein eigenes Leben fürchten, da er der Wahrheit ziemlich nahe kommt.

Auch wenn die Geschichte nicht unbedingt viel Action enthält, so entwickelt sich dennoch ein äußerst spannender Story-Verlauf, der dem Betrachter wirklich interessante Thriller-Unterhaltung bietet, die sich zwar nicht unbedingt in Hochspannungs-Sphären abspielt, sich allerdings auf einem sehr soliden Niveau ansiedelt. Vor allem, wenn man sieht, wozu manche Menschen fähig sind, um sich selbst zu bereichern und dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen, macht einen das schon irgendwie sprachlos. Jedes Mittel wird dabei ausgeschöpft, um die eigenen Ziele zu erreichen. Da wird sogar der Mord an mehreren unschuldigen Kindern in Kauf genommen. Auch wenn hier kein besonders harter Bronson-Film vorliegt, so reicht doch allein schon das zu Beginn des Filmes stattfindende Massaker vollkommen aus, um extrem viel Härte im Kopf des Zuschauers zu entfachen. Denn schon die lose Andeutung einer solchen Szenerie überzieht einen mit kalten Schauern und es baut sich ein hohes Maß an Wut gegenüber den Mördern auf, die man am liebsten selbst richten würde, da man in dieser Situation lediglich emotional reagieren kann.

So handelt es sich hier um eine Geschichte, die man phasenweise wirklich miterlebt, versucht man sich doch auch in die Lage des verzweifelten Vaters zu versetzen, dem die ganze Familie genommen wurde. Dabei kann man allerdings noch nicht einmal ansatzweise die Wut und den Schmerz nachempfinden, den ein solches Geschehen auf einen Beteiligten ausüben muss. Regisseur J. Lee Thompson, unter dessen Regie Charles Bronson ja etliche Filme gedreht hat (Der Liquidator, Murphys Gesetz usw.), hat hier in meinen Augen eigentlich alles richtig gemacht und einen thematisch sehr interessanten Thriller geschaffen, der mit seinen dramatischen Zügen ein sehr gutes Gesamtbild präsentiert, in dem Bronson zwar einmal nicht der gnadenlose Rächer ist, aber dennoch eine ordentliche Figur abgibt, in der er durchaus überzeugen kann. Auch die restlichen Darsteller warten mit sehenswertem Schauspiel auf, auch wenn es keine absolut herausragenden Leistungen zu begutachten gibt. Letztendlich ergibt sich so ein immerhin ordentliches Gesamtpaket, das mir persönlich sogar sehr gut gefällt, weshalb ich den Film auch etwas höher bewerte, als es wohl viele andere tun werden.

Fazit: Wenn auch nicht der beste Film mit Charles Bronson, so bietet "Das Gesetz ist der Tod" doch äußerst solide Thriller-Unterhaltung, die einige ziemlich dramatische Züge erkennen lässt und auch über einen soliden Spannungsbogen verfügt. Gute Darsteller und eine interessante Thematik machen dieses Werk insgesamt auf jeden Fall sehenswert; ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann nur eine absolute Empfehlung aussprechen.
 
 
Daten zum Film

Darsteller: Charles Bronson, Trish Van Devere, Laurence Luckinbill, Daniel Benzali, Marilyn Hassett, Charles Dierkop, Jeff Corey, John Ireland, Penny Peyser, Gene Davis, John Solari, Jon Cedar, Tom Everett, Duncan Gamble, Bert Williams
Regie: J. Lee Thompson
Drehbuch: Rex Burns / Paul Jarrico
Kamera: Gideon Porath
Musik: Robert O. Ragland
FSK 16
USA / 1988

Kommentare  

#1 Laurin 2011-05-05 11:49
Es liegt wohl auch etwas an der Traumfabrik Hollywood selbst, dass Bronson den ewigen Rächer abgeben mußte. Einmal gut mit einer Rolle gefahren werden Schauspieler schnell in eine Schublade gezwängt und an ein Rolle gebunden. Da hat der Schauspieler es dann schwer, sich in Richtung andere Charaktere zu buddeln. Andere fühlen sich in dieser Charaktere-Form aber auch wohl und bleiben dann auch dabei.

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