Untraceable

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(Untraceable)

Mord 2.0 - auch in den virtuellen Weiten des Webs lauert allzu reale Gewalt. Im Krieg gegen die Online-Kriminalität steht die FBI-Spezialistin Jennifer Marsh an vorderster Front. Hat sie einen Verbrecher erst mal auf dem Schirm, lässt sie ihn nicht mehr entkommen. Doch diesmal wird aus der Jägerin die Gejagte, als ein erbarmungsloser Gegner sie in ein grausames Katz-und-Maus-Spiel zwingt. Auf der Website www.killwithme.com lädt ein High-Tech-Serienmörder ein, dem Todeskampf seiner Gefangenen beizuwohnen, und macht die Besucher seiner Internetseite gleichzeitig zu Mittätern. Je mehr Menschen auf die Seite klicken, umso schneller stirbt das Opfer. Alle Versuche den sadistischen Psychopathen aufzuspüren, laufen ins Leere...

Er scheint jeden Trick zu kennen und ist Jennifer und ihrem Kollegen Cross immer einen Schritt voraus. Nicht nur das - er dreht den Spieß um und bedroht auf einmal Jennifer und ihre kleine Tochter und erhöht damit noch den Einsatz in diesem packenden Wettlauf gegen die Zeit.

Was hätte man bei dieser sehr interessanten Thematik alles herausholen können, aber die Betonung liegt auf hätte. Ich will damit nicht sagen, das der Film schlecht ist, es handelt sich durchaus um einen soliden Thriller, um mehr aber auch nicht. Das Internet und seine Benutzer als Mörder, sicher eine erschreckende, und mögliche Vision, aber die Umsetzung hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Zu realitätsfremd erscheint das Szenario teilweise, haben die Macher des Filmes doch etwas zu dick aufgetragen und stellen den Unternetbenutzer ganz generell als rohes Individium dar, dem das Schicksal anderer Menschen total egal ist. Teilweise mag das eventuell sogar zutreffen, aber alles so sehr zu pauschalisieren, halte ich persönlich doch für etwas zu weit hergeholt und unglaubwürdig.

Sicher gibt es etliche sensationslüsterne Leute, die eine Seite anklicken würden, um zu sehen, wie ein Mensch schneller stirbt, aber in diesem Film wird es so dargestellt, das sämtliche Benutzer des Netzes verrohte und gefühlslose Killer sind. Wie die hochschnellenden Besucherzahlen der Seite hier andeuten, scheint es wirklich nur sensationsgeile Internet - Besucher zu geben, was ich doch für etwas übertrieben halte. Man erhält dadurch den Eindruck, dass es eigentlich nur gefühlslose und sensationslüsterne Menschen gibt, die sich am Leid anderer ergötzen und denen es dabei vollkommen egal ist, ob diese ihr Leben verlieren

Die darstellerischen Leistungen, die hier dargeboten werden, halte ich teilweise auch für etwas daneben, in manchen Situationen fragt man sich wirklich, ob Agenten und Polizisten wirklich so reagieren würden. Einige Darsteller machen sogar einen recht lustlosen Eindruck, was teilweise schon etwas befremdlich wirkt. Lediglich Diane Lane spielt ihren Part äusserst routiniert, hat im Laufe ihrer Karriere aber auch schon überzeugender und besser agiert. Es fehlt dem Ganzen irgendwie an der nötigen Authenzität und Faszination, denn so richtig will der Funke nicht auf den Zuschauer überspringen

Auch in Sachen Spannung kann der Film nicht wirklich überzeugen, so gibt es doch einiges an Leerlauf zu sehen, was man meiner Meinung nach durchaus hätte verhindern können. Immer, wenn sich die Spannung gerade aufgebaut hat, fällt sie auch meist schon wieder in sich zusammen. Rein atmosphärisch hat der Film nicht die Dichte und Bedrohlichkeit, die man bei diesem Thema eigentlich hätte erwarten können, was ich persönlich sehr schade finde. Es gibt zwar durchaus düstere und auch bedrohliche Momente, allerdings hätte ich mir das durchgehend gewünscht, denn dann wäre hier ein wirklich absolut packender Thriller entstanden, doch so kommt das Werk leider nicht über das gesunde Mittelmaß hinaus und hinterlässt auch nicht unbedingt einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Betrachter, der auch nicht das Verlangen verspürt, sich diesen Film noch einmal anzuschauen.

So kann man abschließend nur feststellen, das dieser Thriller leider im absoluten Mittelmaß stecken bleibt. Für ein einmaliges Anschauen ist der Film durchaus geeignet, aber man sollte dabei nicht mit zu hohen Erwartungen an ihn herangehen, denn sonst kann es durchaus passieren, das man hinterher enttäuscht ist, denn irgendwo fehlt hier der richtige Thrill.


Daten zur DVD

Darsteller: Diane Lane, Colin Hanks, Billy Burke, Joseph Cross, Mary Beth Hurt, Tim De Zarn, Daniel Liu, Tyrone Giordano, Perla Haney-Jardine, Dan Callahan, Erin Carufel, Katie O'Grady
Regie: Gregory Hoblit
Drehbuch: Robert Fyolent / Mark Brinker
Kamera: Anastas N. Michos
Musik: Christopher Young
FSK 16
USA / 2008

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