Solitary Man

Solitary ManSolitary Man
(Solitary Man)
mit Michael Douglas, Susan Sarandon, Danny DeVito, Mary-Louise Parker, Jenna Fischer, Imogen Poots, Jesse Eisenberg, Richard Schiff, Jake Richard Siciliano, David Costabile, Ben Shenkman, Anastasia Griffith, Alex Kaluzhsky, Simone Levin, James Colby
Regie: Brian Koppelman / David Levien
Drehbuch: Brian Koppelman
Kamera: Alwin H. Kuchler
Musik: Michael Penn
FSK 12
USA / 2009

Der New Yorker Autohändler Ben Kalmen hat es nicht leicht. Durch seine eigene Schuld hat ihn seine Frau Nancy verlassen, seine einst erfolgreiche Autohauskette ist bankrott und das Altern bereitet ihm auch Sorgen. Seine Tochter ist genervt von Bens ständigen One-Night-Stands, mit denen der notorische Womanizer seine Lebenskrise zu bekämpfen versucht. Um sein berufliches Comeback voranzutreiben, beginnt er eine Affäre mit Jordan, der Tochter eines einflussreichen Unternehmers. Der sorgfältig geplante Neuanfang gerät allerdings ins Wanken, als Ben übers Wochenende Jordans attraktive Tochter Allyson zum Vorstellungsgespräch an seine alte Uni begleitet...

Das Michael Douglas ein brillanter Darsteller ist, dürfte eigentlich keine große Neuigkeit darstellen und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das insbesondere sein hervorragendes Schauspiel der absolute Höhepunkt in dieser Tragikomödie mit dramatischen Zügen ist. Er interpretiert die Rolle des in die Jahre gekommenen Womanizers Ben Kalmen der nach einer Diagnose bei seinem Arzt sein gesamtes Leben umkrempelt, einfach grandios. Dabei lässt er alles hinter sich, was ihm bisher etwas bedeutet hat und lebt ein Leben auf der Überholspur, das allerdings vielmehr eine brüchige Fassade darstellt, deren Risse immer stärker in den Vordergrund treten. Es ist nicht mehr als eine Scheinwelt, in der die absolute Oberflächlichkeit vorherrscht und in der scheinbar keinerlei Platz für echte Emotionen ist.

Obwohl die Geschehnisse eigentlich recht ernst dargestellt werden, hat die komplette Geschichte auch einen äusserst humorigen Anteil, der trotz der tragischen Züge des Filmes für so manchen Schmunzler beim Zuschauer sorgt und dem Ganzen eine ungeheuer symphatische Note verleiht. Und gerade die Sache mit der Symphatie bezieht sich in erster Linie auf den von Douglas gespielten Charakter, denn selten ist man mit einer Figur konfrontiert worden die unter allen Umständen versucht ein scheinbar gefühlsloses Arschloch zu sein und dabei eine doch sehr positive Wirkung auf den Betrachter ausstrahlt. Und das, obwohl er alle ihm wohlgesonnenen Menschen ständig vor den Kopf stösst, bis er letztendlich von allen gemieden wird. Vielleicht liegt die trotzdem vorhandene Symphatie darin begründet, das Ben nach aussen zwar den Coolen Typen mimt, jedoch innerlich von Selbstzweifeln fast schon zerfressen ist.

Man merkt Ben die ganze Zeit über an, das er selbst nicht von seinem Lebensstil überzeugt ist, auch wenn er versucht, das genaue Gegenteil darzustellen. Das äussert sich besonders gut im Verhältnis zu seiner Tochter, der gegenüber er seinen Lebensstil immer wieder verteidigen will, was letztendlich sogar zu einem bruch zwischen den beiden führt. Doch ganz egal, welche Eskapaden Ben immer wieder auslebt, im entscheidenden Moment sind die Leute die ihn lieben für ihn da, was letztendlich seine Zweifel über die Richtigkeit seines Lebens immer größer werden lässt. Zum Ende hin wird dem Zuschauer dann ein Schluß-Akkord offeriert, der keine endgültige Klarheit bringt, wie sich das zukünftige Leben des charismatischen Protagonisten gestalten wird, so das es der eigenen Fantasie überlassen wird, sich die Zukunft auszumalen.

Insgesamt gesehen ist Solitary Man eine wirklich gelungene Tragikomödie, die hauptsächlich von ihrem starken Hauptcharakter getragen wird, den man mit Michael Douglas absolut perfekt besetzt hat. Doch gibt es ganz generell an den darstellerischen Leistungen aller Akteure keinerlei Grund zur Beanstandung, was dem gewonnenen Gesamtbild sehr zugute kommt. Und so wird man letztendlich mit toller und sehr unterhaltsamer Filmkost bedient, die eine äusserst gelungene Mixtur aus Tragödie, Drama und Komödie darstellt, die man absolut bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Fazit: Michael Douglas drückt diesem Film ganz eindeutig seinen ganz eigenen Stempel auf und macht "Solitary Man" so zu einem extrem kurzweiligen Filmerlebnis, das ganzzeitig zu überzeugen weiss. Ein erstklassiger Cast, eine amüsante und teils sogar berührende Geschichte und phasenweise schon leicht angeschwärzter Humor sorgen hier für erstklassige Unterhaltung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.



Die DVD
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 ( 16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making Of

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